Servus,
der vergangene (und viel zu lange) BP Wahlkampf hat auf jeden Fall eines gezeigt: Mit Norbert Hofer hat die FPÖ eine zweite starke Persönlichkeit, die die Massen motivieren und bewegen kann. Doch verträgt eine Partei so etwas? Bereits im Mai fragte der Kurier „Wie gefährlich ist Norbert Hofer für Strache?“. Hofer ist jünger, leiser im Ton, geschult in der Rhetorik wie kein Zweiter und hat bewiesen, dass er die Scheinwerfer eines Wahlkampfes nicht scheut. Auch bei den Meinungsforschern hat er die Nase vorne.
Bis zum 4. Dezember blieb es recht ruhig in der Partei, schließlich galt es eine Wahl zu gewinnen. Aber schon beim ersten Auftritt danach stellte Hofer fest, dass er in sechs Jahren wieder antreten werde. Eine Entscheidung, die eigentlich bei Parteiobmann Strache liegt. Dieser stellte aber gleich fest, dass er sich über Hofer als ‚Wahlhelfer‘ bei der nächsten NR Wahl freue.
Am 14. Jänner findet das traditionelle Neujahrstreffen der FPÖ statt und es wurde Anfand der Woche ein schöner Flyer gemacht. Zu sehen sind die Salzbuger Landesparteiobfrau Svazek, Strache und Hofer, die ebenfalls als Redner aufgelisten waren. Um 10:15 Uhr Frau Svazek, um 10:30 Uhr Strache und um 11 Uhr als Hauptredner Hofer.
Kurze Zeit später folgte ein weiterer Flyer. Fast alles war gleich, nur war plötzlich nicht mehr Hofer der Hauptredner, sondern Strache.
Und noch etwas später folgte der dritte Flyer, der nun alle Zweifel beseitigen sollte. Hofer ist nun nur mehr einer von drei Vorrednern und der Name „HC Strache“ sticht nun übergroß und rot ins Auge. Nicht nur der Name wurde vergrößert, sondern gleich auch Straches Foto, welches nun die beiden anderen deutlich überragt. Für Kickl (der neue, dritte Vorredner) blieb da wohl kein Platz mehr.
Offizielle Begründung: „Das Missgeschick ist unserem jungen Grafiker passiert, der sich der Symbolik der Reihung nicht bewusst war.“
Ahja.
Werden wir gerade Zeuge eines weiteren Machtkampfes innerhalb der FPÖ? Dazu ein kleiner historischer Rückblick:
Jörg Haider kam 2002 (erneut) an die Spitze, als er in Knittelfeld die damalige Parteiobfrau (und Vize-Kanzlerin) Riess-Passer entmachtete. Es folgten Neuwahlen und die FPÖ stürzte von 26,9% auf 10%. ab.
Strache hingegen wurde Parteiobmann, als Haider 2005 die direkte Konfrontation mit ihm mied und mit einem Großteil der Abgeordneten und allen Regierungsmitgliedern die Partei verließ, um eine neue zu gründen.
2017 wird ein politisch sehr ruhiges Jahr, da es keine einzige LT Wahl gibt. 2018 gibt es dafür 4 LT und die NR Wahl. Zeit genug für einen Führungsstreit?
Lg,
Penegrin