Macht Bildung glücklich?

Hallo @ all,

ich mache eine kleine Krise durch und frage mich, was ich an Positivem aus meinem Leben ziehen soll. Ich habe jeden Tag das Gefühl, dass ich eigentlich an Nichts wirklich glaube und dass ich jetzt schon Jahre meines Lebens verschwendet habe. Die längste Zeit habe ich mich mit Leistungsport, Büchern, Malerei und Musik befasst. Wobei ich aus einer Familie Intellektueller mit einer harten Arbeitsethik stamme und ich definitiv der vielseitigste unter allen bin. Meine ganze Jugend war durchweg von allen möglichen Formen kulturell anspruchsvoller Dinge durchsetzt. Einher geht eine familienübergreifende Angst vor Nähe und jeder Form der Emotionalität. Kein Zugeheirateteter fühlt sich wirklich willkommen und Alles ist von Disziplin und konkreten Zielen im Lebenslauf oder der Bereitschaft zu arbeiten charakterisiert. Es geht sehr platonisch zu.
Allerdings leide ich von je her daran einfach keinen Platz für mich finden zu können. Ich würde auch nicht sagen, dass mich all die Bildung, Auszeichnungen und Wertschätzung meiner Freunde, die auf die schiefe Bahn gerieten glücklich gemacht haben. In Sachen heterogener Bindungen ist es aber am schlimmsten. Jedes Gefühl, dass ich aus in meiner Stärke für drei (ich übertreibe nicht) arbeiten zu können zulasse ist von solcher Unbeholfenheit geprägt, dass alles kaputt geht. Ich sehe einfach kein Geschenk darin blitzschnell zu erfassen und Bücher und Künstler zu kennen, die sonst nur wenige kennen. Auf Deutsch gesagt:

  • Es ist ein Dreck wert über Dinge bescheid zu wissen, mit denen man niichts zu tun hat, sich aber nur darüber unterhalten zu können.
  • In der Schule und in der Uni habe ich nichts gelernt, was ich wirklich gebrauchen kann um das zu bekommen, was ich will. Alles was ich lernte machte mich zu dem, was ich nie sein wollte.
  • Keinen Sender, den man gerne im Fernehen guckt zu finden ist nichts wert. Nachrichten machen auf Dauer depressiv und sind eben einfach langweilig.
  • Wer liest geht dem alleine nach.
  • Wer dazu erzogen wurde Geld damit zu machen seinen Körper entweder dafür einzusetzten oder alle Gefühle auszublenden ist meiner Ansicht nach nichts weiter als ein ganz armes Schwein.

Macht Bildung glücklich oder krank? Beide Standpunkte sind herzlich willkommen, sofern sie nicht mehr als abgedroschene Floskeln sind. (Damit meine ich z.B. keine hohlen Vergleiche mit den USA oder der 3. Welt)

Viele Grüße,

Hilmar

Hi Hilmar,

was Du beschreibst hat meiner Meinung nach nichts mit gestiegener Bildung zu tun. Dieses Gefühl von Leere tritt garantiert auch in unteren Bildungsschichten auf, nur das diese Menschen weniger die Fähigkeit besitzen, das auch zu reflektieren.
Du bist einfach übersättigt. Ich kenne dieses Gefühl sehr gut, hab aber auch kein Patentrezept dagegen. Ich könnte Dir jetzt jede Menge tolle Tipps geben, wie z.B. angeln, Yoga, tanzen oder eine Familie gründen. Tja, ich denke jeder muss seine eignene Strategie entwicklen, bei mir hilft lächeln.

Gruß von Suse

Hallo Hilmar

also ich persönlich sehe es folgendermaßen: mit jedem bischen Bildung, die ich in mich „reintue“ wird die Welt für mich interessanter und toller. Ausserdem genieße ich es, auch in Bereichen gebildet zu sein, mit denen ich im täglichen Leben nicht so viel zu tun habe.

Mit anderen Worten: ich bin mir zu 1000% sicher, daß eine Depression garantiert nicht damit zusammenhängt, „übergebildet“ zu sein ist. Da sollte man wohl nach anderen Ursachen suchen…
Des weiteren sehe ich Bildung nicht gerade als Mittel zum Geldverdienen an. In erster Linie stellt es eine persönliche Bereicherung dar und das werden mir alle „gebildeten“ Menschen bestätigen…

grüße, Tom

Bildung, Intellekt, Kreativität und Glück
Hi Hilmar,

was genau hat Deine Frage denn nun wirklich mit Bildung zu tun?

Vielleicht suchst Du die Lösung des Problems an der falschen Stelle. Vielleicht liegt es eher hier:

dass ich eigentlich an Nichts wirklich glaube

oder hier

dass ich jetzt schon Jahre meines Lebens verschwendet habe.

oder hier

Einher geht eine familienübergreifende Angst vor
Nähe und jeder Form der Emotionalität.

oder hier:

In Sachen heterogener Bindungen ist es aber am schlimmsten.

Oder ganz woanders.

Deine FÄhigkeit zu arbeiten macht Dich nicht zu einem glücklicheren Menschen. Auch Deine Bildung macht Dich nicht glücklicher oder unglücklicher. Sogar Deine Denkfähigkeit und Reflektionsbereitschaft macht Dich nicht, entgegen landläufiger Vermutungen, zufriedener oder unzufriedener als andere Menschen.

Wenn Du mich jetzt fragen willst " Was macht denn glücklich?" - dann bist Du an der falschen Adresse. Ich weiß nur, was mich glücklich macht. Und ich habe lange gebraucht, das herauszufinden. Vor 10 Jahren wußte ich das noch nicht.

Aber gar zu sehr auf dem Holzweg bist Du nicht. Denn dies ist wichtig:

  • Es ist ein Dreck wert über Dinge bescheid zu wissen, mit
    denen man nichts zu tun hat, sich aber nur darüber
    unterhalten zu können.

Das stimmt. Es hat aber nichts mit dem Wert oder der Wertlosigkeit von Bildung zu tun, sondern mit dem eigenen Bezug, den Du (man) zu diesen Dingen herstellst. Ich kann Bände darüber lesen, wie man ein Haus baut. Ich kann halbe Bibliotheken über Statik, Maurerkunst und Dachdeckerwesen verschlingen - dennoch werde ich nicht in der Lage sein, ein Haus zu bauen.

Die Affinität Deiner intellektuellen Familie zu Bildung und Kultur scheint in der Theorie zu enden - und damit bleibt sie seelenlos. Auch das theoretischste Wissen will erlebt, gekostet, ausprobiert sein.

  • In der Schule und in der Uni habe ich nichts gelernt, was
    ich wirklich gebrauchen kann um das zu bekommen, was ich will.

Das geht uns allen so. Aber - was genau willst Du denn?

Alles was ich lernte machte mich zu dem, was ich nie sein
wollte.

Und das wäre was? Ein fragender Mensch? Das allein macht Dich doch schon lebendiger als andere. Und glaube mir: Es geht nicht wirklich darum, glücklich zu sein. Es geht darum, sich zu verändern, Herausforderungen zu meistern… lebendig zu sein!

  • Wer liest geht dem alleine nach.

Daß Du einsam bist, hat nichts mit Bildung zu tun.

  • Wer dazu erzogen wurde Geld damit zu machen seinen Körper
    entweder dafür einzusetzten oder alle Gefühle auszublenden ist
    meiner Ansicht nach nichts weiter als ein ganz armes Schwein.

Das stimmt. Aber Du bist nicht der mentale Sklave Deiner Erziehung. Du bist nicht das, was Deine Eltern aus Dir machen konnten oder wollten. Du kannst jederzeit darum kämpfen, das abzuwerfen und jemand anders zu werden.

Aber obwohl sie meiner Ansicht nach nicht den Kern Deines Problems , Deiner Krise trifft, will ich Dir auf Deine Frage noch antworten:

Macht Bildung glücklich oder krank?

Wenn es denn eine pauschale Antwort gibt: Bildung macht glücklich.

Ich bin dankbar für jedes Musikstück, das ich gehört habe (ich nehme Flachpop-Erzeugnisse aus dem Radio mal aus *g*), für jedes Buch, das ich gelesen habe, für jede Skultpur, jedes Gemälde, das ich sehen durfte, für jedes Theaterstück, jede Oper, jedes Kleinkunst-Kabarett.

Jedes dieser Erlebnisse hat mein Leben reicher gemacht und mich selbst tiefer.

Vielleicht hängen sie doch zusammen, Deine Krise und die Bildung. Denn dieser Satz:

  • Wer liest geht dem alleine nach.

zeigt, daß auf dies möglicherweise entseelt stattfindet, auf einer Ebene, die Dich nicht glücklich machen kann.

Denn wer liest, ist nicht alleine! Schon meine Kindheit ist durchzogen mit den Freunden meiner Bücher. Madita, Huckleberry, Ronja, Pünktchen und Anton, Aragorn und Sam - wenn ich zu keinem gehen konnte, ging ich zu ihnen. Das Erleben während der Lektüre eines Buches kann ebenso real sein wie das echte Leben.

Es leigt nicht daran, daß Du zu viel weißt, Hilmar. Es liegt noch nicht mal daran, daß Du das Falsche weißt. Es liegt daran, daß Du etwas Entscheidendes noch nicht weißt.

Aber was genau das ist - das kannst Du nur selber herausfinden.

Alles Liebe,
Nike

Hallo Hilmar

Es gibt für mich zwei grundsätzlich verschiedene Ebenen von Wissen.
Das eine ist theoretisches, abstraktes, gelerntes Wissen. Dieses ist totes Wissen, weil für einen selber nicht fühl und lebbar. Es dient lediglich als Werkzeug um rational damit umzugehen und in Arbeit oder Beruf anzuwenden.

Das andere ist erlerntes, erfahrenes und gefühltes Wissen.
Dieses Wissen wird viel intensiver und näher erlebar, eben weil es eine andere Ebene mit anspricht, die der Emotionen.

Wenn ich zb.in ein klassisches Konzert gehe, kann ich einerseits, wenn ich das Wissen darum habe, jede Note und jedes Instrument analysieren und die Komplexität des Stückes bewundern…
das hindert mich aber daran das Stück als ganzes zu fühlen und die Musik auf der emotionalen Ebene wirken zu lassen. Musik zu ERLEBEN!

Was ich aus deinem Beitrag herauslese ist, das in eurer Familie die Ratio überbewertet wurde und das erleben zu kurz gekommen ist, das finde ich sehr schade, denn es nimmt dir eine ganz wichtige Qualität im Leben.
Es wäre wichtig und sicher auch zufriedenstellender für dich, wenn du dein Wissen für dich erlebbar machen könntest.

Totes Wissen ist nichts im Vergleich zu gelebtem Wissen.

Just my 2 Cents

LG

Schiwa

hallo hilmar,

ich kann hilmar guten gewissens beipflichten. ich glaube auch nicht, das das eigentliche problem die bildung ist. ich glaube nichtmal das der umgang das problem damit ist - eher ist er das ergebnis von dem eigentlichen problem.

du schreibst, du bist letztlich (meine wortwahl) in emotionaler armut aufgewachsen plus eben die von dir erwähnte allesüberschattende disziplin und andere „lebslose“ sog. eigenschaften.

offenbar war und ist dir das nicht nur zu wenig - es war nie das was du für dich gebraucht hättest. - insofern würde dich zumindest derzeit wohl wenig glücklich machen. dazu gehört meines erachtens wie auch hilmar sagt, das finden des eigenen weges und das bedeutet ja nicht zuletzt auch das man den weg selbst legt - er ist ja nicht einfach da… wie will ich sein, welche werte sollen mein leben rahmen, was soll mir wichtig sein - das alles und viel mehr zu lernen - also herauszufinden was ists, wie erkenne ichs, wie lebe ich es und wie
gehe ich dabei mit meinen alten prägungen um - die ja im widerspruch (jedenfalls vielfach) dazu stehen. es ist teilweise wohl so, das man etwas gänzlich neu lernen muss - mit dem pferdefuss - dass man ja kein unbeschriebenes blatt ist und das ist eine erschwernis die aber jeder mensch hat der als erwachsener den eigenen weg finden will.
ausserdem kommen nat. dinge hinzu wie z.b das man nicht mehr dem wünschen des alten umfeldes entspricht wenn man sich von deren werten lossagt - aber auch das ist lernbar und kann nach sicher vielen anfangsschwierigkeiten sogar gut gehen.

ich selbst habe nun nicht diese art hintergrund aber ich habe eines tages meine welt auch als nicht mehr wichtig und icht erfüllend erlebt.
mein beruf, meine art zu leben undvieles mehr war nicht mehr was ich wollte - vieles war eben ein kompromiss - auch wenn es für aussenstehende das höchste gewesen sein mag - mir ging es eines tages
auf die nerven, gab mir nichts mehr.
tja, ich habe mich dann auf den weg gemacht - der meiner ansicht nach sowieso nie endet - (nach dem motto - der weg ist das ziel)
jedenfalls - ich habe heute andere werte, finde mein glück in anderen dingen als einst. hier ins detail zu gehen würde den rahmen sprengen und ist wohl auch unwichtig.

hinter deinen gefühlen und gedanken steht meiner ansicht nach jedenfalls nur in der konsequenz was du schreibst - ursächlich gehts eben um oben erwähntes und nat. viel angestaute wut/entäuschung und frust - weil ein teil deines ichs sich nicht so entwickeln könnte und so magst du dich evtl sogar wie ein halber mensch fühlen.

in anlehnung an nike kann ich aber sagen - nun bist du alt genug deinen eigenen weg zu gehen und selbst zu entscheiden was du lernen willst und was dir in zukunft nicht mehr wichtig ist oder nur am rande oder als mittel zum zweck. das dieser prozess jahre dauern wird, ist sicher klar.
doch bedeutet das dennoch nicht, das man bis „dahin“ im alten lebt.

wenn du dich also für dich entscheiden willst, hast du doch mit dem posting einen guten anfang gestartet. der weitere weg - das ist für mich ein punkt - hier weiss ich nicht ob man das in deiner lage allein schafft oder doch besser mit hilfe eines profis.

als einzige direkte antwort auf deine frage - manche macht bildung glücklich, andere nicht. es kommt eben darauf an was man sonst noch „hat“ oder was einem fehlt. es kommt auch darauf an wie man selbst bildung bewertet, wie man sich in dem ganzen selbst sieht.
du scheinst dich sehr auf deine bildung zu „reduzieren“ und wenn du gleichzeitig damit nicht viel anfangen willst weil dir eben andere dinge fehlen, ists kein wunder finde ich wenns dir geht wie es dir ergeht. würdest du „er-leben“ können wie du es dir wünscht, würde sich diese frage so gar nicht stellen, weils dir egal wäre ob du nun viel bildung besitzt oder nicht. es wäre ja „nur“ ein beiwerk und nicht das fundament deines seins.

LG
nina

Du befindest dich
in guter Gesellschaft.

Hallo lotus

Jack London laesst in seinem autobiografischen Roman „Martin Eden“
den Helden sagen: „Haette ich doch nie ein Buch aufgeschlagen.“
Kurz darauf beging Martin Eden Selbstmord.
Seine „Einsicht“ war also selbszerstoererisch, deshalb halte dich an
das, was die anderen vor mir schrieben.
Martin sah in der Bildung keinen Selbstzweck. Er wollte damit, dass
er sich bildet, das Herz einer bourgeoisen Dame erobern und er wollte
als Schriftsteller beruehmt werden. Ersteres misslang, letzteres
erfreute ihn nicht.
Bildung als Selbstzweck hingegen ist ein tolles Hobby. Der Mensch ist
von Natur aus neugierig und er empfindet Lust, wenn er Neues erfaehrt
oder die Aussicht auf Neues besteht. Nur sollte dies inhaltlich
seinen Beduerfnissen entsprechen. Der eine empfindet Lust, wenn er
den neuesten Klatsch hoert, der andere wenn er eine wissenschaftliche
Entdeckung macht. Befasse dich mit dem, was dich reizt und lasse den
klassischen Bildungskanon beiseite, wenn er dich nicht anspricht.

Gruss, Tychi

Hallo lotus (Hilmar),

Deine Frage ist nach Lektüre Deines Postings insofern leicht zu beantworten, als ich erkenne: „Dich macht (Deine) Bildung offenbar nicht glücklich“.

Daraus ergibt sich m. E. aber keineswegs der Umkehrschluss, ohne Bildung wärest Du glücklich(er).

Du selbst scheinst auch an die Wechselwirkung „Bildung glücklich-sein“ nicht zu glauben, denn Du schreibst von Deiner Familie, von den (nicht vorhandenen bzw. nicht gezeigten und gelebten) Emotionen. Offenbar hegst Du mind. den Verdacht, dass dieser Mangel Dir nicht guttut. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass es gar nicht so einfach ist, (wieder) Zugang zu den eigenen Emotionen zu bekommen, aber es geht. Mir hat eine Gesprächstherapie geholfen . . .

Lieber Hilmar

ich finde gar nicht, dass Du das Falsche weißt. Ich finde es schade, wenn Du all deine Fähigkeiten in den Dreck ziehst und sagst, das ist nichts wert. Was Du alles kannst und weißt, ist doch schön.

Stell Dir vor, Du hättest das, was ich mal Herzensbildung nenne, aber sonst kaum Bildung. Dann würdest Du vielleicht sagen: Ich bin in Freundschaften glücklich, aber irgendwie ungebildet, ich würde gern…

und dann würdest Du anfangen. Viel lesen, Kurse besuchen, Instrumente, Sprachen lernen…

so kannst Du es doch auch machen. Ich weiß, der Vergleich ist nicht ganz astrein, denn die „Herzensbildung“ geht vielleicht schwerer als eine Sprache lernen?

Aber es ist was Wunderschönes, das Du immer noch lernen kannst, indem Du versuchst, Dich auf das, was Dir so passiert, einzulassen, zu gucken, wie Du Dich fühlst dabei. Ich sag mal - Unbeholfenheit in Sachen Emotionen - das kann auch sehr sympathisch und schön wirken. Lass Dir Zeit und lass Deinen Gefühlen Zeit, mal ein bisschen ans Tangeslicht zu kommen. Eichen Eike sprach von einer Therapie - sowas kann wirklich sehr helfen, wenn der Zugang zum Fühlen, Erleben und Sich Einlassen durch zu viel Kopf schwierig ist.

Malna

Macht Bildung glücklich oder krank?

Weder - noch. Sie macht frei.
Auch Dich, Lotus.

Beide Standpunkte sind herzlich willkommen,
sofern sie nicht mehr als abgedroschene Floskeln sind.
(Damit meine ich z.B. keine hohlen Vergleiche mit den USA oder der 3. Welt)

Was soll diese Bemerkung jetzt, so im ‚Nachschlag‘?
Die kommt recht aggressiv rüber, warum meinst Du das?
Und selbst falls jemand hier was abdrischt -
auch das kann Dir helfen, Dich informieren. Du weißt doch nicht alles.
Du setzt wohl einfach zu viel (nur?) Negatives voraus.
Vielleicht auch übermäßig Abwägendes? Kommst dadurch nicht zu Potte?

Siehe das Leben positiv, dazu bist Du hier!

Aloha - digi (aEg)

Macht Bildung glücklich oder krank?

Weder - noch. Sie macht frei.
Auch Dich, Lotus.

hi digi,

wie meinst du das genau? ich waere manchmal froh, ich wuerde nicht so viele dinge durchschauen, dann waere naemlich mein kopf freier…

vielleicht hab ich aber auch noch nicht den fuer die freiheit zu erreichenden erkenntnislevel erreicht :wink:

gruessli
coco

Macht Bildung glücklich oder krank?

Weder - noch. Sie macht frei.

wie meinst du das genau? ich waere manchmal froh, ich wuerde
nicht so viele dinge durchschauen, dann waere naemlich mein
kopf freier…

Hai coco, :smile:

Gegen den vollen Kopf hilft körperliche Betätigung - wenigstens bei mir.
Jeden trockenen Tag 25 km Fahrrad (mindestens).

Freiheit , wie ich das meine?
Freiheit der Wahl, man kann sich aussuchen was man machen möchte.
Theorie: wenn man alles wissen würde, könnte man auch alles machen.

Fehlendes Wissen führt zum Sklaventum. *
Wenn man nix weiß, muß man das machen was einem gezeigt wird,
und das macht selten Freude; sonst würde es der andere selber machen.

* Hier sehe ich unsere ‚Kultur‘ / unser Ausbildungssystem hin tendieren.
Das einzige, was wir dem Ausland (noch) anbieten können ist Wissen;
und das auch nur solange bis die anderen das auch raushaben.

vielleicht hab ich aber auch noch nicht den fuer die freiheit
zu erreichenden erkenntnislevel erreicht :wink:

Das weißt natürlich nur Du selber.

Auch Gruesslies & tot ziens & Aloha - digi (aEg)

http://www.fpk.tu-berlin.de/wbt/fernerkundung/

huhu,

jemand meinte mal:

„da lieber dumm, aber gluecklich“

nun, das kann nur ein gluecklicher mensch sagen.

auch wenn ich ihn nicht abkann, aber ich glaube, goethe meinte mal(irgendwann zwischen seinen faeusten), dass dir dein wissen nur nuetzt, wenn du es brauchst.

das ist nachvollziehbar.
bildung allein macht sicher nicht gluecklich - das geht gar nicht. gluecklich heisst ja, dein koerper schuettet stoffe aus, die dich erfreuen. wenn ich jetzt pauke oder irgendetwas ganz tolles weiss, wieso sollte mein koerper da glueckshormone ausschuetten.
erst wenn du eine wahnsinnige erkenntnis hast oder wenn du siehst, was du mit deinem wissen erreichen kannst, wenn du dein wissen anwendest und etwas damit bewirkst, kannst du gluecklich werden.

auf der anderen seite: ist man immer gluecklich, laesst man sich gehen.
je gluecklicher du bist, desto ungluecklicher bist du - zeitverschoben.

obwohl ich meine, es gibt da leute, die buecher darueber schreiben…und sich selbst somit gluecklich machen.

Fehlendes Wissen führt zum Sklaventum. *
Wenn man nix weiß, muß man das machen was einem gezeigt wird,
und das macht selten Freude; sonst würde es der andere selber
machen.

* Hier sehe ich unsere ‚Kultur‘ / unser Ausbildungssystem hin
tendieren.
Das einzige, was wir dem Ausland (noch) anbieten können ist
Wissen;
und das auch nur solange bis die anderen das auch raushaben.

waere es dir denn lieber, wenn jeder das selbst machen kann, was er braucht?

hi digi

Gegen den vollen Kopf hilft körperliche Betätigung -
wenigstens bei mir.
Jeden trockenen Tag 25 km Fahrrad (mindestens).

ich mache auch fast jeden tag sport… ohne den wuerde ich glaub nicht ueberleben :smile:

Freiheit , wie ich das meine?
Freiheit der Wahl, man kann sich aussuchen was man
machen möchte.

und man hat damit die qual der wahl…

Theorie: wenn man alles wissen würde, könnte man auch alles
machen.

alles wissen kann niemand. wenn ich aber viel weiss, dann bin ich mir bewusst, was ich alles nicht weiss, was mir die wahl schwieriger macht. wenn ich nur wenig wuesste, koennte ich mir gar nicht vorstellen, was es noch alles gaebe und damit ist die wahl einfacher.

Fehlendes Wissen führt zum Sklaventum. *
Wenn man nix weiß, muß man das machen was einem gezeigt wird,
und das macht selten Freude; sonst würde es der andere selber
machen.

wie sagt man doch so schoen: ‚was ich nicht weiss, macht mich nicht heiss‘

vielleicht hab ich aber auch noch nicht den fuer die freiheit
zu erreichenden erkenntnislevel erreicht :wink:

Das weißt natürlich nur Du selber.

tja…

nach deiner theorie muessten ja akademiker die gluecklicheren menschen sein. nun, IMHO sind akad kein bisschen gluecklicher als nicht-akad.

gruessli
coco

waere es dir denn lieber, wenn jeder das selbst machen kann,
was er braucht?

(Auch für coco mit)

chatairliner:
Was mir lieber wäre, steht hier zwar nicht zur Debatte, das ist auch nicht das Thema.
Aber ich hätte nichts dagegen wenn jeder vor seiner Tür kehren würde. :smile:
Abgesehen davon scheint mir die Frage doch mehr rethorisch zu sein; :smile:
denn realistisch gesehen kann niemand alles (allein) machen.
Die Frage wäre also disqualifiziert zum Thema.

Es geht mir darum zu sagen,
daß man mit Wissen die Wahl hat,
sich (gefächerter) auszusuchen, was man machen könnte.

Coco:
Weil eben niemand alles (wissen) kann, genau deswegen stand
vor dem Satz ‚Theorie:‘…
Zum Verdeutlichen wie’s gemeint war.

Und ich muss zugeben, dass ich lieber die ‚Qual‘ der Wahl * habe,
als die Qual etwas Stupides machen zu müssen, was mit jemand befiehlt.

Natürlich muß nicht ein tolles Wissen auch gleichzeitig ein tolles Können/Tun sein,
aber die Chance dafür ist eindeutig größer.

__________
* Die ‚Qual‘ legt sich mit der Menge des Wissens.
Bei viel Wissen ist das keine Qual mehr, da ist es Vergnügen,
aus dem Vollen auswählen zu können.
Was ich weiß, das frißt kein Brot ist eine Weisheit -
die auch viel bittere umgekehrt gilt.

Etwas rechtes anzustellen gibt einem auch Bestätigung, daß ‚man etwas leisten‘ kann.
Und daran widerum wächst man.
Ich glaube, aus dem Ursprungsposting heruaslesen zu können,
daß es dabei am ‚Bewußstsein/dieser Erfahrung mangeln könnte‘.

Aloha - digi

1 Like

Greussich, coco.

ich mache auch fast jeden tag sport… ohne den wuerde ich
glaub nicht ueberleben :smile:

Na doch schon mal n Anfang.
Wie lange bist Du denn noch in Leiden?
Noch einen Monat, dann bin ich in Nijmegen.
Die paar km bis Leiden reiß ich auf einer A-Backe ab -
und Du machst von der Strecke 1/4? deal? _g_

alles wissen kann niemand. wenn ich aber viel weiss, dann bin
ich mir bewusst, was ich alles nicht weiss, was mir die wahl
schwieriger macht. wenn ich nur wenig wuesste, koennte ich mir
gar nicht vorstellen, was es noch alles gaebe und damit ist
die wahl einfacher.

Einfacher sicher, aber ist es eine echte Wahl?
Wohl eher ein Ausschnitt der bis dato bewußten Möglichkeiten.

wie sagt man doch so schoen: ‚was ich nicht weiss, macht mich
nicht heiss‘

Das gilt aber in einem anderen Zusammenhang,
nämlich im Umfeld des ‚Tratschens‘.
Mit bewußtem Dummstellen.

vielleicht hab ich aber auch noch nicht den fuer die freiheit
zu erreichenden erkenntnislevel erreicht :wink:

Das weißt natürlich nur Du selber.

tja…

Mach was dran - ganz einfach.
Nein, ich weiß natürlich auch nicht alles,
aber in meiner Branche ne Menge.

nach deiner theorie muessten ja akademiker die gluecklicheren
menschen sein. nun, IMHO sind akad kein bisschen gluecklicher
als nicht-akad.

Müss(t)en? Nein, könn(t)en.
Sie können glücklicher sein, wenn sie ihre Fähigkeiten richtig einsetzen (können).

Siehe auch Antwort an chatliner.

Aloha - digi (aEg)

Vielen Dank!
Danke für die freundlichen Antworten.

Viele Grüße,

Hilmar

waere es dir denn lieber, wenn jeder das selbst machen kann,
was er braucht?

(Auch für coco mit)

chatairliner:
Was mir lieber wäre, steht hier zwar nicht zur Debatte, das
ist auch nicht das Thema.
Aber ich hätte nichts dagegen wenn jeder vor seiner Tür kehren
würde. :smile:
Abgesehen davon scheint mir die Frage doch mehr rethorisch zu
sein; :smile:
denn realistisch gesehen kann niemand alles (allein) machen.
Die Frage wäre also disqualifiziert zum Thema.

oder nur falsch aufgefasst.

du hast geschrieben:
Fehlendes Wissen führt zum Sklaventum. *
Wenn man nix weiß, muß man das machen was einem gezeigt wird,
und das macht selten Freude; sonst würde es der andere selber machen.

ich wiederhole meine frage in anderer form:
kannst du dir eine welt vorstellen, in der sich jeder das aussuchen kann, was er gerne machen moechte?

ich nicht…

wenn jeder alles, was er braucht, selber machen koennte/muesste, haetten wir groessere probleme.

„sonst wuerde es der andere selbst machen“
…schon mal daran gedacht, dass es auch verschiedene geschmaecker geben kann
…oder dass der andere auch einfach nur keine zeit haben koennte.
…wenn du das naechste mal eine schachtel pralinen oeffnest,denke daran,du koenntest es nicht, wenn wir alle „intellektuell“ waeren.

mfg:smile:
rene

1 Like

Höflich :wink:

Danke für die freundlichen Antworten.

Aber konntest du hier mehr/anderes erwarten?

Servus
Nescio