Mädchen und Technik

Moin Eva,

Technisch unbegabte Grüße

vielleicht liegt hier das Hase im Pfeffer. Kinder schauen sich Rollenverhalten von ihrer Umgebung ab. Sprich: wenn Mama sich für technisch unbegabt hält, dann ist das wohl ein Frauending und sie wollen sein wie Mama (in der Pubertät kehrt sich das dann meistens ins Gegenteil um, aber das ist ein anderes Thema *g*).

Ob du diese Situation änderst, indem du mit ihnen bestimmte Orte wie Museen etc. aufsuchst, wage ich zu bezweifeln. Beschäftige dich doch einfach selbst mit ihnen in technischen Bereichen, die dir auch Spaß machen. Wenn du z.B. gerne nähst, bring ihnen den Umgang mit Nähmaschiene und Bügeleisen bei und versucht rauszufinden, wie diese funktionieren. Wenn du gerne Kochst kümmert euch um die Funktionsweise von Herd und Mixer. Wie wird Mehl gemahlen, wie funktioniert eine Kartoffelschälmaschine etc. Wenn ihr gerne Fahrrad fahrt oder Inliner, versucht diese selbst auseinanderzunehmen, wie funktioniert das, wo und wie wird das hergestellt, aus was für Materialien, was ist der Vorteil von Inlinern gegenüber herkömmlichen Rollschuhen etc.

Du siehst, es gibt zahllose Ansatzpunkte Technik im Alltag interessant zu machen. Vielleicht findest du ja selbst auch Spaß daran.

Wenn es für dich aber gar nichts ist, dann versuch einen Technik-begeisterten Menschen zu finden, der ab und zu was mit deinen Töchtern unternimmt.

Gruß
Marion

Hallo,

Also wirklich
Soll das heissen das Mädchen oder Frauen nix mit Technik zu
tun haben sollen oder dürfen? Mal ehlich das ist ja wohl voll
daneben…

Ich habe sowas überhaupt nicht behauptet. Im Gegenteil,
wenn Frauen sich der Technik viel stärker annehmen würden,
wäre Technik besser und menschenfreundlicher.

Ich habe nur gesagt, daß die Mädchen längst geprägt sind.
Dies wohl eindeutig an Hand Ihrer Verhaltensweise zu sehen.
Da noch mit erzieherischen Mitteln noch groß was zu ändern
zu wollen, scheint mir eine rein kosmetische Operation.
Ich habe selbst eine Tochter in dem Alter, ich weiß, wovon
ich spreche.

Ich kenne aber diese Meinung. Ich denke, das ist so
eine Nebenwirkung der Emanzipationsbewegung. Leider werden
in diesem Zusammenhang die allg. biologischen Zusammenhänge
einfach ignoriert und es wird per Definition statt
Gleichberechtigung Gleichmacherei betrieben.
Es ist also so, als ob man allg. unsere uralten Triebe und
Instinkte einfach ignoriert und unser Denken und Handeln
ausschließlich als Folge der gesellschaflichen Verhältnisse
verstehen will.
Das ist natürlich Unsinn! Wir können uns auf den Kopf
stellen, wir bleiben vorläufig biologische Wesen.

Ich kenne viele Frauen/mädchen die sich wirklich fürs
technische interessieren…

Naja, die Praxis sieht dann doch eher etwas anders aus.
Von 10 Studenten einer techn. Studienrichtung sind
wohl mind. ca. 9 männlich und max. eine weiblich.
Von denweibl. arbeiten später unterdurchschnittlich
viele in angemessenen Stellungen.

In Betrieben mit rein techn. Orientierung sind Frauen in
Berufen mit rein techn. Ausrichtung zu max. ca. 5%
vertreten. Ich kenne mind. 30 männl. Kollegen, die in der
Entwicklung arbeiten, aber keine Frau.

Wenn Frauen in einer solchen Abteilung anzutreffen sind,
dann als Sekrtärin, Assistentin vom Chef, Materialdisponentin,
in der Auftragsabwicklung und manche auch als techn.
Zeichnerin (aber nicht als Kontrukteurin!).

Das liegt wohl aber nicht daran, daß die vielen Frauen nicht
dürfen, eher daran, daß sie nicht wollen.

In meiner Studentengruppe gab es von 20 Kommilitonen doch
tatsächlich 3 Studentinnen. Keine davon arbeitete
heute im erlernten Beruf. Bei den Männern ist ein artfremder
Beruf eher die Ausnahme.
In vielen Seminargruppen gab es gar keine Mädchen.

Und mal ganz nebenbei in meiner Ausbildung zu Technischen
Zeichnerin bestanden wir zu 70% aus Frauen und Maschinenbau
ist sicher nicht so einfach.

Und wieviel Mädchen sind Konstrukteur geworden?
Da ist ein kleiner Unterschied zwischen techn. Zeichen
und konstruieren!

Jungs sind nicht wirklich besser in solchen Sachen wie
Mädchen. Das ist schon lange nicht mehr so.

So, warum wird die Technik dann zu mehr als 95% von
Männern dominiert?

Mag sein, daß die Jungs nicht besser sind, aber auf alle
Fälle wesentlich interessierter.
Prüfe mal, wieviel weibliche Forenteilnehmer hier in
techn. Brettern fundierte Antworten geben können
(die kann man an einer hand abzählen).

Es gab eine einzige Ausnahme in den 80-igern an den
Universitäten der DDR. Damals waren mehr als die Hälfte
der Informatikstudenten Mädchen. Aber selbst auf diesem
Sektor hat sich das Verhältnis zugunsten der Männer
auf ca. 90:10 verschoben.

Es gab zeitweise die seltsame Meinung, daß die Prägung
auf verschiedene Interessen bei Mädchen und Jungen nur
auf Rollenverhalten der eltern und Erziehung basiert.
Das ist aber von der Verhaltensforschung längst widerlegt.
Selbst Kleinstkinder mit bis dahin neutraler Erziehung
zeigen schon das typische Rollenverhalten, ohne daß da
etwas aufgezwungen wurde (das ist übrigens bei anderen
Säugetieren genauso).

Das heißt übrigens nicht, daß es keine Ausnahmen gibt.

Gruß Uwi

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Hallo

vielleicht könntest du’s mal mit einem dieser baukästen
versuchen (z.b. von kosmos). gibt’s auch für solarenergie.

Ich persönlich finde diese Kosmoskästen nicht ganz so super, wie ich sie aus meiner eigenen Kindheit in Erinnerung habe. Damals waren sie nicht so idiotensicher, aber dafür wesentlich interessanter.

Der erste Elektrik-Kasten, den meine Kinder bekommen haben (das Mädchen hat einen eigenen bekommen, hat sich auch interessiert), war noch ok, aber beim Zweiten baut man doch einfach nur alles nach Anleitung zusammen. Es funktioniert zwar, aber man erfährt nicht, warum. Das macht irgendwie keinen Spaß.

Ich finde Stabilbaukästen (oder wie die heutzutage heißen) irgendwie besser, da kann man eigene Maschinchen erfinden. Und Bauanleitungen gibt es da natürlich auch jede Menge, wenn man mal keine Idee hat.

Viele Grüße
Thea

Hallo,

Sag mal, wie bist Du denn drauf…

nah an der Realität, würde ich sagen.

Meine Töchter, ganz die Mama, sitzen mit Hingabe über
Wissensbüchern - auch den technischen… Von meinem Vater kam
grundsätzlich: selbst ist die Frau - und ich bin handwerklich
wirklich gut! Und auch meine Töchter helfen beim Hämmmern,
Bohren, Sägen und Schrauben. Also - vielleicht kommt es :darauf an, was man(n) den Mädels so zutraut :wink:
(Ach, meine beiden sind 11 und 8)

ja und? Wo ist da ein Widerspruch.
Ich habe nicht behauptet, daß es nicht so sein könnte.
Wenn die Mädels so orientiert sind, dann sicher nicht
erst seit kurzem.

Es ist merkwürdig, doch ich könnte wetten, dass sie jeden
Knochen im Körper eines Pferdes und seine Funktion kennen -
doch auf die Frage „Wo kommt der Strom her?“ ernte ich
unverständliche Blicke und die altkluge Antwort „Aus der
Steckdose, dumme Mama.“ Irgendwie habe ich da was :::übersehen?!

Das sind doch eindeutige Symtome.

Kanst Du den Unterschied zu Deinen Töchtern erkennen?

Diese Mädels haben das Interesse für Technik offensichlich
nicht. Daran läßt sich durch Erziehung kaum noch was ändern.

Ansonsten siehe mein anderes Antwortposting.

Gruß Uwi

Moin,

komischerweise haben diese angeblich technisch unbegabten Frauen keinerlei Probleme, Küchenmaschienen mit 200 Funktionen und 10 galaktischen Geräuschen auseinanderzunehmen und wieder zusammenzusetzen.

Dafür kenn ich etliche Männer, die nicht in der Lage sind, ein Bügeleisen oder eine Waschmaschine zu bedienen.

Beim Ölwechseln kehrt sich dann die technische Begabung plötzlich wieder um *g*.

Also immer mal schön langsam mit der Evolution, die muss schon für genug Unsinn herhalten.

Gruß
Marion

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Hi Uwi,

so gelesen hast Du Recht! Wenn kein Interesse da ist - kriegste auch keins anerzogen - so ist das halt im Leben. Manches macht man halt wenn man muß obwohl man es nicht mag. (So war das bei mir mit dem Häkeln!)

Liebe Grüße

Uschi

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Hallo,
Deine Einstellung paßt zu Deinem Alter und beruflichen Werdegang, daher ist Deine Antwort auch nicht anders als erwartet.

Es sind eben Mädchen. Da kann man nun denken wie man
will und es auf Erziehung, gesellschaft und sonstwas
zurückführen, aber letztendlich hat die Evolution ihr
Werk gründlich vollbracht.

Interesse an Naturwissenschaft und Technik wird vorgelebt. Es gibt mittlerweile eine Reihe von Studien zu diesem Thema. Und man kann hier sehr wohl etwas beeinflussen.

Mädchen, die in technikfreundlichen Umgebungen aufwachsen oder deren Mütter/ Eltern technische Berufe haben wählen häufiger ebenfalls technische Berufe.

Wenn Deine Mädchen da nicht so mitziehen, hast Du etwas verpaßt. Aus eigener Erfahrung kann ich nämlich sagen, daß mein Elternhaus mich letztendlich in die Naturwissenschaften gebracht hat. Aus Technik ist dann erstmal nichts geworden, was einfach daran lag, daß z.B. mein Opa nur mit meinen Brüdern Holzbasteleien und andere Sachen in seiner Werkstatt gemacht hat. Zugeschaut habe ich oft, meine Opa hatte eine schöne, spannende Werkstatt, aber mitmachen war eben nichts für Mädchen.

Zum Glück war es beim Umgang mit dem Computer besser, da haben wir alle Fraktale und Apfelmännchen rechnen lassen und auch selber ein bißchen programmieren gelernt.

Und im mathematische-naturwissenschaftlichen Zug, war ich dann in Physik einfach benachteiligt, weil alle anderen (17 Jungs) einfach schonmal was gelötet hatten, bzw. wußten wie ein Radio von Innen aussieht.

Naja, nimms nicht so schlimm, sie müssen ja nicht unbedingt
Maschinenbau studieren.

Naja, wenn man die rückläufigen Studienzahlen sieht und das die Industrie jetzt schon von einem Ingenieur-Mangel ausgeht, weiß ich nicht ob die Gesellschaft es sich leisten kann, hier auf Potential zu verzichten.

Grüße
Julia

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Hallo Eva,

Ich suche nach Tipps/Unternehmungen (Raum NRW), die in meinen
Mädels (7 und 8 Jahre) ein wenig technisches Interesse wecken

O).

das ist ein schöner Gedanke, aber es wird wohl eher weniger bringen, als Du Dir erhoffst.
Beispiel meine Jungs:
Der eine ist der Handwerker vor dem Herrn und macht mit seinen acht Jahren Sachen in Holz, die andere wohl erst im ersten Lehrjahr als Schreiner machen werden.
Der andere ist der Schöngeist und ist trotz Aufforderung nicht dazu zu bringen seine Hände mit Werkzeug zu beschmutzen. Dafür werkelt er gerne im Garten und ist da der Kenner/Könner, was dem ersten nciht einfallen würde.

Beispiel zwei:
Ein Freund mit einem Mädchen und einem Jungen.
Der Junge entspricht voll dem Schema - Technikbegeistert, handwerklich begabt …
Das Mädel entspricht auch dem Scheme, aber eben dem für Mädchen, obwohl der Vater (und auch die Mutter) immer wieder versuchen beide für beides zu interessieren. Keine Chance!

Wenn ein Kind kein Interesse für irgendetwas hat, soll man natürlich versuchen diese zu wecken, aber nicht enttäuscht sein, wenn es nicht geht.

Gandalf

Hallo,

also ich weiß nicht, aber in meinem Umfeld habe ich andere Erfahrungen gesammelt, und die sagen ganz klar, dass man Kindern geschlechtsunspezifische Angebote machen sollte, und sich diese dann selbst heraussuchen, was zu ihnen passt. Und wenn man nicht mit missionarischem Eifer daran geht, unbedingt Leute zu ihrem „Glück“ zwingen zu wollen, dann kommen durchaus interessante Ergebnisse dabei raus. Nichts um auf Teufel komm raus den Frauenanteil in bestimmten Berufen auf 50% zu bringen, aber eben doch deutlich zunehmende Zahlen, die noch stärker wären, gäbe es nicht die durchaus verständlichen Begleitumstände bei Berufsausbildung und -wahl, die von jedem/r der/die in einen hauptsächlich vom anderen Geschlecht geprägten beruflichen Umfeld einsteigen will.

Bei mir selbst gab es die witzige Situation, dass mein Vater eher musisch geprägt ist und mich unbedingt für diverse Musikinstrumente begeister wollte, während meine Mutter aus einem eher technischen Beruf stammt und gerne mal auch bis zur Hüfte in defekten Waschmaschinen steckte. Die erste elektrische Eisenbahn wollte Vater natürlich damals für Sohnemann aufbauen, bekam aber nach mehrfachem Auslösen der Sicherungen von Mutter Bastelverbot. Sie hat dann die Platte verkabelt. Später haben wir dann gemeinsam die Haushaltsgeräte repariert, Leitungen verlegt, … und bei mir hat klar die Mutter die Begeisterung für Elektrik/Elektronik/Computer damals geweckt.

In meinem ersten IT-Job während des Studiums arbeitete ich dann mit einer Kollegin zusammen im Support und wir haben nie geschlechtsspezifische Unterschiede festgestellt, wenn wir über defekten PCs brüteten (OK, als sie schwanger war, bekam sie von mir stricktes Schleppverbot für schwere Geräte). Wie es der Zufall so wollte, bekam ich dann just als die liebe Kollegin zwecks Entbindung nicht im Haus war, zwei weibliche Praktikanten, die in der Verwaltung irgendwie niemand so recht gebrauchen konnte, und die man dann prima dem Studi im IT-Support aufdrücken konnte, der ja gerade unterbesetzt war. Da tatsächlich mahr als genug zu tun war, bekamen die beiden gleich nach ein paar Minuten einen Schraubendreher in die Hand um einige PCs aufzurüsten. Und nein, Mädchen fassen Werkzeug wirklich nicht am falschen Ende an! Natürlich war das Entsetzen der beiden groß, weil sie so etwas noch nie gemacht hatten. Aber alle Entschuldigungsversuche halfen nichts. Ich habe ihnen die Sache einmal erklärt und los ging es. Nach zwei Wochen spielten sie Bänder in den Großrechner ein, rüsteten selbständig Speicher in PCs nach, wussten mit den störrischen Druckanlagen des Großrechners umzugehen, … und hatten sogar viel Spaß dabei, weil ihnen endlich mal jemand etwas zugetraut hatte und sie wussten, dass sie einen sinnvollen und guten Job machten und nicht einfach nur ihre Tage dort abhingen. Keine Ahnung, ob beide hinterher auch einen technischen Beruf ergriffen haben, aber ich denke mal, dieses Aha-Erlebnis dürfte ihnen einfach schon mal gezeigt haben, dass es da noch mehr gibt, als klassische Frauenberufe.

Gruß vom Wiz

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Hallo

Ich kenne aber diese Meinung. Ich denke, das ist so
eine Nebenwirkung der Emanzipationsbewegung. Leider werden
in diesem Zusammenhang die allg. biologischen Zusammenhänge
einfach ignoriert und es wird per Definition statt
Gleichberechtigung Gleichmacherei betrieben.
Es ist also so, als ob man allg. unsere uralten Triebe und
Instinkte einfach ignoriert und unser Denken und Handeln
ausschließlich als Folge der gesellschaflichen Verhältnisse
verstehen will.
Das ist natürlich Unsinn! Wir können uns auf den Kopf
stellen, wir bleiben vorläufig biologische Wesen.

Hier in diesem Zusammenhang möchte ich mal eine typische Situation schildern, die meiner Meinung nach sehr häufig ist und mit Sicherheit dazu beitragen kann, dass Mädchen sich von Technik abwenden:

Ein altes Radio und ein Schraubenzieher liegen herum. Ein kleines Mädchen nimmt den Schraubenzieher und fängt an, Schrauben abzuschrauben. Wenn jetzt irgendwie ein männliches Wesen (egal welchen Alters) in der Nähe ist, sagt dieses Wesen: Soll ich das für dich machen?

Wenn er deutlich älter ist als sie, wird sie ihn das wahrscheinlich sowieso machen lassen (Autoritätsperson).

Wenn dieses Wesen gleichaltrig ist mit dem Mädchen, und das Mädchen erstmal: Nein! sagt, dann wird er solange insistieren und auch mit Mitteln wie Lächerlichmachen und Einfach-Wegnehmen arbeiten, bis ihm das Mädchen den Schraubenzieher überlassen hat.

Wenn dies drei- oder viermal passiert, hat er bereits einen deutlichen Übungs-Vorsprung vor ihr, so dass er jetzt auch wirklich demonstrieren und sie davon überzeugen kann, dass er der Bessere in technischen Dingen ist. Hinfort wird das Mädchen keinen besonderen Spaß mehr daran haben.

Noch ein Beispiel aus der Tierwelt, nämlich von wilden Schimpansen, die uns im Verhalten teilweise ja sehr ähnlich sind, fällt mir zu dem Thema ein:

Es wurde beobachtet, wie eine weibliche Schimpansin eine Erfindung gemacht hat (ein Verfahren zum Säubern irgendwelcher Lebensmittel), wozu man aber einen bestimmten Gegenstand benötigte. Bald haben alle weiblichen Affen dieser Gruppe sich für dieses Verfahren interessiert, die männlichen hingegen zeigten keinerlei Interesse, an dieser Erfindung teilzuhaben.

Bei einer späteren Gelegenheit nahm ein männlicher Schimpanse der Erfinder-Schimpansin den benötigten Gegenstand weg, und wendete selbst das Verfahren an. Sofort zeigten auch alle anderen männlichen Schimpansen für das Verfahren Interesse, die weiblichen hingegen wurden daran gehindert, daran teilzuhaben.

Leider weiß nicht nicht mehr, worum es genau ging, und wer das beobachtet hatte, es war jedenfalls nicht Jane Godall. Vielleicht finde ich das noch mal.

Naja, die Praxis sieht dann doch eher etwas anders aus.
Von 10 Studenten einer techn. Studienrichtung sind
wohl mind. ca. 9 männlich und max. eine weiblich.

Meine Tochter macht niemals einen Kurs oder Lehrgang, wo die Teilnehmer vorwiegend männlich sind, ob sie sich für das Thema jetzt interessiert oder nicht. Umgekehrt macht mein Sohn auch nichts, wo sonst fast nur Mädchen sind.

Von den weibl. arbeiten später unterdurchschnittlich
viele in angemessenen Stellungen.

Ich bezweifele nicht, dass Männer im Durchschnitt durchsetzungsfähiger sind, und dass das angeboren ist.

In Betrieben mit rein techn. Orientierung sind Frauen in
Berufen mit rein techn. Ausrichtung zu max. ca. 5%
vertreten. Ich kenne mind. 30 männl. Kollegen, die in der
Entwicklung arbeiten, aber keine Frau.

Hier gilt das gleiche wie bei technischen Studiengängen. Übrigens wird ein Techniker auch nicht so leicht eine Frau einstellen, weil er weiß, dass sie 50 % ihrer Arbeitskraft dafür verwenden muss, ihre Kollegen von ihrer Fähigkeit zu überzeugen, abgesehen von sexistischen Angriffen, die auch nicht gerade förderlich sind für die Arbeit. Oder Eifersucht und solche Geschichten.

Das liegt wohl aber nicht daran, daß die vielen Frauen nicht
dürfen, eher daran, daß sie nicht wollen.

Ich hab mich eine Zeit lang dafür interessiert, Autos zu reparieren.
Leider wurde mein Interesse regelmäßig als befremdlich oder als Anmache verstanden, so lange, bis ich es aufgegeben habe.
Das ist zwar schon ziemlich lange her, und es wird sich da einiges geändert haben, aber ich weiß nicht, ob sich wirklich soo viel geändert hat.

Und wieviel Mädchen sind Konstrukteur geworden?
Da ist ein kleiner Unterschied zwischen techn. Zeichen
und konstruieren!

Meine Tochter ist nachweislich besonders begabt in Geometrie und Konstruktion, sprachlich ist sie durchschnittlich begabt. Sie selbst schätzt sich genau umgekehrt ein. Komisch, nicht wahr?

So, warum wird die Technik dann zu mehr als 95% von
Männern dominiert?

Vielleicht aus obigen Gründen.

Es gab eine einzige Ausnahme in den 80-igern an den
Universitäten der DDR. Damals waren mehr als die Hälfte
der Informatikstudenten Mädchen.
Aber selbst auf diesem
Sektor hat sich das Verhältnis zugunsten der Männer
auf ca. 90:10 verschoben.

Siehst du, so einfach kann sich das ändern.

Selbst Kleinstkinder mit bis dahin neutraler Erziehung
zeigen schon das typische Rollenverhalten,

Wie kann man denn jemanden neutral erziehen? Da müsste man doch erst zum Neutrum werden. Erziehung besteht doch zum größten Teil aus Vorbild und Nachahmung.

(das ist übrigens bei anderen
Säugetieren genauso).

Welche technikinteressierten Säugetiere meinst du?

Viele Grüße
Thea

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wir bauen uns ein Pferd
Hallo Eva,

das Problem ist nicht ganz unbekannt.

Es gibt natürlich vielerlei Lösungsansätze.
Ein interessanter Ansatz (Interesse an Technik und insbesondere Interesse an Strom) könnte sein (erfordert aber Deine aktive Mitarbeit):

Wir brauchen Papier, Stifte, etwas Geld (für weitere Anschaffungen) und Zeit (Reihenfolge absichtlich nach Schwierigkeitsgrad und Aufwand sortiert!).

Wir fangen mit Fragen an:
z.B.
Wie funktioniert ein Pferd mechanisch (also die Bewegungen)?
Antwort: Durch Hebelkraft (Mechanik).
Mechanik erklären - z.B. wo ist beim Pferd das Knie und in welche Richtung beugt dieses? - warum nicht wie beim Menschen? - wieweit lässt sich so ein Knie beugen? - warum nur soweit und nicht weiter?

Nächste Frage:
Wie funktionieren Gelenke (und schon sind wir mittendrin in der Mechanik :smile:

Wir gehen - richtig: in den Baumarkt - und besorgen uns ein paar Holzleisten und ein paar Schrauben. Wir fertigen zuvor auf dem Papier eine einfache und kindergerechte Zeichnung über die Funktionsweise eines Knies (Scharnier) an (die Kinder sollen das zeichnen und Du korrigierst das dann), denn wir sollten ja wissen was wir alles aus dem Baumarkt brauchen. Dann versuchen wir ein solch Kniegelenk zu basteln. Es ist nicht wichtig wie das aussieht oder ob es perfekt funktioniert. Wichtig ist

  1. das Interesse für Technik wurde geweckt
  2. die Mädchen bekommen einen Eindruck von der Mechanik

Nächste Frage:
Wie bewegt das Pferd diese Gelenke?
Antwort: Mit Muskeln?
was sind Muskeln? wie funktionieren Muskeln? (und schon sind wir beim Strom)

Es ist jetzt und hier nicht wichtig wie Du das genau aufbaust.
Es kommt, immer noch darauf an, das Interesse der Mädchen für

  1. Technik insgesamt
    und
  2. Strom insbesondere
    zu wecken.

Das geht. Es geht über den „gemeinsamen Nenner“: Pferd.

Sei auf eine wahre Flut von Fragen vorbereites.
Das kann richtig Spaß machen.

Dies war nur ein kleiner Tipp/Anregung/Gedankenanstoss und dannach hast Du ja gefragt.
Vielleicht und hoffentlich war es Dir eine kleine Hilfe.

Gruss
Ray

einfach anbieten und schauen was draus wird … ich denke zu spät ist es nie für irgendwas, wenn interesse da ist.

ich selber habe meine tochter auch 3 jahre unwissentlich ziemlich klischee-mäßig erzogen, nach der trennung von der mutter habe ich aber durch kontakt mit neuen ideen (zum beispiel alleinerziehende mütter von Söhnen, die versucht haben ihre Kinder „weicher“ zu erziehen) neue impulse bekommen und habe angefangen meine tochter wesentlich feministischer zu erziehen. dazu gehört z.b. das aufzeigen von rollenklischees wenn sie sich selber drüber wundert („darf ich so ein hotwheel-auto haben auch wenn ich ein mädchen bin ? warum spielen in der werbung nur jungs damit ?“), fast alle barbies im Kinderzimmer sind auf ihren wunsch nach und nach durch lego und playmobil ersetzt worden, sie fährt manchmal skateboard, hat mehrere ferngesteuerte autos, war lange beim judo, und der knüller war dann als eine erzieherin im hort meinte sie hätte sich mit den jungs angelegt weil sie beim fußball nicht mehr im tor stehen wollte, nur weil sie ein mädchen ist (sie hat zum 6ten geburtstag unter anderem richtige fussballschuhe mit stollen bekommen).

auf der anderen seite hat sie auch angefangen violine zu lernen, geht zum ballett …

damit bin ich hochzufrieden, der weg ist eingeschlagen und was draus wird werde ich sehen, ich versuche einfach nur ihr alles zu ermöglichen, ohne druck auszuüben.

und abgesehen davon gibt es eben genug jungs die kein interesse an technik haben, pferde toll finden und auch mal eine puppe haben wollen.

hüstel
hallo uwi,

wo bitte sollen die biologischen ursachen für rollenklischees liegen?
daß die menschen triebe haben sollen, haste aber nicht an der polytechnischen oberschule gelernt! never ever!
dieser unsinn aus dem 19. jahrhundert kam erst nach der wende auf.
widerlegt ist das seit vielen jahrzehnten.
die welle der frauen in den edv-studiengängen in der ddr hat ja die bemühte aufweichung des rollenverhaltens in der ddr als grundlage und widerspricht deiner biologistischen aussage diametral!

strubbel
§:open_mouth:)

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Jungen und Technik
Hi Eva,

meine Schwester hat einen Sohn, jetzt 6.
Sie ist Theologin, an Technik absolut uninteressiert, findet Cowboy und Indaner sorwie Ritterspiele doof und blöde gewalttätig und hat von Fussball keinen blassen Schimmer.
Sie wollte ihren Sohn ohne Rollenklischees und gewaltlos erziehen…
Nun liebt der Kerl aber seine Ritterburg, hat mittlerweile dutzende Rennautos, Bagger und sonstigen Technikkrempel und ist beim Fussballverein angemeldet.

Liebe Grüße,

Max

Hallo Uwi

Möglicherweise widerspreche ich deinen Ansichten überhaupt nicht, aber deine Postings klingen schon so, als würdest du (den meisten) Mädchen grundsätzlich das Interesse an Technik absprechen, und dieses Desinteresse wäre angeboren.

Ich wollte noch was nachtragen bzw. verbessern:

Übrigens wird ein Techniker auch nicht so leicht eine Frau
einstellen, weil er weiß, dass sie 50 % ihrer Arbeitskraft
dafür verwenden muss, ihre Kollegen von ihrer Fähigkeit zu
überzeugen, …

Vor allem die Kunden könnten auch Zweifel an deren Fähigkeiten haben. Oder der Chef denkt, die Kunden könnten Zweifel haben.

Wenn sich übrigens ein Mädchen doch mal für Technik interessieren sollte, spielt es nach meiner Meinung nach eine große Rolle, inwieweit sie hier von ihrem Vater unterstützt wird, ohne dabei von ihm zum Jungenersatz gemacht zu werden. Als Mutter kann man da viel schwerer was dran machen, und auf jeden Fall nur, wenn man selbst technisch versiert ist und keine Berührungsängste hat.

Viele Grüße
Thea

Hallo

Leider weiß nicht nicht mehr, worum es genau ging, und wer das
beobachtet hatte, es war jedenfalls nicht Jane Godall.
Vielleicht finde ich das noch mal.

Das habe ich zwar noch nicht gefunden, aber einen anderen Artikel über Schimpansen, passend zu folgendem Thema:

(das ist übrigens bei anderen
Säugetieren genauso).

Welche technikinteressierten Säugetiere meinst du?

Weibchen und Technik: Schimpansen, die nächsten lebenden Verwandten des Menschen, gucken sich als Jungtiere motorisch komplexe Verhaltensweisen wie etwa Termiten angeln oder Nüsse knacken von der Mutter ab. Junge Weibchen sind dabei erfolgreicher als junge Männchen, haben Forscher jetzt nachgewiesen.

Ein ähnlicher geschlechtsspezifischer Unterschied beim Erlernen motorischer Fähigkeiten ist auch bei Kindern nachweisbar. Mädchen fällt etwa das Schreiben lernen meist leichter als Jungen, berichten Forscher. Offenbar haben schon die männlichen Jungtiere des gemeinsamen Vorfahren von Schimpanse und Mensch lieber gespielt als Anschauungsunterricht genommen.

Doch das Termiten angeln früh zu erlernen lohnt, die Insekten sind für die Schimpansen im Gombe Nationalpark in Tansania eine wertvolle Proteinquelle. Die Tiere mit einem geeigneten Zweig, in den sie sich verbeißen, aus den Gängen ihres Baus zu ziehen, ist jedoch gar nicht so einfach.

Wie jetzt Forscher um Elizabeth Lonsdorf von der University of Minnesota in der aktuellen Ausgabe des Magazins Nature berichten, schauen sich Männchen wie Weibchen die Technik von ihrer Mutter ab. Die Weibchen lernen jedoch schon in jüngerem Alter, wenden dazu mehr Zeit auf und fangen meist mehr Termiten als ihre männlichen Altersgenossen.

Über vier Jahre beobachtete und filmte Lonsdorf 14 junge Schimpansen und ihre Mütter. Bei sechs Jungtieren, drei Weibchen und drei Männchen, konnte sie das genaue Alter bestimmen, in dem sie erstmals erfolgreich Termiten angelten. Was den jungen Weibchen im Durchschnitt bereits mit etwas mehr als drei Jahren gelang schafften die Männchen erst mit fast fünf.

Die jungen Weibchen beobachteten ihre Mutter genauer und kopierten exakt deren Technik, sogar was die Länge der in den Termitenbau gesteckten Angel betraf. Söhne wandten weniger Zeit zur beobachtung ihrer Mutter auf und ihre Angel-Technik wich stark von der der Mutter ab.

„Dieser Befund ist ein Hinweis für alle Wissenschaftler, die das Lernen relativ komplexer Fähigkeiten untersuchen, das Geschlecht zu berücksichtigen“, sagt Lonsdorf, die jetzt am Lincoln Park Zoo in Chicago tätig ist. In dem Untersuchungsgebiet am Tanganjikasee begann Jane Goodall in den fünfziger Jahren mit der Erforschung der Schimpansen und deckte viele Verhaltensweisen der Tiere auf.

Die aktuelle Studie liefert nun den Beweis, dass es geschlechtsspezifische Unterschiede beim Erlernen des Werkzeuggebrauchs gibt. Während die Weibchen ihre Angel-Technik verbesserten, tollten die jungen Männchen eher herum. Damit bereiten sie sich wahrscheinlich auf für erwachsene Schimpansenmännchen wichtige Verhaltensweisen wie die Jagd und den Kampf um die soziale Stellung vor, vermuten die Forscher

(aus: www.netzeitung.de/wissenschaft/281985.html )

Viele Grüße
Thea

Hallo,

dein Beitrag brachte mich auf die Idee mit einem Puppenhaus. Puppenhäuser sind teuer. Aber man kann sie auch selber machen.
Dafür geht es ebenfalls in den Baumarkt.
Das Dach bekommt ein Gelenk zum Öffnen, die Zimmer bekommen eine kleine Lampe (Batterie) und beim Basteln kommt man mit Säge, Leim, Schraubstock und Hammer in Kontakt.

Oder ihr baut ein Haus, wo die Kinder reinpassen. Die meisten Kids lieben so etwas. Entweder für den Garten oder für drinnen.
Das wird dann mal nicht mit Stickern beklebt (oder erst später), sondern mit einer Rolle lackiert.

Vielleicht könnt ihr auch Puppenmöbel bauen (Tisch, Stuhl, Kleiderschrank) oder ein Auto (was dann schon schwieriger ist).

Ist zwar weniger technisch, aber die Herstellung ist trotzdem nicht typisch mädchenhaft.

Gruß
Tato

Hallo Wissende :smile:

Ich suche nach Tipps/Unternehmungen (Raum NRW), die in meinen
Mädels (7 und 8 Jahre) ein wenig technisches Interesse wecken

O).

nicht in NRW, aber in Bremen: das Universum http://www.universum-bremen.de/
Vielleicht gibt es soetwas auch bei euch…

Das Interesse an gewissen Dingen wird vererbt, vorgelebt (Umfeld, Eltern, Freunde, Schule…) aber auch von einem selbst beeinflusst.
Zwingen solltest du die Kids zu nichts. Wenn sie den Ausflug in Museum xy doof finden, solltest du es lassen. Wenn sie nun einmal kein Fahrrad reparieren wollen, dann nicht.

Ich weiß aus eignener Erfahrung, dass man manche Fähigkeiten automatisch erlernt, in dem man zuschaut. Dazu muss man noch nicht einmal danebenstehen und hinstarren. Es reicht, wenn man in der Nähe ist. Heute kann ich auch Löcher in die Wand bohren und ein Regal gerade aufstellen, auch wenn es mir nie jemand bewusst gezeigt hat. Dazu muss dann aber ein gewisses Interesse vorhanden sein, ansonsten ignoriert man die Informationen.
Lasst sie also an allem teilhaben, ohne ihnen die Informationen aufzuzwingen.

Technisch unbegabte Grüße

Jetzt kann man erahnen, woher deine Mädels das haben. Die Eltern haben eine Vorbildfunktion. Wenn du wenig Interesse an Technik hast und die Sachen an männliche Wesen abgibst, lernen deine Mädels das.

Gruß
Tato

Hallo,

Deine Einstellung paßt zu Deinem Alter und beruflichen
Werdegang, daher ist Deine Antwort auch nicht anders als
erwartet.

Soll das jetzt heißen, diese Meinung wäre völlig falsch?

Es ging nicht um Diskussion über mehr oder weniger
Intelligenz oder Begabung. Mir ging es nur um die
offensichtlichen Tatsache, daß es da schon einen
Unterschied zw. Jungs und Mädchen gibt, und nicht nur
äußerlich.

Es sind eben Mädchen. Da kann man nun denken wie man
will und es auf Erziehung, gesellschaft und sonstwas
zurückführen, aber letztendlich hat die Evolution ihr
Werk gründlich vollbracht.

Interesse an Naturwissenschaft und Technik wird vorgelebt. Es
gibt mittlerweile eine Reihe von Studien zu diesem Thema. Und
man kann hier sehr wohl etwas beeinflussen.

Ja, etwas schon, aber eben nicht mehr als „etwas“.
Ja, man kann vorhandenes Interesse verstärken und versteckte
Begabungen vördern. Aber man kann nichts erzwingen, was
nicht als Anlage schon da ist.

Mädchen, die in technikfreundlichen Umgebungen aufwachsen :oder deren Mütter/ Eltern technische Berufe haben wählen
häufiger ebenfalls technische Berufe.

Ja, das wird so sein. Trotzdem werden Jungs in gleicher
Umgebung noch weitaus häufiger einen techn. Beruf ergreifen.
Ich sehe da keinen Widerspruch.

Die Zahlen sind in Praxis IMHO so extrem, daß es nicht nur
durch Erziehung und äußeren Einfluß erklärt werden kann.
Mädchen und Jungen wachsen heute in der Regel so behütet
auf wie nie und dürfen ihre Neigungen zumeist nachkommen.
Mädchen werden praktisch genauso so viel mit moderner Technik
konfrontiert wie Jungen und sie können diese Technik auch
genauso gut und teilweise noch besser nutzen, trotzdem
fehlt da meist das interesse für die Hintergründe die Begeisterung für die Technik.
Daß 3-jährige Jungs schon alle Automarken aufzählen können,
ist nicht selten. Meine Tochter konnte statt dessen in
dem Alter schon fast den ganzen Tierpark auswendig aufsagen.

Wenn Deine Mädchen da nicht so mitziehen, hast Du etwas
verpaßt.

Nein, das glaube ich überhaupt nicht.
Man kann Veranlagungen nicht durch Erziehung einfach
umdrehen. Diese Denkweise ist ziehmlich veraltet.
Das ist fast so wie mit Homosexuellen. Da glauben auch 'ne
Menge Leute heute noch, daß sowas nur infolgen
„schlechten Umgangs“ passiert.
Natürlich werden Kinder durch ihre eltern geprägt, aber
ich kann mich auf’n Kopf stellen und tun was ich will,
meine Tochter wird in ihrem Wesen meiner Frau immer
ähnlicher. Technikbegeisterung ist dabei nicht.

Meine Tochter hat so etwa ab 3 Jahren erste Erfahrungen
mit dem PC gemacht. Nach kurzer Zeit hatte sie damit soviel
Erfahrungen und Geschick, daß nur stauenen konnte, was eine
kapp 4-jährige schon kann (Koordination und Motorik mit
der Maus).
Trotzdem bleibt da das eigentliche Interesse für die
Technik aus. Was dahintersteckt, und wie man etwas
selbstständig macht, interessiert sie nicht. Wenn es
Probleme gibt, muß Papa kommen und es in Ordnung bringen.
Ihr würde niemals einfallen, ein Spiel selbstständig zu
installieren. Der Computer ist nur Mittel zum Zweck.
Typische Jungenspiele (Rennen, kämpfen) interessieren sie
nicht. Statt dessen lieber so richtig „langweilige“ Sachen,
wo man was schön bunt aufbauen und gestalten kann.

Dagegen sind Jungs, die gelegentlich zu Besuch sind
das genaue Gegenteil. Kaum hat man sich umgedreht, da
wird schon ausprobiert, ob man nicht die DEMO aus der
Werbung zu laufen bekommt.
Auch der große Sohn war so. Da waren jede Woche neue
Demospiele auf’m PC zu finden.

Aus eigener Erfahrung kann ich nämlich sagen, daß
mein Elternhaus mich letztendlich in die Naturwissenschaften
gebracht hat. Aus Technik ist dann erstmal nichts geworden,
was einfach daran lag, daß z.B. mein Opa nur mit meinen
Brüdern Holzbasteleien und andere Sachen in seiner Werkstatt
gemacht hat. Zugeschaut habe ich oft, meine Opa hatte eine
schöne, spannende Werkstatt, aber mitmachen war eben nichts
für Mädchen.

Dann hast Du diese Veranlagung eben schon als kleines Kind
gehabt.

Zum Glück war es beim Umgang mit dem Computer besser,
da haben wir alle Fraktale und Apfelmännchen rechnen
lassen und auch selber ein bißchen programmieren gelernt.
Und im mathematische-naturwissenschaftlichen Zug, war ich :dann in Physik einfach benachteiligt, weil alle anderen
(17 Jungs) einfach schonmal was gelötet hatten, bzw. wußten :wie ein Radio von Innen aussieht.

Dazu

  1. Das Verhältnis 17:1 ist doch wieder symtomatisch
    … oder Ausnahmen bestätigen die Regel.

  2. Wenn Kinder/Jugendliche an etwas ernsthaft interessiert sind, dann finden sich Mittel und Wege, diesen Interessen
    nachzukomen. Wenn Du also „keine Möglichkeit“ hattet,
    z.B. was zu basteln, dann war das interesse wohl doch nicht
    so groß.
    Ich bin in einem kleinen Dorf groß geworden. Elektronik-
    läden oder ähnliches gab’s da im großen Umkreis nicht.
    Du kannst mir gleuben, ich habe keine Möglichkeit ausgelassen
    um an alte Radios, verstärker, Fernseher und sonstige
    Geräte zu kommen und diese auszuschlachten. kein techn.
    Gerät war mir fremd. Nix war sicher vor aufschrauben und
    untersuchen.
    das ist übrigens auch heute noch so :smile:

Darin liegt auch ein wesentlicher Unterschied zw. männl.
und weibl. Jungen setzen ihre Interessen eher durch, Mädchen
sind kompromissbereiter, duldsamer. Das sind einerseits
gute Eigenschaften, haben aber den Effekt, daß die
Gesellschaft so ist, wie sie eben ist (eben patriachisch).

Naja, nimms nicht so schlimm, sie müssen ja nicht unbedingt
Maschinenbau studieren.

Naja, wenn man die rückläufigen Studienzahlen sieht und das
die Industrie jetzt schon von einem Ingenieur-Mangel ausgeht,
weiß ich nicht ob die Gesellschaft es sich leisten kann, hier
auf Potential zu verzichten.

Die Ind. kann gut darauf verzichten, Ing. zu haben, die
eigentlich gar nicht an Technik interessiert sind.

Überhaupt wird es viel wichtiger sein, die individuellen
Begabungen effektiv zu nutzen. Nur weil Ing. knapp sind,
Mädchen in einem Beruf zu drängen, der sie nicht glücklich
macht, ist äußerst unproduktiv. das hatten wir schon mal.

Meine Frau hat ein Diplom als Maschinenbauing., hat aber
nie als solche gearbeitet und wäre damit auch nie glücklich
geworden. Sie wollte eigentlich an ein Konservatorium.
In der DDR wurden aber Mädchen in diese Richtung „gefördert“.

Wie gesagt, gegen unsere Natur können wir über kurz oder
lang nicht an. Einige Mio. Jahre Evolution lassen sich
nicht durch 30Jahre Emanzipationsbewegung einfach wegwischen.
Gruß Uwi

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Hallo,

wo bitte sollen die biologischen ursachen für rollenklischees
liegen?
daß die menschen triebe haben sollen, haste aber nicht an der
polytechnischen oberschule gelernt! never ever!

Hä, … gebrabbel ?

Ich bin schon ein wenig aus’m Schulalter raus.

dieser unsinn aus dem 19. jahrhundert kam erst nach der
wende auf.

Ah, ja !
Ich verstehe, entspricht nicht Deiner soz. Erziehung
und Bildung oder was?

widerlegt ist das seit vielen jahrzehnten.

Was ist widerlegt? Daß wir zum großen Teil durch unsere
Gene bstimmt werden? Wohl im Biologieunterricht nicht
aufgepasst und später zu viel Bildzeitung gelesen?

die welle der frauen in den edv-studiengängen in der ddr hat
ja die bemühte aufweichung des rollenverhaltens in der ddr :als grundlage und widerspricht deiner biologistischen
aussage diametral!

Wohl Kaum,
viele Mädchen wurden in diese Richtung „gefördert“, weil
kaum Jungs Interesse an dem Job hatten.
Ein anderer Studienplatz wäre nicht so einfach zu bekommen
gewesen.

Informatik hatte Anfang’s tatsächlich den Ruf eines
Frauenberufes, der nicht wirklich mit Technik zu tun hat
(sogenannte Softis -> haben eh keine Ahnung von Hardware).

Ganzen Tag nur irgend welche Programme schreiben, daß war
nix für Jungen. PC gab’s zu Beginn dieser Entwicklung
noch nicht, speilein war nicht drin.
Programme wurden bis dahin hauptsächlich für Rechenzentren geschrieben, um Lohnabrechnungen, Personaldatenbanken, Bankgeschäfte und Materialflüsse zu realisieren.
Auch wissenschaftliche Berechnungen gab es, aber nicht
am Monitor wie heute, sondern mit Lochkartenjobs und
Meterlangen Audrücken der Quelltexte.

In der Elektronik wurden auch Modelle für den Schaltkreis
entwurf gemacht. Das machten dann aber doch schon wieder
die Elektroniker selbst, den von den notwendigen
Hardwarekenntnissen hatten die Informatiker eh keine
Ahnung (bei uns wurden für solche undankbaren Jobs auch
Praktikanten und Diplomanden verheizt).

Das alles hatte den Geruch einer besser qualifizierten
Schreibkraft, also nix für richtig Technikbegeisterte
(die Studierten dann doch lieber die richtige Elektronik
und lernten nebenbei auch noch bischen programmieren).

Mit dem Siegeszug der PC-Technik und der Durchdringung
aller Industrien durch die Mikroelektronik hat sich das
Blatt dann auch schnell gewendet.
Programmieren ist auch heute durchaus noch ein Thema
für Mädchen, solange es nicht zu Hardwarenah ist…
Gruß Uwi