Mädchen und Technik

Hallo Wissende :smile:

Ich suche nach Tipps/Unternehmungen (Raum NRW), die in meinen Mädels (7 und 8 Jahre) ein wenig technisches Interesse wecken :open_mouth:).

Es ist merkwürdig, doch ich könnte wetten, dass sie jeden Knochen im Körper eines Pferdes und seine Funktion kennen - doch auf die Frage „Wo kommt der Strom her?“ ernte ich unverständliche Blicke und die altkluge Antwort „Aus der Steckdose, dumme Mama.“ Irgendwie habe ich da was übersehen?! :wink:.

Schwerpunktmäßig würde ich mich über Anregungen für den Bereich „alternative Energien“ sehr freuen, da dies demnächst großes Thema im Sachkundeunterricht wird. Aber auch alles andere ist willkommen :smile:.

Bisher haben wir uns den Besuch im Deutschen Bergbau-Museum Bochum und eine Tour durch den Duisburger Hafen vorgenommen.

Wer bietet mehr?

Technisch unbegabte Grüße

Eva

Hallo,

ich habe es jetzt noch nicht für dieses Alter genau durchsucht, aber es gibt in NRW eine Reihe von Schülerlaboren:

http://www.lernort-labor.de/AllLabs.php?fl=9&tl=2

Teilweise bieten auch die Unis Kinderuniversität(stag), ansonsten hilft nur Technik selber vorleben. Vielleicht solltest Du einfach schauen, daß Du mal Löcher in die Wand bohrts oder mit Deinen Mädchen etwas handwerklich-technisches bastels.

Oder Du schaust mal unter www.girls-day.de welche Einrichtungen sich um Mädchen in der Technik bemühen. Die Angebote sind zwar ab Klasse 5, aber vielleicht findest Du auch da Adressen.

Die meisten dieser Veranstaltungen bieten etwas zum selber machen.

Gruß
Juhe

hallo.

Es ist merkwürdig, doch ich könnte wetten, dass sie jeden
Knochen im Körper eines Pferdes und seine Funktion kennen -

naja. gute tierärzte werden auch gebraucht :smile:

doch auf die Frage „Wo kommt der Strom her?“ ernte ich
unverständliche Blicke und die altkluge Antwort „Aus der
Steckdose, dumme Mama.“ Irgendwie habe ich da was übersehen?!
:wink:.

wenn sie von sich aus nicht neugierig auf technik sind, reinprügeln würd ich’s ihnen nicht. sie lernen ja auch einiges in der schule.
einer siebenjährigen eine „wissen macht spaß“-einstellung zu vermitteln ist allerdings nicht einfach. in der regel schmeißt man in dem alter ja alles gleich hin, was man nicht versteht oder was nicht funktioniert.

vielleicht könntest du’s mal mit einem dieser baukästen versuchen (z.b. von kosmos). gibt’s auch für solarenergie. kann man dann solarautos mit zusammenbasteln und so kram.
sind allerdings nicht ganz billich.

gruß

michael

Hallo,

juhe hat es bereits erwähnt: Der Girls-Day steht an und da kannst du ja deine Tochter in eine Techniknahe Richtung bringen. Es ist aber auch so eine Sache: Woher der Strom kommt, darüber kann man sogar sehr lange philosophieren (Energieerhaltungssatz->kein eindeutiger Ursprung…). Viel wichtiger ist das eigene Engagement. Bei der Mechanik geht das beim selbstständigen Basteln los. Bei der Elektronik/Elektrotechnik können auch schon Bastelsätze weiterhelfen. Mach dir nichts daraus, wenn die Sätze nach dem ersten Ausprobieren erst einmal ne Weile liegen bleiben; möglicherweise kommt sie nochmal darauf zurück. Aber im Bereich „Alternative Energien“ gibt es so einige leicht verständliche Bausätze (Wind- und Sonnenenergie…).

Gruss, Omar Abo-Namous

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Huhu!

In Duisburg gibt es das Kindermmsuem ‚Atlantis‘, dort geht es auch um
technische Aspekte. Allerdings ist das eher etwas für Kindergruppen.
http://www.kindermuseum.de/

In Mülheim an der Ruhr gibt es ein Wassermuseum:
http://www.aquarius-wassermuseum.de/indexn.htm

Hattingen: Henrichshütte: sehr spannend!
http://www.lwl.org/LWL/Kultur/wim/S/hattingen

Henrichenburg: Schifshebewek: auch sehr spannend.

Allgemein sind die Museum, die von LWL (Landschaftsverband Westalen Lippe)
betreut werden immer! großartig!
Kindgerecht, aber auch spannend für Erwachsene. Wir hatten schon zweimal eine
Jahreskarte vom LWL.
http://www.lwl.org

Pssst, auf meiner Seite findest du auch noch ein paar Fotos zu einigen der
genannten Museen:
http://clever-nes.homeip.net/

Bye, Vanessa

Huhu!

Nochmal ich:

Bisher haben wir uns den Besuch im Deutschen Bergbau-Museum
Bochum und eine Tour durch den Duisburger Hafen vorgenommen.

Das Museum in Bochum ist, meienr Meinung nach, eher mit Vorsicht zu genießen.
Das Teil Untertage ist gut, aber das Museum obendrüber erschlägt den Besucher
schnell mit Details. Ich bin an sich offen für alles, aber 500 verschiedene
Grubenlampen fand ich dann doch einfach nur laaaaaaaaangweilig…
Auch ist das Museum nicht so recht auch Kinder eingestellt (war es zumindest
nicht, als ich as letzte Mal dort war).

Bye, Vanessa

kaum eine Chance
Hallo,

Es ist merkwürdig, doch ich könnte wetten, dass sie jeden
Knochen im Körper eines Pferdes und seine Funktion kennen -
doch auf die Frage „Wo kommt der Strom her?“ ernte ich
unverständliche Blicke und die altkluge Antwort „Aus der
Steckdose, dumme Mama.“ Irgendwie habe ich da was übersehen?!
:wink:.

das ist doch extrem symtomatisch.

Egal was du anfängst, es wird alles zu spät sein.
Ein echtes Interesse für Technik kommt da höchst
wahrscheinlich nicht mehr zum Vorschein.
Es sind eben Mädchen. Da kann man nun denken wie man
will und es auf Erziehung, gesellschaft und sonstwas
zurückführen, aber letztendlich hat die Evolution ihr
Werk gründlich vollbracht.

Schwerpunktmäßig würde ich mich über Anregungen für den
Bereich „alternative Energien“ sehr freuen, da dies demnächst
großes Thema im Sachkundeunterricht wird. Aber auch alles
andere ist willkommen :smile:.

Bisher haben wir uns den Besuch im Deutschen Bergbau-Museum
Bochum und eine Tour durch den Duisburger Hafen vorgenommen.
Wer bietet mehr?
Technisch unbegabte Grüße

Na wenn es denn wenigsten zur Allgemeinbildung beitragen
soll, dann sind auch gut illustrierte Bücher was.

Aber ich vermute, nur so richtig technikbegeisterte Jungen
können sich ganz versonnen in ein Buch vertiefen, wo
keine Pferdegeschichten drinstehen, sondern Flugzeuge
und Motoren erklärt werden :smile:
Fehlausgaben sind also gut möglich :frowning:

Naja, nimms nicht so schlimm, sie müssen ja nicht unbedingt
Maschinenbau studieren.
Gruß Uwi

Chauvi…:wink:
Sag mal, wie bist Du denn drauf…

Meine Töchter, ganz die Mama, sitzen mit Hingabe über Wissensbüchern - auch den technischen… Von meinem Vater kam grundsätzlich: selbst ist die Frau - und ich bin handwerklich wirklich gut! Und auch meine Töchter helfen beim Hämmmern, Bohren, Sägen und Schrauben. Also - vielleicht kommt es darauf an, was man(n) den Mädels so zutraut :wink: (Ach, meine beiden sind 11 und 8)

Liebe Grüße

Uschi

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4 Like

Also wirklich

Soll das heissen das Mädchen oder Frauen nix mit Technik zu tun haben sollen oder dürfen? Mal ehlich das ist ja wohl voll daneben…

Ich kenne viele Frauen/mädchen die sich wirklich fürs technische interessieren…

Und mal ganz nebenbei in meiner Ausbildung zu Technischen Zeichnerin bestanden wir zu 70% aus Frauen und Maschinenbau ist sicher nicht so einfach.

Jungs sind nicht wirklich besser in solchen sachen wie Mädchen. Das ist schon lange nicht mehr so.

Moin Eva,

Technisch unbegabte Grüße

vielleicht liegt hier das Hase im Pfeffer. Kinder schauen sich Rollenverhalten von ihrer Umgebung ab. Sprich: wenn Mama sich für technisch unbegabt hält, dann ist das wohl ein Frauending und sie wollen sein wie Mama (in der Pubertät kehrt sich das dann meistens ins Gegenteil um, aber das ist ein anderes Thema *g*).

Ob du diese Situation änderst, indem du mit ihnen bestimmte Orte wie Museen etc. aufsuchst, wage ich zu bezweifeln. Beschäftige dich doch einfach selbst mit ihnen in technischen Bereichen, die dir auch Spaß machen. Wenn du z.B. gerne nähst, bring ihnen den Umgang mit Nähmaschiene und Bügeleisen bei und versucht rauszufinden, wie diese funktionieren. Wenn du gerne Kochst kümmert euch um die Funktionsweise von Herd und Mixer. Wie wird Mehl gemahlen, wie funktioniert eine Kartoffelschälmaschine etc. Wenn ihr gerne Fahrrad fahrt oder Inliner, versucht diese selbst auseinanderzunehmen, wie funktioniert das, wo und wie wird das hergestellt, aus was für Materialien, was ist der Vorteil von Inlinern gegenüber herkömmlichen Rollschuhen etc.

Du siehst, es gibt zahllose Ansatzpunkte Technik im Alltag interessant zu machen. Vielleicht findest du ja selbst auch Spaß daran.

Wenn es für dich aber gar nichts ist, dann versuch einen Technik-begeisterten Menschen zu finden, der ab und zu was mit deinen Töchtern unternimmt.

Gruß
Marion

Hallo,

Also wirklich
Soll das heissen das Mädchen oder Frauen nix mit Technik zu
tun haben sollen oder dürfen? Mal ehlich das ist ja wohl voll
daneben…

Ich habe sowas überhaupt nicht behauptet. Im Gegenteil,
wenn Frauen sich der Technik viel stärker annehmen würden,
wäre Technik besser und menschenfreundlicher.

Ich habe nur gesagt, daß die Mädchen längst geprägt sind.
Dies wohl eindeutig an Hand Ihrer Verhaltensweise zu sehen.
Da noch mit erzieherischen Mitteln noch groß was zu ändern
zu wollen, scheint mir eine rein kosmetische Operation.
Ich habe selbst eine Tochter in dem Alter, ich weiß, wovon
ich spreche.

Ich kenne aber diese Meinung. Ich denke, das ist so
eine Nebenwirkung der Emanzipationsbewegung. Leider werden
in diesem Zusammenhang die allg. biologischen Zusammenhänge
einfach ignoriert und es wird per Definition statt
Gleichberechtigung Gleichmacherei betrieben.
Es ist also so, als ob man allg. unsere uralten Triebe und
Instinkte einfach ignoriert und unser Denken und Handeln
ausschließlich als Folge der gesellschaflichen Verhältnisse
verstehen will.
Das ist natürlich Unsinn! Wir können uns auf den Kopf
stellen, wir bleiben vorläufig biologische Wesen.

Ich kenne viele Frauen/mädchen die sich wirklich fürs
technische interessieren…

Naja, die Praxis sieht dann doch eher etwas anders aus.
Von 10 Studenten einer techn. Studienrichtung sind
wohl mind. ca. 9 männlich und max. eine weiblich.
Von denweibl. arbeiten später unterdurchschnittlich
viele in angemessenen Stellungen.

In Betrieben mit rein techn. Orientierung sind Frauen in
Berufen mit rein techn. Ausrichtung zu max. ca. 5%
vertreten. Ich kenne mind. 30 männl. Kollegen, die in der
Entwicklung arbeiten, aber keine Frau.

Wenn Frauen in einer solchen Abteilung anzutreffen sind,
dann als Sekrtärin, Assistentin vom Chef, Materialdisponentin,
in der Auftragsabwicklung und manche auch als techn.
Zeichnerin (aber nicht als Kontrukteurin!).

Das liegt wohl aber nicht daran, daß die vielen Frauen nicht
dürfen, eher daran, daß sie nicht wollen.

In meiner Studentengruppe gab es von 20 Kommilitonen doch
tatsächlich 3 Studentinnen. Keine davon arbeitete
heute im erlernten Beruf. Bei den Männern ist ein artfremder
Beruf eher die Ausnahme.
In vielen Seminargruppen gab es gar keine Mädchen.

Und mal ganz nebenbei in meiner Ausbildung zu Technischen
Zeichnerin bestanden wir zu 70% aus Frauen und Maschinenbau
ist sicher nicht so einfach.

Und wieviel Mädchen sind Konstrukteur geworden?
Da ist ein kleiner Unterschied zwischen techn. Zeichen
und konstruieren!

Jungs sind nicht wirklich besser in solchen Sachen wie
Mädchen. Das ist schon lange nicht mehr so.

So, warum wird die Technik dann zu mehr als 95% von
Männern dominiert?

Mag sein, daß die Jungs nicht besser sind, aber auf alle
Fälle wesentlich interessierter.
Prüfe mal, wieviel weibliche Forenteilnehmer hier in
techn. Brettern fundierte Antworten geben können
(die kann man an einer hand abzählen).

Es gab eine einzige Ausnahme in den 80-igern an den
Universitäten der DDR. Damals waren mehr als die Hälfte
der Informatikstudenten Mädchen. Aber selbst auf diesem
Sektor hat sich das Verhältnis zugunsten der Männer
auf ca. 90:10 verschoben.

Es gab zeitweise die seltsame Meinung, daß die Prägung
auf verschiedene Interessen bei Mädchen und Jungen nur
auf Rollenverhalten der eltern und Erziehung basiert.
Das ist aber von der Verhaltensforschung längst widerlegt.
Selbst Kleinstkinder mit bis dahin neutraler Erziehung
zeigen schon das typische Rollenverhalten, ohne daß da
etwas aufgezwungen wurde (das ist übrigens bei anderen
Säugetieren genauso).

Das heißt übrigens nicht, daß es keine Ausnahmen gibt.

Gruß Uwi

1 Like

Hallo

vielleicht könntest du’s mal mit einem dieser baukästen
versuchen (z.b. von kosmos). gibt’s auch für solarenergie.

Ich persönlich finde diese Kosmoskästen nicht ganz so super, wie ich sie aus meiner eigenen Kindheit in Erinnerung habe. Damals waren sie nicht so idiotensicher, aber dafür wesentlich interessanter.

Der erste Elektrik-Kasten, den meine Kinder bekommen haben (das Mädchen hat einen eigenen bekommen, hat sich auch interessiert), war noch ok, aber beim Zweiten baut man doch einfach nur alles nach Anleitung zusammen. Es funktioniert zwar, aber man erfährt nicht, warum. Das macht irgendwie keinen Spaß.

Ich finde Stabilbaukästen (oder wie die heutzutage heißen) irgendwie besser, da kann man eigene Maschinchen erfinden. Und Bauanleitungen gibt es da natürlich auch jede Menge, wenn man mal keine Idee hat.

Viele Grüße
Thea

Hallo,

Sag mal, wie bist Du denn drauf…

nah an der Realität, würde ich sagen.

Meine Töchter, ganz die Mama, sitzen mit Hingabe über
Wissensbüchern - auch den technischen… Von meinem Vater kam
grundsätzlich: selbst ist die Frau - und ich bin handwerklich
wirklich gut! Und auch meine Töchter helfen beim Hämmmern,
Bohren, Sägen und Schrauben. Also - vielleicht kommt es :darauf an, was man(n) den Mädels so zutraut :wink:
(Ach, meine beiden sind 11 und 8)

ja und? Wo ist da ein Widerspruch.
Ich habe nicht behauptet, daß es nicht so sein könnte.
Wenn die Mädels so orientiert sind, dann sicher nicht
erst seit kurzem.

Es ist merkwürdig, doch ich könnte wetten, dass sie jeden
Knochen im Körper eines Pferdes und seine Funktion kennen -
doch auf die Frage „Wo kommt der Strom her?“ ernte ich
unverständliche Blicke und die altkluge Antwort „Aus der
Steckdose, dumme Mama.“ Irgendwie habe ich da was :::übersehen?!

Das sind doch eindeutige Symtome.

Kanst Du den Unterschied zu Deinen Töchtern erkennen?

Diese Mädels haben das Interesse für Technik offensichlich
nicht. Daran läßt sich durch Erziehung kaum noch was ändern.

Ansonsten siehe mein anderes Antwortposting.

Gruß Uwi

Moin,

komischerweise haben diese angeblich technisch unbegabten Frauen keinerlei Probleme, Küchenmaschienen mit 200 Funktionen und 10 galaktischen Geräuschen auseinanderzunehmen und wieder zusammenzusetzen.

Dafür kenn ich etliche Männer, die nicht in der Lage sind, ein Bügeleisen oder eine Waschmaschine zu bedienen.

Beim Ölwechseln kehrt sich dann die technische Begabung plötzlich wieder um *g*.

Also immer mal schön langsam mit der Evolution, die muss schon für genug Unsinn herhalten.

Gruß
Marion

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Hi Uwi,

so gelesen hast Du Recht! Wenn kein Interesse da ist - kriegste auch keins anerzogen - so ist das halt im Leben. Manches macht man halt wenn man muß obwohl man es nicht mag. (So war das bei mir mit dem Häkeln!)

Liebe Grüße

Uschi

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Hallo,
Deine Einstellung paßt zu Deinem Alter und beruflichen Werdegang, daher ist Deine Antwort auch nicht anders als erwartet.

Es sind eben Mädchen. Da kann man nun denken wie man
will und es auf Erziehung, gesellschaft und sonstwas
zurückführen, aber letztendlich hat die Evolution ihr
Werk gründlich vollbracht.

Interesse an Naturwissenschaft und Technik wird vorgelebt. Es gibt mittlerweile eine Reihe von Studien zu diesem Thema. Und man kann hier sehr wohl etwas beeinflussen.

Mädchen, die in technikfreundlichen Umgebungen aufwachsen oder deren Mütter/ Eltern technische Berufe haben wählen häufiger ebenfalls technische Berufe.

Wenn Deine Mädchen da nicht so mitziehen, hast Du etwas verpaßt. Aus eigener Erfahrung kann ich nämlich sagen, daß mein Elternhaus mich letztendlich in die Naturwissenschaften gebracht hat. Aus Technik ist dann erstmal nichts geworden, was einfach daran lag, daß z.B. mein Opa nur mit meinen Brüdern Holzbasteleien und andere Sachen in seiner Werkstatt gemacht hat. Zugeschaut habe ich oft, meine Opa hatte eine schöne, spannende Werkstatt, aber mitmachen war eben nichts für Mädchen.

Zum Glück war es beim Umgang mit dem Computer besser, da haben wir alle Fraktale und Apfelmännchen rechnen lassen und auch selber ein bißchen programmieren gelernt.

Und im mathematische-naturwissenschaftlichen Zug, war ich dann in Physik einfach benachteiligt, weil alle anderen (17 Jungs) einfach schonmal was gelötet hatten, bzw. wußten wie ein Radio von Innen aussieht.

Naja, nimms nicht so schlimm, sie müssen ja nicht unbedingt
Maschinenbau studieren.

Naja, wenn man die rückläufigen Studienzahlen sieht und das die Industrie jetzt schon von einem Ingenieur-Mangel ausgeht, weiß ich nicht ob die Gesellschaft es sich leisten kann, hier auf Potential zu verzichten.

Grüße
Julia

4 Like

Hallo Eva,

Ich suche nach Tipps/Unternehmungen (Raum NRW), die in meinen
Mädels (7 und 8 Jahre) ein wenig technisches Interesse wecken

O).

das ist ein schöner Gedanke, aber es wird wohl eher weniger bringen, als Du Dir erhoffst.
Beispiel meine Jungs:
Der eine ist der Handwerker vor dem Herrn und macht mit seinen acht Jahren Sachen in Holz, die andere wohl erst im ersten Lehrjahr als Schreiner machen werden.
Der andere ist der Schöngeist und ist trotz Aufforderung nicht dazu zu bringen seine Hände mit Werkzeug zu beschmutzen. Dafür werkelt er gerne im Garten und ist da der Kenner/Könner, was dem ersten nciht einfallen würde.

Beispiel zwei:
Ein Freund mit einem Mädchen und einem Jungen.
Der Junge entspricht voll dem Schema - Technikbegeistert, handwerklich begabt …
Das Mädel entspricht auch dem Scheme, aber eben dem für Mädchen, obwohl der Vater (und auch die Mutter) immer wieder versuchen beide für beides zu interessieren. Keine Chance!

Wenn ein Kind kein Interesse für irgendetwas hat, soll man natürlich versuchen diese zu wecken, aber nicht enttäuscht sein, wenn es nicht geht.

Gandalf

Hallo,

also ich weiß nicht, aber in meinem Umfeld habe ich andere Erfahrungen gesammelt, und die sagen ganz klar, dass man Kindern geschlechtsunspezifische Angebote machen sollte, und sich diese dann selbst heraussuchen, was zu ihnen passt. Und wenn man nicht mit missionarischem Eifer daran geht, unbedingt Leute zu ihrem „Glück“ zwingen zu wollen, dann kommen durchaus interessante Ergebnisse dabei raus. Nichts um auf Teufel komm raus den Frauenanteil in bestimmten Berufen auf 50% zu bringen, aber eben doch deutlich zunehmende Zahlen, die noch stärker wären, gäbe es nicht die durchaus verständlichen Begleitumstände bei Berufsausbildung und -wahl, die von jedem/r der/die in einen hauptsächlich vom anderen Geschlecht geprägten beruflichen Umfeld einsteigen will.

Bei mir selbst gab es die witzige Situation, dass mein Vater eher musisch geprägt ist und mich unbedingt für diverse Musikinstrumente begeister wollte, während meine Mutter aus einem eher technischen Beruf stammt und gerne mal auch bis zur Hüfte in defekten Waschmaschinen steckte. Die erste elektrische Eisenbahn wollte Vater natürlich damals für Sohnemann aufbauen, bekam aber nach mehrfachem Auslösen der Sicherungen von Mutter Bastelverbot. Sie hat dann die Platte verkabelt. Später haben wir dann gemeinsam die Haushaltsgeräte repariert, Leitungen verlegt, … und bei mir hat klar die Mutter die Begeisterung für Elektrik/Elektronik/Computer damals geweckt.

In meinem ersten IT-Job während des Studiums arbeitete ich dann mit einer Kollegin zusammen im Support und wir haben nie geschlechtsspezifische Unterschiede festgestellt, wenn wir über defekten PCs brüteten (OK, als sie schwanger war, bekam sie von mir stricktes Schleppverbot für schwere Geräte). Wie es der Zufall so wollte, bekam ich dann just als die liebe Kollegin zwecks Entbindung nicht im Haus war, zwei weibliche Praktikanten, die in der Verwaltung irgendwie niemand so recht gebrauchen konnte, und die man dann prima dem Studi im IT-Support aufdrücken konnte, der ja gerade unterbesetzt war. Da tatsächlich mahr als genug zu tun war, bekamen die beiden gleich nach ein paar Minuten einen Schraubendreher in die Hand um einige PCs aufzurüsten. Und nein, Mädchen fassen Werkzeug wirklich nicht am falschen Ende an! Natürlich war das Entsetzen der beiden groß, weil sie so etwas noch nie gemacht hatten. Aber alle Entschuldigungsversuche halfen nichts. Ich habe ihnen die Sache einmal erklärt und los ging es. Nach zwei Wochen spielten sie Bänder in den Großrechner ein, rüsteten selbständig Speicher in PCs nach, wussten mit den störrischen Druckanlagen des Großrechners umzugehen, … und hatten sogar viel Spaß dabei, weil ihnen endlich mal jemand etwas zugetraut hatte und sie wussten, dass sie einen sinnvollen und guten Job machten und nicht einfach nur ihre Tage dort abhingen. Keine Ahnung, ob beide hinterher auch einen technischen Beruf ergriffen haben, aber ich denke mal, dieses Aha-Erlebnis dürfte ihnen einfach schon mal gezeigt haben, dass es da noch mehr gibt, als klassische Frauenberufe.

Gruß vom Wiz

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

7 Like

Hallo

Ich kenne aber diese Meinung. Ich denke, das ist so
eine Nebenwirkung der Emanzipationsbewegung. Leider werden
in diesem Zusammenhang die allg. biologischen Zusammenhänge
einfach ignoriert und es wird per Definition statt
Gleichberechtigung Gleichmacherei betrieben.
Es ist also so, als ob man allg. unsere uralten Triebe und
Instinkte einfach ignoriert und unser Denken und Handeln
ausschließlich als Folge der gesellschaflichen Verhältnisse
verstehen will.
Das ist natürlich Unsinn! Wir können uns auf den Kopf
stellen, wir bleiben vorläufig biologische Wesen.

Hier in diesem Zusammenhang möchte ich mal eine typische Situation schildern, die meiner Meinung nach sehr häufig ist und mit Sicherheit dazu beitragen kann, dass Mädchen sich von Technik abwenden:

Ein altes Radio und ein Schraubenzieher liegen herum. Ein kleines Mädchen nimmt den Schraubenzieher und fängt an, Schrauben abzuschrauben. Wenn jetzt irgendwie ein männliches Wesen (egal welchen Alters) in der Nähe ist, sagt dieses Wesen: Soll ich das für dich machen?

Wenn er deutlich älter ist als sie, wird sie ihn das wahrscheinlich sowieso machen lassen (Autoritätsperson).

Wenn dieses Wesen gleichaltrig ist mit dem Mädchen, und das Mädchen erstmal: Nein! sagt, dann wird er solange insistieren und auch mit Mitteln wie Lächerlichmachen und Einfach-Wegnehmen arbeiten, bis ihm das Mädchen den Schraubenzieher überlassen hat.

Wenn dies drei- oder viermal passiert, hat er bereits einen deutlichen Übungs-Vorsprung vor ihr, so dass er jetzt auch wirklich demonstrieren und sie davon überzeugen kann, dass er der Bessere in technischen Dingen ist. Hinfort wird das Mädchen keinen besonderen Spaß mehr daran haben.

Noch ein Beispiel aus der Tierwelt, nämlich von wilden Schimpansen, die uns im Verhalten teilweise ja sehr ähnlich sind, fällt mir zu dem Thema ein:

Es wurde beobachtet, wie eine weibliche Schimpansin eine Erfindung gemacht hat (ein Verfahren zum Säubern irgendwelcher Lebensmittel), wozu man aber einen bestimmten Gegenstand benötigte. Bald haben alle weiblichen Affen dieser Gruppe sich für dieses Verfahren interessiert, die männlichen hingegen zeigten keinerlei Interesse, an dieser Erfindung teilzuhaben.

Bei einer späteren Gelegenheit nahm ein männlicher Schimpanse der Erfinder-Schimpansin den benötigten Gegenstand weg, und wendete selbst das Verfahren an. Sofort zeigten auch alle anderen männlichen Schimpansen für das Verfahren Interesse, die weiblichen hingegen wurden daran gehindert, daran teilzuhaben.

Leider weiß nicht nicht mehr, worum es genau ging, und wer das beobachtet hatte, es war jedenfalls nicht Jane Godall. Vielleicht finde ich das noch mal.

Naja, die Praxis sieht dann doch eher etwas anders aus.
Von 10 Studenten einer techn. Studienrichtung sind
wohl mind. ca. 9 männlich und max. eine weiblich.

Meine Tochter macht niemals einen Kurs oder Lehrgang, wo die Teilnehmer vorwiegend männlich sind, ob sie sich für das Thema jetzt interessiert oder nicht. Umgekehrt macht mein Sohn auch nichts, wo sonst fast nur Mädchen sind.

Von den weibl. arbeiten später unterdurchschnittlich
viele in angemessenen Stellungen.

Ich bezweifele nicht, dass Männer im Durchschnitt durchsetzungsfähiger sind, und dass das angeboren ist.

In Betrieben mit rein techn. Orientierung sind Frauen in
Berufen mit rein techn. Ausrichtung zu max. ca. 5%
vertreten. Ich kenne mind. 30 männl. Kollegen, die in der
Entwicklung arbeiten, aber keine Frau.

Hier gilt das gleiche wie bei technischen Studiengängen. Übrigens wird ein Techniker auch nicht so leicht eine Frau einstellen, weil er weiß, dass sie 50 % ihrer Arbeitskraft dafür verwenden muss, ihre Kollegen von ihrer Fähigkeit zu überzeugen, abgesehen von sexistischen Angriffen, die auch nicht gerade förderlich sind für die Arbeit. Oder Eifersucht und solche Geschichten.

Das liegt wohl aber nicht daran, daß die vielen Frauen nicht
dürfen, eher daran, daß sie nicht wollen.

Ich hab mich eine Zeit lang dafür interessiert, Autos zu reparieren.
Leider wurde mein Interesse regelmäßig als befremdlich oder als Anmache verstanden, so lange, bis ich es aufgegeben habe.
Das ist zwar schon ziemlich lange her, und es wird sich da einiges geändert haben, aber ich weiß nicht, ob sich wirklich soo viel geändert hat.

Und wieviel Mädchen sind Konstrukteur geworden?
Da ist ein kleiner Unterschied zwischen techn. Zeichen
und konstruieren!

Meine Tochter ist nachweislich besonders begabt in Geometrie und Konstruktion, sprachlich ist sie durchschnittlich begabt. Sie selbst schätzt sich genau umgekehrt ein. Komisch, nicht wahr?

So, warum wird die Technik dann zu mehr als 95% von
Männern dominiert?

Vielleicht aus obigen Gründen.

Es gab eine einzige Ausnahme in den 80-igern an den
Universitäten der DDR. Damals waren mehr als die Hälfte
der Informatikstudenten Mädchen.
Aber selbst auf diesem
Sektor hat sich das Verhältnis zugunsten der Männer
auf ca. 90:10 verschoben.

Siehst du, so einfach kann sich das ändern.

Selbst Kleinstkinder mit bis dahin neutraler Erziehung
zeigen schon das typische Rollenverhalten,

Wie kann man denn jemanden neutral erziehen? Da müsste man doch erst zum Neutrum werden. Erziehung besteht doch zum größten Teil aus Vorbild und Nachahmung.

(das ist übrigens bei anderen
Säugetieren genauso).

Welche technikinteressierten Säugetiere meinst du?

Viele Grüße
Thea

2 Like

wir bauen uns ein Pferd
Hallo Eva,

das Problem ist nicht ganz unbekannt.

Es gibt natürlich vielerlei Lösungsansätze.
Ein interessanter Ansatz (Interesse an Technik und insbesondere Interesse an Strom) könnte sein (erfordert aber Deine aktive Mitarbeit):

Wir brauchen Papier, Stifte, etwas Geld (für weitere Anschaffungen) und Zeit (Reihenfolge absichtlich nach Schwierigkeitsgrad und Aufwand sortiert!).

Wir fangen mit Fragen an:
z.B.
Wie funktioniert ein Pferd mechanisch (also die Bewegungen)?
Antwort: Durch Hebelkraft (Mechanik).
Mechanik erklären - z.B. wo ist beim Pferd das Knie und in welche Richtung beugt dieses? - warum nicht wie beim Menschen? - wieweit lässt sich so ein Knie beugen? - warum nur soweit und nicht weiter?

Nächste Frage:
Wie funktionieren Gelenke (und schon sind wir mittendrin in der Mechanik :smile:

Wir gehen - richtig: in den Baumarkt - und besorgen uns ein paar Holzleisten und ein paar Schrauben. Wir fertigen zuvor auf dem Papier eine einfache und kindergerechte Zeichnung über die Funktionsweise eines Knies (Scharnier) an (die Kinder sollen das zeichnen und Du korrigierst das dann), denn wir sollten ja wissen was wir alles aus dem Baumarkt brauchen. Dann versuchen wir ein solch Kniegelenk zu basteln. Es ist nicht wichtig wie das aussieht oder ob es perfekt funktioniert. Wichtig ist

  1. das Interesse für Technik wurde geweckt
  2. die Mädchen bekommen einen Eindruck von der Mechanik

Nächste Frage:
Wie bewegt das Pferd diese Gelenke?
Antwort: Mit Muskeln?
was sind Muskeln? wie funktionieren Muskeln? (und schon sind wir beim Strom)

Es ist jetzt und hier nicht wichtig wie Du das genau aufbaust.
Es kommt, immer noch darauf an, das Interesse der Mädchen für

  1. Technik insgesamt
    und
  2. Strom insbesondere
    zu wecken.

Das geht. Es geht über den „gemeinsamen Nenner“: Pferd.

Sei auf eine wahre Flut von Fragen vorbereites.
Das kann richtig Spaß machen.

Dies war nur ein kleiner Tipp/Anregung/Gedankenanstoss und dannach hast Du ja gefragt.
Vielleicht und hoffentlich war es Dir eine kleine Hilfe.

Gruss
Ray