Lybische Widerstandskämpfer im Stich gelassen

Politik Auslandspolitik
#1

Hallo,

angeblich ist aller Welt klar, dass Lybiens Diktator Muammar Gaddafi, als Staatschef abdanken müsste.
Jetzt weigert man sich die Widerstandskämpfer mit einer Flugverbotszone zu unterstützen, obwohl die arabische Liga sich dafür ausgesprochen hat.

Der Diktator Muammar Gaddafi wurde von westlichen Staaten mit massiver Militärtechnik ausgestattet. Die lybischen Widerstandskämpfer haben doch gar keine Möglichkeiten sich dagegen zu wehren.

Warum greift die westliche Wertegemeinschaft hier nicht endlich ein?

Gruß
Spatzi

#2

Gute Gelegenheit

Warum greift die westliche Wertegemeinschaft hier nicht
endlich ein?

Das wundert mich ein wenig. Wäre es doch eine gute Möglichkeit die alten Tornados* zu Schrott zu fliegen um endlich den neuen Jäger kaufen zu können.

Fehlt wohl etwas Geld in den Kassen.

Gruß

Stefan

#3

Warum greift die westliche Wertegemeinschaft hier nicht
endlich ein?

Das wundert mich ein wenig. Wäre es doch eine gute Möglichkeit
die alten Tornados* zu Schrott zu fliegen um endlich den neuen
Jäger kaufen zu können.

Fehlt wohl etwas Geld in den Kassen.

So sieht es für mich aus.
Der bescheuerte Krieg in Irak und Afghanistan hat wohl zuviele militärische Mittel gebunden um jetzt den Lybiern zu Hilfe kommen zu können.

#4

Hallo Spatzilein,

weil Gaddafi, wenn er Flugverbot hört, in lautes Lachen ausbrechen wird. Dann schickt er gleich nochmal drei Kampfflieger extra mit einem schönen Gruß an die europäische „Wertegemeinschaft“…
Ausserdem ist er ,ausser mit Flugzeugen ,noch dreimal besser bewaffnet als die Widerständler.Dank Europa.

Da sollte uns schon etwas besseres einfallen.

Gruß

Wader Hans

#5

Hallo Wader Hans,

weil Gaddafi, wenn er Flugverbot hört, in lautes Lachen
ausbrechen wird. Dann schickt er gleich nochmal drei
Kampfflieger extra mit einem schönen Gruß an die europäische
„Wertegemeinschaft“…

das dürfte ihm schwerfallen, wenn eine Flugverbotszone installiert wäre.

Ausserdem ist er ,ausser mit Flugzeugen ,noch dreimal besser
bewaffnet als die Widerständler.Dank Europa.

Der lybische Widerstand ist mit tausendfach höherem Idealismuspotential ausgestattet. Wenn die Luftangriffe aufhören würden, hätten sie eine Chance.

Da sollte uns schon etwas besseres einfallen.

Was?

Gruß
Spatzi

#6

Der Diktator Muammar Gaddafi wurde von westlichen Staaten mit
massiver Militärtechnik ausgestattet. Die lybischen
Widerstandskämpfer haben doch gar keine Möglichkeiten sich
dagegen zu wehren.

Warum greift die westliche Wertegemeinschaft hier nicht
endlich ein?

Gruß
Spatzi

Hallo

genau das ist das Problem, wenn man mal nachdenkt führen nämlich genau unsere westlichen Waffen zu jedem Konflikt bzw tragen dazu bei. Die USA haben damals im Krieg der UDSSR gegen Afghanistan Waffen geliefert und heute hat/hatte (wer weiß das schon) Osama Bin Laden und seine Gefolgsleute.

Werden jetzt wieder Waffen geschickt, gibt es in ca. 10-20 Jahren das nächste Problem.Und so führt sich eine unendliche Kette fort.

Meine Meinung ist, einfach raushalten und passieren lassen. Es tut mir leid um die Menschen dort, aber wenn sie es nicht aus eigener Kraft schaffen, können wir nicht eingreifen. Das würde nämlich bedeuten: Wir bilden Soldaten aus und lehren sie den Umgang mit modernen Waffen. Die Regierung versinkt im Chaos und im schlimmsten Fall entstehen mehrere Parteien mit gut ausgebildeten und gerüstete Soldaten.
Die Welt muss lernen sich aus so etwas herauszuhalten, ansonsten führen diese Konflikte zu mehr Konflikten.
Das einzige was gemacht werden kann sind rein humanitäre Einsätze.

#7

Der Diktator Muammar Gaddafi wurde von westlichen Staaten mit
massiver Militärtechnik ausgestattet. Die lybischen
Widerstandskämpfer haben doch gar keine Möglichkeiten sich
dagegen zu wehren.
Warum greift die westliche Wertegemeinschaft hier nicht
endlich ein?

genau das ist das Problem, wenn man mal nachdenkt führen
nämlich genau unsere westlichen Waffen zu jedem Konflikt bzw
tragen dazu bei. Die USA haben damals im Krieg der UDSSR gegen
Afghanistan Waffen geliefert und heute hat/hatte (wer weiß das
schon) Osama Bin Laden und seine Gefolgsleute.

Werden jetzt wieder Waffen geschickt, gibt es in ca. 10-20
Jahren das nächste Problem.Und so führt sich eine unendliche
Kette fort.

Meine Meinung ist, einfach raushalten und passieren lassen. Es
tut mir leid um die Menschen dort, aber wenn sie es nicht aus
eigener Kraft schaffen, können wir nicht eingreifen. Das würde
nämlich bedeuten: Wir bilden Soldaten aus und lehren sie den
Umgang mit modernen Waffen. Die Regierung versinkt im Chaos
und im schlimmsten Fall entstehen mehrere Parteien mit gut
ausgebildeten und gerüstete Soldaten.
Die Welt muss lernen sich aus so etwas herauszuhalten,
ansonsten führen diese Konflikte zu mehr Konflikten.
Das einzige was gemacht werden kann sind rein humanitäre
Einsätze.

Ich stimme mit dir überein, dass Waffenlieferungen an Aufständische in der Vergangenheit nicht Gutes bewirkt haben.

Bei einer Flugverbotszone geht es jedoch nicht darum, Waffen an Aufständische zu liefern, sondern es geht darum, die Luftangriffe der Gaddafi-treuen Truppen auf die Aufständischen zu unterbinden.

Gruß
Spatzi

#8

Hallo Spatzi,

die Gemeinschaft, die du die westliche Wertegemeinschaft nennst, vertritt (wenn überhaupt) Werte, die in anderen Teile der Welt völlig anders bewertet werden. Den kleinen Unterschied kannst du in Afghanistan, Pakistan, Iran u.a. studieren.

Wenn egal wer in Libyen eingreift, z.B. die NATO selbst mit UN-Mandat, braucht, wenn er sich auf Werte beruft, eine Rechtfertigung, warum er das nicht anderswo auch tut, z.B. in Zimbabwe, Elfenbeinküste, Kongo, Sudan, Somalia, Algerien, Nordkorea, Iran, Myanmar, Nicaragua, Gaza und und und

Gruß
Cassius

#9

Hallo Cassius,

die Gemeinschaft, die du die westliche Wertegemeinschaft
nennst, vertritt (wenn überhaupt) Werte, die in anderen Teile
der Welt völlig anders bewertet werden. Den kleinen
Unterschied kannst du in Afghanistan, Pakistan, Iran u.a.
studieren.

Wenn egal wer in Libyen eingreift, z.B. die NATO selbst mit
UN-Mandat, braucht, wenn er sich auf Werte beruft, eine
Rechtfertigung, warum er das nicht anderswo auch tut, z.B. in
Zimbabwe, Elfenbeinküste, Kongo, Sudan, Somalia, Algerien,
Nordkorea, Iran, Myanmar, Nicaragua, Gaza und und und

die Situation in Lybien ist doch völlig anders als in den genannten Staaten!

Gruß
Spatzi

#10

Hallo Spatzl,

wie gesagt:Ein Flugverbot interessiert nicht,wenn die Folge nicht wie unten beschrieben ist.
Was sehr beeindrucken wird: Der Abschuss aller libyschen Kampfflugzeuge,die sturmreif bombardierte libysche Armee, der Einsatz von Infanterie zur Erschießung Gaddafis als Fernziel.Kurz: Der Angriff der deutschen Armee u.a.

Alternative?: Die Belieferung der Widerständler mit deutschen Waffen!Anstelle der Lieferung zu Händen Gaddafis.
(Sicherung der Arbeitsplätze in der Knarrenindustrie!)

Wenn dann noch der sog. Idealismus anhält, gnade ihm (Gaddafi)der katholische Gott.

Auf in den Kampf!

Wader Hans

Seit Neuem muss also auch ein demokratische Armee in einen Krieg ziehen den die demokratischen Bürger hätten verhindern können um nicht zu sagen, den sie provoziert haben.

#11

Hallo,

Weil dafür die Rechtsgrundlage in Form eines UN-Mandats fehlt.
Zumindest aus deutscher Sicht entscheident.

Weil damit auch erhebliche Risiken verbunden sind.
Wer will schon seine abgeschossenen Piloten in der Hand Gaddafis sehen?

Weil das Ergebnis völlig offen ist.
Was wenn sich Gaddafi dann trotzdem durchsetzt?
Im arabisch/islamischen Raum würde jede Intervention unter Umständen Öl in alte Feuer gießen.

Weil der Westen sich schon eine ganze Latte militärischer Aktionen an die Backe geklebt hat und damit eher schlechte Erfahrungen gesammelt hat. Mal ganz abgesehen von den Kosten.

Und ganz am Rande die Gegenfrage:
Warum soll es eigentlich wieder der böse Westen sein, der das macht?

Gruß
Werner

PS: Nicht nur die Waffen Gaddafis sind zum Teil von „uns“ geliefert worden, sondern auch die der Aufständischen und woher sie kommen ist in der gegenwärtigen Situation auch m. E. egal.

#12

Hallo,

Wäre es doch eine gute Möglichkeit
die alten Tornados* zu Schrott zu fliegen
um endlich den neuen Jäger kaufen zu können.

Wie Tornados besitzen bis heute Fähigkeiten, die vom Nachfolgemodell nicht ersetzt werden können, außerdem ist mir etwas unklar wie durch das bloße Zerstören eines Flugzeugs Geld gewonnen werden soll.
Oder hebst du damit darauf ab, dass die Unterhaltskosten dann umgewidmet werden könnnten? Ich fürchte da bekommst du auch für alle Tornados nicht viel Typhoon.

Gruß
Werner

#13

Jetzt weigert man sich die Widerstandskämpfer mit einer
Flugverbotszone zu unterstützen, obwohl die arabische Liga
sich dafür ausgesprochen hat.

alleine das sollte uns zu denken geben…

bedenke: der feind meines feindes ist mein freund…

in bahrain geht es im vergleich zu libyen doch gewaltfreier zu und da wird eine ganze armee aus arabien angefordert. Der könig scheint sein volk zu lieben.

wieso greifen wir da nicht ein?

das war auch ein grund, wieso saddam damals in kuwait eingefallen ist. Der hat die reichen verfolgt - nicht die armen. Jetzt ist die grundordnung wieder hergestellt. Die könige lieben ihr volk.

Der könig von marokko hat sofort richtig gehandelt und deshalb bin ich sicher, er wird sein land noch in hundert jahren wie die englishe königin regieren.

aber im großen und ganzen betrachtet haben wir jetzt eine situation auf der welt, die äußerst komisch ist. Und man sagt auch „wenn man glaubt, es kann nicht schlimmer kommen,…“

#14

Lybische Widerstandskämpfer im Stich gelassen!!!
Genau so sehe ich es auch, als offene Frage/Anklage.

Jahrelang habe sie sich offiziell so über den selbstherrlichen Revolutionsführer aufgeregt.

Er selbst bestreitet, dass es überhaupt Opposition gibt, sein Sohn wirkt intellektuel anspruchsvoller und lässt durchblicken . . . wenn er weg ist, wird es in Richtung Demokratie besser.

Aber die oppositinellen Kämpfer, die für Freiheit und Demokratie kämpfen?

Wer hat nicht gedacht . . . als die Entwicklung in Tunesien und Ägypten so schnell erfolgreich verlief: Jetzt sollten sie den Gaddaffi auch noch auf´s Korn nehmen, das wär´s.

Mutige Hilfen gibt es nicht.

Wenn ich „König von Deutschland“ wäre, würde ich die verfügbaren Einheiten der ägyptischen Armee nehmen, sogar noch nach einen Bruderschluß mit den Israelies anfragen und auch mit letzlich deutscher Hilfe das ganze Problem mit einer Gebietseroberungpolitik erledigen:
Gaddaffi als Angeklagter nach Den Haag,
Demokratie für ein geknechtetes Volk:

jtoll

#15

Der Diktator Muammar Gaddafi wurde von westlichen Staaten mit
massiver Militärtechnik ausgestattet.

Auch Erich Honecker hat mit Gaddafi Waffengeschäfte gemacht. Da soll auch Ost-Technik geliefert worden sein.

#16

Habt Ihr eigentlich…
…keine eigenen Probleme?

Gaddafi muss weg und dann?
In Libyen gibt es keine (ohne den Gaddafi-Clan) funktionierenden Stukturen und keinerlei Erfahrungen mit Demokratie.

Die Träumerei, man würde durch die Entfernung des Diktators hier sofort lauter kleine, fröhliche, dunkelhäutige Menschen schaffen, die fröhlich dicke Deutsche in All-Inc-Hotelbunkern bedienen, sollte man sich schleunigst abschminken.

Wir sollten uns besser um unseren eigenen Kram kümmern und den Amis das libysche Öl überlassen. Wir selbst sind zu doof für eine vernünftige Kolonialpolitik (und das wäre die einzige Lösung, um eine Hungersnot auch unter den schwarzafrikanischen Flüchtlingen dort zu vermeiden). Das haben wir bereits vor 100 Jahren bewiesen.

Gruß,
M.

#17

Hallo Spatzi,

Wenn egal wer in Libyen eingreift, z.B. die NATO selbst mit
UN-Mandat, braucht, wenn er sich auf Werte beruft, eine
Rechtfertigung, warum er das nicht anderswo auch tut, z.B. in
Zimbabwe, Elfenbeinküste, Kongo, Sudan, Somalia, Algerien,
Nordkorea, Iran, Myanmar, Nicaragua, Gaza und und und

die Situation in Lybien ist doch völlig anders als in den genannten :Staaten!

Ich sehe keine prinzipiellen Unterschiede, sondern nur graduelle.
Wer will oder soll denn aufgrund welcher Kriterien entscheiden, wer wann wo wie weshalb militärisch eingreift? Eine solche global akzeptierte Autorität gibt es nicht und wird es nie geben.

Gruß
Cassius

#18

Deutschland rüstete Diktator Gadaffi auf
Hallo,

"Militärisch intervenieren will Angela Merkel in Libyen nicht - Waffen hat ihre Regierung an Gaddafi aber vor Beginn des Aufstands munter verkauft.
(…)
Die Opposition kritisiert das Vorgehen der Bundesregierung: „Über einzelne Rüstungsexporte entscheidet in geheimer Sitzung der Bundessicherheitsrat. Das Parlament ist zu keinem Zeitpunkt involviert“, sagte der außenpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Rolf Mützenich, Handelsblatt Online. „Das Parlament wird lediglich nachträglich im jährlich erscheinenden Rüstungsexportbericht der Bundesregierung informiert und dies auch nur unspezifisch.“
http://www.handelsblatt.com/politik/international/de…

Tolle Demokratie!

Da braucht man sich nicht mehr zu wundern, wenn unser aller Aussenminister Westerwelle bekundet:
„(…) eine militärische Intervention in Libyen werfe mehr Fragen und Probleme auf, als sie zu lösen verspreche.(…)“
http://www.tagesspiegel.de/politik/bundestag-lehnt-h…

Recht hat er. Es könnte ja verbreitet werden, dass Deutschland den Diktator Muammar Gaddafi mehr als bis jetzt bekannt, aufgerüstet hat.

Gruß
Spatzi

#19

Hallo,
das ist ja unglaublich!
Man kann es wirklich kaum fassen!
Da muss was geschehen!
Mein Gott!
Gruß
Werner

#20

Hallo Spatzi,

90% der Waffen in Libyen stammen aus Rußland. Konsequenterweise hält Rußland sich in der UNO zurück, um diesen Markt nicht zu verlieren.

Gruß
Cassius