Luftfeuchtigkeit, Taupunkt und Temperatur

Hallo liebe Wissende!

In unserem Altbauhaus habe ich paar feuchte Stellen im Keller.
Das Haus hab ich vor etwas über 10 Jahren ausgegraben und isoliert,
das war aber nur etwas mehr als zur Hälfte möglich, weil es nur zur Hälfte unterkellert ist.
An einem Teil des Kellers ist es trotzdem etwas feucht.
Ich gehe mal davon aus, dass das Erdreich kalt ist, und sich da die Luftfeuchtigkeit niederschlägt.

Ich hab natürlich schon mal mit einem Pyrometer gemessen,
die trockenen Wände im Keller haben eine Temperatur von so 13-17°,
die feuchten Gammelecken so 9 - 10°. Im Keller ist eine Ölheizung, die das alles durch die Wärmeverluste bischen aufheizt.

Ich kann das ja nur durch richtiges Lüften beeinflussen, aber wie ist richtig?

Ich lese immer wieder, wenn es draußen kälter ist, als innen, soll man lüften. Hab ich auch gemacht, brachte aber nicht so wirklich was.
Nun hab ich alle Fenster zu, es wird langsam trockener.

Derzeit sehe ich eine Aussentemperatur von 1,3 ° und eine Luftfeuchtigkeit aussen von 84%.

Lüften oder nicht?

Ich wäre dankbar, wenn man mir mal erklärt, wie das mit der Luftfeuchtigkeit, Temperatur, Taupunk, Kondensation alles so zusammenhängt. Wikipedia hab ich schon bemüht, aber nicht wirklich verstanden.
Auch hab ich noch nicht die Lufttemperatur im Keller gemessen, sowie die Luftfeuchtigkeit,
das kann ich aber noch machen, wenn es weiterhilft.

Grüße, Steffen!

Hallo liebe Wissende!

In unserem Altbauhaus habe ich paar feuchte Stellen im Keller.
Das Haus hab ich vor etwas über 10 Jahren ausgegraben und
isoliert,
das war aber nur etwas mehr als zur Hälfte möglich, weil es
nur zur Hälfte unterkellert ist.
An einem Teil des Kellers ist es trotzdem etwas feucht.
Ich gehe mal davon aus, dass das Erdreich kalt ist, und sich
da die Luftfeuchtigkeit niederschlägt.

Ich hab natürlich schon mal mit einem Pyrometer gemessen,
die trockenen Wände im Keller haben eine Temperatur von so
13-17°,
die feuchten Gammelecken so 9 - 10°. Im Keller ist eine
Ölheizung, die das alles durch die Wärmeverluste bischen
aufheizt.

Ich kann das ja nur durch richtiges Lüften beeinflussen, aber
wie ist richtig?

Unter richtigem Lüften verstehe ich, das in einem Raum und in einem gegenübeliegenden Raum das Fenster geöffnet wird und das dann der Wind um die Nase pfeifen muß. Nur ein Fenster zu öffnen oder zum Stoßlüften raten, bringt rein gar nichts.

Ich lese immer wieder, wenn es draußen kälter ist, als innen,
soll man lüften. Hab ich auch gemacht, brachte aber nicht so
wirklich was.
Nun hab ich alle Fenster zu, es wird langsam trockener.

Derzeit sehe ich eine Aussentemperatur von 1,3 ° und eine
Luftfeuchtigkeit aussen von 84%.

Lüften oder nicht?

Ich wäre dankbar, wenn man mir mal erklärt, wie das mit der
Luftfeuchtigkeit, Temperatur, Taupunk, Kondensation alles so
zusammenhängt. Wikipedia hab ich schon bemüht, aber nicht
wirklich verstanden.
Auch hab ich noch nicht die Lufttemperatur im Keller gemessen,
sowie die Luftfeuchtigkeit,
das kann ich aber noch machen, wenn es weiterhilft.

Grüße, Steffen!

Moin,
erklären wir mal Luftfeuchtigkeit, Taupunkt und all das Zeugs. Die, die es schon wissen mögen bitte mal nicht weiterlesen, da ich es stark vereinfachen möchte :wink:

Luft kann Wasser in Form von Wasserdampf aufnehmen.
Dies nur bis zu einer bestimmten Menge (100%) danach sieht es so aus wie Nebel, Dampf oder Wolken, kleine Wassertröpfchen bilden sich. Wenn die größer werden regnet oder schneit es.
Die Menge die aufgenommen werden kann ist temperaturabhängig, je höher um so mehr Wasserdampf kann enthalten sein.
Der Einfachkeit halber nehmen wir mal an
30° = 30 Gramm
20° = 20 Gramm
10° = 10 Gramm
0° = 0 Gramm
Wenn ich also bei 20° 50% Luftfeuchtigkeit messe habe ich
20 Gramm x 50% = 10 Gramm Feuchtigkeit in der Luft.
Wenn ich diese Luft jetzt auf 10° abkühle habe ich immer noch 10 Gramm Feuchtigkeit. Da die Luft bei 10° aber nur 10 Gramm aufnehmen kann, habe ich dann aber 100% Luftfeuchtigkeit. Dies ist dann der Taupunkt, der Punkt an dem Dampf aufgrund zu großer Sättigung zu Wasser wird.
Wenn ich diese Luft weiter abkühle habe ich plötzlich 10 Gramm Wasser das irgendwo hin will, da in der Luft nichts mehr aufgenommen werden kann.
Das Abkühlen der Luft funktioniert auch bei Berührung mit kalten Gegenständen. Getränkeflasche aus dem Kühlschrank beschlägt im Sommer mit Feuchtigkeit. Die Wand macht das genau so. An der kältesten Stelle des Raumes ist kurz vor der / an der Wand die Luftfeuchtigkeit am höchsten. Wenn dabei die 100% überschritten werden ist der Taupunkt erreicht, Feuchtigkeit schlägt sich nieder, Schimmel hat die von ihm so dringend benötigte dauerhafte Feuchtigkeit.
Erdreich hat mehr oder minder immer die gleiche Temperatur. Wenn es draußen kalt ist hat die Luft kaum Feuchtigkeit (auch bei 84%) dann sollte man Lüften. Im Sommer wenn es draußen warm und feucht ist jedoch die Fenster geschlossen halten.
Abhilfe im Keller könnte erreicht werden durch Lüften auf Durchzug im Winter, Luftbewegung durch Ventilatoren wenn nur einzelne Stellen betroffen sind und heizen der Räume.

vnA (der Erklärbär)

Trotz des Synonyms „von-nix-Ahnung“ eine hervorragende Erklärung, sehr verständlich gehalten für Laien bzw. „bauphysikalisch eher nicht Bewanderte“!
Dafür von mir einen (*)
-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.
Mfg Klaus

Hallo Erklärbär!

Danke für die schöne Erklärung.
Ist schön verständlich und auch einleuchtend.

Selbst hab ich mit Dauerlüften derzeit keine Erfolge gehabt.

Liege ich da richtig, wenn ich den Keller komplett dicht mache,
und 2 x täglich eine viertel Stunde richtig Durchzug mache?

Also so in der Art:
Kalte, trockene Luft kommt in den Keller, erwärmt sich, nimmt die Feuchtigkeit auf,
und dann lasse ich das rausziehen ?

Grüße, Steffen!

Hallo Steffen,
die Sache ist doch ein wenig komplizierter.
Du hattest ja eingangs folgendes beschrieben:
("…die trockenen Wände im Keller haben eine Temperatur von so 13-17°,
die feuchten Gammelecken so 9 - 10°"…)

Nimmt man nun einmal die Bautabellen zur Hand, so erkennt man (bezogen auf die kalten Wandflächen), dass bei 18°C Lufttemperatur und eigentlich „optimalen“ 60% rel. Luftfeuchte dort an der Wand der Taupunkt erreicht wird.
Heißt: dort kondensiert Wasserdampf im Stadium „flüssig“ aus.

Du schreibst weiter:
(" … Im Keller ist eine Ölheizung, die das alles durch die Wärmeverluste bischen aufheizt.")
Mit höheren Temperaturen müssen wir also dort in dem Kellerraum nicht rechnen, eher noch werden wohl die von mir einmal willkürlich angenommenen 18°C noch unterschritten werden, oder?
Dann allerdings würde sich (bei tieferen Temperaturen) der Taupunkt noch weiter in Richtung „NULL“ verschieben. Eine Erhöhung der Kondensationsgeschwindigkeit mit größeren Wasser-Ausfallmengen wäre die Folge.

Um Deine Frage zu beantworten:
Ich denke/vermute nicht, dass die Feuchtigkeit nur durch Lüften zu beseitigen bzw. „in den Griff zu kriegen“ ist.
Sehr wahrscheinlich ist eher eine schlechte Wärmedämmung, damit Wärmeverluste und Wärmebrücken.
Diesem Mangel wäre aber nur durch eine Dämmung, nicht aber durch Lüften bei zu kommen.
-.-.-.-.-.-.-
Mfg Klaus (der sich hoffentlich hier eben so verständlich ausdrücken konnte wie im Artikel von „von-nix-Ahnung“ praktiziert)

Hallo Klaus!

Nimmt man nun einmal die Bautabellen zur Hand, so erkennt man
(bezogen auf die kalten Wandflächen), dass bei 18°C
Lufttemperatur und eigentlich „optimalen“ 60% rel. Luftfeuchte
dort an der Wand der Taupunkt erreicht wird.
Heißt: dort kondensiert Wasserdampf im Stadium „flüssig“ aus.

Ach , wenn Du mir mal diese Tabelle zukommen lassen könntest, oder verlinken, wäre mir sehr geholfen. Sowas hab ich mir im Hinterkopf auch gewünscht, als ich dieses Thema geschrieben hab.

Du schreibst weiter:
(" … Im Keller ist eine Ölheizung, die das alles durch die
Wärmeverluste bischen aufheizt.")
Mit höheren Temperaturen müssen wir also dort in dem
Kellerraum nicht rechnen, eher noch werden wohl die von mir
einmal willkürlich angenommenen 18°C noch unterschritten
werden, oder?

Ja, das war nur in der Nähe des Kessels oder über den Heizungsrohren so warm.

Dann allerdings würde sich (bei tieferen Temperaturen) der
Taupunkt noch weiter in Richtung „NULL“ verschieben. Eine
Erhöhung der Kondensationsgeschwindigkeit mit größeren
Wasser-Ausfallmengen wäre die Folge.

Um Deine Frage zu beantworten:
Ich denke/vermute nicht, dass die Feuchtigkeit nur durch
Lüften zu beseitigen bzw. „in den Griff zu kriegen“ ist.
Sehr wahrscheinlich ist eher eine schlechte Wärmedämmung,
damit Wärmeverluste und Wärmebrücken.
Diesem Mangel wäre aber nur durch eine Dämmung, nicht aber
durch Lüften bei zu kommen.
-.-.-.-.-.-.-
Mfg Klaus (der sich hoffentlich hier eben so verständlich
ausdrücken konnte wie im Artikel von „von-nix-Ahnung“
praktiziert)

Und ich mach noch bischen weiter:
Mehr kann ich nicht trockenlegen, weil das Haus nur etwa zur Hälfte unterkellert ist.
Aber was mir noch einfällt, eben in dem Bereich, wo es bischen gammelt, war eine Verschraubung der Wasserleitung vermutlich jahrelang undicht. Hab das vor ca. 2 Jahren repariert, (ich könnte dem Handwerker den Hals undrehen, … wenn man nicht alles selber macht… der hat einfach eine Verschraubung nicht festgedreht, nur mit der Hand angezogen)
Das hab ich nicht bemerkt, weil zufällig genau darunter der Bodenablauf vom Keller ist. Das hat so alle 5 Sekunden einen Tropfen ergeben, der auf den Fussboden getropft ist, das hat dann an die Wand gespritzt.
Weil das so eine Gerümpelecke ist, hab ich das vermutlich über Jahre übersehen.
Und hinter der Wand, ist halt Erdreich, da ist der Keller zu Ende.
Ich denke mal, dass sich dadurch das ganze Erdreich mit Wasser vollgesogen hat, und ich noch jahrelang damit zu kämpfen habe.
Ich weiss auch nicht, wieweit sich das Wasser durch die Fliesen und im Beton ausgebreitet hat,
ist jetzt schwer zu erklären…

In dem kleinen Kellerraum ist die Trennwand zum anderen Keller auf der einen Seite voll nass,
im Nachbarraum ist die diese Wand aber völlig trocken.

Und, Klaus, wenn Du mir helfen willst,
würde ich mal einen Grundriss des Kellers zeichnen, und hier hochladen, mit den feuchten Stellen, Erdreich, das ehemalige Leck usw.

Grüße, Steffen!