Mal eine generelle Frage zum Krallenschneiden

Hallo,

angenommen ein Hund/Katze/Vogel hat extrem lange Krallen, bleibt denn das „Leben“ immer gleich lang, oder wächst es mit der Kralle mit? Und wenn die Kralle dann geschnitten werden muss und man würde soviel wegmachen müssen, dass man ins Leben kommen würde (sofern es mitwächst) bildet es sich beim regelmäßigen Krallenschneiden denn wieder zurück?

Grund für meine Frage: Bei uns läuft eine alte Hündin (ca. 13) spazieren und ich kam heute wegen ihrer langen Krallen mit dem Besitzer ins Gespräch. Das Herrchen meint, der Tierarzt könnte immer nur das absolute Spitzchen schneiden, da bei ihr gleich das Leben kommt. Der Hund (Mix aus irgendwas kleinem und so etwa Dackelgroß) hat aber garantiert rund ein Drittel mehr an den Krallen wie unsere und die Krallen wachsen schon ganz rund. Da der Hund eine aktuelle Impfmarke hat, gehe ich davon aus, er wird tatsächlich regelmäßig dem Tierarzt vorgestellt, die Krallen müssen also dem Tierarzt bekannt sein. Der Hund kommt aus dem Tierheim und hatte auch da diese lange Krallen schon (lt. Hundebesitzer).

Grüße Ute

Hallo,

meine Tierärztin hat mir ebenfalls die Auskunft gegeben, dass - wenn die Krallen über lange Zeit sehr lang bleiben - das Leben mitwächst. Bei meiner Ungarn-Hündin ist das so. Die Krallen sind kaum gebogen und wurden über mehrere Jahre nicht wirklich abgenutzt (Zwinger im Tierheim, Lehmboden). Zudem sind sie auch noch schwarz, so dass man nicht gut sehen kann, bis wohin man schneiden darf. Ich schneide immer nur ganz wenig, gelegentlich feile ich auch, und sorge für eine gewisse Menge an Bewegung auf Asphaltboden - mehr kann man m.E. nicht tun.

Gruß,

Myriam

Hallo Myriam,

danke für die Antwort. Irgendwie tut mir das Hundi mit den Krallen ja leid. Allerdings, selbst wenn es sich zurückentwickeln könnte, wäre das mit sehr großen Schmerzen für den Hund verbunden und bei einem so alten Hund? Mir tuts halt leid sehen zu müssen, dass sie nicht so richtig auf den Ballen läuft sondern eher auf den Krallen (vor allem vorne).

In diesem Zusammenhang: Liebe Tierfreunde, schaut euch ruhig auch mal die Krallen an und lasst sie bei Bedarf kürzen.

Grüße Ute

Hallo Ute,

die Länge der Krallen variiert von Hund zu Hund. Stärker gekrümmte sind kürzer, flach wachsende sind länger, da sie einen weiteren „Weg“ bis zum Boden haben.
Ältere Hunde werden i.d.R. durchtrittiger, wodurch sich die Entfernung von Boden zu Nagelbett vergrößert, die Krallen werden folglich länger. Das Blutgefäß wächst dabei mit.

In den seltensten Fällen bereiten lange Krallen dem Hund Probleme, außer sie rollen sich ein und wachsen mit der Spitze irgendwo ins Gewebe.

Schneidet man dem Hund die Krallen und nimmt sie dadurch aus der Belastung, bekommen sie die Tendenz, an Krümmung zu verlieren und dadurch immer länger zu werden.
Klassisches Beispiel dafür sind Hunde, die in Hundesalons frisiert werden und als Serviceleistung regelmäßig die „Nägel“ geschnitten bekommen. Oft lässt der diesbezügliche Eifer der Besitzer nach, wenn der Hund älter ist, sodass die Intervalle, in denen er gestylt wird, größer bzw. die Salon-Besuche ganz eingestellt werden.
Das sind dann die Hunde, die regelmäßig in die Tierarztpraxis zum Krallenschneiden kommen, da diese inzwischen fast gerade wachsen und so den Boden gar nicht mehr erreichen. Selbst ein Schnitt in Narkose bis tief ins Blutgefäß ändert daran nichts.

Fazit: Solange der Hund nicht wirklich ein Problem mit seinen Krallen hat, sollte man diese in Ruhe lassen. In den seltensten Fällen sind die Krallen Ursache für Lahmheiten oder Geh- und Stehunsicherheiten.

Gruß

Johnny

Hallo Ute,

gerade bei älteren Hunden verändert sich die Kralle. Meistens werden sie länger und gehen nicht mehr normal sondern schräger direkt auf den Boden. Meistens laufen sie sich auch nicht mehr so gut ab.
Aber das kann von Hund zu Hund verschieden sein. Frag doch mal die T.A., ob er was weiss (Veröden) etc…Ansonsten bleibt vielleicht nur öfters zu schneiden.

Gruß

Hallo Johnny,

das ist ja interessant. Uns wurde damals (allerdings noch bei unserem alten TA) erklärt, dass die Krallen eigentlich gar nicht den Boden ganz berühren sollten. Der Hund soll auf den Ballen laufen. Uns wurde es so gezeigt, dass ein dünnes Blatt Papier zwischen Kralle und Boden (bzw. Tisch beim Tierarzt) passen sollte.
Ist dass dann eher Blödsinn?

Bei der kleinen Maus denke ich schon, dass sie zunehmend Probleme hat, da sie irgendwie eierig, wie auf Kohlen läuft, allerdings weiss ich auch nicht ob sie in ihrem Alter natürlich auch schon andere Probleme hat und es gar nicht von den Krallen kommt.

Nur bei einem unserer Hunde müssen die Krallen zurückgeschnitten werden, allerdings hat sie das Problem, dass schon mehrmals eine Kralle eingerissen oder gar abgerissen ist (es ist die mit der Auoimmunerkrankung, keine Ahnung obs damit zusammenhängt). Bei den beiden anderen wetzt sich alles von alleine ab, hier waren noch nie Probleme.

Grüße Ute

Hallo,

wie gesagt, es handelt sich nicht um meinen Hund und der Hund ist regelmäßig in Behandlung (schliesse ich aus der Impfmarke). Wenn halt schon so lange nichts gemacht wurde (oder zu wenig), da der ehemalige Tierhalter es nicht im Griff hatte, dann gehts halt wohl wirklich nur immer Spitzchenweise.

Grüße Ute

Hallo Ute,

das ist ja interessant. Uns wurde damals (allerdings noch bei
unserem alten TA) erklärt, dass die Krallen eigentlich gar
nicht den Boden ganz berühren sollten. Der Hund soll auf den
Ballen laufen. Uns wurde es so gezeigt, dass ein dünnes Blatt
Papier zwischen Kralle und Boden (bzw. Tisch beim Tierarzt)
passen sollte.

wenn die Krallen den Boden nicht berühren würden, könnten sie sich auch nicht abnutzen und würden lebenslänglich immer länger werden. Ob die Krallen beim stehenden Hund den Boden berühren, hängt zum einen von der mehr oder weniger starken Krümmung der Kralle, zum anderen von der Aktivität des Hundes ab. Radiert sich der Hund durch häufige Sprints die Krallen regelmäßig ab, sind diese beim stehenden Tier evtl. ein ganzes Stück vom Untergrund entfernt.

Bei der kleinen Maus denke ich schon, dass sie zunehmend
Probleme hat, da sie irgendwie eierig, wie auf Kohlen läuft,
allerdings weiss ich auch nicht ob sie in ihrem Alter
natürlich auch schon andere Probleme hat und es gar nicht von
den Krallen kommt.

In den seltensten Fällen sind die Krallen dafür die Ursache. Umgekehrt wird ein Schuh draus - der ältere Hund wird durchtrittiger, setzt seine Krallen weniger „aggressiv“ ein und bewegt sich wegen allerhand Zipperlein weniger - dadurch werden die Krallen länger. Schneidet man diese, ändert sich i.d.R. dadurch für den Hund nichts.

Nur bei einem unserer Hunde müssen die Krallen
zurückgeschnitten werden, allerdings hat sie das Problem, dass
schon mehrmals eine Kralle eingerissen oder gar abgerissen ist
(es ist die mit der Auoimmunerkrankung, keine Ahnung obs damit
zusammenhängt).

Gut möglich.

Bei den beiden anderen wetzt sich alles von
alleine ab, hier waren noch nie Probleme.

Das ist die Regel.

Gruß

Johnny

Hallo,

herzlichen Dank für deine ausführlichen Antworten,

Grüße Ute