Luther, die Störchin und die "falschen Propheten"

Die Kirche hat sich parteipolitisch neutral zu verhalten, da sie eben keine Parteipolitik betreibt und breite Bevölkerungsschichten abdeckt. Wenn sie sich in einzelnen Fragen zu Wort meldet, mag das ihr gutes Recht sein. Man liest aber zum Beispiel auch: Karl Kardinal Lehmann ist ratlos im Hinblick auf den Islam. Doch bei der AfD ist er sich sicher. Die Partei sei gefährlich wie einst die Nationalsozialisten und für ihn als Christen nicht wählbar.

Er möchte also allen Christen vorschreiben, dass sie eine Partei nicht zu wählen haben. Dabei weiß jeder, dass die AfD als einzige (!) Partei die Kirchenprivilegien antasten will und ebenfalls als einzige (!) Partei die Flüchtlingsindustrie und die erhöhten Umsätze der vorgeblich caritativen Einrichtungen anspricht. Schon komisch, dass er diese Partei mit den Nazis gleichsetzt und damit die en passant die Verbrechen von damals verharmlost.

@vdmaster: Ist das für dich keine Hetze gegen eine unliebsame politische Kraft?

@Franz_00eeff: Wer in einer solchen Organisation Mitglied bleibt unterstützt das indirekt und muss sich daher Fragen gefallen lassen.

Steht wo?

Die Kirchen haben oftmals zu pol. Fragen klare Stellung bezogen. Sehr oft zum Gefallen der Konservativen. Die Gewerkschaften übrigens ebenso. Medien sollte man nicht vergessen. Und Bürgerinititativen sowie Lobbygruppen. Keiner trägt einen Maulkorb und Du würdest Dich als Erster freuen, falls die Kirchen sich gegen die Aufnahme speziell von Muslimen ausspräche.

Das ist ein gewichtiges Argument. Auch Teile der Linkspartei würden es tun, wenn sie könnten.

Auch ein Bischof kann offensichtlichen Bullshit absondern.

Das Nazi-Geplapper von Lehmann kratzt knapp an der strafrechtlich relevanten Hetze entlang. Pol. Hetze ist das allemal, aber nicht die vorherige Aussage von Dröge.

Klasse Argumentation. Wenn die Kirche mir 1.000 Euro gäbe, würde ich mich auch freuen. Entscheidend ist doch die Analyse, warum die Kirchen die Flüchtlingsaufnahme so befürworten, auch wenn viele Muslime kommen. Zum einen geht es um finanzielle Interessen. Zum anderen agieren die Kirchen auch als Trittbrettfahrer, denn sie erhoffen sich von der vielen Zuwanderung eine Stärkung des religiösen Einflusses insgesamt und eine Schwächung des Gedankens des Laizismus. Das nennt man Religionismus. Kurz gesagt: Wenn die Muslime immer mehr Einfluss auf Staat und Gesellschaft erhalten, will man im Fahrwasser dessen mitschwimmen und erhofft sich ebenfalls zusätzliche Rechte.

Die Linkspartei ist schon in vielen Landesregierungen vertreten (gewesen) und strebt offen rot-rot-grün im Bund an. Ich habe von ihr wenig in diese Richtung gehört. Ebenso haben die Grünen früher auch immer getönt, dass sie eine Abschaffung der Kirchenprivilegien fordern. Als sie an der Bundesregierung beteiligt waren, kam von ihnen rein gar nichts.

Hat er denn Widerspruch aus den eigenen Reihen erfahren?

Das Wort „Christenpflicht“ in dieser Debatte zu benutzen, ist in seiner Pauschalität und aufgrund des autoritären Charakters schon sehr bedenklich.

Vielleicht aus

  • chrstl. Nächstenliebe

in Verbindung mit

  • der Hoffnung auf eine gewaltfreie Lösung des Glaubenskonflikts „Islam vs. andere Religionen“ sowie einer Besinnung auf die gemeinsamen Wurzeln.

Soviele „mans“ können das gar nicht sein, weil dieser Begriff noch keine Verbreitung gefunden hat.

Eine passable Antwort hier:

Dass man Mayzek als Festredner eingeladen hat, komplettiert das Thema:

Zitat:

Dort dürfen sich Protestanten an ihrem Festtag, statt ihre Religion zu feiern, von Aiman Mazyek anhören, was der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime von den Christen erwartet.

Offensichtlich leben hierzulande nicht nur die regierenden Politiker, sondern auch die Kirchenoberen frei nach dem Motto:

Persönliche Profilierung ohne Profil.

Franz

Genau. Während in vielen Teilen der Welt Christen und andere Ungläubige verfolgt werden. Wobei ich dir in dem Sinne recht gebe, dass es viele gibt, die in der von dir beschriebenen Verblendung schwelgen. Es sind halt Gläubige. Nichtsdestotrotz wird diese Naivität von den Herren in ihren schwarzen Kostümen ausgenutzt.

Nicht alles, was nur wenige Google-Treffer hervorbringt oder in den Medien große Beachtung findet, ist irrelevant.