Für die, die es interessiert (ich habe ja in den vergangenen Monaten häufiger mal über Missstände im Pflegeheim geschrieben bzw. Fragen an Euch gestellt):
Nach dem Umzug in ein neues Pflegeheim ist die von mir betreute Dame nun inzwischen seit 1,5 Monaten dabei, langsam anzukommen. Sie fühlt sich wohl. Mag die Pflegekräfte und die Anlage.
Natürlich gibt es immer mal schlechte Tage, an denen sie nichts wahrnimmt, nichts will, nichts kann. Aber wir haben das Gefühl, dass sie gut und geduldig behandelt wird. Die Mitarbeiter sehr freundlichen sind. Und - was mich besonders freut - sie äußert mittlerweile ihren Unmut bzw. ihre Meinung, wenn sie etwas nicht möchte. Das war in dem alten Heim völlig undenkbar.
Sie genießt den wunderbaren Ausblick aus ihrem Zimmer auf die Spree, kann Ausflugsdampfer beobachten, Spatzen oder einfach die schönen Rosen unter ihrem Fenster betrachten.
Und sie tut das mittlerweile sogar AKTIV (soll heißen, man muss sie nicht erst in den Sessel am Fenster setzen, sondern sie läuft selbst bewußt zum Fenster und schauf offenbar zufrieden hinaus.
Ich kann im Moment also ebenso zufrieden feststellen, dass der Umzug ihr gut getan hat.
Sehr interessant für mich als Betreuerin: zwei der behandelnden Ärzte haben mich gleich nach ihrem Einzug oder kurz darauf (nach der ersten „Begutachtung“) angerufen und mir sehr ausführlich ihren Eindruck von ihr geschildert.
Aufschlussreich war der Anruf der Neurologin: Die Dame hat nicht nur Demenz, sondern eindeutig Parkinsson. Man kann es eigentlich gar nicht übersehen, sagt sie. Und die horrormäßige Medikamentengabe im vorherigen Heim, die ich ja auch kritisiert hatte, war total kontraproduktiv.
Da ist in mir noch einmal die Wut aufgestiegen. Hier kann ich ja mal eine Frage an Euch einflechten, damit ich hier nicht als Spam gelöscht werde : Würdet ihr noch wegen dieser teilweisen Falschbehandlung und ja auch durchaus unvollständigen Diagnose gegen das ehemalige Heim bzw. den Arzt dort etwas unternehmen? Oder würdet Ihr das ruhen lassen?
Ich bin froh, dass sie den Schritt gewagt hat und hoffe, dass sie nun weiterhin sich wohlfühlt und gut versorgt wird.
Vielleicht ermutigen meine Schilderungen andere. Es gibt zwar meiner Meinung nach keine „schönen“ Pflegeheime, aber vielleicht doch solche, in denen die Bewohner respektvoll behandelt werden.
Viele Grüße
A.A.