Luft komprimieren

Hallo,

mich würde interessieren, warum in slogenannten „Druckluftsprays“, die es im Handel zu kaufen gibt, nicht tatsächlich komprimierte Luft drinnen ist. Es handelt sich ja meist entweder um ein brennbares Propan/Butan od. ein Kältemittel/Treibgas. Diese sind allesamt entweder gefährlich oder schlecht für die Umwelt. Zugegeben meist nicht mehr schädlich für die Ozonschicht, aber doch zuständig für die globale Erwärmung.

Was ist jetzt physikal. bzw. chemisch gesehen der Grund dafür, dass nicht einfach Luft in der Dose komprimiert wird? Lässt sich Luft schlechter komprimieren als diese anderen Gase, oder was ist sonst der Haken? Ich nehme an, es gibt einen solchen Haken, weil ansonsten ja die Vorteile klar auf der Hand lägen: Unbrennbar, unbedenklich für die Umwelt,…

Danke für die Aufklärung!

Hallo,

mich würde interessieren, warum in slogenannten
„Druckluftsprays“, die es im Handel zu kaufen gibt, nicht
tatsächlich komprimierte Luft drinnen ist. Es handelt sich ja

von welchem Produkt sprichst du exakt?

Sven Glückspilz

Hallo,

mich würde interessieren, warum in slogenannten
„Druckluftsprays“, die es im Handel zu kaufen gibt, nicht
tatsächlich komprimierte Luft drinnen ist. Es handelt sich ja
meist entweder um ein brennbares Propan/Butan od. ein
Kältemittel/Treibgas.

Das sind also keine Gase im eigentlichen Sinne eine idealen Gases,
http://de.wikipedia.org/wiki/Ideales_Gas
(Luft kann man als solches annhemen), sondern sogenanntes Flüssiggas.

In der Spraydose ist also eine Flüssigkeit, die leicht unter Druck steht
und eben als Gas entweichen kann.

Um den Vorteil zu erkennen, rechne mal aus, welche Luftmenge man auf welchen Druck komprimieren müsste um die gleiche Stoffmenge in die Flasche zu bekommen und ob das dann überhaupt mit so einer dünnwandigen Spraydose gehen würde.

Was ist jetzt physikal. bzw. chemisch gesehen der Grund dafür,
dass nicht einfach Luft in der Dose komprimiert wird? Lässt
sich Luft schlechter komprimieren als diese anderen Gase, oder
was ist sonst der Haken? Ich nehme an, es gibt einen solchen
Haken, weil ansonsten ja die Vorteile klar auf der Hand lägen:

Dass du da eine Hacken vermutest, das spricht für dich :smile:
Gruß Uwi

Hallo Fragewurm,

Technisch gibt’s da zwei Probleme:

  1. Das Gas muss sich mit dem Inhalt chemisch vertragen.

  2. Das Gas muss flüssig sein.

Wenn du eine 1l-Dose hast und da 4l Luft rein presst, entsteht ein Druck von 4bar. Wenn du nun 2l Luft rausgelassen hast, hast du nur noch 2bar in der Dose. Das gibt dann aber Probleme mit dem Sprühkopf und der Mengendosierung, das funktioniert nur bei konstantem Druck sauber.
Um den Druck einigermassen konstant zu halten müsse man also Dosen mit wenig Inhalt und viel Luft machen, das will ja auch keiner.

Wenn man ein „Flüssiggas“ einfüllt bildet sich in der Dose der Dampfdruck. Bei einer bestimmten Temperatur stellt sich immer der selbe Gasdruck ein, weil immer nur so viel Flüssigkeit verdampft, dass dieser Druck entsteht. Der Dampfdruck ist eine Materialkonstante.

Das praktische Problem ist, dass sich schon nicht alle Gase bei Raumtemperatur verflüssigen lassen.

z.B. CO2 erzeugt bei 30°C einen Druck von rund 70bar, bei 0°C sind es um die 10bar. Da muss dann die Dose schon recht stabil und entsprechend schwer sein.

Es gibt also nur wenige Stoffe, welche als Treibmittel brauchbar sind.

MfG Peter(TOO)

Moin,

mich würde interessieren, warum in slogenannten
„Druckluftsprays“, die es im Handel zu kaufen gibt, nicht
tatsächlich komprimierte Luft drinnen ist.

warum?
So was gibt es doch!
http://www2.westfalia.de/shops/technik/bauteile/elek…

Gandalf

Und wer sagt Dir daß da wirklich Luft drin ist?
Solche Dosen habe ich auch hier, da steht immer Druckluft drauf, nur drin war bisher nie Luft wie wir sie kennen sondern eben wie vom TE beschrieben etwas anderes… Und es würde mich (betrachtet man die übrigen Erklärungen für die Gründe warum man keine komprimierte Luft verwendet) gewaltig wundern, wenn in der Verlinkten Dose normale komprimierte Luft wäre.

same procedure

wer sagt Dir daß da wirklich Luft drin ist?
Solche Dosen habe ich auch hier, da steht immer Druckluft
drauf, nur drin war bisher nie Luft wie wir sie kennen sondern
eben wie vom TE beschrieben etwas anderes… Und es würde mich
(betrachtet man die übrigen Erklärungen für die Gründe warum
man keine komprimierte Luft verwendet) gewaltig wundern, wenn
in der Verlinkten Dose normale komprimierte Luft wäre.

Die Suchbegriffe „druckluftspray sicherheitsdatenblatt “ fördern zutage, was sich so alles hinter „Druckluftspray“ verbergen kann.

Mea Culpa
Moin,

Und wer sagt Dir daß da wirklich Luft drin ist?

mein unkritischer Kleingeist :wink:

Jetzt wurde ich erwischt.

Eine Nachfrage ergab:

_vielen Dank für Ihre Nachricht, gern beantworte ich Ihnen Ihre Frage.

Die von uns angebotenen Sprays haben alle ein brennbares Treibmittel._

Erstaunt und wieder was gelernt.

Gandalf

‚Druckluft‘=…
Moin,

http://www2.westfalia.de/shops/technik/bauteile/elek…

scheint nicht mehr produziert zu werden bzw gibts nicht mehr im Herstellerkatalog.

Die „Druckluft“ eines anderen bekannten Herstellers besteht übrigens aus

1,1-Difluoroethane
und
Tetrafluoroethane

was auch immer das für Zeugs ist (du kennst das sicher :wink: )

http://www.produktinfo.conrad.com/datenblaetter/8250…

VG
J~

kein Wunder
Hallo J~,
dass das so nicht mehr im Katalog steht, wundert mich nicht.
Schließlich könnte die Bezeichnung „Druckluft“ für unbedarfte oder unüberlegte Anwender gefährliche Folgen haben und als Irreführung interpretiert werden. Als Reserve-Atemvorrat für Taucher sicher nicht zu empfehlen, auch nicht als Blasebalg-Ersatz beim Grillen :wink:
Freundliche Grüße
Thomas

Moin,

dass das so nicht mehr im Katalog steht, wundert mich nicht.

deine Gedanken hatte ich auch schon, von anderen Firmen gibt es das Produkt aber durchaus immer noch. Die Bezeichnung dort lautet dort zB sogar „Druckluft, nicht entflammbar“ was impliziert, dass es die auch „entflammbar“ gibt :smiley:

VG
J~

Guten Abend,

das Problem liegt im notwendigen Druck und im notwendigen Volumen. Zusätzlich könnte der in Luft vorhandene Sauerstoff chemisch unerwünscht sein.

Kältemitten, Propan, Butan etc. sind auch annähernd keine „idealen Gase“, sondern bereits bei geringem Druck flüssig, somit „volumenkontraktiv“, und somit sehr kostengünstig. Zudem sind diese Substanzen chemisch ziemlich inreaktiv - solange man nicht mit starken Oxidations- oder Reduktionsmitteln daher kommt.