Hallo Lehitraot,
ich glaube nicht, daß die Mehrzahl der Frauen, die zur Bundeswehr wollen, schießwütige Rambo-Typen sind. Ich denke, es geht weniger ums Soldat sein wollen als vielmehr darum, Verantwortung zu übernehmen. Und wer Verantwortung will, muss eben auch die entsprechenden Pflichten erfüllen. Es wird Frauen hier ständig vorgeworfen, daß sie dazu nicht bereit wären. Aber wieviele Männer würden den Job schon freiwillig machen, wenn sie nicht müssten? Frauen wollen heutzutage natürlich sämtliche Bürgerrechte (ist doch wohl sonnenklar). Und meistens werden die ihnen gnädigerweise (oder per Gerichtsbeschluß ) auch eingeräumt. Allerdings werden ihnen von „fürsorglich patriachalischer Seite“ die dazugehörigen Pflichten (allen voran die Wehrpflicht) nicht zugemutet. Da kann ich die Wut einiger Männer schon verstehen. Schließlich haben auch Männer Familien, die im Ernstfall um sie trauern.
Leider hält sich hartnäckig das Mißverständnis, es wäre die Schuld der Frauen, daß sie diese Pflichten nicht hätten bzw. nicht übernehmen wollten. Und mit diesem Mißverständnis wollte ich aufräumen. Frauen wollen nicht mehr und nicht weniger als Männer. Und daher kann man auch kaum von ihnen erwartet werden, daß sie diese Pflicht jetzt für sich fordern. Das wäre ja ziemlich idiotisch, mal ganz davon abgesehen, daß man Pflichten im Gegensatz zu Rechten auch gar nicht gerichtlich einfordern kann. Wer eine Pflicht nicht hat, ist nicht benachteiligt, hat also auch keinen Klagegegenstand.
Das heißt aber nicht, daß Frauen diese Pflicht nicht übernehmen würden, wenn sie denn müssten. Sie würden es vermutlich genauso gut und gerne oder schlecht und unwillig tun, wie die meisten Männer auch. Es bleibt der Politik überlassen, wofür sie sich entscheidet. Aber irgenwann wird wohl die Ungerechtigkeit der einseitigen Wehrpflicht hierzulande beseitigt werden müssen.
Viele Grüsse,
Lisa