Hallo,
Deine Einstellung paßt zu Deinem Alter und beruflichen
Werdegang, daher ist Deine Antwort auch nicht anders als
erwartet.
Soll das jetzt heißen, diese Meinung wäre völlig falsch?
Es ging nicht um Diskussion über mehr oder weniger
Intelligenz oder Begabung. Mir ging es nur um die
offensichtlichen Tatsache, daß es da schon einen
Unterschied zw. Jungs und Mädchen gibt, und nicht nur
äußerlich.
Es sind eben Mädchen. Da kann man nun denken wie man
will und es auf Erziehung, gesellschaft und sonstwas
zurückführen, aber letztendlich hat die Evolution ihr
Werk gründlich vollbracht.
Interesse an Naturwissenschaft und Technik wird vorgelebt. Es
gibt mittlerweile eine Reihe von Studien zu diesem Thema. Und
man kann hier sehr wohl etwas beeinflussen.
Ja, etwas schon, aber eben nicht mehr als „etwas“.
Ja, man kann vorhandenes Interesse verstärken und versteckte
Begabungen vördern. Aber man kann nichts erzwingen, was
nicht als Anlage schon da ist.
Mädchen, die in technikfreundlichen Umgebungen aufwachsen :oder deren Mütter/ Eltern technische Berufe haben wählen
häufiger ebenfalls technische Berufe.
Ja, das wird so sein. Trotzdem werden Jungs in gleicher
Umgebung noch weitaus häufiger einen techn. Beruf ergreifen.
Ich sehe da keinen Widerspruch.
Die Zahlen sind in Praxis IMHO so extrem, daß es nicht nur
durch Erziehung und äußeren Einfluß erklärt werden kann.
Mädchen und Jungen wachsen heute in der Regel so behütet
auf wie nie und dürfen ihre Neigungen zumeist nachkommen.
Mädchen werden praktisch genauso so viel mit moderner Technik
konfrontiert wie Jungen und sie können diese Technik auch
genauso gut und teilweise noch besser nutzen, trotzdem
fehlt da meist das interesse für die Hintergründe die Begeisterung für die Technik.
Daß 3-jährige Jungs schon alle Automarken aufzählen können,
ist nicht selten. Meine Tochter konnte statt dessen in
dem Alter schon fast den ganzen Tierpark auswendig aufsagen.
Wenn Deine Mädchen da nicht so mitziehen, hast Du etwas
verpaßt.
Nein, das glaube ich überhaupt nicht.
Man kann Veranlagungen nicht durch Erziehung einfach
umdrehen. Diese Denkweise ist ziehmlich veraltet.
Das ist fast so wie mit Homosexuellen. Da glauben auch 'ne
Menge Leute heute noch, daß sowas nur infolgen
„schlechten Umgangs“ passiert.
Natürlich werden Kinder durch ihre eltern geprägt, aber
ich kann mich auf’n Kopf stellen und tun was ich will,
meine Tochter wird in ihrem Wesen meiner Frau immer
ähnlicher. Technikbegeisterung ist dabei nicht.
Meine Tochter hat so etwa ab 3 Jahren erste Erfahrungen
mit dem PC gemacht. Nach kurzer Zeit hatte sie damit soviel
Erfahrungen und Geschick, daß nur stauenen konnte, was eine
kapp 4-jährige schon kann (Koordination und Motorik mit
der Maus).
Trotzdem bleibt da das eigentliche Interesse für die
Technik aus. Was dahintersteckt, und wie man etwas
selbstständig macht, interessiert sie nicht. Wenn es
Probleme gibt, muß Papa kommen und es in Ordnung bringen.
Ihr würde niemals einfallen, ein Spiel selbstständig zu
installieren. Der Computer ist nur Mittel zum Zweck.
Typische Jungenspiele (Rennen, kämpfen) interessieren sie
nicht. Statt dessen lieber so richtig „langweilige“ Sachen,
wo man was schön bunt aufbauen und gestalten kann.
Dagegen sind Jungs, die gelegentlich zu Besuch sind
das genaue Gegenteil. Kaum hat man sich umgedreht, da
wird schon ausprobiert, ob man nicht die DEMO aus der
Werbung zu laufen bekommt.
Auch der große Sohn war so. Da waren jede Woche neue
Demospiele auf’m PC zu finden.
Aus eigener Erfahrung kann ich nämlich sagen, daß
mein Elternhaus mich letztendlich in die Naturwissenschaften
gebracht hat. Aus Technik ist dann erstmal nichts geworden,
was einfach daran lag, daß z.B. mein Opa nur mit meinen
Brüdern Holzbasteleien und andere Sachen in seiner Werkstatt
gemacht hat. Zugeschaut habe ich oft, meine Opa hatte eine
schöne, spannende Werkstatt, aber mitmachen war eben nichts
für Mädchen.
Dann hast Du diese Veranlagung eben schon als kleines Kind
gehabt.
Zum Glück war es beim Umgang mit dem Computer besser,
da haben wir alle Fraktale und Apfelmännchen rechnen
lassen und auch selber ein bißchen programmieren gelernt.
Und im mathematische-naturwissenschaftlichen Zug, war ich :dann in Physik einfach benachteiligt, weil alle anderen
(17 Jungs) einfach schonmal was gelötet hatten, bzw. wußten :wie ein Radio von Innen aussieht.
Dazu
-
Das Verhältnis 17:1 ist doch wieder symtomatisch
… oder Ausnahmen bestätigen die Regel.
-
Wenn Kinder/Jugendliche an etwas ernsthaft interessiert sind, dann finden sich Mittel und Wege, diesen Interessen
nachzukomen. Wenn Du also „keine Möglichkeit“ hattet,
z.B. was zu basteln, dann war das interesse wohl doch nicht
so groß.
Ich bin in einem kleinen Dorf groß geworden. Elektronik-
läden oder ähnliches gab’s da im großen Umkreis nicht.
Du kannst mir gleuben, ich habe keine Möglichkeit ausgelassen
um an alte Radios, verstärker, Fernseher und sonstige
Geräte zu kommen und diese auszuschlachten. kein techn.
Gerät war mir fremd. Nix war sicher vor aufschrauben und
untersuchen.
das ist übrigens auch heute noch so
Darin liegt auch ein wesentlicher Unterschied zw. männl.
und weibl. Jungen setzen ihre Interessen eher durch, Mädchen
sind kompromissbereiter, duldsamer. Das sind einerseits
gute Eigenschaften, haben aber den Effekt, daß die
Gesellschaft so ist, wie sie eben ist (eben patriachisch).
Naja, nimms nicht so schlimm, sie müssen ja nicht unbedingt
Maschinenbau studieren.
Naja, wenn man die rückläufigen Studienzahlen sieht und das
die Industrie jetzt schon von einem Ingenieur-Mangel ausgeht,
weiß ich nicht ob die Gesellschaft es sich leisten kann, hier
auf Potential zu verzichten.
Die Ind. kann gut darauf verzichten, Ing. zu haben, die
eigentlich gar nicht an Technik interessiert sind.
Überhaupt wird es viel wichtiger sein, die individuellen
Begabungen effektiv zu nutzen. Nur weil Ing. knapp sind,
Mädchen in einem Beruf zu drängen, der sie nicht glücklich
macht, ist äußerst unproduktiv. das hatten wir schon mal.
Meine Frau hat ein Diplom als Maschinenbauing., hat aber
nie als solche gearbeitet und wäre damit auch nie glücklich
geworden. Sie wollte eigentlich an ein Konservatorium.
In der DDR wurden aber Mädchen in diese Richtung „gefördert“.
Wie gesagt, gegen unsere Natur können wir über kurz oder
lang nicht an. Einige Mio. Jahre Evolution lassen sich
nicht durch 30Jahre Emanzipationsbewegung einfach wegwischen.
Gruß Uwi