Mal wieder einen Platten - Schieben, Stehenlassen?

Mahlzeit,

ab und an mal passiert es, dass der Schlauch platt ist und man das Fahrrad den restlichen Kilometer nach Hause schiebt. Wie verkraften das der Schlauch und der Mantel? Welcher der beiden kann dieses Platt-Geschoben-Werden länger ab?

Kann man das unbedenklich ein paar Kilometer durchziehen oder nur so weit wie unbedingt nötig?

Wenn das Fahrrad in dieser Konstellation über Nacht so stehen gelassen wird, kann da schon irgendeine Schädigung durch entstehen, sodass man das Fahrrad besser umdrehen/hochbocken/aufhängen sollte?

Ich bin immer lieber vorsichtig und schinde mich, das Fahrrad tragend, ab, drehe es dann um und stelle es auf den Lenker/Sattel, wenn ich nicht direkt Zeit zur Behebung habe. Aber ist das überhaupt nötig?

MfG,
Marius

Hallo Marius!

… dass der Schlauch platt ist und man
das Fahrrad den restlichen Kilometer nach Hause schiebt. Wie
verkraften das der Schlauch und der Mantel?

Gar nicht gut. Die Felge mag solche Betriebsweise auch nicht besonders gerne.

ab und an mal passiert es

Warum eigentlich? Wer regelmäßig per Fahrrad unterwegs ist, benutzt tunlichst nicht die üblichen Billigreifen, die von Split und Glassplittern durchdrungen werden. Statt dessen besorgt man sich weitgehend pannensichere Reifen z. B. von Schwalbe. Solche Reifen haben eine dicke, sehr zähe und mit Gewebeeinlage verstärkte Lauffläche, die bei richtiger Betriebsweise nicht durchdrungen wird. Bei Betrieb mit zu geringem Luftdruck sind aber pannensichere Reifen schnell ruiniert und mitnichten pannensicher.

Richtige Betriebsweise weitgehend pannensicherer Reifen heißt ausreichender Luftdruck, je nach Gesamtmasse von Fahrrad und Fahrer 3,5 bis 6 bar (bei schmalen Reifen für Rennräder bis zu 9 bar). Solchen Druck schafft man mit handelsüblichen Handluftpumpen nicht oder nur äußerst mühsam. Dafür braucht man z. B. eine Standluftpumpe. Weil die Druckprüfung per Daumendruck wegen der harten Lauffläche pannensicherer Reifen nicht funktioniert, muß man den Luftdruck messen. Das wiederum ist bei den üblichen Fahrradventilen nicht möglich. Es gibt aber Ventile mit einem Innenstift, der beim Hereindrücken eine Druckprüfung ermöglicht. Jedes Autoventil hat solchen Stift. Es gibt für Autoventile geeignete Fahrradschläuche. Von Schwalbe gibt es auch Ventile, die auf den ersten Blick wie ein gewöhnliches Fahrradventil aussehen, aber auch einen Stift besitzen, der eine Druckmessung ermöglicht. Solche Ventile passen in handelsübliche Fahrradschläuche.

Du brauchst also:

  • pannensichere Reifen (ca. 25 € pro Stück)
  • Ventile mit zentralem Stift (ca. 1 €)
  • eine Standluftpumpe (ca. 20 €)
  • einen Druckmesser (ca. 10 €)

So ausgestattet war Plattfuß gestern.

Gruß
Wolfgang

Hallo Wolfgang,

ab und an mal passiert es

Warum eigentlich? Wer regelmäßig per Fahrrad unterwegs ist,
benutzt tunlichst nicht die üblichen Billigreifen, die von
Split und Glassplittern durchdrungen werden. Statt dessen
besorgt man sich weitgehend pannensichere Reifen z. B. von
Schwalbe. Solche Reifen haben eine dicke, sehr zähe und mit
Gewebeeinlage verstärkte Lauffläche, die bei richtiger
Betriebsweise nicht durchdrungen wird. Bei Betrieb mit zu
geringem Luftdruck sind aber pannensichere Reifen schnell
ruiniert und mitnichten pannensicher.

Tja, es passiert eben trotzdem mal. Meine Freundin hat, genau wie ich, am hauptsächlich benutzten Fahrrad Schwalbe-Decken.
Und trotzdem war binnen kurzer Zeit zweimal der Hinterreifen platt. Ich vermute, der erste Übeltäter steckt noch drin… Sie hat eben immer außergewöhnlich viel Pech und schafft, was anderen nie passiert.

Bei meinen Schwalbe-Decken, die vom Hersteller aus drauf gewesen waren, ist sowas das gesamte Reifenleben nie passiert. Deshalb habe ich vor kurzem, als die wirklich fast nur noch Slicks waren, neue Schwalbe-Decken gekauft.

Luftdruck kontrollieren wir auch beide regelmäßig an der Tankstelle und der wird stets größer 3 bar gehalten.

Meine ursprüngliche Frage wurde dafür leider nur marginal beantwortet…

Gruß,
Marius

Hallo,

Meine ursprüngliche Frage wurde dafür leider nur marginal
beantwortet…

Wenn du das Rad mit plattem Reifen nur schiebst passiert eigentlich gar nichts, zumindest nicht Reifen und Felge. Na gut, der Reifen kann von der Felge rutschen und an den Kettenstreben schleifen.

Der Schlauch ist etwas empfindlicher, besonders am Ventil. Dort kann der Schlauch ungünstig am Ventilloch der Felge scheuern und irgendwann undicht werden.

Am Rande erwähnt. Ich habe mit dem Mountainbike auch schon alle möglichen Varianten nach einem Platten probiert um nach Hause zu fahren.

Einfach mit plattem Reifen weiterfahren --> geht nicht bei Faltreifen da rutscht er von der Felge und blockiert, bei Drahtreifen kann er drauf bleiben ist aber danach Schrott.

Schlauch raus machen und Reifen mit Heu oder Gras ausstopfen --> geht bedingt und ist zeitaufwändig, aber man macht nichts kaputt wen man vorsichtig fährt und viel Gras/Heu reinstopft.

Reifen runter und auf der Felge fahren --> geht am schnellsten und 100 % ig, aber die Felge ist danach Schrott, ausser man fährt nur über Wiesen und meidet Steine.

Also, immer Flickzeug oder Pumpe mitnehmen.
Gruß vonsales

leider nicht unzerstörbar
Hi,

Solche Reifen haben eine dicke, sehr zähe und mit
Gewebeeinlage verstärkte Lauffläche, die bei richtiger
Betriebsweise nicht durchdrungen wird.

naja, leider gibts auch beim Schwalbe Marathon Gegenbeispiele. Bei ausreichend Druck hat sich auf einer Art Kopfsteinpflaster ein Glassplitter, dem ich nicht ausweichen konnte, seitlich oberhalb der Verstärkung durch Mantel und Schlauch gebohrt.
So gesehen ist die Ursprungsfrage sicher auch heute noch berechtigt. Ich habe das Rad dann auch hinten mehrere Kilometer „getragen“.

VG
J~

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Mahlzeit,

ab und an mal passiert es, dass der Schlauch platt ist und man
das Fahrrad den restlichen Kilometer nach Hause schiebt. Wie
verkraften das der Schlauch und der Mantel? Welcher der beiden
kann dieses Platt-Geschoben-Werden länger ab?

Ein Kilometer schieben mit unbelastetem Rad sind m.E. kein Problem, weder für Mantel noch für Schlauch. Allerdings kommt es vor, dass Mantel und Schlauch sich gegeninander und auf der Felge verschieben. Wenn man das Ganze dann einfach aufpumpt, steht das Ventil schief und scheuert. Außerdem könnte - je nach Reifenbauart - Dreck zwischewn Mantel und Schlauch gelangen, oder der Reifen komplett abspringen. Das platte Rad also entlasten indem man das Rad etwas anhebt (auf 1 km kriegt man das schon hin) schadet nicht.

Ich würde das Ganze dann zu Hause auseinandernehmen, ordentlich sauber machen, den Schlauch wieder gerade rücken zusammenbauen und erst dann wieder aufpumpen.

Armin.

Hallo

Ich würde das Ganze dann zu Hause auseinandernehmen, ordentlich sauber machen, den Schlauch wieder gerade rücken zusammenbauen und erst dann wieder aufpumpen.

ich würde auch die Ursache des Platten zu beseitigen mich anstrengen

SCNR,

Karin

Guten Abend!

ab und an mal passiert es, dass der Schlauch platt ist und man
das Fahrrad den restlichen Kilometer nach Hause schiebt.

Das wundert mich eigentlich…
Nach einigen beruflichen Wirren in den letzten Jahren bin ich nun in einer großen Firma sozusagen der Fahrradmechaniker, seit 5 Monaten.
Gut, ich habe noch 2 Kollegen, war zwischendurch auch zu einigen mehrtägigen Weiterbildungen, ich habe auch noch andere Aufgaben,
habe aber durchaus schon etliche Fahrräder repariert, und muss auch teilweise so was wie einen mobilen Notdienst machen. Mit einem Werkstatt-Transporter, wenn mal jemand eine Panne hat.

Wir haben aber bestimmt 400 Fahrräder zu betreuen, die auch jeden Tag so durchschnittlich 5 Stunden benutzt werden.
Also Plattfuss ist die absolute Ausnahme.
Ich selbst musste noch keinen reparieren, der eine Kollege hatte mal einen oder zwei.
Da sind ehr abgenutzte Reifen ein Thema.

Daher wundert es mich, wenn Du „ab und an“ solche Probleme hast.
Konntest Du die Ursachen für die Pannen finden?
Vielleicht da mal ansetzen.
Immer genug Luftdruck drauf ? Ich pumpe immer auf 4,5 bar auf.

Grüße, E !

Gar keinen Platten mehr bekommen
Hi!
Also ich würde erstmal aufpumpen, so gut es geht und dann schieben, bis der Reifen wieder platt ist (und der Mantel sich ungut auf der Felge bewegt oder runterrutscht oder den SChlauch klemmt). Geht natürlich nur, wenn die Luft noch ein wenig hält.

Ansonsten würde ich sofort flicken, mit ein bißchen Übung kannst Du das in 10min erledigen.

Dann hatte ich mal an einem Rad eine kleine Tasche im Rahmeneck, die war unten ausgerundet und gepolstert, damit kann man problemlos das Rad schultern.

ab und an mal passiert es, dass der Schlauch platt ist

Aber ganz grundsätzlich würde ich das nicht mitmachen.
Pannsichere Mäntel oder Einlagen einbauen (persönlich schwören wir auf Schwalbe Marathon). Das kostet ein wenig, spart aber unglaublich viel Zeit und Nerven.
Dazu noch: Den Reifen so fest aufpumpen, wie die Aufschrift auf dem Mantel erlaubt!

Wir hatten seit Jahren keinen einzigen Platten mehr!

Grüße
kernig

Das wundert mich eigentlich…
wenn Du „ab und an“ solche Probleme hast.

Ich hab das nur ganz selten an meinem Zweitrad, wo ich offen gesagt nur mit Billig-Decken unterwegs bin. Das Schwalbe-bereifte hatte bisher noch nie derlei Probleme.
Ich sprach quasi mehr stellvertretend für meine Freundin. Die hatte in kurzer Zeit nun die zweite Panne trotz 1/2 Jahr alter Schwalbe-Decken.

Konntest Du die Ursachen für die Pannen finden?

Beim ersten Vorfall war leider nichts zu finden. Offenbar hatte sich der Übeltäter gleich nach seinem Werk wieder vom Reifen verabschiedet. Beim zweiten Mal hatte ein Mords-Glassplitter den Reifen komplett durchbohrt.

Immer genug Luftdruck drauf?

Ja, zumindest nie so wenig, dass man den Reifen sich unter der Nutzlast schon wölben sieht.
Ich denke 1 bar mehr oder weniger im Nennbereich macht beim Pannenrisiko ohnehin keinen Unterschied.

MfG,
Marius

Wieso Flickzeug?
Hallo vonsales,

Also, immer Flickzeug oder Pumpe mitnehmen.

Wieso Flickzeug? Ein Taschntuch um die Stelle gebunden, bei Platzer auch 2 + ein bisschen nachstopfen und gut is…

Gruß
achim