Hallo
Ich kenne aber diese Meinung. Ich denke, das ist so
eine Nebenwirkung der Emanzipationsbewegung. Leider werden
in diesem Zusammenhang die allg. biologischen Zusammenhänge
einfach ignoriert und es wird per Definition statt
Gleichberechtigung Gleichmacherei betrieben.
Es ist also so, als ob man allg. unsere uralten Triebe und
Instinkte einfach ignoriert und unser Denken und Handeln
ausschließlich als Folge der gesellschaflichen Verhältnisse
verstehen will.
Das ist natürlich Unsinn! Wir können uns auf den Kopf
stellen, wir bleiben vorläufig biologische Wesen.
Hier in diesem Zusammenhang möchte ich mal eine typische Situation schildern, die meiner Meinung nach sehr häufig ist und mit Sicherheit dazu beitragen kann, dass Mädchen sich von Technik abwenden:
Ein altes Radio und ein Schraubenzieher liegen herum. Ein kleines Mädchen nimmt den Schraubenzieher und fängt an, Schrauben abzuschrauben. Wenn jetzt irgendwie ein männliches Wesen (egal welchen Alters) in der Nähe ist, sagt dieses Wesen: Soll ich das für dich machen?
Wenn er deutlich älter ist als sie, wird sie ihn das wahrscheinlich sowieso machen lassen (Autoritätsperson).
Wenn dieses Wesen gleichaltrig ist mit dem Mädchen, und das Mädchen erstmal: Nein! sagt, dann wird er solange insistieren und auch mit Mitteln wie Lächerlichmachen und Einfach-Wegnehmen arbeiten, bis ihm das Mädchen den Schraubenzieher überlassen hat.
Wenn dies drei- oder viermal passiert, hat er bereits einen deutlichen Übungs-Vorsprung vor ihr, so dass er jetzt auch wirklich demonstrieren und sie davon überzeugen kann, dass er der Bessere in technischen Dingen ist. Hinfort wird das Mädchen keinen besonderen Spaß mehr daran haben.
Noch ein Beispiel aus der Tierwelt, nämlich von wilden Schimpansen, die uns im Verhalten teilweise ja sehr ähnlich sind, fällt mir zu dem Thema ein:
Es wurde beobachtet, wie eine weibliche Schimpansin eine Erfindung gemacht hat (ein Verfahren zum Säubern irgendwelcher Lebensmittel), wozu man aber einen bestimmten Gegenstand benötigte. Bald haben alle weiblichen Affen dieser Gruppe sich für dieses Verfahren interessiert, die männlichen hingegen zeigten keinerlei Interesse, an dieser Erfindung teilzuhaben.
Bei einer späteren Gelegenheit nahm ein männlicher Schimpanse der Erfinder-Schimpansin den benötigten Gegenstand weg, und wendete selbst das Verfahren an. Sofort zeigten auch alle anderen männlichen Schimpansen für das Verfahren Interesse, die weiblichen hingegen wurden daran gehindert, daran teilzuhaben.
Leider weiß nicht nicht mehr, worum es genau ging, und wer das beobachtet hatte, es war jedenfalls nicht Jane Godall. Vielleicht finde ich das noch mal.
Naja, die Praxis sieht dann doch eher etwas anders aus.
Von 10 Studenten einer techn. Studienrichtung sind
wohl mind. ca. 9 männlich und max. eine weiblich.
Meine Tochter macht niemals einen Kurs oder Lehrgang, wo die Teilnehmer vorwiegend männlich sind, ob sie sich für das Thema jetzt interessiert oder nicht. Umgekehrt macht mein Sohn auch nichts, wo sonst fast nur Mädchen sind.
Von den weibl. arbeiten später unterdurchschnittlich
viele in angemessenen Stellungen.
Ich bezweifele nicht, dass Männer im Durchschnitt durchsetzungsfähiger sind, und dass das angeboren ist.
In Betrieben mit rein techn. Orientierung sind Frauen in
Berufen mit rein techn. Ausrichtung zu max. ca. 5%
vertreten. Ich kenne mind. 30 männl. Kollegen, die in der
Entwicklung arbeiten, aber keine Frau.
Hier gilt das gleiche wie bei technischen Studiengängen. Übrigens wird ein Techniker auch nicht so leicht eine Frau einstellen, weil er weiß, dass sie 50 % ihrer Arbeitskraft dafür verwenden muss, ihre Kollegen von ihrer Fähigkeit zu überzeugen, abgesehen von sexistischen Angriffen, die auch nicht gerade förderlich sind für die Arbeit. Oder Eifersucht und solche Geschichten.
Das liegt wohl aber nicht daran, daß die vielen Frauen nicht
dürfen, eher daran, daß sie nicht wollen.
Ich hab mich eine Zeit lang dafür interessiert, Autos zu reparieren.
Leider wurde mein Interesse regelmäßig als befremdlich oder als Anmache verstanden, so lange, bis ich es aufgegeben habe.
Das ist zwar schon ziemlich lange her, und es wird sich da einiges geändert haben, aber ich weiß nicht, ob sich wirklich soo viel geändert hat.
Und wieviel Mädchen sind Konstrukteur geworden?
Da ist ein kleiner Unterschied zwischen techn. Zeichen
und konstruieren!
Meine Tochter ist nachweislich besonders begabt in Geometrie und Konstruktion, sprachlich ist sie durchschnittlich begabt. Sie selbst schätzt sich genau umgekehrt ein. Komisch, nicht wahr?
So, warum wird die Technik dann zu mehr als 95% von
Männern dominiert?
Vielleicht aus obigen Gründen.
Es gab eine einzige Ausnahme in den 80-igern an den
Universitäten der DDR. Damals waren mehr als die Hälfte
der Informatikstudenten Mädchen.
Aber selbst auf diesem
Sektor hat sich das Verhältnis zugunsten der Männer
auf ca. 90:10 verschoben.
Siehst du, so einfach kann sich das ändern.
Selbst Kleinstkinder mit bis dahin neutraler Erziehung
zeigen schon das typische Rollenverhalten,
Wie kann man denn jemanden neutral erziehen? Da müsste man doch erst zum Neutrum werden. Erziehung besteht doch zum größten Teil aus Vorbild und Nachahmung.
(das ist übrigens bei anderen
Säugetieren genauso).
Welche technikinteressierten Säugetiere meinst du?
Viele Grüße
Thea