Mais und Hochwasser

Moin,

wer in der letzten Woche zwischen Regensburg und Passau unterwegs war, konnte jede Menge abgesoffene Maisäcker bestaunen, nicht überflutet, sondern schlicht mit Wasser bedeckt, das nicht mehr versickert. Direkt daneben Getreide und Grünland, das auch nicht trocken ist, aber wenigstens nicht knietief im Wasser versinkt.

Dazu 2 Fragen: Welchen Flächendruck üben die Maisroder, -häcksler, -trnasporter auf den Ackerboden aus? Ist der größer / deutlich größer als der Druck, den die anderen Getreideernter bewirken?

Noch eins wüsste ich gerne: Welchen Flächenzuwachs an Mais verzeichnen wir in Bayern? Was mein Landratsamt verkündet (10 % in den letzten 10 Jahren), liegt so elend daneben, dass es jeder sehen kann, der durchs Land fährt.

Gruß Ralf

Moin,

Welchen Flächendruck üben die Maisroder,
-häcksler, -trnasporter auf den Ackerboden aus? Ist der größer
/ deutlich größer als der Druck, den die anderen
Getreideernter bewirken?

Wenn mich nicht alles täuscht, ist das das gleiche Fahrzeug mit nem anderen Aufsatz dran. Sollte also beim Flächendruck keinen Unterschied machen.
Allerdings werden Maisfelder vor der Aussaat gelockert. Kommt es dann zu starken Regenfällen, verschlammt der Boden und lässt das Wasser schlechter abfließen (Bodenverschlämmung). Da kommt wahrscheinlich demnächst der Landwirt und lockert den Boden nochmal auf.

Noch eins wüsste ich gerne: Welchen Flächenzuwachs an Mais
verzeichnen wir in Bayern? Was mein Landratsamt verkündet (10
% in den letzten 10 Jahren), liegt so elend daneben, dass es
jeder sehen kann, der durchs Land fährt.

Sagt aber die Statistik

Gruß Ralf

Gruß der Völler

Moin Ralf,
als „NordLicht“ kann ich natürlich Deine Beobachtungen in SüdDeutschland nicht nachvollziehen. Die schlechte WasserAufnahme des Bodens könnte man aber wahrscheinlich auch auf die Überdüngung zurückführen, gegen die Mais ja weniger empfindlich ist als alle anderen KulturPflanzen. Den Zuwachs an MaisAnbau entsprechend ebenfalls.
Für die Widerlegung der amtlichen Statistiken kann ich Dir nur viel Energie wünschen.
Freundliche Grüße
Thomas

Hi Ralf,
mir scheint, du hast möglicherweise eine etwas selektive Wahrnehmung.
Auch wenn du quer durch Bayern fährst und etliche abgesoffene Maisäcker siehst und diese dir besonders ins Auge stechen, weil für dich negativ besetzt, kannst du sicher nicht einfach die offizielle Statistik als falsch bezeichnen. Die landwirtschaftlichen Flächen werden sehr genau beobachtet, wie gerade die österreichischen almbauern feststellen müssen
Außerdem nehm ich an, dass auch in Bayern eine Fruchtwechselfolge auf der Feldern ist, und somit die Maisfeder jährlich an anderer Stelle sind

gruss

M@x

Servus,

der Unterschied bei der Ernte von Silomais und Corn-Cob-Mix liegt nicht so sehr im Druck der einzelnen Maschinen - ein selbstfahrender Häcksler oder ein Traktor mit Anbauhäcksler ist leichter als ein Mähdrescher -, sondern darin, dass beim Maishäckseln immer zwei Fahrzeuge dicht nebeneinander fahren: Der Häcksler und der Kipper, der den Häcksel aufnimmt. Die unterschiedliche Belastung dürfte da aber belanglos sein.

Wichtiger ist, dass Getreide nur gedroschen wird, wenn es trocken genug dafür ist, während man Mais bei jedem Wetter häckseln kann, solange Häcksler und Gespann nicht absaufen. Das kann bei tonigen Böden eine starke Verdichtung im Mikroporenbereich durch Verschmieren (Schlupf) verursachen.

Wichtiger für die Verschlämmung der Äcker, die Du gesehen hast, ist aber, dass ein Maisacker sehr lange Zeit offen, ohne Bewuchs, daliegt und vom Herbst des Vorjahres bis etwa Juni des Standjahres allen Niederschlägen direkt ausgesetzt ist. Das hat vor allem im niederschlagsreichen Voralpenraum verheerende Auswirkungen. Bei Wintergetreide und Raps schaut das ganz anders aus.

Die Aufzehrung des Humusgehaltes der Böden bei hohen N-Gaben und daraus folgende Verschlechterung des Wasserhaushaltes und der Struktur der Böden spielt für die Verschlämmung zwar eine Rolle, aber im beobachteten Beispiel hat sie sicherlich keinen Einfluss: Sie passiert nicht innerhalb von Wochen, sondern innerhalb von Jahren, und dort, wo dieses Jahr Mais steht, hat im vorigen Jahr was ganz anderes gestanden. Auch dort, wo dieses Jahr Weizen oder Gerste steht.

Die Angaben des Landratsamtes können richtig sein - wenn in einem Zeitraum von zehn Jahren die Explosion der letzten drei Jahre und ein etwa konstanter Bestand in den sieben Jahren vorher enthalten sind, und wenn das auf eine Region bezogen ist, in der in großem Umfang selbst für Silomais ungeeignetes Dauergrünland ist (also auch 2009-2012 nicht mehr Mais angebaut wurde als vorher), kommt mir das nicht unplausibel vor.

Last, but not least: Silomais steht schon seit etwa fünfzig Jahren auf Äckern, die eigentlich nicht für Ackerbau geeignet sind. Erosion und Verschlämmung hat er auch schon in dieser ganzen Zeit verursacht - das macht den Maisanbau natürlich nicht besser.

Schöne Grüße

Dä Blumepeder

Danke vielmals
Moin,

mag sein, das gerade in unserer Ecke der Zuwachs recht groß ist - ich weiß halt, wie weit ich vor 5 Jahren schauen konnte, wenn ich zwischen den Dörfern unterwegs war - und dass sich diese Steigerung bayernweit gar nicht auswirkt.

Gruß Ralf