Macht Hartz-Konzept die Menschen ärmer?

Hi,

Der KFZ-Mechaniker ist
arbeitslos und kann sich eine Fernunterricht (ABITUR) nicht
leisten."

muss ja nicht Fernunterricht sein. Kann ja Erwachsenenkolleg sein. Das machen viele, die vorher schon eine Ausbildung gemacht haben. Gibts Schülerbafög für.

Ich hoffe, du verstehst jetzt meine Frage. Manche Leute muss
man mehrmals was erklären bis sie’s verstehen.

Du musst ja nicht pampig werden. Aber dein Gejammere hört sich wirklich danach an, als würde es dir Spaß machen und als tätest du nichts, um da rauszukommen. Da geht anderen wie mir der Hut hoch, vor allem, wenn man selber schon in der Situation war und sich irgendwie selbst da rausbekommen hat.

Was meinst du denn, wovon der Staat dem Arbeitslosen die Ausbildungen finanzieren soll? Doch wieder von Steuergeldern … Manch einer, der eine Arbeit hat (die evtl. sogar Spaß macht) hat weniger zum Leben als der Arbeitslose.

Gruß
Cess

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Nein HuggyBear,

du hast Herb nicht verstanden. Warum soll ich oder sonstwer, der arbeitet und vom Lohn schon jede Menge abgibt, damit u.a. die Hartz IVler überhaupt was bekommen, noch mehr abgeben, damit eben dieser Hartz IVler seine Familie zum Essen einladen kann? Und ich dann nicht mehr, weil ich soviel vom Lohn abgebe, dass ich selbst noch eben über die Runden komme, trotz 40h Arbeitswoche?

Als Arbeitsloser sollte man froh sein, dass wir in einem Sozialstaat leben und überhaupt für einen gesorgt wird, sprich, man ein Dach über dem Kopf hat und das Nötigste bezahlen kann. Das wird irgendwie als zu selbstverständlich angesehen …

Gruß
Cess

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Hallo Cess,

willst Du mir sagen, dass ein Hartz-V-ler mit seiner Familie, sprich Eltern, Geschwistern, Onkeln usw. nichts unternehmen soll? Nur miteinander bei ALDI einkaufen gehen und nach dem Einkaufen sich verabschieden bis zur nächsten Woche? Ich erklär’s Dir nochmal: „Mit seiner Familie Essen gehen oder auch Feiern kostet Geld. Und ein Hartz-V-ler kann sich sowas nicht leisten. Das macht einen „gesunden“ Menschen sehr depressiv“.

Huggy Bear

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Hallo,

willst Du mir sagen, dass ein Hartz-V-ler mit seiner Familie,
sprich Eltern, Geschwistern, Onkeln usw. nichts unternehmen
soll?

nein. Aber Eltern, Geschwister, Onkel etc. haben sicher hier und da mal was übrig, dass alle zusammen legen können. Außerdem muss nicht alles, was Spaß macht, gleich Geld kosten. Ich zB habe Spaß an Gesellschaftsspielen - die kosten nix, man sitzt abends nett beisammen und kann die Familie um sich haben.

Nur miteinander bei ALDI einkaufen gehen und nach dem
Einkaufen sich verabschieden bis zur nächsten Woche?

Warum hängt das Treffen mit Geld zusammen?

Ich
erklär’s Dir nochmal: "Mit seiner Familie Essen gehen oder
auch Feiern kostet Geld.

Seine Familie sehen und mit ihr Spaß haben aber nicht zwingend. Wir hatten früher auch Spaß, uns einen Rucksack mit Fressalien zu packen und mit unseren Eltern durch den Hunsrück zu laufen - kostet genau die Lebensmittel, die man ohnehin kaufen muss.

Und ein Hartz-V-ler kann sich sowas
nicht leisten. Das macht einen „gesunden“ Menschen sehr
depressiv".

Ja, aber mich als Arbeitnehmer macht es noch depressiver, wenn ich mich mich abrackere und nichts davon habe, damit ein Hartz IVler mit seiner Familie essen gehen kann. Da schmeiß ich dann doch lieber die Arbeit und lass mir auch Geld vom Staat geben - dann hab ich erstens Zeit und zweitens Geld, mit meiner Familie die Sause zu machen.

Versteh bitte auch die andere Seite!

Ich weiß, wie beschissen es in der Arbeitslosigkeit ist, aber ich wäre nicht auf die Idee gekommen, vom Staat mehr zu verlangen, als für den reinen Unterhalt nötig ist - merkst du nicht, wie absurd das ist? Wenn es so wäre, würde doch jeder darauf zurückgreifen.

Gruß
Cess

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Hallo Cess,

Ja, aber mich als Arbeitnehmer macht es noch depressiver, wenn
ich mich mich abrackere und nichts davon habe, damit ein Hartz
IVler mit seiner Familie essen gehen kann. Da schmeiß ich dann
doch lieber die Arbeit und lass mir auch Geld vom Staat geben

  • dann hab ich erstens Zeit und zweitens Geld, mit meiner
    Familie die Sause zu machen.

Cess, ich verlange vom Staat nicht mehr Geld. Ich hasse es von etwas abhängig zu sein. Ich will irgendwo fest angestellt sein, damit ich aus eigenen Kräften mein Geld verdienen kann. Meine Cousine arbeitet als Bürokauffrau und verdient mindestens €3000,- im Monat. Ich wäre sogar mit €1500,- im Monat zufrieden, weil ich dann mehr als jetzt bekommen würde. Ein Hartz-V-Empfänger bekommt nicht soviel. Wenn es so wäre, warum sollten wir dann darüber diskutieren? Das einzige Problem wäre dann NUR keine Arbeit zu haben und nicht arbeiten bedeutet für mich krank werden. Und frage mich nicht, warum ich keine Arbeit habe und ständig diese 1-EURO-Jobs mache. Ich kann mein Führerschein nicht machen. Es gibt Arbeitsstellen, da muss man morgens um 5:00 Uhr anwesend sein oder erst um 01:00 Uhr nach Hause fahren. €50,- im Monat könnte ich irgendwie schon hinkriegen, obwohl ich richtige finanzielle Probleme zur Zeit habe, aber welche Fahrschule akzeptiert das (€ 50,- im Monat)??? Ich wohne leider nicht in einer Grossstadt. Es ist schwierig, als Hartz-V-Empfänger aus einem Kaff rauszukommen. Wohnungen sind teuer, Verkehrsmittel ist teuer, alles ist teuer.

Huggy Bear

Hallo Huggy,
oben jammerst Du rum, dass Du Dich nirgends weiterbilden kannst. Jetzt ist es das Kaff und der fehlende Führerschein. Was ist denn der nächste Grund?
Ich bin auch als Hartz-4 Empfänger von einem Kaff in der Pfalz nach Berlin gezogen, um bessere Arbeit zu bekommen. Es war zwar nicht ganz einfach, aber es geht. Und nur jammern bringt recht wenig.
Grüße
Almut

Meine Frage lautet: "Wenn eine Person die Mittlere Reife mit
schlechten Noten abschliesst, kriegt er dann KEINE ZWEITE
CHANCE?

Ja… mit Hilfe von BAföG und so ekelhaften Nebenjobs wie Kisten schleppen, Geschirr spülen, Alte pflegen,etc. das Abi nachholen.

Oder ein ausgebildeter KFZ-Mechaniker ist 30 Jahre alt
und ist seit 2 Jahren arbeitslos. Wird die Regierung diesen
KFZ-Mechaniker nicht die Chance geben, seinen Abi nachzuholen,
um später zu studieren?

s.o.

Vielleicht hat dieser KFZ-Mechaniker
sehr viel Interesse gefunden Kardiologe zu werden und anderen
Menschen zu helfen. Nicht vergessen: Der KFZ-Mechaniker ist
arbeitslos und kann sich eine Fernunterricht (ABITUR) nicht
leisten."

Find ich ne prima Idee. Ich wollte auch schon immer Zahnärtzin werden, nur Hintern abputzen reicht mir einfacht nicht. Die Menschheit sollte bessere Zähne haben. Mit 40 werde ich dann Umschulen auf Physikerin.

Manche Leute muss man mehrmals was erklären bis sie’s verstehen.

Ich hab noch nicht genau verstanden, warum du dein Abi nicht auf ner öffentlichen Schule nachholst. Kannst du mir das erklären?
BTW: Wie siehts den mit den schulischen Grundvoraussetzungen dafür aus? (Kann man kostenlos an vielen VHS beurteilen lassen.)
Ggf. kann man Kurse an der VHS belegen um diese überhaupt erst zu erlangen. Für soziale Härtefälle gibt es Kursermäßigungen bis zu 40% (und auch mehr, ich find den Link grad leider nicht). Allerdings sollte man dort persönlich antanzen.

Es gibt Arbeitsstellen, da muss man morgens um 5:00 Uhr anwesend sein :oder erst um 01:00 Uhr nach Hause fahren.

Kardiologe fällt als Berufswunsch schonmal weg…

richtig lesen
Hallo,

ich setze mal die paar Worte davor, die dueweggelassen hast:

"…ich vertrete aber natürlich nicht die Sprüche vom Stammtisch:

wer arbeiten will, findet auch Arbeit."

Noch Fragen.

Ist es wirklich so? Sind alle Menschen, die vor das Arbeitsamt
stehen faule Menschen, die NICHT arbeiten möchten?

Aber trotzdem noch zum eigentlichen Thema:
Ich habe immer wieder festgestellt, daß es trotz 5 Mio.
Arbeitslose nicht einfach ist, qualifizierte Leute zu bekommen.

Es nutzt nix, wenn die Leute vorm Arbeitsamt stehen und
nichts von dem können, was heute in der Wirtschaft gefragt ist.

Hilfsarbeiter und Straßenfeger sind inzwischen absolut nicht
mehr gefragt. Die meisten einfachsten Arbeiten werden von
Automaten oder Robotern gemacht und Straßenfeger arbeiten mit
hochkomplexen Maschinen (ebenso wie auch Raumpfleger - ehemal
Reinemachefrau).

Gruß Uwi

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KINDERARMUT
Am schlimmsten betroffen sind die Kinder. Wer, wie ich, in Familien gearbeitet hat, wo der 8-jährige nicht auf den Kindergeburtstag kann, weil den Eltern TATSÄCHLICH die 5€ für ein Geschenk fehlen, weiß, wovon ich spreche. Suppenküchen schießen wie Pilze aus dem Boden- ganz wie im Mittelalter. Auch der Schulanfang nach den Sommerferien ist eine Katastrophe für Kinder, die Leistungen nach dem SGBII erhalten: Schulbücher/Schulmittel werden nicht mehr gesondert übernommen, sondern müssen von den paar Euros bezahlt werden, die der Regelsatz ausmacht. Für Eltern mit mehr als einem Kind konnten so schnell Summen zusammenkommen, die 100€ weit(!!) übersteigen. Für die Eltern sind diese Summen schlicht nicht aufzubringen. Ich war in Schulklassen, wo Kinder keine Bücher hatten und von den Lehrern mit Schwarz-Weiß-Kopien der zu bearbeitenden Buchseiten versorgt wurden. Neben der unglaublichen Peinlichkeit für die Kinder gibt es wohl kaum etwas demotivierenderes. Sozial ausgegrenzt- Bildung ist DEFINITIV auch eine Frage der sozialen Herkunft- auch wenn dies von unserer kapitalistischen Regierung vehement abgestritten wird. Hartz bedeutet Armut- für die Großen und für die Kleinen. Kein ALGII-Bezieher kann seinem Kind noch Vereine o.ä. bieten- wovon auch?

Wer sich dafür interessiert, kann sich den Armutsbericht anschauen:
http://www.bmas.bund.de/BMAS/Navigation/Soziale-Sich…
PISA lässt grüßen!!

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