Aber das ist nicht symmetrisch.
Die Grünen sind hartnäckige, dauerhafte Gegner, während die AfD vermutlich stark von großen bundespolitischen Themen abhängt und insofern nicht wirklich bekämpfbar sind.
Ja, das ist aber nur ein Teil davon, der vielleicht auf dem Land a bissl was bringt, aber die Grünen in den Großstädten nicht bekämpft. Da gehts um schwierigere Themen.
Deine These mit dem „Linksblock“ sehe ich anders.
Zumindest die bayerischen Grünen sind nur teilweise Teil eines „Linksblocks“. Die Ex-CSU-Wähler, die zu Grün gewandert sind, sind nicht plötzlich „links“ geworden. Das triffts m.E. nicht. Da gehts schon um den Kampf um die liberale, urbane bürgerliche Mitte zwischen Grün und Schwarz.
Kohnen hat den Rücktritt ja deutlich angeboten.
Das würde aber nichts ändern.
Ich wollte es nur einmal in einen starken Bundeskontext stellen und die 1-Jahres- statt der 4-Jahres-Perspektive herausstellen. Da scheinen die CDU und SPD aber seit der BTW deutlich mehr abgesackt zu sein. Von daher kann das Märchen „der Seehofer ist schuld“ nicht greifen.
Und das wird sich eben in zwei Wochen in Hessen wiederholen. Jetzt bereits popelt Bouffier (CDU) an diesem Narrativ weiter herum.
Kleines Bundesschmankerl zwischendurch: Mutti hat gemeint, dass sie nun die Lehre aus der LTW gezogen hätte, es müsse Vertrauen wieder hergestellt werden und sie das jetzt tun würde. Dazu ein Leserkommentar aus der ZON: „Bundeskanzlerin will Vertrauen zurückgewinnen“ heisst auf Merkelisch: So weitermachen wie bisher. Was anderes kann Sie eh nicht.
Ausser die CDU weiter den Hang heruntertreiben. Stabil unter 30% ist schon eine Marke und die Quittung. Es winken bereits die 25%. Die Methode Merkel ist IMHO durch.
Kann man so sehen, allerdings wurde Seehofer ja schon die Schuld am schlechten BTW-Ergebnis 2017 aufgeladen und entsprechend teilentmachtet.
Dieses depperte „der Seehofer ist schuld“ halte ich aber auch für einen Schmarrn in dieser Pauschalität. Zumal ich gern den Söder loshätte
Wenn ich also partout BTW 17 mit LTW 18 vergleichen würde, dann würde ich es dem Söder anlasten, dass er 2017 nicht nur nicht reparieren konnte (mit dem Auftrag ist er nun mal angetreten), sondern sogar noch mal negativ getoppt hat.
Mag sicher so sein, aber gibts denn eine gute „Methode“, um die CDU stabil über 30% im Bund zu halten?
Da sehe ich keine.
ich schrieb vor langer, langer Zeit mal einen Brief an das Bundeskanzleramt, in dem ich ein paar Fragen in den Raum stellte, u.a., warum denn die Bundesregierung in so manchen Belangen gegen den erkennbaren Willen des Volkes handele (genannt wurden damals die Einführung des Euro und die Rechtschreibreform). Ich bekam eine Antwort (natürlich nicht vom amtierenden Bundeskanzler persönlich), daß ein regieren nach dem Willen des Volkes nicht Demokratie, sondern Demographie sei und daß manche Dinge unter Anerkennung des globalgalaktischen Gesamtzusammenhangs anders entschieden werden müßten als nach dem unmittelbaren Willen des Volkes.
Ganz grundsätzlich will ich dem nicht widersprechen, aber am Ende geht’s bei Wahlen und Politik ja doch irgendwie darum, daß das Volk etwas will und dementsprechend wählt. Nun kann man natürlich der Ansicht sein, daß andere Dinge für das Volk gut sind als das Volk es selber meint. Ich erinnere in dem Kontext an die Agenda 2010, die bei allem Protest und aller Kritik bis heute einen Wohlstandsfaktor für das gesamte Volk darstellt.
Nun haben wir aber seit einiger Zeit einen Zustand, bei dem sich das Volk fragt, was die Leute in Berlin, München & Co. eigentlich treiben, warum sie nicht Politik machen und, wenn überhaupt, dann nicht im Sinne des Volkes. Ganz vorne weg ist Frau Merkel, die eigentlich nichts macht und das rächt sich nun. Und zwar nicht, weil sich etwas bei Frau Merkel oder den Leuten geändert hätte, sondern weil da auf einmal jemand ist, der behauptet, echte Antworten und Lösungen zu haben, ohne natürlich nachgewiesen zu haben, daß die Lösungen funktionieren oder wenigstens funktionieren könnten.
Anstatt sich mit diesem jemand inhaltlich auseinanderzusetzen und die wenigen greifbaren Standpunkte zu widerlegen, hat man diesen jemand als Unberührbaren klassifiziert und alle Anhänger und potentiellen Anhänger als erstes mal als Neonazis bezeichnet. Und ist der Ruf erst einmal ruiniert…
Solange sich die Volksrestparteien ansonsten darauf beschränken, in der großen Koalition über jeder Kleinigkeit bis aufs Blut zu streiten und damit um jedes mal aufs neue zu dokumentieren, daß sie keine Koalition sind, sondern eine zum Scheitern verurteilte Zweckehe, wird die AfD in deren Schatten wachsen und gedeihen.
Schlimme Geschichte, aber so lange, bis die Parteien und vor allem die Parteigranden nicht begreifen, was da gerade passiert, wird’s nicht besser.
Ich glaube, dass sie mit einem moderaten „Rechtsruck“, also einer Rückbesinnung auf konservativere Lösungen, besser fahren würde. Und vor allem mit einer neuen Figur an der Spitze. Merkel ist IMHO verbraucht und verbrannt.
Unberührbar ja, was aber dem normalen Prozedere wider neue Gegner entspricht, die zumindest die eigenen Anteile vom Kuchen der Macht zu bedrohen beginnen.
Nur pol. Kretins würden die AfD-Wähler pauschal als Neonazis diffamieren. Ja, es gibt genug Kretins, die das begierig tun. Scheint ein Verzweifelungsmechanismus zu sein, der am Ende nicht nur Sachauseinandersetzung verhindert, bei den Wählern durch Abnutzung ins Leere läuft, sondern dem Nutzer IMHO sogar auf Dauer soviel Maluspunkte einbringt, dass es sich durch Abwanderung noch rächen wird.
Und die Grünen.
Sie begreifen es, nur wollen sie nichts ändern, weil das ihre derzeitigen Posten bedrohen würde. Denn eine ernsthafte Bilanz würde bedeuten, dass 50% der Granden den Hut zu nehmen haben. Daher lassen sie den eigenen Kopf lieber im eigenen - Du weisst schon - stecken.
Nein, das übrigens nicht.
Auch die FW werden strikt auf ein Ende der dritten Startbahn bestehen und die CSU wird froh sein, dass ihnen auf diese Weise ein anderer die Kuh vom Eis holt.