oh mein gott, seid ihr von mir so generft, ich habe einfach aus Zeitgründen meine Rechnungen aus Excel kopiert und fertig. Nicht mehr lange weiter gemacht mit runden und so. Ich wollte nur was spannendes liefern den kleinkram könnt ihr gerne erledigen
Moin,
ich habe einfach
aus Zeitgründen meine Rechnungen aus Excel kopiert und fertig.
ach so, darum hast Du die diese Famose Streuung nicht angesehen.
OK, das erklärt einiges.
Warum kannst/willst Du eigentlich nicht einsehen, daß mit dem Zahlenmaterial, daß Du hier geliefert hast, Deine These nicht beleg- oder haltbar ist?
Gandalf
Servus, tilo,
du schreibst wie die meisten Menschen von dir selber. Wenn du
über andere Menschen Vermutungen ausspricht ohne sie zu
fragen, dann reden die Menschen immer nur von sich selber.
Du manipulierst hier die anderen LeserInnen weil du schon
wieder jemand (DU) emotional die Keule raus holst, ohne
sachlich zu bleiben. Mir macht es einfach Spaß der Sache auf
den Grund zu gehen. Das habe ich schon lange nicht mehr
gemacht und hier habe ich alle meine Themen getestet und
vieles gelernt. Mein eigenes Forschungsthema ist im übrigen
die Widerlegung des freien Willen. Danach kann ich mich
gaaaanz entspannt zurück lehnen. Denn alles ist Vorherbestimmt
- KISMET -
Ich schreibe nicht von mir selber. Allerdings haben deine Postings mir einen gewissen Eindruck vermittelt.
Ich will auch niemanden manipulieren. Wie wir Bayern sagen: leben und leben lassen
Es ist ja nicht schlimm, wenn man gewisse (z.T. durchaus berechtigte)
Vorbehalte gegen gewisse Technologien hat. (im Gegenteil, manchmal auch durchaus vernünftig).
Aber deine drei Postings erwecken halt alle denselben Eindruck. (zu den anderen Postings sagtst du übrigens gar nichts)
Und gegen Statistiken und Argumente der anderen Poster wehrst du dich vehement.
Ich weiß übrigens immer noch nicht, wer denn der Experte Sch… ist.
Immer noch mein gutgemeinter Rat: entspann dich
Gruß Manu
vollkommene Ignoranz
Hallo,
das ist alles abgerechnet. Es sind 51.3% Jungs zu 48,7%
Mädchen in D.
Für eine Gesammtzahl von Mio. Geburten kann man locker Zahlen mit
Auflösung im zehntel Prozentbereich angeben.
Auf der ganzen Welt ist das ähnlich.
Nö, Dekonstruct hat dargelegt, dass weltweit die Streuung mehr
als 2% beträgt.
Aber es sind eben um Kernkraftwerke 52,0 und mehr…
Da in der näheren Umgebung von AKW aber nur einige tausend Leute
wohnen und teilweise nur einige zehn bis hundert Geburten zusammen kommen,
sind hier von vornherein größere Toleranzen zu akzeptieren.
Deshalb ist die Diskussion um Zehntel Prozent hier unsinnig.
Dazu kommen noch ganz andere Effekte.
Vor einem Kraftwerksbau gibt es vor allem einheimische Bevölkerung,
die über Jahrhunderte speziellen lokalen Einflüssen der Umwelt
und speziellen eigenen kulturrellen Einflüssen unterlag.
Mit dem Bau solcher großen Anlagen kommen oft auch eine ganze Schar
Fremder, die in die nähere Umgebung ihres neuen Arbeitsplatzes ziehen.
Damit ist durchaus damit zu rechnen, dass sich der Einfluss von
Umwelt und Kultur und Sozialisation deutlich ändert, was auch
Statistiken in jeder beliebigen Art beeinflussen kann.
Die Argumentation aus Basis solcher eingleisigen Statistik ist
deshalb von vornherein problematisch.
Gruß Uwi
Faktencheck
Hallo,
Aber wenn du 9 Dörfer nimmst und keine anderen zwischendurch!!
und jedesmal ist die Zahl größer als 52 dann ist das schon
spannend. Dann mach doch das Experiment und schrei hier nicht
so rum.
Ja, machen wir doch das Experiment mal, anstatt hier einfach nur heiße Luft wie du in die Welt zu setzen.
Und wenn, dann machen wir es gleich richtig.
Wir nehmen nicht irgendwelche 9 Dörfer, sondern alle Gemeinden um ein Kernkraftwerk herum, deren Gemeindegebiet zumindest teilweise innerhalb eines 5-km Umkreises um das Kernkraftwerk liegt. Als Fallbeispiel nehmen wir einfach mal das AKW Neckarwestheim.
Siehe folgende Karte:
http://img35.imageshack.us/img35/1355/neckarwestheim…
Das sind in diesem Falle 11 Gemeinden, nämlich:
Neckarwestheim, Lauffen am Neckar, Talheim, Ilsfeld, Mundelsheim, Hessigheim, Besigheim, Walheim, Bönnigheim, Kirchheim am Neckar und Gemmrigheim.
Laut deiner Behauptung, müsste da ja jetzt rauskommen, dass die Anzahl der Jungen bei den Geburten 52% oder mehr betragen. Also schauen wir doch mal, ob das stimmt.
Wie besorgen uns die Geburtszahlen der jeweiligen Gemeinden vom Statistischen Landesamt. Dann bekommen wir folgendes:
Alle Gemeinden im 5km-Umkreis um AKW Neckarwestheim
Lebendgeborene davon
Jahr insgesamt männlich % männlich
----------------------------------------------------
1975 553 268 48,46%
1976 519 278 53,56%
1977 513 279 54,39%
1978 518 260 50,19%
1979 514 249 48,44%
1980 585 299 51,11%
1981 563 292 51,87%
1982 587 278 47,36%
1983 525 263 50,10%
1984 610 304 49,84%
1985 579 302 52,16%
1986 599 299 49,92%
1987 678 345 50,88%
1988 769 390 50,72%
1989 739 360 48,71%
1990 764 397 51,96%
1991 711 361 50,77%
1992 738 389 52,71%
1993 723 349 48,27%
1994 761 391 51,38%
1995 727 382 52,54%
1996 768 402 52,34%
1997 748 389 52,01%
1998 711 363 51,05%
1999 674 341 50,59%
2000 706 357 50,57%
2001 697 360 51,65%
2002 637 313 49,14%
2003 609 311 51,07%
2004 584 297 50,86%
2005 608 324 53,29%
2006 549 289 52,64%
2007 581 303 52,15%
2008 578 297 51,38%
2009 530 273 51,51%
----------------------------------------------------
Gesamt
1977-2009 21183 10808 51,02%
----------------------------------------------------
Da laut deiner Behauptung das ja mit der Strahlung des Kernkraftwerks zu tun hat und dieses im Dezember 1976 ans Netz ging, schauen wir uns also den Zeitraum von 1977-2009 an. Du hast nun behauptet, dass dabei ein Jungenanteil von mehr als 52% rauskommen sollte.
Das ist aber offensichtlich falsch, denn in den 11 Gemeinden um das Kernkraftwerk lag der Jungenanteil bei 51,02%, und nicht bei 52% oder mehr. Lustigerweise ist das sogar unter dem Durchschnittswert von Baden-Württemberg von denn dort lag der Jungenanteil im gleichen Zeitraum bei 51,33% und damit höher. Schon das ist ein Indiz dafür, dass die Behauptungen von Scherb (von dir sowieso) nicht stimmen, denn erwarten würde man ja, dass der Jungenanteil dort niedriger sein sollte, was im Falle von Neckarwestheim schon mal nicht stimmt.
Alles nur Hinweise, aber eben hoch spannende.
Das ist weder spannend noch ist deine Behauptung überhaupt richtig. Das ist maximal ein ziemlicher Unsinn den du hier behauptest. Es tut mir leid, dir das so sagen zu müssen, aber genau so ist es nun mal.
Und ich rufe noch einmal auf weil ich die Kapazität und die Lust nicht
habe. Rechnet selber!!
Das habe ich gerade gemacht. Deine Behauptung mit deinen 52% ist schlicht falsch. Im Gegenteil liegt der Jungenanteil im Fall von Neckarwestheim sogar leicht unter dem von Baden-Württemberg.
Würdest du jetzt bitte aufhören, mit deinen komischen 52%? Zumal das überhaupt nichts damit zu tun, was dein Herr Scherb errechnet hat. Der hat nämlich gar nicht behauptet, dass der Jungenanteil über einem bestimmten Wert liegt, sondern nur, dass er um 0,1% höher liegen würde, als in größerer Entfernung vom AKW, d.h. dass kann entweder 51,2% vs 51,3% sein, oder 50,8% vs 50,8% oder 52,1% vs 52,2%. Du siehst ja nicht mal, dass du hier was völlig anderes berechnest.
Um Scherbs Behauptung zu prüfen, müsstest du jetzt den Jungenanteil aller Gemeinden berechnen, die näher als 35km am AKW liegen, und den aller Gemeinden die 35-50km vom AKW entfernt liegen. Der Jungenanteil innerhalb des 35km Radius müsste dann um 0,1% höher liegen als außerhalb.
vg,
d.
Hallo,
DA ich hier massiv angegriffen worden bin habe ich
im eifer des Gefechts sicher nicht sehr gut Argumentiert und
Daten belegt, das tut mir leid. Aber ist nun mal so.
Vergessen. Aber dass du „massiv angegriffen“ wurdest, ist ja auch kein Wunder. Du hast zunächst einmal schlicht falsche Sachen behauptet und dann - obwohl man dir nachgewiesen hat, dass sie falsch sind - diese sogar weiter beharrlich verbreitet. Das ist ein völlig inakzeptabler Diskussionsstil und von daher brauchst du dich dann nicht wundern, wenn manchen hier dann die Hutschnur platzt.
Und um nochmal Licht in die Dunkelheit zu bringen:
Nein, der Jungenanteil bei den Neugeborenen um Kernkraftwerke nicht über 52%. Das ist schlicht falsch, wie ich dir hier bereits belegt habe.
Also bitte würdest du vielleicht erst mal prüfen, ob deine eigene Behauptung nicht vielleicht schlicht falsch ist, bevor du irgendeinem Phantom hinterher rennst, dass es gar nicht gibt?
vg,
d.
Hallo,
Da in der näheren Umgebung von AKW aber nur einige tausend
Leute wohnen und teilweise nur einige zehn bis hundert Geburten
zusammen kommen, sind hier von vornherein größere Toleranzen zu
akzeptieren. Deshalb ist die Diskussion um Zehntel Prozent hier unsinnig.
In der Art wie das tilo macht, ist das in der Tat unsinnig.
Man könnte es aber schon machen. Wenn du z.B. einen 10km Umkreis um ein AKW nimmst, dann gibts da bei uns etwa 100.000 Einwohner. Die haben etwa 1000 Geburten pro Jahr. Das ist natürlich immer noch ziemlich wenig, aber wenn man die Gesamtzahl der Geburten der letzten 20 Jahre nimmt, dann kommt man immerhin schon mal auf 20.000 Geburten. Damit könnte man schon was machen.
Dann könnte man in 40km Entfernung vom Kraftwerk so viele Gemeinden betrachten, dass man wiederum auf 100.000 Einwohner kommt. Dann hat man schon mal die gleiche Menge an Einwohner und die gleiche Menge an Geburten, so dass die Varianz gleich ist und die Werte miteinander vergleichbar sind.
Dann kriegst du pro Kraftwerk eine bestimmte Differenz im Anteil der Jungen an den Neugeborenen zwischen den Gebieten um das AKW und weiter weg. So eine Differenz hast du natürlich immer, egal welche Gebiete du betrachtest (völlig egal ob da ein AKW ist oder nicht). Um jetzt zu sehen, ob diese Differenz außergewöhnlich ist, muss man also noch mehr tun.
Man könnte die Differenz jetzt für alle 16 AKWs in Deutschland bestimmen und diese zu einer Gruppe zusammenfassen. Dann könnte man sich 3 Kontrollgruppen mit je 16 Referenzgebieten suchen (je eins pro AKW in jeder Gruppe), die weiter als 50km von einem AKW entfernt sind und eine ähnliche natürliche Strahlenbelastung etc haben (damit möglichst keine anderen Faktoren eine Rolle spielen). In diesen macht man dann genau das gleiche wie um die AKWs herum, nur hier um einen Ort herum, an dem logischerweise kein AKW steht.
Dann kann man die Abweichungen der Werte der AKW-Gruppe mit denen der 3 Kontrollgruppen vergleichen und dann würde man sehen, ob die Unterschiede signifikant sind. Und erst *dann* lieber Tilo sind diese Werte spannend…
Dazu kommen noch ganz andere Effekte.
Vor einem Kraftwerksbau gibt es vor allem einheimische
Bevölkerung, die über Jahrhunderte speziellen lokalen Einflüssen der
Umwelt und speziellen eigenen kulturrellen Einflüssen unterlag.
… denn wenn man einen signifikanten Unterschied gefunden hat, dann muss man erst noch testen, ob nicht andere wie z.B. dieser von Uwi genannte Faktor für das ganze Verantwortlich sind. Und erst wenn man das dann auch noch geschafft hat, und die Unterschiede immer noch signifikant sind, dann könnte man sagen, dass die AKWs irgendwas damit zu tun haben.
Auf jeden Fall ist das ein ziemlicher Aufwand von vermutlichen vielen Wochen oder Monaten an Arbeit, wenn man das sauber machen will. Und nur dann macht es wohl Sinn, weil irgendwelche statistische völlig unsignifikanten Unterschiede zu finden, das ist weder eine Kunst noch etwas besonderes.
vg,
d.
Servus,
also ich finde das man hier Tilo99 zum Teil Unrecht tut.
Immerhin stammt die Hypothese, die Tilo99 hier - zugegeben teilweise falsch bzw. vereinfacht - zitiert, von zwei renommierten Wissenschaftler (Dr. Hagen Scherb und Dr. Kristina Voigt).
Hier nochmals die Verlinkung zur Artikel-Übersicht, hier zum Artikel .
Bevor man also alles als kompletten Unsinn abtut, sollte man sich die Mühe machen, sich mit den dort genannten Zahlen und Berechnungen auseinander zu setzen.
So heißt es in dem Artikel in der Tat:
A significantly elevated human sex odds at birth has been found in the vicinity ( 0.5) Rayleigh functions (Fig. 5). One may expect such a behavior in case a real causation by NF was indeed behind the observed significant effects in Fig. 4, and no corresponding causative agent is present at arbitrary dummy locations without nuclear facility installations.
Die zugehörige Grafik.
Wichtig ist jedoch festzuhalten, dass hier von „Sex-Odds“ geredet wird, also der Verschiebung der Wahrscheinlichkeit, dass ein Junge oder ein Mädchen geboren wird. Somit wird hier nicht behauptet, dass insgesamt mehr Jungen geboren werden, sondern lediglich, dass das Verhältnis in der Nähe von AKWs (Our results suggest that the global deficit of births and the increased number of stillborn or impaired children due to the atmospheric atomic bomb tests and due to the Chernobyl catastrophe may be in the range of several millions.
[Übersetzung: Unsere Ergebnisse weise darauf hin, dass das globale Defizit an Geburten und die erhöhte Zahl von Totgeburten und behinderten Kindern aufgrund des Einflusses der atmosphärischen Atombomben-Tests und der Tschernobyl-Katastrophe im Bereich von mehreren Millionen liegen.]
Dann folgt aber sogleich die (wissenschaftlich typische) Relativierung:
This is a large absolute number although it is a small relative number with respect to all births in the range of several hundreds of millions considered here, as well as with respect to risks like accidents, diseases, or naturally occurring unfavorable pregnancy outcomes, etc.
[Übersetzung: Dies ist eine große absolute Zahl, allerdings ist sie klein im Vergleich zu der Gesamtzahl der betrachteten Geburten, die im Bereich von mehreren Millionen liegt, sowie ebenfalls im Vergleich zu anderen Risiken wie Unfälle, Erkrankungen, oder natürlich auftretende negative Schwangerschaftsverläufe.]
However, the detected adverse genetic effects point to an enhanced impairment of humankind’s genetic pool by artificial ionizing radiation. Moreover, our results contribute to disproving the established and prevailing belief (UNSCEAR 2000) that radiation-induced hereditary effects have yet to be detected in human populations.
[Übersetzung: Wie auch immer, der Nachweis von negativen genetischen Effekten weist auf eine erhöhte Beeinträchtigung des menschlichen Genpools hin. Darüber hinaus tragen unsere Ergebnisse dazu bei die etablierte und vorherrschende Meinung (UNSCEAR 2000) in Zweifel zu ziehen, dass noch der Nachweis erbracht werden müsse, dass durch Radioaktivität ausgelöste Effekte auf die menschliche Bevölkerung existieren.]
Gruß,
Sax
Hallo,
Immerhin stammt die Hypothese, die Tilo99 hier - zugegeben
teilweise falsch bzw. vereinfacht - zitiert, von zwei
renommierten Wissenschaftler (Dr. Hagen Scherb und Dr.Kristina Voigt).
Naja, erstens hat er diese ziemlich komplett falsch wiedergegeben und das trotz ellenlanger Erklärungen nicht wirklich einsehen wollen. Zweitens, ob das „renomierte Wissenschaftler“ sind, sei mal dahingestellt. Nicht jeder Mitarbeiter am Helmholtz-Zentrum ist gleich ein „renomierter Wissenschaftler“ und ein Garant für gute Arbeit, wie man ja an dem völlig verkorksten Möchtegern-Endlager Asse sieht, dass ja vom Helmholtz-Zentrum betrieben und völlig gegen die Wand gefahren wurde.
Außerdem ist ein Berufen auf „renomierte Wissenschaftler“ kein Argument, weil in der Wissenschaft ein Argument aus Autorität Gott-seid-Dank keine gültig hat, sondern hier gelten nur Sachargumente.
Bevor man also alles als kompletten Unsinn abtut, sollte man
sich die Mühe machen, sich mit den dort genannten Zahlen und
Berechnungen auseinander zu setzen.
Das habe ich ja schon mal in einer anderen Antwort getan und ich halte deren Arbeit zumindest was die Behauptung zu Kernkraftwerken angeht, so für kaum haltbar. Im Text ist nirgends erläutert, wie sie überhaupt die Signifikanz dieser Änderung begründen wollen. Aus der Grafik geht ja ein Unterschied von nur 0,1% hervor, und allein die Schwankungsbreiten sind hier ja um ein Vielfaches höher. Wenn du zwei Gebiete vergleichst, egal ob AKW-Nähe/Ferne oder IKEA-Filialen-Nähe/Ferne wird ja in jedem Fall ein Unterschied herauskommen. Es ist ja angesichts der viel größeren Varianz im Geschlechterverhältnis praktisch ausgeschlossen, dass du hier den absolut gleichen Wert erhältst. Also ist für mich völlig fraglich, wieso diese 0,1% Unterschied in irgendeiner Weise signifikant wären, und das ist in dem Paper auch schlicht nicht begründet - was aber nötig wäre.
Außerdem sieht man in der Grafik dass es bei 35km einen plötzlichen Sprung gibt. Das macht aber im Hinblick auf Strahlung keinen Sinn, weil diese ja fließend mit der Entfernung abnimmt, und nicht plötzlich sprunghaft bei einer magischen Grenze von 35km. Auch das für mich ein ziemlich starker Hinweis, dass dieser Unterschied sowohl die Signifikanz vermissen lässt als auch nicht plausibel mit der Strahlung des Kernkraftwerks in Verbindung zu bringen ist.
Genauso müsstest du ja z.B. in Gebieten wie dem Bayerischen Wald oder dem Thüriger Wald einen noch viel größeren Unterschied finden, weil die natürliche Strahlenbelastung dort viel höher ist, als z.B. in Norddeutschland in der Nähe eines Atomkraftwerks. Dafür habe ich aber auch keinerlei Indiz gefunden:
Kreise mit geringer natürlicher Strahlung
--------------------------------------------------------------------------
Absolute Geburtenzahlen prozentual
Landkreis Insgesamt männlich weiblich männlich weiblich
--------------------------------------------------------------------------
Flensburg 12446 6385 6061 51,30% 48,70%
Göttingen 35369 18101 17268 51,18% 48,82%
Peine 18245 9407 8838 51,56% 48,44%
--------------------------------------------------------------------------
Gesamt 66060 33893 32167 51,31% 48,69%
--------------------------------------------------------------------------
Kreise mit hoher natürlicher Strahlung
--------------------------------------------------------------------------
Absolute Geburtenzahlen prozentual
Landkreis Insgesamt männlich weiblich männlich weiblich
--------------------------------------------------------------------------
Regen 10701 5496 5205 51,36% 48,64%
Cham 17701 9014 8687 50,92% 49,08%
Schwandorf 19291 9934 9357 51,50% 48,50%
Kyffhäuserkreis 8991 4599 4392 51,15% 48,85%
Saale-Orla-Kreis 9684 4867 4817 50,26% 49,74%
--------------------------------------------------------------------------
Gesamt 66368 33910 32458 51,09% 48,91%
--------------------------------------------------------------------------
In diesem Fall haben die Kreise mit der höheren Strahlenbelastung sogar den geringeren Jungenanteil, was IMO reiner Zufall ist und zeigt, wie wenig an dieser Behauptung dran sein kann. Es ist ja so dass du schon seeeehr gut begründen musst, wieso dann so ein kleiner Unterschied plötzlich signifikant wäre. Und das sehe ich bei diesem Paper hinten und vorne nicht.
In Bezug auf Tschernobyl halte ich das schon für viel plausibler, da wir dort ja von ganz anderen Strahlungsmengen die um Größenordnungen höher liegen reden. Bei diesen ist logischerweise viel plausibler, dass man hier einen Unterschied messen kann. Aber die Geschichte mit den Kernkraftwerken halte ich für einen schlechten statistischen Scherz.
vg,
d.
Servus,
Außerdem ist ein Berufen auf „renomierte Wissenschaftler“ kein
Argument, weil in der Wissenschaft ein Argument aus Autorität
Gott-seid-Dank keine gültig hat, sondern hier gelten nur
Sachargumente.
Ich meinte „renommiert“ halt im Gegensatz zu z.B. selbsternannten Experten im Eso-, Para- oder Verschwörungstheorie-Bereich.
Zu den AKW-Betrachtungen: Hinzu kommt, dass sie anscheinend nur Daten einer anderen Publikation neu berechnet haben.
Insgesamt zeigt die Tatsache, dass sie selbst die AKW-Daten kaum diskutieren, dass sie eher skeptisch dem Ergebnis gegenüber stehen.
Interessant wäre jedoch mal mit denen genau die aufgeworfenen Fragen, wie z.B. natürliche Strahlenbelastung und Abnahme der Strahlung mit der Distanz zu diskutieren…
Gruß,
Sax
Längere Antwort
Hallo,
Würde man bei solchen Studien statt KKWs Altenheime, Kindergärten, Kirchtürme, oder einfach nur irgendeinen Ort nehmen, dann wären aufgrund der Retrospektivität, der Art der Fragestellung, der statistischen Methoden , der Datenmenge und der Grösse der „nachgewiesenen“ Unterschiede vergleichbare Ergebnisse zu erwarten, etwa:
„Signifikant erhöhte Schwulenrate im Umkreis von Fussgängerampeln“, oder
„Männer sind schwuler als Frauen“ (kein Witz, habe nur eine Formulierung verwendet, die jeder versteht).
Statistisch signifikant aber völlig bedeutungslos.
Es gibt keinen Grund derartige Hypothesen aufzustellen und sie dann möglicherweise sogar zu „bestätigen“. Kein rennomierter Wissenschaftler wird sich im Namen der Wissenschaft zu so etwas hinreissen lassen, es sei denn er wird dafür bezahlt.
Alle, aber auch alle „Studien“ die irgendwas im Umkreis von KKWs im Fokus hatten waren bei genauem Hinsehen bedeutungslos und/oder es war die eigentliche Intention der Macher leicht zu erkennen.
Ob derartige Dinge den Weg in die Nachrichten finden hat lediglich zu bedeuten welche Lobby welche Ziele verfolgt.
Ich erinnere mich noch an Oktober 2007:
Da wurde bis zur Vergasung durch die Nachrichten irgendwas von Leukämie und KKWs hinausposaunt. Beim Lesen der Studie wird aber schnell klar, dass sie das Papier nicht wert ist und die Macher sogar einräumten, das Studienergebnis nicht ganz zu verstehen - nicht wörtlich, aber beim kritischen Lesen erkennbar.
generell hast du recht,
aber dein Beispiel mit dem Rauchen ist unpassend, da es hinreichend „technische“ Gründe gibt, dass das Lungenkrebs fördert, und dies auch mehrfach klinisch relevant (und nicht lediglich signifikant) nachgewiesen wurde.
Hallo,
du hast richtig weitergedacht, fast zum Ende, fast.
Wie Uwi schon angedeutet hat ist sozialwissenschaftliches Datenmaterial hochkomplex, sodass aufgrund versteckter unbekannter variablen bei hinreichend grossem zahlenmaterial zwangsläufig signifikante (technisch aber bedeutungslose) Ergebnisse herauskommen.
Finale Klarkeit kann man nur dadurch schaffen, indem man als Kontrollgruppe statt eines KKWs z.B. einen markanten Kirchturm nimmt, in dessen Umgebung das gesellschaftliche Gefüge vergleichbar ist.
Man kann das alles auch einfach bleiben lassen indem man ehrlich zugibt, dass die allermeisten Signifikanzen keine echte Bedeutung haben.
Servus, PM,
ich habe natürlich bewußt ein provokatives Beispiel genommen. Aber danke für das Feedback.
LG Manu