Lorentztransformation,Inertialsysteme

Weil es immer wieder Fragen dazu gibt, hab ich hier die Formalismen einmal zusammengestellt.

Mit der Galilei -Transformation rechnet man Koordinaten von einem System (K) in ein anderes System (K’) um, welches sich relativ zu dem ersten mit einer Geschwindigkeit u = {u,0,0} gleichförmig gradlinig bewegt. Da Koorodnatensysteme beliebig ausgerichtet werden können, werden sie so gelegt, daß die Richtung der Relativbewegung mit der x-Achse von K und mit der x’-Achse von K’ zusammenfällt.

Durch diese Bestimmung „gradlinig gleichförnmig“, die gleichbedeutend ist mit „kräftefrei“ und „unbeschleunigt“, sind diese Koordinatensyteme als Inertialsysteme definiert. Man nennt Inertialsysteme auch (inertiale) Bezugssysteme.

Sie sind insofern „gleichwertig“, als die physikalischen Gesetze (z.B. Differentialgleichungen) exakt dieselben sind und die Meßwerte von Observablen (Meßgrößen) durch die Galilei-Transformation verknüpft sind. Inertialsysteme bilden so die sogannte Galilei-Gruppe, weil sie die Definition einer mathematischen Gruppe erfüllen.

Man mißt z.B. die Koordinaten x, y, z und die Zeit t einer Turmspitze (resp. Turmuhr) von einem Standpunkt (= Koordinatenursprung K) aus und will wissen, wie die Koordinaten x’, y’, z’, t’ derselben Turmspitze von einem Beobachter aus gemessen werden, der sich in einem Zug befindet (der das Koordinatensystrewm K’ mitnimmt), der mit der Geschwindigkeit u = {u,0,0} an K vorbeifährt.

Die Transformation sieht dann so aus:

x’ = x + ut
y’ = y
z’ = z
t’ = t

Dasselbe umgekehrt:

x = x’ + ut’
y = y’
z = z’
t = t’

Dazu kommt noch das Additionstheorem der Geschwindigkeiten: Es wird die Geschwindigkeit eines Radfahrers gemessen, der sich im Zug relativ zu diesem mit der Geschwindigkeit v’ = {v’,0,0} bewegt:

v = v’ + u

Gilt nun u → c, dann muß man statt der Galileitransformation die Lorentz -Transformation anwenden. Die Inertial-Systeme bilden dann eine Lorentz-Gruppe:

x = (x’ + ut’)/√(1-u2/c2)
y = y’
z = z’
t = (t’ + ux’/c2)/√(1-u2/c2)

und die Geschwindigkeitsaddition sieht so aus:

v = (u + v’)/(1 + uv’/c2)

Für die umgekehrte Berechnung sind die gestrichenen und die ungestrichenen Koordinaten zu vertauschen.

Es kommen noch hinzu

die Längenkontraktion

Δx = Δx’√(1-u2/c2)

und die Zeitdilatation

Δt = Δt’/√(1-u2/c2)

Die besondere leistung der Speziellen Relativitätstheorie war, sogenannte Lorentzinvariante zu liefern. Das sind Größen, die unter der Lorentz-Transformation identisch bleiben, also invariant sind, und somit in allen Inertialsystemen.

Zu diesen Invarianten zählen unter anderem die Lichtgeschwindigkeit c und das Vierer-Längenelement

ds2 = (dx1)2 +(dx2)2 +(dx3)2 -(dx0)2

wobei

(dx0)2 = -c2(dt)2 = (icdt)2

Auch die Maxwellschen Gleichungen der Elektrodynamik sind lorentzinvariant.

Gruß

Metapher

Weil es immer wieder Fragen dazu gibt, hab ich hier die
Formalismen einmal zusammengestellt.

Mit der Galilei -Transformation rechnet man Koordinaten
von einem System (K) in ein anderes System (K’) um, welches
sich relativ zu dem ersten mit einer Geschwindigkeit u
= {u,0,0} gleichförmig gradlinig bewegt. Da Koorodnatensysteme
beliebig ausgerichtet werden können, werden sie so gelegt, daß
die Richtung der Relativbewegung mit der x-Achse von K und mit
der x’-Achse von K’ zusammenfällt.

Durch diese Bestimmung „gradlinig gleichförnmig“, die
gleichbedeutend ist mit „kräftefrei“ und „unbeschleunigt“,
sind diese Koordinatensyteme als Inertialsysteme
definiert. Man nennt Inertialsysteme auch (inertiale)
Bezugssysteme.

Sie sind insofern „gleichwertig“, als die physikalischen
Gesetze (z.B. Differentialgleichungen) exakt dieselben sind
und die Meßwerte von Observablen (Meßgrößen) durch die
Galilei-Transformation verknüpft sind. Inertialsysteme bilden
so die sogannte Galilei-Gruppe, weil sie die Definition einer
mathematischen Gruppe erfüllen.

Dann kan ich noch immer nicht begreifen, wieso du das IS Raumfahrer - Stern oder Ramfahrer - Erde in Martins Tabelle als IS bezeichnen kannst?!?!?!, wenn du dich schon damit auskennst.
Du hast soeben beschrieben, dass es in diesen nur eine Zeitbasis geben kann.
Oder Gegenfrage: wie verwende ich zwei verschieden schnelle Uhren in einem IS?
Oder andere Gegenfrage: wie lange besteht ihr noch auf diesem Unsinn und WOLLT MICH VERARSCHEN???
Langsam reicht es wirklich…

Frank

[MOD] Aufgenommen als FAQ 1553 (owT)
.

Hallo zusammen,

Die Transformation sieht dann so aus:

x’ = x + ut
Dasselbe umgekehrt:

x = x’ + ut’

also auch wenn Widerspruch bei dem Thema nicht gern gesehen wird :smile:

Wenn ich die erste Gleichung nach x auflöse, dann steht da fast die zweite Gleichung. Ich hätte bei einer der beiden Gleichungen ein Minus (statt Plus) geschrieben. Dann stimmt auch die Richtung der Relativbewegung.

Gruß
Stefan

oups - corrigendum!
Hi Stefan,

also auch wenn Widerspruch bei dem Thema nicht gern gesehen wird :smile:

doch, auf jeden Fall! Widerspruch ist notwendig, wenn etwas falsch ist. Und das ist hier tatsächlich der Fall. Du hast völlig recht. Ich hab geschludert *schäm*

Der Satz muß lauten:

Für die umgekehrte Berechnung sind die gestrichenen und die ungestrichenen Koordinaten zu vertauschen und u durch -u zu ersetzen.

Denn wenn die Koordinaten parallel und gleichgerichtet sind, ist die relative Bewegungsrichtung natürlich gegensinnig.

Ich werde Kubi bitten, es zu korrigieren. Denn wenn schon eine kleine Formelsammlung, dann soll sie auch richtig sein - logo.

Danke also für deinen Hinweis!

Gruß

Metapher

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