Mädchen-Tag

hallo zusammen,

ich arbeite im öffentlichen bereich und werde im spätsommer voraussichtlich wieder ein bezirks-mädchen-fest in der bundeshauptstadt organisieren.

„mädchen in männerberufen“ wurde schon soo oft als thema herangezogen, dass ich mir dachte, da müsste es doch noch mehr geben, um dem gender mainstreaming gerecht zu werden.

hat jemand von euch vielleicht erfahrungen im bezug auf derartige veranstaltungen?
vorschläge, ideen?
alles erwünscht.

danke im voraus.

hallo johannes,

ichnehme an, du sprichst von eurer bundeshauptstadt. in meiner gibt es den http://www.girls-day.de - wobei der auch was mit mädchen in „männerberufen“ zu tun hat.

wie sollte man das thema denn auch ausklammern können?
oder willst du einen wettbewerb im barbies frisieren?

gruß
ann

Hallo Johannes,

da wäre es sinnvoll zu wissen, was denn bis jetzt auf den Veranstaltungen bis jetzt gelaufen ist.

Ich würde bei der Planung Frauen aus möglichst vielen Bereichen einbeziehen - so eine Art runder Tisch - und herausfinden, was denn die aktuell bewegenden Fragen sind.

Viele Grüße

Iris

Hallo Johannes,

wie findest Du das Thema „Mädchen & Technik“?

Grüße
von Mara

Hallo!

ich arbeite im öffentlichen bereich und werde im spätsommer
voraussichtlich wieder ein bezirks-mädchen-fest in der
bundeshauptstadt organisieren.

Sowas gibts? *staun
Und das organisiert dann ein Mann? *nochmehr staun

Stammelnde Grüße,

Nemo.

hallo johannes,

um der gleichberechtigung gerecht zu werden, müsstest du ebenso einen jungentag organisieren.
auch jungs könnten an berufe in pflege, erziehung usw. herangeführt werden und allseitige bildungschancen erhalten.

strubbel
B:open_mouth:)

Moin,

um der gleichberechtigung gerecht zu werden, müsstest
du ebenso einen jungentag organisieren.

Wieso wird es irgend einer Gleichberechtigung gerecht, wenn Johannes auch noch den Jungentag organisieren soll. Darf das niemand anders machen?

Gruß
Marion

Hallo,

bei uns gibt es auch einen „girls-day“, wobei der allerdings immer das Thema hat, Männerberufe, überwiegend im technischen Bereich, Mädels näher zu bringen.

Was soll denn überhaupt das Ziel des Bezirks-Mädchen-Festes sein? Und in welcher Altersklasse befinden sich die Mädchen?

Ich könnte mir noch gut als Thema vorstellen „Frauen in anderen Kulturkreisen“. Entweder unter dem Aspekt Verständnis zwischen den Kulturen zu erweitern oder überhaupt zu schaffen. (warum tragen manche Frauen ein Kopftuch u.ä.) Eben mit Kennenlernen, Verstehen, unter dem Aspekt Abbau von Fremdenfeindlichkeit.

Allerdings wäre das nicht speziell für Mädchen, das wäre auch gut für die Jungs.

LG

Sarah

hallo marion,

mädchentag hat solange nichts mit gleichberechtigung zu tun, wie nicht auch die jungen die chance erhalten, angebliche frauenberufe kennenzulernen.
die war aber motiv des postenden.

strubbel
4:open_mouth:)

Moin strubbel,

das ist ja sicher richtig, was du schreibst, nur gibt es gute Gründe, Mädchen- und Jungentage (wenigstens räumlich) getrennt abzuhalten. Wenn nun also jemand nach Anregungen zum Abhalten eines Mädchentags fragt, dann ist damit in keinster Weise ausgesagt, dass es nicht auch einen Jungentag gibt. Oder soll der Ausgangsposter nun im Sinne der Gleichberechtigung fragen: Ich suche Anregungen zum Abhalten eines Jungen-, bzw. Mädchentags, wobei mich aber nur die Anregungen zum Mädchentag wirklich interessieren, weil den Jungentag jemand anders vorbereitet? Bisschen albern, meinst du nicht?
Gruß
Marion

Moin strubbel,

das ist ja sicher richtig, was du schreibst, nur gibt es gute
Gründe, Mädchen- und Jungentage (wenigstens räumlich) getrennt
abzuhalten.

Ah ja, und die wären?

Wenn nun also jemand nach Anregungen zum Abhalten
eines Mädchentags fragt, dann ist damit in keinster Weise
ausgesagt, dass es nicht auch einen Jungentag gibt. Oder soll
der Ausgangsposter nun im Sinne der Gleichberechtigung fragen:
Ich suche Anregungen zum Abhalten eines Jungen-, bzw.
Mädchentags, wobei mich aber nur die Anregungen zum Mädchentag
wirklich interessieren, weil den Jungentag jemand anders
vorbereitet?

Wie Du’s auch drehst und wendest: Es ist eine Ausgrenzung.

Bisschen albern, meinst du nicht?

Ah ja, albern.
These:
Es gibt ne Menge „Jungs-Tage“, nur dass dort dann niemand auf die Idee kommt, die Mädchen auszuschließen. Darum heißt das dann auch nicht „Jungs-Tag“, sondern Zeltlager, Gemeinschafts-Praktikum oder Sprachreise. Aber bei nem Mädchen-Tag müssen die Jungs natürlich draußen bleiben ist schon klar. Schließlich reicht es nicht, dass Mädchen im Durchschnitt bessere Schulnoten und bessere Schulabschlüsse haben, sowie auch im Studium mittlerweile die Mehrheit bilden. Dieser Vorsprung muss ausgebaut werden.

thx
moe.

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Moin moe,

Zeltlager??? Nichts für ungut, aber kann es sein, dass du nicht die geringste Ahnung hast, um was es hier geht?

Vielleicht liest du dich erstmal ein bisschen in die Thematik ein. Hier gibt es zum Beispiel u.a. Informationen zum Jungen-Tag:

http://www.neue-wege-fuer-jungs.de

und hier u.a. zum Mädchen-Tag:
http://www.girls-day.de

Gruß
Marion

das ist ja sicher richtig, was du schreibst, nur gibt es gute
Gründe, Mädchen- und Jungentage (wenigstens räumlich) getrennt
abzuhalten.

Ah ja, und die wären?

Wenn nun also jemand nach Anregungen zum Abhalten
eines Mädchentags fragt, dann ist damit in keinster Weise
ausgesagt, dass es nicht auch einen Jungentag gibt. Oder soll
der Ausgangsposter nun im Sinne der Gleichberechtigung fragen:
Ich suche Anregungen zum Abhalten eines Jungen-, bzw.
Mädchentags, wobei mich aber nur die Anregungen zum Mädchentag
wirklich interessieren, weil den Jungentag jemand anders
vorbereitet?

Wie Du’s auch drehst und wendest: Es ist eine Ausgrenzung.

Bisschen albern, meinst du nicht?

Ah ja, albern.
These:
Es gibt ne Menge „Jungs-Tage“, nur dass dort dann niemand auf
die Idee kommt, die Mädchen auszuschließen. Darum heißt das
dann auch nicht „Jungs-Tag“, sondern Zeltlager,
Gemeinschafts-Praktikum oder Sprachreise. Aber bei nem
Mädchen-Tag müssen die Jungs natürlich draußen bleiben ist
schon klar. Schließlich reicht es nicht, dass Mädchen im
Durchschnitt bessere Schulnoten und bessere Schulabschlüsse
haben, sowie auch im Studium mittlerweile die Mehrheit bilden.
Dieser Vorsprung muss ausgebaut werden.

Hierbei geht es sicher nicht darum irgendeinen Vorsprung auszubauen.
Sondern darum das jemand eine Aufgabe übertragen bekommen hat und diese möglichst gut ausfüren möchte.

Ich bin auch der Meinung das es soetwas wie Jungstage geben sollte. Schon allein damit Jungs die sich für typische „Frauenberufe“ interessieren nicht das gefühl haben sich vor denn Mädels lächerlich zu machen.

Allerdings ist es sicher nicht hilfreich erst einmal die Mädchentage als diskreminierend schlecht zu machen, sondern besser sich eben auch für gleiche Chancen für Jungs einzusetzen.

Auserdem glaube ich kaum das zeltlager oder ähnliches Jungstage sind bei dennen Mädchen eben halt dabei sein dürfen. Hier geht es um Spaß und ein paar Dinge die eben gerade nichts mit dem trockenen Stoff der Schule zu tun haben.

Grüsse

Mele

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Hi,

ich will das nicht weiter kommentieren, und sicher lassen sich keine klaren Schlussfolgerungen daraus ziehen, aber es ist doch sehr auffallend, wie unterschiedlich die beiden Pages von der Grundausrichtung her sind, so dass eine Symmetrie Jungs-Tag und Mädchen-Tag zwar suggeriert wird (auch dadurch, dass sich die Pages gegenseitig verlinken), der eigentlich überhaupt nicht besteht;
und ich finde, dass dies nicht auf diese beide Pages zu reduzieren ist, also m.E. kein Zufall:

http://www.neue-wege-fuer-jungs.de

_- coole-jungs-nehmen-ruecksicht

  • … am Girls´Day – Mädchen-Zukunftstag … (in der Mitte des Textes plaziert)

  • für Jungen neue berufliche Chancen jenseits von Klischees

  • Gender-Postkarten zur Geschlechtergerechtigkeit

  • Ein Herrenschnitt kostet beim Friseur 13 Euro, ein Damenschnitt 30 Euro. Mit dieser einfachen Formel kann man Geschlechtergerechtigkeit problematisieren.

  • kritischen Reflexion der tradierten männlichen Rolle gesucht_

und hier u.a. zum Mädchen-Tag:
http://www.girls-day.de

_- Über 500.000 Mädchen in ganz Deutschland haben mit dem Aktionstag bereits Berufe entdecken können, in denen Frauen bisher noch unterrepräsentiert sind.

  • Schülerinnen ab Klasse 5 erleben am Girls’Day die Arbeitswelt in zukunftsorientierten Berufen in Technik, Handwerk, Ingenieur- und Naturwissenschaften

  • lernen weibliche Vorbilder in Führungspositionen in Wirtschaft und Politik kennen.

  • hohe Akzeptanz des Aktionstags bei Unternehmen und Organisationen, Schülerinnen und Lehrkräften

  • Bundesfamilienministerium fördert bundesweit lokale Veranstaltungen speziell für Frauen

  • Smart Girls erobern den RoboCupJunior!

  • Girls’Planet

  • Vision 2027

  • … und die Jungen? (rechts außen plaziert)_

Sicher ist es zu schlicht, es mit „Lasst uns mal die Geschlechterprobleme durchdenken!“ (Jungs) vs. „Auf gehts, wir erobern die Welt!“(girls) zusammenzufassen, aber tendenziell kann man das durchaus so, und symmetrisch ist das bestimmt nicht …

Viele Grüße
Franz

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Moin,

keine klaren Schlussfolgerungen daraus ziehen, aber es ist
doch sehr auffallend, wie unterschiedlich die beiden Pages von
der Grundausrichtung her sind,

Du findest auf der „Neue-Wege-Für-Jungs“ Hompage den Link zu einem Beispiel für einen Jungentag wenn du dort bei der Suchfunktion „Jungentag“ eingibst. Du findest weitere Beispiele für Jungentage, wenn du bei google z.B. „Jungentag“ oder „Boy’s-Day“ eingibst.

Im übrigen wird ein Großteil dieser Jugendarbeit durch Ehrenamt geleistet. Wenn dir also der Internetauftritt eines „Jungentags“ nicht gefällt, wird man sich dort sicher über dein Angebot der Mitarbeit freuen.

„Mädchenarbeit“ läuft schon seit Jahrzehnten und zwar im Wesentlichen ehrenamtlich von Frauen erbracht. Vielleicht ist es an der Zeit, dass die Männer diesbezüglich auch mal aus dem Quark kommen. Nur mir scheint, offenbar ist den Männern dieses Thema nicht wichtig genug, dass sie sich engagieren, was sie aber natürlich nicht davon abhält, dann neidisch auf die Mädchenarbeit zu schielen.

Sicher ist es zu schlicht, es mit „Lasst uns mal die
Geschlechterprobleme durchdenken!“ (Jungs) vs. „Auf gehts, wir
erobern die Welt!“(girls) zusammenzufassen, aber tendenziell
kann man das durchaus so, und symmetrisch ist das bestimmt
nicht …

Die Asymmetrie kommt dadurch zustande, dass es eine Asymmetrie gibt. Ich glaube jedenfalls kaum, dass man Jungs dazu ermuntern muss, technische Berufe zu ergreifen. Offenbar fanden die Leute, die Themen für Jungs organisieren, diese so wichtig, darüber lässt sich sicher diskutieren. Welche Inhalte fändest du denn für Jungstage wichtig?

Gruß
Marion

Hi,

Im übrigen wird ein Großteil dieser Jugendarbeit durch
Ehrenamt geleistet. Wenn dir also der Internetauftritt eines
„Jungentags“ nicht gefällt, wird man sich dort sicher über
dein Angebot der Mitarbeit freuen.

ich habe nicht unbedingt gesagt, dass mir eine der beiden Pages nicht gefallen würde, sondern dass es interessant ist, dass die beiden Pages, die sich gegenseitig verlinken, zwar einerseits eine grundlegende formale Symmetrie andeuten, die Inhalte aber gerade dadurch sehr assymetrisch werden.

„Mädchenarbeit“ läuft schon seit Jahrzehnten und zwar im
Wesentlichen ehrenamtlich von Frauen erbracht. Vielleicht ist
es an der Zeit, dass die Männer diesbezüglich auch mal aus dem
Quark kommen. Nur mir scheint, offenbar ist den Männern dieses
Thema nicht wichtig genug, dass sie sich engagieren, was sie
aber natürlich nicht davon abhält, dann neidisch auf die
Mädchenarbeit zu schielen.

da ist was dran, aber ich denke das Problem, warum die „Männerbewegung“ 1) nicht richtig aus den Startblöcken kommt, oder schlimmer noch, 2) sich zu gutem Teil als bloßer plumper Anti-Feminismus artikuliert, ist viel komplexer, als dass man es mit „Männer halt“ und mit „Neid“ abtun könnte.

Vielleicht ergibt sich ja mal eine Diskussion darüber in diesem Brett …

Die Asymmetrie kommt dadurch zustande, dass es eine Asymmetrie
gibt.

Sehe ich auch so …

Ich glaube jedenfalls kaum, dass man Jungs dazu
ermuntern muss, technische Berufe zu ergreifen.

… aber die Asymmetrie liegt m.E. tiefer;

tatsächlich versucht die Jungs-Page ja sogar diesbezüglich eine Symmetrie herzustellen, wenn sie ganz nach dem Muster der girls-page „berufliche Chance jenseits von Klischees … in bisher frauendominierten Berufsbereichen“ anzubieten.

Der Witz ist, dass eine solche Symmetrie pseudohaft ist, im Grunde fast eine schlechte Parodie, weil diese Jobs großteils einfach schlecht-bezahlte Jobs ohne Aufstiegsmöglichkeiten und mit nicht besonderem Prestige sind.

Etwas überspitzt könnte man also sagen:
Die Aussage auf der girls-page: „Lass die beruflichen Geschlechtersegregationen hinter dir, und erober dir die guten Jobs!“
Die Aussage auf der boys-page: „Öffne dich auch für die miesen Jobs, dafür darfst du die Geschlechterklischees hinter dir lassen!“

Das wäre uninteressant, wenn es nur um diese zwei Pages ginge, aber ich finde, das ist vermutlich ziemlich verallgemeinerbar in der Grundaussage.

Viele Grüße
Franz

Vielen Dank für die Anregungen!

Ich wollte mit meiner Anfrage sicherlich niemanden benachteiligen oder die Wichtigkeit eines „Boys-Day“ herunterspielen, auch, wenn gleichzeitig eine rege Diskussion zum Thema Gleichberechtigung von Jungen und Mädchen initiiert wurde.

Ich denke nicht, dass es einer weiteren öffentlichen Rechtfertigung bedarf.

Was den Jungen-Tag anbelangt, so werde ich versuchen, dies im Bezirk bei den politischen Entscheidungsträgern und Geldgebern durchzusetzen.

Somit wäre die Gleichberechtigungsfrage dann auch gelöst.
Herzliche Grüße