Hallo Karl Heinz
Interessant sind in diesem Zusammenhang imho die Fragen
a) Gibt es Nationen, die (generell, seit langer Zeit) unbeliebter in der Welt sind als andere?
b) Gibt es alte Antipathien, die sich aber natürlich auch wandeln?
Letztere, also b, ist relativ leicht zu beantworten, meine ich. Dass die Engländer die Deutschen wenig mögen, ist allbekannt. Da hilft auch nicht groß die Begeisterung der Deutschen für englische Rockbands wie Beatles, Rolling Stones, Dire Straits etc.
Die Deutschen versuchen zwar öfters, die Engländer zu mögen, aber die Engländer bleiben ungerührt.
Das Verhältnis Deutschland - Frankreich hingegen hat sich (Umfragen!) deutlich verbessert. Ob das daran liegt, dass man zusammen die EU und den EURO geschmiedet hat oder ob man sich auf alte gemeinsame Vorfahren und Reiche wie das von Karl dem Großen erinnert, will ich mal dahin gestellt lassen.
Antwort auf a ist schon problematischer. Zweifellos gehören die Deutschen zu den umstrittensten Europäern; wahrscheinlich aber auch zu den unbeliebtesten. Abe auch hier mag eine leichte positive Wandlung zu verzeichnen sein.
Wir müssen wohl auch zwischen „bewundert“ und „beliebt“ untescheiden. Die Franzosen sind möglicherweise beides, die Deutschen eher nur ersteres, wenn überhaupt. Ähnlich ergeht es den Russen. Zu denen könnte man viel sagen, mach ich aber jetzt mal nicht.
Überhaupt sind die östlichen Länder Europas, glaube ich, weniger beliebt und weniger angesehen als die westlichen. Was man den Polen, Bulgaren, Serben, Rumänen usw. alles unterstellt, will ich hier gar nicht erwähnen (die Ungarn kommen etwas besser weg wegen angeblich musischer Begabung oder ähnlichem).
Die romanischen Nationen, insbesondere Frankreich, Spanien und Italien erfreuen sich insgesamt gesehen einer langatmigen Liebe; das mag an denen ihr unterstellten Eigenschaften liegen, die wir „nüchterneren“ Nationen bewundern, als da sind: Charme, Temperament, savoir vivre etc.
Ein weites Feld!
Gruß,
Branden