Hano, Alfred,
z.B. „Huddl“ oder Zuddl" oder „semsakrebslr“ usw.
Sind das nun Fragen, die man beantworten soll?
Eins gleich:
Der „Semsakrebsler“ setzt sich zusammen aus „Sims“, also einem Teil der Außenmauer eines Hauses und „krepseln“, was klettern bedeutet.
Also ist ein Semsakrebsler einer, der an der Hauswand hiochklettert.
Das könnte nun ein Dieb sein, ein „Fassadenkletterer“, aber gemeint ist hier eine Pflanze, die an der Wand hochwächst.
Und das könnte nun wieder ein Efeu oder ein anderes Schwinghangelgewächs sein.
Bei den Schwaben aber ist es die Weinrebe, die bei vielen, die keinen Weinberg und auch nicht genug Geld hatten, um Wein zu kaufen, als preisgünstige Möglichkeit den edlen Rebensaft selbst zu produzieren Verwendung fand.
Da die Trauben an den Häuserwänden nicht immer optimale Wachstums- und Reifungsvoraussetzungen hatten, war des Endprodukt oft ein besserer Essig.
Ein „Semsakreblr“ ist also das Wort für nicht hochwertigen Wein.
Mein Onkel, dessen Haus nahezu ganz von Wein zugewachen war, hat aber im Lauf der Jahre einen wirklich guten Wein daraus gekeltert.
Und das beste an ihm: da war nicht ein Körnchen Chemie dabei. Also nie Kopfweh; auch wenn man etwas mehr davon trank.
Auch die oft selbst in Nachbarortschaften verschiedene
Aussprache ist teilweise recht seltsam:
z.B. „Hauzich“ und „Hauchzich“???
Das könnten unterschiedlich weit gehende Versuche von Annäherungen an die Schriftsprache sein. Die Reihe ginge weiter bis „Hochzich“, womit der Schwabe glaubt, beim Schriftdeutschen angekommen zu sein; käme aber nie bei „Hochzeit“ an.
Gruß Fritz