Lückenhafte Berichterstattung über das Leid der Flüchtlinge

Einzelschicksale an den Grenzen zur EU und Innerhalb der EU von besonders Hilfsbedürtigen: Verstrobene, Kranke, Verletzte, Erschöpfte, Kinder, Schwangere etc.

Bitte schön: : http://www.morgenpost.de/berlin/article206931765/Obdachloser-stirbt-am-Kurfuerstendamm.html

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Kommentar

    @  Kasi

Danke für die BMP. Deine Stadt?! .

Ich fragte nach Einzelschicksale durch die Europäische Abgrenzungspolitik ggb. Flüchtlingen.

Gruß mki

wenn dem Eindruck nach alles was Du versprichst, meinen Phantasien und Erwartungen stand hielte, würde ich tatsächlich nicht weiter fragen… :relaxed:

Das Problem ist, daß die Flüchtlinge nicht da bleiben wollen, wo sie ankommen und/oder bleiben sollen, sondern sich auf eigene Faust quer durch Europa bis nach Deutschland durchschlagen wollen. Und ja: da ist es manchmal unbequem, aber niemand zwingt sie, sich vom Auffanglager in Griechenland aus auf den Weg zu machen.

Hallo C-Punkt,

Ja, ja, ja,… ich kann nicht anders als mich nur zu wiederholen. Völlig richtig. Ganz Deiner Meinung!

Denen geht´s genau wie Dir und mir. Was wäre aus uns geworden, wenn wir uns dort niedergelassen hätten, wo uns die anderen sehen wollten?! Ach Du Sch…

Und das ist den Flüchtlingen nun auch nicht zu verdenken.

Ja!!! mki

Keine Ahnung, was Du nun suggerieren willst, aber wenn ich auf der Flucht vor Leid und Tod in einem sicheren Land ankomme und eigenmächtig entscheide, daß ich lieber nicht nur in einem sicheren, sondern vermeintlich auch schöneren Land untergebracht werden will, dann habe ich - und nur ich allein - alles zu vertreten, was sich an Unbill daraus ergibt. Die EU trägt dafür dann sicher keine Verantwortung.

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Da ist was drann. Zweifellos. Zunächst ist es das Schicksal der Flüchtlinge. Von niemand anderem. Eigenmächtigkeiten ziehen Verantwortung und Schuld auf sich. Unmittelbar und konkret. Das Ursache-Wirkungs-Prinzip… Aber: Handeln nicht alle eigenmächtig? Was berechtigt die einen den anderen zu sagen: Das Boot ist voll? Womöglich der bereits unterschwellig wütende Überlebenskampf. Aber ist es denn schon soweit?

Ich schrieb nicht von Schicksal, sondern von Verantwortung.

Du meinst den eigenmächtigen Grenzübertritt und die eigenmächtige Weigerung, in Griechenland Asyl zu beantragen? Keine Frage: auch in dieser Hinsicht liegen Schuld und Verantwortung allein bei den Flüchtlingen und natürlich den Schleppern, so sie denn auf europäischem Boden aktiv waren/blieben.

Hallo, zunächst vielen Dank. Deine Sicht. Dem würde ich mich wirklich gerne anschließen. :grimacing: Indes irgend etwas sträubt sich. Der Sichtweise liegt eben auch eine Eigenmächtigkeit zu Grunde. Die den Flüchtlingen angeblich nicht zusteht. Dagegen sträube ich mich. Soll es tatsächlich schon oder lediglich um einen Kampf des bloßen Überlebens gehen? Die anderen oder wir. Also: (ich)?!? Nun Gut.

mki

Jep, ich meine die physische Existenz.
Sicher wären sie bereits z.B. in der Türkei gewesen - ohne eine lebensgefährliche Überfahrt nach Griechenland.
Sicher wären sie in denen von Griechenland bereitgestellten Aufnahmestellen, sie müssten weder im illegalen Camp Idomeni hausen und über die Verhältnisse dort jammern und auch die Grenze nach Mazedonien müssen sie nicht stürmen um dort zu Recht am illegalen Grenzübertritt gehindert zu werden.

Krümel

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Dann müsste man noch klären, inwieweit das Fluchtursachen sind. Das Leid der Flüchtlinge wird doch erstmal in den Herkunftsländern erzeugt? Und wenn dann die EU nicht mit Haus und Rundumvollversorgung bei der Hand ist, dann ist es eine Verstärkung dieses Leids?

schwerer Irrtum. Du vergisst völlig was das Wesen des Menschen ist. Menschen sind keine Gegenstände, die sich einfach abstellen und abspeisen lassen.

Wenn es so wäre solltest Du zeigen, wie lange Du das aushieltest, wenn Du dich in ähnlicher Lage befändest.

Hättest Du den Mut dazu?

Gruß mki

Klar. Um das alles in ein bißchen geordnete Bahnen zu lenken, haben sich über die Jahrhunderte ein paar Sitten und Gebräuche entwickelt. Sowas gibt es auch in den Herkunftsländern. Die haben eine sehr ausgeprägte Gastfreundschaft. Die endet aber dort, wo der Gast meint, der Herr des Hauses zu sein oder sich nicht an die Regeln zu halten. Da ist ganz schnell Schluss mit lustig. Keine Ahnung, warum die dann meinen, dass es hier anders sein müsste.

Was berechtigt die anderen zu sagen: Wir wollen rein?
Was passiert, wenn man keine Regeln hat oder anwendet, können wir ja gerade sehen.
Da befinden wir uns sicher in einem kleinen Dilemma. Unser Wohlstand basiert sicher auch darauf, dass hier Regeln eingehalten oder eben notfalls durchgesetzt werden. Die andere Grundlage ist sicher auch, dass wir den Mitgliedern unseres Gemeinwesens eine gewisse soziale Sicherheit bieten, die wiederum dazu führt, dass nicht ständig ein Mob durch die Straen zieht und alles kurz und klein haut, was andere mühsam aufgebaut haben.
Die Frage ist nun, ob wir das 2 Mrd. Menschen bieten können, die hierher wollen. Ich behaupte das geht nicht. Also muss es auch Regeln geben, wie man hierher kommen kann. Diese Regeln legen naturgemäß nicht diejenigen fest, die her wollen. Im Grunde müssten die sogar das größte Interesse an deren Einhaltung haben, wenn man anerkennt, dass sie die Grundlage dafür sind, was sie als Ziel ansehen.
Letztlich ist das also ein Problem, das immer dann besteht, wenn individuell rationales Handeln (ich will an den größten Topf) kollektiv nicht zum gewünschten Ergebnis führt (der Topf wird nicht größer je mehr daraus löffeln wollen).
Also muss man denen irgendwie signalisieren, dass der Topf für 82 Millionen sicher auch 85 Millionen satt machen kann, aber eben nicht 2 Mrd.
„Unsere“ Haltung erhöht also nicht deren Elend. Das ist schon da. Möglicherweise fühlt es sich angesichts unseres Wohlstand etwas größer an. Das wäre dann in etwa so, dass ich mich ärmer fühle, wenn irgendein Profifussballer nun statt einer Million Euronen in der letzten Saison in dieser zwei Millionen kassiert. Dadurch bin ich um keinen Cent ärmer. Aber relativ gesehen, bin ich jetzt doppelt so arm.

Grüße

In meinem Land ist Krieg:

  1. ich würde nicht ohne meine Familie fliehen
  2. Müsste ich mit meinen Kindern vor Bomben fliehen, würde ich sie nicht noch dadurch gefährden, dass ich mein ganzes Geld in eine lebensgefährliche Überfahrt stecke und anschließend in einem Camp verweile in dem die Gefahr krank zu werden recht hoch ist und ich würde sie nicht an einer Grenze der Gefahr von Tränengas u.ä. aussetzen.

Zu Punkt 1: alle Männer die jetzt Frau und Kinder nachholen wollen gäbe ich die Alternative: entweder Plätzetausch (Frau und Kinder her und er zurück) oder zu Frau und Kinder zurück.
Soviel kann ich gar nicht essen wie ich k… könnte wenn ich mir Interviews mit besorgten Familienvätern anhöre.

Krümel

Aha. Sind es schmerzliche Eigenerfahrungen auf die Du dich beziehst? Nicht unbedingt als Flüchtlingsfrau, sondern überhaupt?

Auch in Deutschland fühlt sich manche® darauf zurückgeworfen, nur noch um seine pysische Existenz zu kämpfen.

Kann ich gut verstehen.

Beste Grüße mki