Hallo @ all,
ich mache eine kleine Krise durch und frage mich, was ich an Positivem aus meinem Leben ziehen soll. Ich habe jeden Tag das Gefühl, dass ich eigentlich an Nichts wirklich glaube und dass ich jetzt schon Jahre meines Lebens verschwendet habe. Die längste Zeit habe ich mich mit Leistungsport, Büchern, Malerei und Musik befasst. Wobei ich aus einer Familie Intellektueller mit einer harten Arbeitsethik stamme und ich definitiv der vielseitigste unter allen bin. Meine ganze Jugend war durchweg von allen möglichen Formen kulturell anspruchsvoller Dinge durchsetzt. Einher geht eine familienübergreifende Angst vor Nähe und jeder Form der Emotionalität. Kein Zugeheirateteter fühlt sich wirklich willkommen und Alles ist von Disziplin und konkreten Zielen im Lebenslauf oder der Bereitschaft zu arbeiten charakterisiert. Es geht sehr platonisch zu.
Allerdings leide ich von je her daran einfach keinen Platz für mich finden zu können. Ich würde auch nicht sagen, dass mich all die Bildung, Auszeichnungen und Wertschätzung meiner Freunde, die auf die schiefe Bahn gerieten glücklich gemacht haben. In Sachen heterogener Bindungen ist es aber am schlimmsten. Jedes Gefühl, dass ich aus in meiner Stärke für drei (ich übertreibe nicht) arbeiten zu können zulasse ist von solcher Unbeholfenheit geprägt, dass alles kaputt geht. Ich sehe einfach kein Geschenk darin blitzschnell zu erfassen und Bücher und Künstler zu kennen, die sonst nur wenige kennen. Auf Deutsch gesagt:
- Es ist ein Dreck wert über Dinge bescheid zu wissen, mit denen man niichts zu tun hat, sich aber nur darüber unterhalten zu können.
- In der Schule und in der Uni habe ich nichts gelernt, was ich wirklich gebrauchen kann um das zu bekommen, was ich will. Alles was ich lernte machte mich zu dem, was ich nie sein wollte.
- Keinen Sender, den man gerne im Fernehen guckt zu finden ist nichts wert. Nachrichten machen auf Dauer depressiv und sind eben einfach langweilig.
- Wer liest geht dem alleine nach.
- Wer dazu erzogen wurde Geld damit zu machen seinen Körper entweder dafür einzusetzten oder alle Gefühle auszublenden ist meiner Ansicht nach nichts weiter als ein ganz armes Schwein.
Macht Bildung glücklich oder krank? Beide Standpunkte sind herzlich willkommen, sofern sie nicht mehr als abgedroschene Floskeln sind. (Damit meine ich z.B. keine hohlen Vergleiche mit den USA oder der 3. Welt)
Viele Grüße,
Hilmar