Löß in der Gobi

Hallo!
Ich kann auf den Karten im Netz nicht erkennen, wo in der Wüste Gobi Löß zu finden ist.

"Die Wüste Gobi, die die Hauptquelle für das chinesische Lössplateau ist, ist also eigentlich nicht mehr als ein Zwischenlager für die Staubpartikel, die ursprünglich aus den vergletscherten Gebirgen stammen und somit „kalter“ Löss sind. "

Anscheinend nur im Bereich der Grenze zu China?
Ich habe in einem Roman Probleme mit „… travelled across a plain of yellow dirt“, zwei Tage später gelangt man - auf chinesischer Seite (eigentlich Innere Mongolei, oder?) zu einem Dorf "inmitten von gelbem Sand und weißem Fels, " und ständig weht dem Protagonisten „dust“ ins Gesicht.

Ich wüsste gern genaueres, besonders, was diesen „dirt“ angeht. Fritz Mühlenweg beschreibt in seinen Büchern über die Mongolei, wenn ich mich recht erinnere, den dortigen Löß als rötlich.

Man verzeihe mir mein Geschwafel, ich bin halt nur Laie :blush: und habe mir auf die Schnelle was zusammengelesen.

Gruß,
Eva

Hallo

Löß kann unterschiedlich gefärbt sein, das hängt vor allem von ausgangsmaterial und vom Eisengehalt ab… Definitionsgemäß handelt es sich um ein (meist) Karbonathaltiges äolisches feinkörniges Sediment. Die Farbe ist meist ein stumpfes Gelb.
Die Sedimentkörner sind ist von Schluff bis Tonfraktion groß und werden sehr leicht durch den Wind verfrachtet, so dass es durchaus zu gelben Staubstürmen kommen kann. oder halt auch rote, wenn der Löss recht Eisenreich ist und etwas angewittert ist.
Man könnte aufgrund der Schilderung davon ausgehen, dass die Gegend im Übergangsbereich der Gobi zum Lössplateau liegt. Der Löss im Lössplateau ist gelblich.
Der „Dust“ ist einfach durch den Wind aufgewirbelter Löss. Das Zeug ist btw. sehr lästig.

Wo in der Gobi nun tatsächlich Löß bzw Lößlehm zu finden wäre, dazu müsste man die lokalen Geologischen großmaßstäblichen Karten anschauen… Problem: Wenn es solche Karten gibt, dann sind die geheim.
Äolische Ablagerungen von Feinmaterial sind aber in Wüsten nichts ungewöhnliches.

LG
Mike

Rein interessehalber: Wie kommst du denn darauf?

Warum stellst du die Karten nicht hierher, wenn sie für dich zugänglich sind?

Ich habe gefragt, wie er darauf kommt, nicht behauptet, dass er sich irrt oder dass ich die Karten hätte.

Geologische Karten und Rohstoffkarten sind im Allgemeinen kommerzielle Produkte. Selbst wenn sie nicht geheim sind, bedeutet das nicht, dass jeder da so ohne weiteres rankommt. Selbst in Deutschland, wo die meisten Daten gut verfügbar sind, ist das manchmal nicht so einfach. Viele Dienste und Landesämter lassen sich das gut bezahlen.

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Weil es nach meiner Efahrung ziemlich schwierig ist, in Kommunistischen oder nicht so ganz kommunistischen Gebieten großmaßstäbliche geologische Karten zu bekommen. Hat damit zu tun, dass Topographische Karten gerne als Militärische Geheimnisse einsortiert werden.

LG
Mike

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Ah. Das Dilemma ist ja, dass die Gobi-Aussengrenzen nicht besonders gut definiert sind. Ich könnte mir vorstellen, dass man die mongolischen Karten ganz gut bekommt. Wir hatten vor einigen Jahren mal Kontakt mit der Universität von Ulan-Bataar für ein gemeinsames Projekt und dort war man in dieser Hinsicht recht offen.

In China kann das allerdings ganz anders sein. Leider hatte ich mit China projektmäßig noch nicht viel zu tun.

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Jo, wenn es über eine Institution und ein Projekt geht, dann ist das viel einfacher, und nachdem sich die Mongolei ja auch recht gut geöffnet hat. Für einen Privatmann, der eingfach so aus Interesse da was wissen will, ist es manchmal so, als wolle man ein Schwert aus einem Stein ziehen…

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Soll ja auch schon gelungen sein … :stuck_out_tongue_closed_eyes:

@ Zerschmetterling:
Bin dankbar für Informationen über die Mongolei - hast Du da einen Fundus an Wissen? Besonders gern wüsste ich, wie die Internetmäßige Anbindung ist, sprich, wie gut und flächendeckend ist auch Handy-Empfang. Aber auch sonst erfahre ich gern Genaueres über Sitten und Gebräuche. Gestern kam in der ARD eine Sendung über die gefährlichsten Schulwege der Welt und da wurden zwei Beispiele aus der Mongolei gezeigt. Heiliger Strohsack - diese Kinder und auch die Eltern haben Mumm!

Gruß,
Eva