Mag der Staat keine Radfahrer?

Hallo,

auch wenn man sich als Radfahrer an alle Verkehrsregeln und Gesetze haelt muss man, wenn ein Autofahrer nicht aufpasst und einen verletzt, die Krankenhauskosten mitbezahlen (zumindest 20%).

http://www.spiegel.de/auto/aktuell/unfall-richter-ge…

Wenn diese Rechtssprechung konsequent weitergefuehrt wird ist auch jeder mit Schuld der einen Kleinwagen statt eines SUV faehrt und im Krankenhaus landet weil ein SUV-Fahrer ihn rammt… Jeder weiss doch dass ein Kleinwagen niemals so sicher wie ein SUV, Oberklasseauto… ist, also ist man selbst (teilweise) Schuld obwohl der andere einen Unfall verursacht… zumindest laut der Logik dieser Richter.

Wenn man das ganze weiterspinnt kann man auch sagen dass jeder der ueberhaupt das Haus verlaesst ganz bewusst ein Risiko eingeht und konsequenterweise selbst fuer eventuelle Gesundheitsschaeden bezahlen muss die durch andere verursacht werden.

Irgendwie verstehe ich den Rechtsstaat nicht: Wenn ein Autofahrer durch einen Fahrfehler einen Radfahrer verletzt ist dieser Radfahrer mit Schuld obwohl er sich nichts zu Schulden hat kommen lassen… entweder besteht Helmpflicht oder nicht, man bestraft ja auch niemanden der bei gelb (und damit legal) ueber eine Ampel faehrt und von jemanden gerammt wird der die andere Ampel bei rot ueberfahren hat.

Zusaetzlich kann ein Helm auch zu mehr Unfaellen fuehren:
http://www.medical-tribune.de/home/news/artikeldetai…

Was findet ihr vom mitbezahlen bei Fremdverschulden?

Gruss
Desperado

Besser Peruecke als Helm…
Im zuvor verlinkten Artikel wird auch gezeigt was besser hilft: Maennliche Radfahrer sollten eine Peruecke aufsetzen um wie eine Frau auszusehen, Autofahrer ueberholen das Rad dann weniger gewagt:

http://www.medical-tribune.de/home/news/artikeldetai…

Mal sehen ob maennliche Radfahrer in Zukunft dann auch eine Mitschuld haben wenn sie sich keine Peruecke aufgesetzt haben…

Guten Abend!

auch wenn man sich als Radfahrer an alle Verkehrsregeln und
Gesetze haelt muss man, wenn ein Autofahrer nicht aufpasst und
einen verletzt, die Krankenhauskosten mitbezahlen (zumindest
20%).
http://www.spiegel.de/auto/aktuell/unfall-richter-ge…

Wer als Radfahrer ohne Helm unterwegs ist, hat nicht das Mögliche und Zumutbare getan, bei einem Unfall schwere Kopfverletzungen zu vermeiden. Ähnliches trifft auch Fußgänger, die mit Stöckelschuhen oder Ledersohlen auf winterlich glatten Wegen unterwegs sind, obwohl es keine Vorschrift gibt, die Winterschuhe vorschreibt.

Ein Mindestmaß an Umsicht und Vorsorge muß man von jedem Menschen erwarten. Nach meinem Empfinden gibt es deshalb an o. g. Urteil nichts zu beanstanden.

Gruß
Wolfgang

nach 10 Desperado kein Fahrrad mehr fahren!

Moin,

das klingt wieder mal sooo gemein, dass die gesamten Beitragszahler für vermeidbare Kopfschmerzen aufkommen müssen.

Ohne es genau zu wissen und gelesen zu haben: gemeint ist hier wohl: Radfahrer hat einen Unfall, direkte Unfallfolgen (durch Berührung oder direktem Anschluss an das Ausweichmanöver) dürften wohl weiter ebgesichert sein. Anders dann: kommt ins Trudeln und stürzt „normal“, wie es auch ohne Fremdeinwirkung hätte passieren können. Wenn der Radler nun kein Helm trug: Vermeidbare Unfallfolge „Loch im Kopf“ ergo: Teilschuld

Mich wundert es nur, dass es gerade Radlerfahrer trifft. Gefühlt stehen wir kurz vor der Einführung der Helmpflicht.

LG
Ce

Hallo,

wissenschaftliche Untersuchungen zeigen aber dass ein Helm evtl. sogar die Unfallgefahr erhoeht und eine Peruecke das Unfallrisiko vermindert. Also waere ein logisches Urteil eines welches Radfahrer mit Helm mitbezahlen laesst und nur Radfahrer mit Peruecke oder langen Haaren nicht.

Und waere es auch OK fuer Dich wenn Kleinwagenfahrer bei Fremdverschulden selbst mitbezahlen muessen weil sie kein groesseres und damit meist sichereres Auto fahren?

Gruss
Desperado

Man merkt dass Du den Artikel nicht einmal gelesen hast. Deshalb gehe ich davon aus dass Du meine Antwort hier auch nicht liest…

Moin,

Zusaetzlich kann ein Helm auch zu mehr Unfaellen fuehren:
http://www.medical-tribune.de/home/news/artikeldetai…

schwache Argumente!
Als das ABS eingeführt wurde, gaben die Versicherungen anfangs den Auto damit Rabatte, bis sie merkten, daß die Fahrer riskanter fuhren.
Soll ABS & Co also wieder abgeschafft werden?!

Ich hatte mal einen Fahrradunfall (wurde von einer Windböe umgeworfen) bei dem mich der Helm vor einer wohl schweren Kopfverletzung bewahrte. Der Helm war zerdeppert und ich hatte eine leichte Wirbelstauchung. Ohne Helm wäre wohl eine massive Gehirnerschütterung oder ein Schädelbruch fällig gewesen.

Ohne Helm fahre ich keinen Meter mehr mit dem Rad.

Gandalf

Hallo,

Als das ABS eingeführt wurde, gaben die Versicherungen anfangs
den Auto damit Rabatte, bis sie merkten, daß die Fahrer
riskanter fuhren.
Soll ABS & Co also wieder abgeschafft werden?!

Das kann man nicht vergleichen, ausser Radfahrer selbst wuerden mit Helm risikofreudiger fahren.

Es ist ja nicht so dass Autos mit ABS haeufiger von anderen Autos gerammt werden weil diese weniger Abstand halten.

Gruss

Desperado

Moin,

ich halte die Studie für kaum relevant, weil systematische Fehler darin sind.
Ich fahre seit rund 20 Jahren mit Helm auch in der Stadt und hätte nach dieser Studie wohl geschätzte hundert mal oder häufiger vom Rad geholt worden sein. War bisher noch nie der Fall.
Um die Unrelevanz zu erhöhen;
Ich kenne viele Radfahrer, die mit Helm fahren und viele die es ohne tun. Nach der Studie müssten die, die mit fahren deutlich häufiger vom Rad geholt werden.
Kann ich auch nicht bestätigen.

Und jetzt?!

Gandalf

Guten Abend,

ich halte die Studie für kaum relevant, weil systematische
Fehler darin sind.

Welche?

Ich fahre seit rund 20 Jahren mit Helm auch in der Stadt und
hätte nach dieser Studie wohl geschätzte hundert mal oder
häufiger vom Rad geholt worden sein. War bisher noch nie der
Fall.

Es gibt auch Raucher die 100 werden…

Um die Unrelevanz zu erhöhen;
Ich kenne viele Radfahrer, die mit Helm fahren und viele die
es ohne tun. Nach der Studie müssten die, die mit fahren
deutlich häufiger vom Rad geholt werden.
Kann ich auch nicht bestätigen.

Es gibt offiziell rund 2500 Fahrradunfaelle in D pro Jahr. D.h. die Chance ist eh sehr gering einen schwereren Unfall zu erleiden. Du brauchst also sehr viele Daten von Radfahrern die mit und ohne Helm eine vergleichbare Strecke in vergleichbaren Konditionen (Wetter, Aussehen, Farbe der Kleidung…) fahren.

Gruss
Desperado

ich hatte diesen Artikel nicht gelesen aber einen anderen, wohl ähnlichen.

Deine Antwort (wenn man diese so nennen kann) habe ich gelesen

Ändert alles jedoch nichts daran, dass

  1. Helm schon die Unfallfolgen mindert
  2. Dein Windmühlenkampf nicht entscheidend von Deiner Wut zum besseren Ende führt
  3. Perücken nicht von z.B. Kindern beachtet werden
  4. Kleinwagenfahrer durchaus dann ein Problem haben werden, wenn diese vom Getränkemarkteinkauf erschlagen werden, nachdem sie den Unfall an sich mit Airbagspuren überstanden hätten

einen ruhigen Abend wünscht
Ce

Moin,

ich halte die Studie für kaum relevant, weil systematische
Fehler darin sind.

Welche?

* nur ein Fahrer
* nicht standardisierte Messumgebung (OK, das ist problematisch, aber trotzdem nötig)
* Nur ein Messplatz
* Keine Angaben bei welchen Umweltbedingungen gearbeitet wurde (Licht, Sicht etc.)
* keine Angaben zur Verkehrsdichte
* Einflüsse auf Fahrer (müde, Medikamente, Alkohol…)

Es wäre zudem interessant die Originalpublikation zu lesen, aber die Zusammenfassung wirkt nicht sehr valid.

Ich fahre seit rund 20 Jahren mit Helm auch in der Stadt und
hätte nach dieser Studie wohl geschätzte hundert mal oder
häufiger vom Rad geholt worden sein. War bisher noch nie der
Fall.

Es gibt auch Raucher die 100 werden…

OK, wenn Du auf diesem Niveau argumentierst, brauchen wir wohl nicht mehr weiterzureden.

Gandalf

1 Like

Hallo,

  1. Helm schon die Unfallfolgen mindert

Wo gibt es denn dazu gute Daten?

Gruß,

Sebastian

Hallo,

Was findet ihr vom mitbezahlen bei Fremdverschulden?

Nicht sehr konsequent.

Auch Todesfälle von Autofahrern sind in hohem Anteil durch Schädelverletzungen bedingt. Ich denke, wer ohne Helm Auto fährt, sollte entsprechend an den Folgen mitbeteiligt werden.

Have fun,

Sebastian

Falschmeldung
Hallo,

die Meldung ist falsch.

Es ging bei der Gerichtsverhandlung nicht um die Krankenhauskosten, sondern um Schmerzensgeld und Folgekosten.
http://www.juraforum.de/recht-gesetz/bei-fahrradunfa…

Journalisten sind auch nicht mehr das, was sie waren, SPON höchstens einen Millimeter von Bild weg und es gilt das Gesetz: Lese ich das, was ich lesen will, schaltet sich das Hirn ab.

Mit Schmerzensgeld und Folgekosten sind nicht die Krankenhauskosten bzw. generell die Kosten nicht gemeint, die sowieso von den Krankenkassen übernommen werden. Die werden nämlich immer von den Krankenkassen der jeweiligen Opfer übernommen, völlig egal, wer Schuld hat. Rösler wollte das mal ändern, dass diese Kosten von den Haftpflichtversicherungen übernommen werden, um die Krankenkassen zu entlasten. Aber dazu ist es meines Wissens nach nicht gekommen.

Schmerzensgeld um 20 % reduziert zu bekommen, weil ein Schaden entstanden ist, der durch Helm hätte reduziert werden können, finde ich in Ordnung. Der „Feldversuch“ eines einzelnen Psychologen hat grenzwertig gegen Null Aussagekraft. Ich bastle dir in Nullkommanix eine „Studie“ zusammen, die das Gegenteil beweist. Dafür gibt es schon ausreichend Studien, die die Wirksamkeit belegen, ernsthaft gestritten wird eigentlich nur darum, wie groß der Effet ist.

Verlässt du dich auf Coitus interruptus? Nein? Warum nicht? Weil das Risiko ein ungewolltes Kind zu bekommen in keinem Verhältnis zur Aufwand steht. Die Wahrscheinlichkeit, mit Fahrrad eine Kopfverletzung zu erleiden, ist wohl geringer. Aber der mögliche Schaden ist ungleich größer. Es sei denn, du vertrittst die Auffassung, dass man dann so einen Dachschaden hat, dass man eh nichts mehr mitbekommt.

Grüße

Uli

Richter ohne Kenntnis
Es gibt verschiedene wissenschaftliche Untersuchungen über die Wirksamkeit von Helmen - mit recht untershcidlichen Ergebnissen. Meher konten keine Wirksamkeit nachweisen, andere schon. Inzwischen gab es eine Meta-Studie, die zum Schluß kam, dass es in der Summe tatsächlich - wenn auch geringe - positive Wirksamkeit gibt. Im Klartext: für die Sicherheit von Radfahrern hat der Helm nur eine untergeordnete Rolle.
Einen besonderen Grund, weshalb ein normaler Radfahrer einen Helm tragen soll, Fußgänger oder PKW-Fahrer aber nicht, gibt es nicht. Damit entfällt auch die Begründung, ein Radfahrer hätte nichtgenügend für seine Sicherheit getan. Denn mit der gleichen Begründung könnte man Helme für Treppensteiger (höchste Anzahl von Kopfverletzungen!) oder Schulterprotektoren für Radfahrer vorraussetzen. Die Propaganda für den Radhelm (von welcher Seite?) und die Realität von Unfällen und Verletzungen haben nichts miteinander zu tun.
Ich gehe davon aus, dass das Urteil eine Revision nicht übersteht.

Hallo,

  1. Der Staat mag Radfahrer.
  2. Die Justiz unsterstellt eben ein Mitverschulden und bezieht sich auf http://dejure.org/gesetze/BGB/254.html
  3. Helme sind sinnvoll laut überwiegender medizinischer Gutachten und Erfahrungen
    http://www.medscapemedizin.de/artikel/4900467
    http://www.dgu-online.de/qualitaet-sicherheit/praeve…
  4. Skifahrer sind ähnlich in der Mithaftung. Fußgänger können u.U. auch in der Mithaftung sein.
    http://blog.beck.de/2012/12/20/verkehrsrecht-mal-and…

Deine weiteren Schlussfolgerungen aus dem Urteil sind lediglich polemisch.

entweder besteht Helmpflicht oder nicht,
man bestraft ja auch niemanden der bei gelb (und damit legal)
ueber eine Ampel faehrt und von jemanden gerammt wird der die
andere Ampel bei rot ueberfahren hat.

  1. Es ist keine Strafe, sondern eine Mithaftung. Das eine ist StGB, das andere BGB.
  2. Ist dann was an der Ampelschaltung falsch. Da ist die Kommune oder der Landkreis auch in der Haftung.
  3. Bei Gelb ist anzuhalten, sofern dies wegen der Geschw. noch geht.
    Vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Ampel#Gelblicht

Zusaetzlich kann ein Helm auch zu mehr Unfaellen fuehren:
http://www.medical-tribune.de/home/news/artikeldetai…

Ob man den Selbstversuch eines Verkehrspsychologen gleich als Studie gelten lassen sollte ? Ich habe meine Zweifel. Da verlasse ich mich mal auf die Runde des Deutscher Verkehrsgerichtstages.

Was findet ihr vom mitbezahlen bei Fremdverschulden?

Absolut richtig.

Aber es steht Dir ja frei, Deinen Kopf zu riskieren :wink:.

Gruß
vdmaster

Zitat:
„Als das ABS eingeführt wurde, gaben die Versicherungen anfangs den Auto damit Rabatte, bis sie merkten, daß die Fahrer riskanter fuhren.
Soll ABS & Co also wieder abgeschafft werden?!“

Ja. Es sollten alle technischen Sicherheitsmaßmnahmen abgeschafft werden, die dazu führen, dass der Fahrer Eigenverantwortung abgibt und dafür als Gegenleistung trügerische Sicherheit bekommt.

Zitat:
„Ich hatte mal einen Fahrradunfall (wurde von einer Windböe umgeworfen) bei dem mich der Helm vor einer wohl schweren Kopfverletzung bewahrte. Der Helm war zerdeppert und ich hatte eine leichte Wirbelstauchung. Ohne Helm wäre wohl eine massive Gehirnerschütterung oder ein Schädelbruch fällig gewesen.“

Wenn du nicht mal eine schwere Gehirnerschütterung abbekommmen hast, war der Schlag auf den Kopf nicht allzu hoch - und dein Helm hat versagt. Möglicherweise wärst du mit dem Kopf gar nicht aufgeschlagen, wenn dein Kopfumfang nicht dank Helm verbreitert worden wäre. Du hast einen zerbrechlichen Helm getragen. Ein möglicher Grund, warum die Erfolgsquote von Radhelmen entgegen den Erwartungen so niedrig ausfällt: die Testmethoden sind den beschränkten Möglichkeiten der Hersteller angepaßt. Mit der realen Komplexität eines Unfalls haben sie nichts zu tun.

Bei Diskussionen um den Radhelmen treten erstaunlich viele Leute auf, denen der Helm vor schwerer Verletzung, ja den Tod bewahrt hat. Jedenfalls bekennen sie das. Rechnet man das hoch, so müßten früher massenweise Radfahrer weggestorben sein.

klasse!

Wenn du nicht mal eine schwere Gehirnerschütterung abbekommmen
hast, war der Schlag auf den Kopf nicht allzu hoch - und dein
Helm hat versagt. Möglicherweise wärst du mit dem Kopf gar
nicht aufgeschlagen, wenn dein Kopfumfang nicht dank Helm
verbreitert worden wäre. Du hast einen zerbrechlichen Helm
getragen.

schön für Dich, daß Du eine Kristallkugel besitzt, nur solltest Du die mal zur Rekalibrierung schicken.
Find ich schon dreist, solche Mutmaßungen zu äußern.

Weißt Du welchen Helm ich trug?
Weißt Du, wie der Unfall sich abspielte?
Hast Du den Helm hinterher gesehen?

Ne, aber schlau tönen kann der Herr

Plong!

Gandalf

Moin,

Inzwischen gab es eine Meta-Studie, die zum Schluß kam,
dass es in der Summe tatsächlich - wenn auch geringe -
positive Wirksamkeit gibt.

die Du sicher auch zitieren oder zumindestens die bibliographischen Daten angeben kannst.

Gandalf