Moin,
Nein, das stimmt nicht. Laut Anweisung an die Polizei NRW ist
darunter auch Nötigung und Ehrverletzung zu verstehen.
www.im.nrw.de/sch/doks/haeusl_gewalt.pdf
ok, find ich auch eigentlich richtig. Man muss ja nicht immer warten, bis was ernsteres passiert.
Zudem werden ist allen Argumentationen für das Gesetz ja von
30 (oder auch mal 60)% Frauen die Rede, die bereits Opfer von
häuslicher Gewalt waren. Da sind natürlich nicht nur schwere
Körperverletzungen erfasst.
Was Gewalt an Kindern und alten Menschen angeht. Sind diese
Menschen nicht schutzbedürftig? Gewalt gegen Kinder und alte
Menschen wird zudem in obiger Anweisung ausdrücklich
eingeschlossen.
Na also, find ich ja auch gut.
Warum nicht den Fall, daß sich der Streit langsam
aufschaukelt, irgendwann schüttet sie ihm brühenden Kaffe ins
Gesicht, er schlägt zurück. (Wenn Du nicht glaubst, welche
Verletzungen Kaffe anrichten kann, bist du gerne eingeladen,
Dir meinen rechten Arm anzusehen.)
Sie ruft die Polizei an und sagt sie sei geschlagen worden.
Die Polizei hat Anweisung (s.o.) im Zweifel von häuslicher
Gewalt auszugehen. Sie hat weiterhin Anweisung, einen
eventuellen Rückzug der Anschuldigung nicht zu beachten
(s.o.).
Tja, und was geschah dann früher ? Die Polizei kam, sah ein blaues Auge, einen verbrannten Arm und zog unverrichteter Dinge wieder ab. Entweder fand sich die Frau dann kurze Zeit später mit Kindern und dem notdürftigsten im nächsten Frauenhaus wieder (falls vorhanden) oder niemand hörte mehr davon, wie es weiter ging (außer vielleicht die unmittelbaren Nachbarn).
Heute ist es z.B. möglich, dass die Polizei einen von beiden der Wohnung verweist. Da kann man sich sicherlich fragen, ob das „gerecht“ ist, wenn zufällig nicht derjenige rausgeworfen wird, der mit den handgreiflichkeiten angefangen hat. Andererseits sollte klar sein, dass a) Beide handgreiflich geworden sind und b) es auch andere Möglichkeiten gibt, auf eine Handgreiflichkeit zu reagieren. (Der Mann hätte z.B. selbst die Polizei rufen können, statt zurückzuschlagen.)
IMHO sollte es um die auch nicht gehen. Aber die
Argumnentation für das Gesetz wurde nun einmal mit
Datenerhebungen geführt, die genau dieses miteinbeziehen.
Zudem (s.o.) kommt bereits Beleidigung in Betracht.
Das ist ja auch nicht so falsch. Ich denke, entscheidend sollte sein, ob sich jemand bedroht fühlt.
Ich habe mich inhaltlich mit deinen Quellen kritisch
auseinandergesetzt. Das hast du offensichtlich nicht. Zudem
bist du offensichtlich nicht in der Lage, meinen Anmerkungen
etwas entgegenzusetzen.
Lass die Frechheiten.
Wie putzig.
Das es einen Unterschied gibt zwischen
„Jahrelanges Zuschlagen“ und einer „Ohrfeige“ scheinst du ja
selbst zu erkennen, weigerst aber anzuerkennen, dass zwischen
diesen Vorkommnissen oder gar Vorkommnissen wie „Anschweigen“
als Form von Gewaltausübung in deinen Quellen nicht mal
differenziert wird.
Such du doch mal! Es ist etwas schwierig Quellen zu finden.
Man wird gleich mit sehr subjektivem Krempel zugeschüttet.
Ich halte mich immer noch an den Standpunkt, wer etwas behauptet, sollte auch in der Lage sein, dies zu belegen. Falls er dies nicht kann, handelt es sich um reine Vermutungen und Spekulation, was ja an sich auch ok ist, nur darf man es dann nicht als vermeintliche „Tatsachen“ verkaufen.
Du
hast mich aufgefordert, Quellen dafür zu benennen, daß Gewalt
etwa gleich verteilt ist. Das habe ich getan, und aus den
Quellen geht auch hervor, daß dies auch für schwere gilt.
Da muss ich was übersehen haben. Wo ist denn in deinen Quellen die geschlechtsspezifische Aufteilung zwischen Täter und Opfer bezüglich schwerer körperlicher Gewalt ?
Hier findest du schonmal eine Aufteilung bezüglich Täter:
http://www.uni-konstanz.de/rtf/kik/deutsche2000/he20…
und es dürfte wohl leicht zu erkennen sein, dass schwere Gewalt eben nicht gleich verteilt ist.
Daß
die Untersuchungen eben auch leichtere Formen von Gewalt
thematisieren, ist eben so. Und diese leichten Formen werden
ja auch zu Argumentation der Frauenseite genutzt.
Zudem hast Du das Klischee breitgetreten, Männer würden
Jahrelang zuschlagen, Frauen mal ohrfeigen. Und dieses
Klischee ist eben nicht realitätsentsprechend.
Den Ball kann ich zurückspielen. Da magst dir vielleicht wünschen, dass dies nur ein Klischee ist, aber die Statistiken sprechen nun mal eine andere Sprache. Natürlich geht es bei Statistiken um die Gesamtheit aller Fälle. Das es auch Fälle geben kann, die genau anders herum sind, als oben von mir beschrieben, bezweifelt ja keiner. Die Frag ist nur, wie relevant sind die eigentlich ? Wieso tun sich Männer nicht zusammen und gründen ein „Männerhaus“ als Äquivalent zum Frauenhaus, wenn der Bedarf da ist ? So fing es mit den Frauenhäusern doch auch an.
Hier vermute ich übrigens absicht, dann es
dürfte IMHO kein Problem gewesen sein, im Rahmen einer solchen
Studie zusätzlich noch mal eben abzufragen, wie häufig oder
von wem in den einzelnen Fällen diese Gewalt ausgegangen ist,
bzw. ob daraufhin die Polizei gerufen wurde, bzw. warum
letzteres nicht erfolgt ist.
Ja, warum is letzteres nicht erfolgt. Männer verlieren, wenn
sie in die Öffentlichkeit gehen. Die Polizei lacht sich
schlapp, es gibt keine Anlaufstellen oder Beratungsangebote,
die Gerichte glauben ihnen nicht, sie erhalten kein Mitgefühl.
Ach du meine Güte. Hast du mal die Geschichte der Frauenbewegung mitverfolgt ? Frauen, die dafür ins Gefängnis gewandert sind, weil sie ein Wahlrecht wollten ? Die sich haben auf offener Straße verprügeln lassen, die heute noch in manchen Gegenden der Welt ihr Leben riskieren, wenn sie sich für Frauenrechte einsetzen ? Die auch hier und heute das Risiko eingehen, verlacht und verspottet zu werden (was meinst du, wie es den ersten weiblichen Anwärtern bei der Bundeswehr ergangen ist dieser Tage ?). Hast du mal mit Mitarbeiterinnen von Frauenhäusern gesprochen, in welchem Zustand diese Frauen dort ankommen ? (Und damit meine ich jetzt nicht den körperlichen Zustand sondern die Scham und Erniedrigung, die viele Frauen mit der Flucht ins Frauenhaus verbinden). Sahen Frauen sich nicht Jahre lang bei Vergewaltigungen männlichen Polizisten ausgesetzt und durften sich Sprüche, bezüglich ihrer Aufmachung anhören (so wie du rumläufst, ist es ja kein Wunder etc…). Wie lange hat es gedauert, dass Vergewaltigungen in der Ehe überhaupt als Straftat anerkannt wurde und wie wurden Frauen beschimpft und versppottet, die sich dafür einsetzten ?
Sorry, aber genau dieses Gejammer, was du oben anführst ist es, was mir die „Männerbewegung“ so unsympatisch macht. Wenn Frauen auch Angst gehabt hätten, sich „lächerlich zu machen“ oder „nicht ernst genommen zu werden“, dann gäbe es für Frauen heute noch kein Wahlrecht. Mannomann.
Frauen hingegen gewinnen Mitgefühl, öffentliche Zuwendung,
massive Vorteile im Scheidungsverfahren.
Ah ja, immer ? Oder vielleicht nur in einigen Fällen, die dir besonders aufgefallen sind ? Kann es sein, dass du eine ziemlich selektive Wahrnehmung hast ? Mitgefühl gewinnen Frauen häufig nur bei anderen Frauen, die ähnliches durchgemacht haben. Falls das bei Männern anders ist, solltest du dich fragen, warum.
Es steht zu
befürchten (nein es wird passieren), daß die Drohung damit
gegen den Mann als Gewalttäter vorzugehen, in zerrütteten Ehen
als Machtmittel eingesetzt wird. SO wie in den frühen 90ern,
als in 40% der SCheidungsfälle demn Männern sexueller
Missbrauch vorgeworfen würde. zu 95% stellten sich die
Anschuldigungen später als falsch heraus.
Ja und ? Soll ich dir jetzt aufzählen, was Frauen bei Scheidungen teilweise von ihren Männern alles zu erleiden haben ? Was willst du eigentlich ? Eine Art Ralley, wem es schlechter geht ? Wenn du ein konkretes Problem hast, dann benenne es, und suche dir Unterstützung, um dieses Problem zu beheben. Wenn viele Männer dieses Problem haben, dann wird es auch etwas bewegen, wenn diese sich zusammentun. Diese Erfahrung machen Frauen, diese Erfahrung machen Homosexuelle, Landwirte, Behinderte und jede andere Lobby auch. Wenn es aber bei den „benachteiligten“ Männern nicht klappt, dann solltest du vielleicht mal in Männerkreisen rumfragen, woran das wohl liegt.
Dabei sagen dutzende Studien weltweit und eindeutig, daß
häusliche Gewalt - auch schwere - etwa zu gleichen Teilen von
Männern und FRauen ausgeht.
Falls du mein Posting nochmal genauer liest wirst du
feststellen, dass ich das in keinster Weise bestitten habe.
Ach nein? Hast du nicht weiterhin das Klische vom prügelnden
Mann und der mal ohrfeigenden Frau vertreten?
Himmel, bin ich so schwer zu verstehen ? Bei diesen Fällen geht es um Gewalttätigkeiten zwischen Erwachsenen. Bei Gewalt gegen Kinder sind Frauen sogar häufiger beteiligt als Männer. Allerdings reden wir hier nicht über Gewalt gegen Kinder. Das ist ein ganz anderes Thema!!! Und selbst hier waren es die Frauen , die Vorreiter bei der Forderung waren, Gewalt gegen Kinder endlich unter Strafe zu stellen, um wenigstens eine Veränderung im Rechtsbewusstsein zu schaffen.
Mann muss Definitionen nur weit genug fassen, dann ist
jeder in irgend einer Form sowohl Opfer, als auch Täter
von häuslicher Gewalt. Nur was soll das ?
Das frage ich mich auch. Bei der Argumentation für das Gesetz
- und in den Anweisungen für die Polizei - sind diese Fälle
aber erfasst.
Natürlich nicht. Hier geht es ja auch darum, zwei Erachsene zu trennen, die sich ansonsten vielleicht gegenseitig oder einer dem anderen die Köppe einschlagen. Da gab es bislang eben keine Handhabe, wenn niemand eine Anzeige machen wollte, dann musste die Polizei häufig unverrichteter Dinge wieder abziehen. Eine Trennung halte ich dann aber zumindest für eine Chance, dass Strukturen eventuell aufgebrochen werden und beiden eventuell mal eine Verschnaufpause verschafft, ob sie ihre Ehe so überhaupt weiterführen wollen oder eventuell sich sogar um Hilfe von außen kümmern. Es muss ja nicht immer ein Gerichtsverfahren oder eine Scheidung am Ende einer solchen Aktion stehen.
Fakt bleibt weiterhin, dass die angezeigten Fällen von schwerer
Körperverletzung gegen Partner immer noch überwiegend von
Männern verübt werden (siehe Statistisches Bundesamt). Und
nur die führen meines Wissens erst zur Möglichkeit
eines Wohnungsverweises, da eine weitergehende Gefahr für das
Opfer so verringert werden soll.
Darf ich davon ausgehen, daß z.B. Vergewaltigung in der Ehe in
den 60er Jahren nicht vorgekommen ist?
Richtig. Eine Vergewaltigung konnte es bis vor kurzem juristisch gesehen in einer Ehe gar nicht geben. Und wieso eigentlich 60er Jahre ? So lange ist es ja nun wirklich noch nicht her, dass dies geändert wurde.
Zudem trügt dich dein Wissen (s.o.). Es braucht keine Anzeige
mehr, und es genügen leichte Formen der Körperverletzung.
Nein, mein Wissen trügt mich nicht. Es gilt heute nur das zwischen Eheleuten, was zwischen Fremden auch gilt und das finde ich auch richtig so. Warum sollte es einen Unterschied machen, ob man den Ehemann oder einen Fremenden ohrfeigt. Beide sollten dann die Gelegenheit haben, Anzeige zu erstatten, und hatten das meines Wissens auch immer. Körperverletzung (bis auf Vergewaltigung) innerhalb der Ehe war meines Wisssens immer schon strafbar, zumindest seit der Mann nicht mehr das Recht hat, seine Frau zu „züchtigen“. (Dieses Recht hatten Frauen übrigens nie *g*).
Na ist doch prima. Diese Änderung hätte ich auch befürwortet.
Könnte ja mal sein, dass so ein Fall mal vorkommt (wobei mir
immer noch keiner sagen konnte bislang, ob es so einen Fall
tatsächlich mal gegeben hat).
Ich bin ehrlich gesagt mittlerweile nicht mehr so sicher, daß
das Gesetz ursprünglich geschlechtsspezifisch abgefasst war.
Ist mir auch ehrlich gesagt gar nicht wichtig. Mir ist nur wichtig, dass es eben für beide gleichermaßen gilt.
Das ist reine Spekulation und keineswegs „zweifellos“. Ich
traue unseren Gesetzesvertretern da schon mehr Einschätzung
einer Situation zu. Schließlich werden diese öfters zu
Prügeleinen gerufen.
Nein, es ist eben keine Spekulation. In den Anweisungen für
die Polizei ist vom Täter (obwohl sonst immer beide
Geschlechter angesprochen sind), von „Gewalt gegen die
Partnerin“ und davon die Rede, das die „Polizei im Zweifel
häusliche Gewalt annimmt“.
Ja und ? Wenn da jetzt stehen würde, es ist von Täterin und Gewalt gegen Partnerin die Rede, denkst du dann, das gilt nur für lesbische Beziehungen ? Im Gesetz selbst ist z.B. von Täter und Opfer die Rede. Ich glaube aber nicht, dass die Polzei jetzt annimmt, dass sie nur bei männlichen homosexuellen Lebensgemeinschaften einschreiten soll. Wenn du jedoch forderst, dass Fähigkeiten von Polizisten generell geschult werden solten, Situationen richtig einzuschätzen und Vorurteile möglichst auszmerzen, dann findest du bei mir auf jeden Fall Unterstützung, sei es nun im Umgang mit Männern, Frauen, Ausländern, Jugendlichen oder wem auch immer.
Du scheinst deinen männlichen Kollegen bei der Polizei (und Polizisten sind immer noch überwiegend Männer) jedoch diesbezüglich nicht viel zuzutrauen. Da frag ich dich wieder: Warum ist das so ? Schlechte Erfahrungen mit Männern gemacht ?
Da brauchen Polizisten aber SEHR viel Selbstbewusstsein, um im
oben geschilderten Fall nichts gegen den Mann zu unternehmen.
Was hat denn das mit Selbstbewusstsein zutun ? Bei einer Prügelei muss die Polizei auch irgenwie entscheiden, ohne bereits zu wissen, wie das ganze begonnen hat. Wichtig ist doch, dass man die Beteiligten erstmal trennt. Den Rest kann man dann in einem Gerichtsverfahren klären. Ein Mann mit einen verbrannten Arm gehört nach meinem Verständnis übrigens erstmal zum Arzt.
Es war wie gesagt etwas schwierig links zu finden, die sich
der Problematik nicht sehr einseitig nähern (kannst ja selbst
mal googlen).
Nein, muss ich nicht, weil ich die ganze Aufregung nicht vestehe. Ich finde das Gesetz völlig in Ordnung, so wie es ist.
P.S. Das Thema nimmt mich aus persönlichen Grü+nden emotional
sehr mit. Bitte habe Verständnis dafür, wenn ich den thread
nicht fortsetzen möchte.
Das finde ich schade. Ich denke es ist klar, dass dieses Thema häufig mit Emotionen behaftet ist, je nachdem, was für persönliche Erfahrungen ein Mensch gemacht hat. Grundsätzlich habe ich damit auch kein Problem, nur dann, wenn diese Emotionen sich quasi als pauschale Anklage gegen das gesamte andere Geschlecht manifestieren. Das konnte ich schon bei Frauen in der Frauenbewegung nicht ausstehen, die Männer insgesamt oder einen ganz speziellen für ihr gesamtes Elend verantwortlich machen wollten *jammer*. Ja, solche Frauen gibt es auch. Nur ist solchen Leuten selten zu helfen.
Wenn du hingegen der Meinung bist, dass es irgenwo Mißstände in unserer Gesellschaft gibt, dann solltest du diese ruhig aufzeigen. Nur wäre es dann vielleicht weise, wenn man nicht wie Heinrich und Kay hier versucht Geschlechterkriege anzuzetteln, sondern sich tatkräftige Unterstützung bei Mensch sucht, die dies ähnlich sehen, und zwar ganz unabhängig davon, ob diese Frauen oder Männer sind.
Was du aber nicht erwarten kannst ist, dass Frauen sich dafür engagieren, die Probleme von Männern zu lösen und gleichzeitig von diesen als Verursacher und Böseböse beschimpft werden.
Gruß
Marion