Männer/Frauenrollen in Filmen

Kultur & Gesellschaft Gender Studies
#1

Huhu!

Ich habe eben mit meinen zwei Mitbewohnern den Film „Thunderbirds - Der Film“ angesehen, und mir ist aufgefallen, das in ihm ziemlich schräge Geschlechterbilder vermittelt werden - Männer wie auch Frauen sind fähig, ihren Gegnern kräftig auf die Mütze zu hauen, allerdings sind die Frauen jeden Alters prinzipiell viel reifer und erwachsener als ihre männlichen Gegenstücke.

Das wurde ziemlich subtil rübergebracht, bzw. einfach vorausgesetzt, und in einer Szene fast wörtlich gesagt:
„In dem Alter sind Mädchen einfach viel reifer als Jungen“, IIRC, allerdings waren die Personen, die hauptsächlich handelten relativ jung, und die Erwachsenen Männer und Frauen haben sich auch größtenteils so verhalten.

In diesem Film wurde dieses Bild sehr deutlich gezeichnet, aber so oder so ähnlich ist mir das schon öfter aufgefallen, und ich kenne tatsächlich Frauen in meinem Alter, die davon ausgehen, das Männer prinzipiell etwas kindischer sind als Frauen. (Oder anders, das Frauen halt automatisch Verantwortung für Männer tragen.)

Mich stört dieses Ungleichgewicht doch sehr - ich will keine Frauen in meiner Umgebung, die sich prinzipiell so verhalten, als wären ich ihnen unterlegen, und eigentlich auch keine Männer, die denken, sie wären wie Kinder.

Tja, ist das auch noch anderen außer mir aufgefallen?
Gibt es da vieleicht schon Veröfentlichungen drüber?

Viele Grüße!
Scrabz aka Philipp (aka Drache).

#2

Hi,

neue Filme hab ich nicht angesehen. Früher fiel mir auf den Keks, w = Dummchen, schwach… und m = eingeschränkt aber zuständig, hier und da auch intelligent, stark, verantwortlich… . Das ging mir auf den Keks.
Untersuchungen gibt es aus der Geschichte. Auch wenn wir Volksstämme gefunden haben, welche in ihrer Entwicklung heute da sind, wo wir vielleicht so vor 50.000 Jahren waren, möchte ich doch zunächst feststellen, dass es einzelne, zwar sehr leise dafür aber eben doch Zweifel gibt.
Es heißt, zunächst streiften wir einzeln oder in Verbänden umher. Dann soll dem Männchen der Wunsch gekommen sein, nur die eigenen Nachkommen versorgen zu wollen. - Hier und da wurde vielleicht auch das einzelne Männchen von den Weibchen nach erfolgreicher Kopulation nur unter Bedingungen geduldet, wie Männchen aus Amazonien heimlich berichten.
Das war jetzt natürlich Absicht, die Formulierung.
Natürlich sind w den m in bestimmten Entwicklungsstadien voraus. W ist hauptverantwortlich für den Generhalt und die -optimierung. Beim Blauen Antennenwels z. B. ist es genau umgekehrt. Aber eben ist das zu bestimmten Zeiten so. Danach nehmen beide Geschlechter aufgrund ihrer unterschiedlichen natürlichen Aufgaben aber vor allen Dingen aufgrund Konditionierung und anderem Hormonhaushalt anders wahr. Das kann jetzt von allen möglichen und unmöglichen Seiten bewertet werden. Oder wir einigen uns darauf, dass wir ohne einander eben nicht können über Jahrhunderte betrachtet.
Vielleicht haben ein paar Leute in der Filmindustrie einfach Lust,ein Klischee ein bisschen aufzumischen.

Gruß
R

#3

Hallo,

Mich stört dieses Ungleichgewicht doch sehr - ich will keine
Frauen in meiner Umgebung, die sich prinzipiell so verhalten,
als wären ich ihnen unterlegen, und eigentlich auch keine
Männer, die denken, sie wären wie Kinder.

Tja, ist das auch noch anderen außer mir aufgefallen?
Gibt es da vieleicht schon Veröfentlichungen drüber?

Evolutionär betrachtet ist es nunmal sinnvoll, dass Frauen „verantwortungsvoller“ handeln, während Männer eher bereit sind, etwas zu riskieren. Ein männliches Leben ist nunmal nicht so viel Wert, wie ein weibliches. Die Kehrseite der Medallie ist, dass Frauen eine wesentlich stärkere Risikoaversion haben.

Grüße,

Anwar

PS: Wenn hier von Männern und Frauen gesprochen wird, so handelt es sich um Durchschnittspersonen. Einzelne Individuen weichen natürlich vom Durchschnitt ab.

#4

Hallo Scrabz,

Mich stört dieses Ungleichgewicht doch sehr - ich will keine
Frauen in meiner Umgebung, die sich prinzipiell so verhalten,
als wären ich ihnen unterlegen, und eigentlich auch keine
Männer, die denken, sie wären wie Kinder.

Tja, ist das auch noch anderen außer mir aufgefallen?
Gibt es da vieleicht schon Veröfentlichungen drüber?

es kommt auf die Filme an wie Geschlechter dargestellt werden. Je wichtiger die charakteristischen Eigenschaften der Rollen sind, desto nebensächlicher ist deren Geschlecht.
Manchmal verhält sich die weibliche Hauptfigur im Film wie „typisch Mann“ um dabei ihre Weiblichkeit hervorzuheben, dadurch, dass das Verhalten eben nur „wie Mann“ ist, oder um die Ausgrenzung unter Ihresgleichen zu verdeutlichen, wenn es zur Dramaturgie gehört.
Sprich: Im Film ist alles möglich.
Ist dir schon einmal aufgefallen, dass in den Actionfilmen aus den 60er/70er Jahren es immer Frauen sind, die die Helden in unnötige Schwierigkeiten bringen? Da hat er schon Mühe genug die Welt zu retten, da macht sie eine unbedachte Bewegung und zieht so die Aufmerksamkeit des Erzfeindes auf sich. Mir wäre das nie aufgefallen (die Macht der Gewohnheit), wenn sich nicht immer wieder die männlichen Mitzuschauer im Kino über die „dumme Tussi“ aufgeregt hätten. Solche Filme leben halt von den Klischees in unserer aller Köpfe.

Naja, wie gut, dass es in der Realität anders ist, nicht wahr? :wink:))

Grüße
Carola

#5

Hallo,

ich beobachte das ähnlich und zwar schon länger. Die Frauen berufen sich gern darauf, dass es ja früher anders war… :smile: Aber das ändert wohl nichts daran, dass heute die Männer grundsätzlich als dümmlicher dargestellt werden.

In den 80er- und 90er-Jahren kann man es seht gut an den Sitcoms und Serien sehen. Es wird dort entweder gar kein Urteil zu Geschlechtern abgegeben, oder aber es sind doch wie selbstverständlich die Mädchen, die die guten Noten nach Hause bringen, reif, intelligent, gut sind. Irgendwann gab es in irgendeiner Serie mal einen Wettkampf zwischen Jungen und Mädchen, ich wusste vorher, was die Aussage sein würde, und sie war es: Die Mädchen waren natürlich haushoch überlegen.

Die Ausnahme, die mir einfällt, ist „Eine schrecklich nette Familie“. Hier, bei Al Bundy, ist klar die Tochter das Dummchen. Aber diese Serie ist extrem überdreht, hier bedient man sich dann entsprechend eines Megastereotyps.

So wie ich das Forum einschätze, wird es von Frauen aber in erster Linie den Hinweis geben, dass das alles nicht stimmt und überhaupt ja die Frauen immer so schlecht wegkommen in den Filmen… Möge ich mich irren.

Levay