Macron's Vorschlaege an Deutschland

Hallo,
direkt nach der deutschen Bundestagswahl will Macron seine Vorschlaege zur Weiterentwicklung Europas bekanntgeben. Dass es nach der Bundestagswahl stattfinden soll, zeigt, die Deutschen werden nicht erfreut sein, sprich leiden oder zahlen muessen.
-Weiss / ahnt jemand Details?
-Stellt eine deutsche Partei dazu irgendwelche Aussagen in den Wahlkampf?
(Wir wollen Eurobonds mit Macron)
(Der Euro-Finanzminister wird von … gewaehlt)
oder aehnliches?
Gruss Helmut

Servus,

diese Vorschläge werden sich schlicht danach richten, welche Ergebnisse die Bundestagswahl bringen wird und mit wem er auf deutscher Seite zu tun haben wird. Das ist nichts besonders Schlimmes, im Gegenteil.

Lies mal sein programmatisches Büchelchen, eine Art Erweiterung seiner Antrittsrede, inzwischen in deutscher Übersetzung erschienen, deren Qualität ich nicht kenne („Revolution: Wir kämpfen für Frankreich“). In diesem kannst Du sehen, dass Macron mit einigem Geschick für fast jeden irgendeine Formulierung findet, in der er sich wiederfinden kann. Das Büchelchen lässt sich innerhalb von ein paar Stunden lesen.

Außerdem wird Macron ganz unabhängig von der deutschen Wahl Anfang Oktober 2017, nach Ende der traditionellen französischen Streiksaison, genauer wissen als heute, ob und in welchem Umfang er seinen Nachbarn mit einer Wiederherstellung der Konkurrenzfähigkeit der französischen Industrie drohen kann - ziemlich unabhängig vom Parteibuch ist das für viele der Nasen in Berlin die einzige Sprache, die sie verstehen. Macron wird sich hüten, Drohungen auszusprechen, die er nicht wahrmachen kann.

Schöne Grüße

MM

Hallo,

http://www.faz.net/agenturmeldungen/dpa/emmanuel-macron-will-milliardenschweren-eurozonen-haushalt-15176846.html

Um das einmal ins Verhältniis zu rücken: Der gesamte Bundeshaushalt betrug 2016 gerade einmal 288 Mrd. und das BIP 3.133 Mrd. Euro. Somit wären 1% des BIP immerhin 31,33 Mrd. Euro. Mehrere Prozentpunkte des BIP ist also durchaus eine Art „Raubzug“.

Und eine „zu restriktive Geldpolitik“ heisst übersetzt nichts anderes als die Abschaffung der Maastricht-Kriterien.

  • Der staatliche Schuldenstand darf nicht mehr als 60 % des Bruttoinlandsprodukts betragen.
  • Das jährliche Haushaltsdefizit darf nicht mehr als 3 % des Bruttoinlandsprodukts betragen.

Kriterien, die F seit Jahren nicht einhält und auch zukünftig kaum einhalten wird. Sein Verweis auf die USA, die VRC und RUS sind lächerlich. RUS und die USA darben schon lange und bewegen sich an der Pleite entlang. Die VRC könnte sich schnell anschliessen, falls ihr staatsdirigistisches Kreditwesen den sich abzeichnenden Knall der chin. Immobilienblase nicht auffangen kann.

Die Linkspartei hat sich IMHO mehrfach für die „solidarische“ Vergemeinschaftung von Schulden ausgesprochen und Grüne sowie SPD liebäugeln damit ebenso. Allerdings sind das meinerseits nur Erinnerungsüberreste und somit mit angemessener Vorsicht zu genießen. Du könntest ja einmal die Wahlprogramme durchsuchen.

Gruß
vdmaster