Hallo,
Mich würde interessieren, warum sich viele Männer (vor allem
aus der Generation 40+) einen Schnauzbart stehen lassen.
Heute entsteht das Schnauzer/Schnurrbart-Tragen wie ein Modetrend eben entsteht - Brad Pitt trägt einen, also tragen „alle“ einen.
Bei den Männern in meiner Umgebung ist es meist so, wie Peder es beschrieben hat - irgendwann aus Bequemlichkeit oder Neugierde ausprobiert, für gut befunden, daran gewöhnt und das war’s dann.
Dass der (Voll-)Bart seit Männerjahrtausenden (schon Tutanchamum trug einen mit Gold- und blauen Fäden geschmückten) ein Zeichen von Männlichkeit und Macht, aber auch von Weisheit und Lebenserfahrung war, ebenso von religiöser Einstellung (bis heute), ist bekannt.
Wer keinen hatte - so, wie z.B. mächtige Frauen im alten Ägypten, trugen einen (künstlichen) Zeremonialbart.
War der Herrscher glattrasiert (wie z.B. Louis XIV oder Friedrich der Große) kam der Bart wieder aus der Mode.
Die Bartmode wechselte tatsächlich schon seit altersher und zwar meist mit der (Bart-) Tracht des jeweiligen Herrschers.
Französische Könige des 15. Jhs trugen schon den geteilten Bart…d.h.Oberlippenbart und mehr oder weniger große Kinnbärte fein säuberlich getrennt.
In modernen Zeiten war und ist der Bart immer auch ein (vermeintliches?) Zeichen von „anders Sein“, Revoluzzertum, Intellekt und Kritik.
Dass die verschiedenen Bärte durchaus auch schon in früherer Zeit auf einzelne, innovative Träger zurückgegangen sein dürften, zeigt die Namensvielfalt der Bärte:
Da gibt es den Henriquatre - das ist der rund-um-den-Mund,
den Musketier oder Victor Emanuel
den Kaiser Wilhelm
den Chaplin
Menjou-Bart, etc.
Wenn du dich sehr für das Thema interessierst, hier eine interessante Dissertation, die viele Aspekte des (Schnurr-) Bartes abdeckt. Da geht es z.B. auch um die (von Männern gewünschte) Unterscheidung von Mann und Frau, um Kulturgeschichte des Bartes, um Bodystyling, Bart und Weltanschauung und noch viel mehr:smile:
http://www.chemie.uni-hamburg.de/bibliothek/2005/Dis…
Gruß, Maresa