Männer projezieren sich in die Weiblichkeit

Ich würde gerne einmal mit Euch die Aussage:

„Männer projezieren sich in die Weiblichkeit“ besprechen.

Nachdem ich mich nun ein wenig in die „gender studies“ eingelebt habe, würde ich gerne Eurer Wissen in Bezug auf dieses Thema (nicht allein auf diese Aussage!) erfahren.
Wenn Männer Frauen lieben, lieben sie sich dann selbst, weil sich Männer in Frauen spiegeln und sich darin selbst erkennen?

Was meinte Freud zu diesem Thema, was de Beauvoir oder Woolf?

Ich möchte einfach mal eine Diskussionsrrunde zu diesem Thema einläuten und mein Wissen auf diesem Gebiet erweitern, um die Gedanken der Gender Studies besser verstehen zu können, wer kann mir dabei helfen?

cu
Thomas

und vielleicht noch als Zusatz:

Inwieweit können/dürfen wir sagen, dass die Frau ein „Konstrukt“ des Mannes ist?

präzisiere bitte
Hallo Thomas!

Ich fange beim besten Willen damit nichts an, kannst Du das bitte genauer erläutern?

Läuft das unbewußt ab, ähnlich wie beim Ödipus? Könnte es sein, daß Dein posting im Psychologie-Brett besser aufgehoben wäre?

Grüße

Gollum

das ist kein einzelner Komplex, der ich da vorgestellt habe.

Hier treffen sich Grundzüge der Frauenforschung und der gender studies zusammen. Darüber wollte ich mehr erfahren :wink:

Ist hier goldrichtig

Hallo Thomas,

in Geschlechterstudien unerfahren poste ich jetzt trotzdem.
Ist es denn sich so, dass wir alle, egal welchen Geschlechts oder Alters, in dem anderen das besonders lieben, was uns vertraut ist?
Da suchen Menschen die Hunde (nicht zufällig) aus, die ihnen ähnlich sehen, Frauen lieben Muskeln und hoffen auf Schutz (ohne zu prüfen ob das Arnie-Abbild auch mutig ist), Männer lieben kurvenreiche Figuren und suchen sich damit eine gesund wirkende, lebenslustige und vitale Frau aus (ohne zu wissen, ob diese gebährfähig und gesund ist), kleine Kinder müssen knuffig und knuddelig wirken, damit der Beschützerinstinkt bei Erwachsenen hervorgerufen wird (manchmal bis zur krankhaften Zuneigung)…usw. Das hat nichts mit Projektion sondern mit der unmittelbaren Erfüllung einer Erwartung zu tun.

Wenn Männer Frauen lieben, lieben sie sich dann selbst, weil
sich Männer in Frauen spiegeln und sich darin selbst erkennen?

Ich glaube nicht, dass sie das Männliche in einer Frau lieben, sondern was sie sich beim Erscheinungsbild wahrgenommene für ihre Mann-Frau-Beziehung wünschen. Und das kann sehr unterschiedlich sein.

In manchen Beziehungen leiden Frauen darunter, wenn ihre Männer von ihnen nicht mehr erwarten als ihr gutes Aussehen und Tatkraft, obwohl sie als Freund(in) noch mehr zu bieten hätten. Da teilen diese Sorte Männer genau auf, wann sie mit wem ihre Zeit verbringen „meine Freizeit verbringe ich mit meinen Kumpels, und ab und zu mache ich was mit der Familie“. In den Fällen suchen sie gar nicht erst nach ihrem Widerschein in der Frau, sondern legen die Frauen auf ihre Rolle als Ehefrau und Mutter fest, wie bei anderen Menschen in ihrer Umgebung auch.

Soviel ich weiß nehmen wir sowieso nur begrenzt bewußt den anderen wahr, und lernen auch nach jahrerlanger Beziehung nicht alle Seiten unseres Gegenübers kennen. Vermutlich liegt es daran, dass wir die uns fremd wirkenden Seiten des anderen nicht einordnen können, und sie damit übersehen. Ich denke daran, dass Frauen lange nicht mitbekommen, wenn ihr Mann bisexuelle Veranlagung hat. Würde sie projezieren können, käme die Veranlagung nicht zum Tragen. So aber wird sie versteckt ausgelebt.
Würden Männer erfolgreich projezieren können, dann hätte die Gesellschaft nicht wie momentan den Hang dazu zu verweiblichen, und dann gäbe es weniger Kommunikationsprobleme zwischen Männer und Frauen. So ist meine Einschätzung.

Ich möchte einfach mal eine Diskussionsrrunde zu diesem Thema
einläuten und mein Wissen auf diesem Gebiet erweitern, um die
Gedanken der Gender Studies besser verstehen zu können, wer
kann mir dabei helfen?

Es wäre interessant zu wissen, was genau du durch die Gender Studies erfahren hast.

viele Grüße
grilla

Nur ein kleiner Denkanstoß:
Männer lernen in allerfrühester Kindheit, dass sie ihre emotionalen Bedürfnisse von einer Frau - also bei der Mutter - befriedigt bekommen. (Und dies mehr als Töchter!) Während Väter sich in der Regel bemühen, ihre Söhne zu Männern zu machen und sie „abzuhärten“, bemühen sich Frauen darum, allen Bedürfnissen ihrer Söhne gerecht zu werden.
Studien konnten nachweisen, dass das Verhalten von Müttern gegenüber ihren Söhnen deren Entwicklung sehr viel mehr entspricht und diese stützt, als dies bei Töchtern der Fall ist.
Um auf den Punkt zu kommen:
Ich denke, dass Männer sich nicht so sehr in die Weiblichkeit hineinprojezieren, sondern lediglich ihre Erfahrungen zum Zuge kommen:
bei Frauen ist es „erlaubt“, die vorhandene emotionale Bandbreite auszuleben und auch:
bei Frauen darf ich leiden und mein Leid noch in der Darstellung übertreiben, denn eine Frau ist dafür zuständig, sich um diese Belange zu kümmern:

  • Frauen erfüllen sämtliche emotionalen Bedürfnisse
  • Frauen umsorgen die Männer
  • Frauen tuen alles, um deren körperliches und seelisches Wohl zu erhalten.

p.S.: Natürlich werden diese Dinge nicht genauso bewusst erlebt und natürlich wäre es höchstens Küchenpsychologie zu behaupten, jeder Mann erwarte von seiner Frau/ Freundin, die Mutter-Rolle zu übernehmén, aber es gibt durchaus bestimmte Erfahren, die wir alle gemacht haben. Und diese spielen eine Rolle dabei, welche unbewussten Erwartungen wir an unsere Mitmenschen stellen.

Danke…
… für die präzise Beschreibung der gender-studies, bzw deren Zusammhänge mit der Spiegelung des (männlichen) Selbst in der Frau!

Gollum

Ich würde gerne einmal mit Euch die Aussage:

„Männer projezieren sich in die Weiblichkeit“ besprechen.

Was´n das für ne Aussage? Naja, hat wahrscheinlich den Sinn, Frauen-an-sich mit „höherem“ als Kalorienzählen und Kreuzworträtsel zu beschäftigen.

Nachdem ich mich nun ein wenig in die „gender studies“
eingelebt habe, würde ich gerne Eurer Wissen in Bezug auf
dieses Thema (nicht allein auf diese Aussage!) erfahren.

Schade, wollte grad einen link zum EMMA.de Forum posten, von wegen der Gender Studies. http://www.emma.de/632063265967770.html Demnächst ist das also ein geschlossenes Clübchen. Sagt vielleicht mehr, als alle Abhandlungen.

Wenn Männer Frauen lieben, lieben sie sich dann selbst, weil
sich Männer in Frauen spiegeln und sich darin selbst erkennen?

Warum sollte Frau da überhaupt drüber nachdenken? Wem nützt das? Zeitverschendung.

cu
Thomas

Voy

Hi Thomas,

ich glaube in Psychologie wäre das besser aufgehoben.
Und was Woolf und Beauvoir so sagen, weiss ich nicht.

„Männer projezieren sich in die Weiblichkeit“

Wenn Männer Frauen lieben, lieben sie sich dann selbst, weil
sich Männer in Frauen spiegeln und sich darin selbst erkennen?

Ich sach jetzt ma, wenn das so wäre, müssen Frauen ja wohl gute Reflektoren sein, d.h. inhaltslos, das wiedergebend was hineinsieht. Oder? Okay, auch ein See spiegelt, führt aber ein eigenes Innenleben, aber eher durch fremde, eigenständige Organismen, nicht weil er ein See ist und eben so daliegt und nix anderes zu tun hat, als zu spiegeln.

Ich bekomm es nicht hin was du meinst.

Ich finde nicht das Männer sich immer nur selbst lieben, weil sie „ihre weiblichen Teile“ in der Partnerin sehen und sich selbst erkennen. 1. wäre das für mich im weitesten Sinne Onanie und 2. was erkennen sie denn? Da beist sich die Katze (Mann) ja wohl in den Schwanz. Da kommt es nie zu einer Entwicklung…3. Wo bleibt die Frau als Person - entweder ist die Frau so inhaltslos das sie keine Rolle spielen kann (oder ist sie tot?) oder der Mann sieht durch sie durch und erkennt sie nicht als Individuum.

Oder soll das heissen Männer holen sich nur Partnerinnen die so (sinnlos) „schön“ sind, das sie sich in ihnen spiegeln können, inkl. ihrer ganzen (mehr oder weniger traumatischen) Erfahrungen und Erziehungen?

Und wenn das so ist, Männer projezieren sich in die Weiblichkeit, wieso lernen die dann nicht mal grundsätzliches wie:

Das Telefonat mit der besten Freundin kann man nicht mal kurz unterbrechen

Frau hat niemals zuwenig Schuhe

Spinnen sind keine Lebewesen, sie sind schrecklich!! Richtig schrecklich.

Frisör, Gynäkologe und Kosmetikerin sind die wichtigsten und vertrauensvollsten Termine die man haben kann, egal wie oft und lange man da ist

Es gibt bestimmte Filme die verstehen Männer einfach nicht, da nützt keine Diskussion!

Um nur mal weniges zu nennen.

Oder heisst das projezieren das man sich nur selbst sieht, das andere nie? (Was wieder einiges erklären würde)

Wäre nett wenn du trotzdem mal etwas mehr schreiben würdest, damit wir alle mehr über Gender Studies erfahren können und wer sich hier wieso in wem spiegelt. (Man will sich ja auch fortbilden…)

Gruß
Helena

woyäger

http://www.emma.de/632063265967770.html Demnächst ist das also
ein geschlossenes Clübchen. Sagt vielleicht mehr, als alle
Abhandlungen.

das spannendste an dem text ist das komma. wie du das nur immer wieder schaffst…

Warum sollte Frau da überhaupt drüber nachdenken? Wem nützt
das? Zeitverschendung.

mfg

http://www.emma.de/632063265967770.html Demnächst ist das also
ein geschlossenes Clübchen. Sagt vielleicht mehr, als alle
Abhandlungen.

das spannendste an dem text ist das komma. wie du das nur
immer wieder schaffst…

nur kein neid. dafür bist du mir in sachen witz lichtjahre voraus.

mfg

Zeitverschwendung

lichtjahre

Hallo Grilla,

ich finde den Ursprungsartikel mit dem „projezieren“ ausgemachten Schwachsinn. Zum Glück sind die Frauen, die sich so was ausdenken in der Minderzahl. Immerhin steckt einiges an Gehirn hinter solch umfassenden Interpretationen. Das könnte frau aber besser für den Fortschritt der Menschheit (Umwelt, Armut) einsetzen als für weithergeholtes herablassendes Philosophieren über die dummen bösen Männer.
Ansonsten möchte ich dir zu deinem Artikel gratulieren. Da gibt es kaum was hinzuzufügen. Sehr gut geschrieben. Meine einzige Befürchtung ist allerdings, dass die feministischen Sektiererinnen darauf nur mit Unverständnis reagieren.

Mit freundlichen Grüßen
Tilo

Ich würde gerne einmal mit Euch die Aussage:

„Männer projezieren sich in die Weiblichkeit“ besprechen.

Nachdem ich mich nun ein wenig in die „gender studies“
eingelebt habe, würde ich gerne Eurer Wissen in Bezug auf
dieses Thema (nicht allein auf diese Aussage!) erfahren.
Wenn Männer Frauen lieben, lieben sie sich dann selbst, weil
sich Männer in Frauen spiegeln und sich darin selbst erkennen?

Wenn überhaupt dann die Einheit, das Gefühl wir gehören zusammen.
Aber abgesehen davon das es „die Männer“ nicht gibt, dürften die
Männer die sich selbst nicht lieben auch keine Liebe zu Frauen
entwickeln können. Das ist doch so wie mit den „Frauen sind
Gefühlvoller, Einfühlsamer etc.“ Sprüchen. Ich kenne jedemenge
gefühllose weibliche Dampfwalzen. Mit Schubladendenken kann man zwar
tolle Schlagzeilen erzeugen, aber sonst kommt nichts sinnvolles dabei
raus.

Gruss Jan

lichtschnell