Hi,
Im übrigen wird ein Großteil dieser Jugendarbeit durch
Ehrenamt geleistet. Wenn dir also der Internetauftritt eines
„Jungentags“ nicht gefällt, wird man sich dort sicher über
dein Angebot der Mitarbeit freuen.
ich habe nicht unbedingt gesagt, dass mir eine der beiden Pages nicht gefallen würde, sondern dass es interessant ist, dass die beiden Pages, die sich gegenseitig verlinken, zwar einerseits eine grundlegende formale Symmetrie andeuten, die Inhalte aber gerade dadurch sehr assymetrisch werden.
„Mädchenarbeit“ läuft schon seit Jahrzehnten und zwar im
Wesentlichen ehrenamtlich von Frauen erbracht. Vielleicht ist
es an der Zeit, dass die Männer diesbezüglich auch mal aus dem
Quark kommen. Nur mir scheint, offenbar ist den Männern dieses
Thema nicht wichtig genug, dass sie sich engagieren, was sie
aber natürlich nicht davon abhält, dann neidisch auf die
Mädchenarbeit zu schielen.
da ist was dran, aber ich denke das Problem, warum die „Männerbewegung“ 1) nicht richtig aus den Startblöcken kommt, oder schlimmer noch, 2) sich zu gutem Teil als bloßer plumper Anti-Feminismus artikuliert, ist viel komplexer, als dass man es mit „Männer halt“ und mit „Neid“ abtun könnte.
Vielleicht ergibt sich ja mal eine Diskussion darüber in diesem Brett …
Die Asymmetrie kommt dadurch zustande, dass es eine Asymmetrie
gibt.
Sehe ich auch so …
Ich glaube jedenfalls kaum, dass man Jungs dazu
ermuntern muss, technische Berufe zu ergreifen.
… aber die Asymmetrie liegt m.E. tiefer;
tatsächlich versucht die Jungs-Page ja sogar diesbezüglich eine Symmetrie herzustellen, wenn sie ganz nach dem Muster der girls-page „berufliche Chance jenseits von Klischees … in bisher frauendominierten Berufsbereichen“ anzubieten.
Der Witz ist, dass eine solche Symmetrie pseudohaft ist, im Grunde fast eine schlechte Parodie, weil diese Jobs großteils einfach schlecht-bezahlte Jobs ohne Aufstiegsmöglichkeiten und mit nicht besonderem Prestige sind.
Etwas überspitzt könnte man also sagen:
Die Aussage auf der girls-page: „Lass die beruflichen Geschlechtersegregationen hinter dir, und erober dir die guten Jobs!“
Die Aussage auf der boys-page: „Öffne dich auch für die miesen Jobs, dafür darfst du die Geschlechterklischees hinter dir lassen!“
Das wäre uninteressant, wenn es nur um diese zwei Pages ginge, aber ich finde, das ist vermutlich ziemlich verallgemeinerbar in der Grundaussage.
Viele Grüße
Franz