Hallo kaki,
versuch doch vielleicht mal, das ganze aus der Sicht des Verbrauchers/Kunden zu sehen:
Der entscheidet sich im Normalfall nach einem Aufwand/Nutzen-Prinzip für oder gegen ein Produkt. Wie ein Kunde den Nutzen eines Produktes einschätzt, ist schwer erklärbar, weil es sehr individuell wahrgenommen wird. Dabei können Statistiken und Skalen in der Bewertung des Produkts eine Hilfestellung sein (sind aber selten das einzig ausschlaggebende).
Soll sich der Kunde nun zwischen zwei Produkten entscheiden, dann muss er eine doppelte Aufwand/Nutzen-Analyse durchführen. Also wird ihm zumindest beim Nutzenfaktor eine vergleichbare Messgröße beider Produkte als sehr hilfreich erscheinen. Hat eines der Produkte keine vergleichbaren Werte, muss das nicht automatisch abwertend sein. Es wird aber unter Umständen schwieriger, Aufwand und Nutzen zu analysieren. Ein idealtypischer Kunde würde das nicht scheuen und selbstverständlich für jedes zu erwägende Produkt eine Einschätzung vornehmen, um das für ihn Beste zu ermitteln.
In der Realität spielt aber die Bequemlichkeit eine große Rolle, denn man will sich nicht immer mit langwierigen Entscheidungsprozessen befassen. Also kann es eventuell dazu kommen, dass ein schlechteres Produkt gewählt wird, weil dessen Nutzen schneller und zuverlässiger einzuschätzen war, als der des besseren, aber schwer einzuschätzenden Produkts. Unter diesen Umständen ist die Teilnahme an einer gemeinsamen Messgröße zur besseren Vergleichbarkeit von Vorteil.
Innerhalb der Menge vergleichbarer Produkte schützt dieser Fakt aber nichtmehr, weil dann Schwächen natürlich noch offener zu Tage treten.
So ist Vergleichbarkeit im Grunde nur für das bessere oder beste Produkt vorteilhaft. Dahingegen kann die Nicht-Vergleichbarkeit als Alleinstellungsmerkmal auch positiv aufgenommen werden. In deinem Beispiel kann ein Absolvent einer alternativen Schule ohne Benotung als „Freigeist“ oder „kreativer Kopf“ eingeschätzt werden, gerade weil er kein Zeugnis mit Noten von 1-6 vorweisen kann.
Um deine Frage knapper zu beantworten: Dinge treten automatisch in Konkurrenz zueinander, der Kunde vergleicht und bewertet sie eigenständig nach seinem Schema. Ein objektives Bewertungssystem kann der Bequemlichkeit der Bewertung dienen, nützt aber nicht jedem Produkt von vornherein.
Liebe Grüße,
the_digger