Mal wieder Probleme mit einer Zahnwurzel

Guten Morgen,

anscheinend hört der Ärger mit den Zähnen bei mir erst auf wenn alle raus sind…

Nachdem mir nach einer nicht gelungenen Wurzelbehandlung im Dezember ein Zahn gezogen wurde gibt es jetzt schon wieder Probleme mit einem anderen.

Es handelt sich um den Backenzahn 46.
Der wurde vor zehn Jahren Wurzelbehandelt…danach war die Wurzel wieder entzündet vor ca 7 Jahren und ein Spezialist hat eine Revision der Zahnwurzelfüllung vorgenommen. Dann wurde der Zahn überkront.
Jetzt ist im Röntgenbild um die Wurzel wieder eine Entzündung erkennbar und der Zahn (natürlich das drum rum) schmerzt leicht bis mäßig beim Kauen und auch sonst mal…

Der Spezialist, bei dem ich noch in Behandlung bin möchte probieren eine erneute Revision durchzuführen…das würde natürlich wieder deutlich über 1000€ kosten, der Zahn kann wohl bis zu vier Wurzeln haben.
Nach der schlechten Erfahrung im letzten Jahr bin ich ja geneigt den Zahn gleich ziehen zu lassen, ein Implantat kostet schließlich auch Geld und ich fürchte einfach alles was jetzt gemacht wird hält höchstens ein paar Jahre.

Kann mir jemand einen Rat geben?

Viele Grüße
Klarjo

Servus Klarjo,

das Motto: „never change a running system“ kann man natürlich auch umkehren. Dann würde es heißen: „never trust a failing . . .“

Bei deinem 46 waren ja jetzt schon einige Kollegen um Erhaltung bemüht. Natürlich ist es denkbar, dass der nächste ‚Spezialist‘ das richtige Händchen hätte, aber - es sind ja nicht nur die Euros, die man ausgeben muss. Du wärest es ja, der den Kopf wieder hinhalten müsste für das Herunternehmen der Krone, für das Herausbohren der alten Wurzelfüllungen, für die Wartezeiten für die Wirkung der desinfizierenden Einlagen, und, und.

Was gäbe es, neben der Extraktion, überhaupt für Möglichkeiten?

Mit einer DVT . . .

http://de.wikipedia.org/wiki/Digitale_Volumentomogra…

. . . könnte dein ZA sich ein genaues Bild davon machen, von wo die neue Entzündung ihren Ausgang nimmt, ob sie den darunter verlaufenden Gefäß-, Nervenkanal gefährdet. Nachteil: teuer, hohe Strahlenbelastung.

Auf der Basis der DVT könnte ein Kieferchirurg entscheiden, ob eine Resektion der betroffenen Wurzelspitze möglich, sinnvoll, erfolgversprechend wäre.
Resektion und retrograder Verschluß sind denkbare Alternativen . . .

http://tinyurl.com/opf2bfg

. . . Spaß sieht anders aus, Geld kost’s auch nicht wenig. Kommt halt ganz drauf an, was die Lücke nach einer Extraktion mit Dir macht. Ich kenne natürlich hunderte von Patienten, die, mangels Lust und Geld, mit einer Molarenlücke leben gelernt haben, wie unzählige ihrer Vorfahren auch.

Tatsache ist, dass man einen Zahn bei Deiner Symptomatik nicht aufgeben muss, wenn nicht schwerwiegende internistische Gründe mitspielen. Dann aber zu einem wirklich guten Endo-‚Spezialisten‘ (richtige Fachzahnärzte für Endodontie gibt es bei uns nicht - nur verschieden gut fortgebildete Normalzahnärzte),

Mitgliedschaft bei einer Fachgesellschaft spricht für einen Kollegen, wenn er daon Gebrauch macht:

http://www.dget.de/de/dget/einleitung/einleitung.htm

Alternativen erklären lassen, Risiken abwägen und - angesichts der bereits bestehenden Symptomatik - alles möglichst gestern.

Alles Gute dazu

Kai Müller

Danke für die Informationen Kai,

ich werde langsam echt zum Spezialisten was diese Geschichten angeht, muss man ja aber auch anscheinend, denn man muss ja irgendwie leider doch selber entscheiden…

Der Arzt bei dem ich bin ist laut Aussage einiger Kollegen einer der ca. 3 besten Hamburgs in diesem Gebiet…ich fühle mich da also im Prinzip gut aufgehoben, nächste Woche will er den Zahn dann genauer untersuchen…

Viele Grüße
Klarjo

Also diese Bestenlisten sind der reinste Unfug, herausgegeben von Leuten die nichts von der Materie verstehen.
So bekommen bspw. hervorragende Wissenschaftler und Ärzte deprimierende Kritiken die völlig unberechtigt sind und die größten Pfuscher sind nicht dafür bekannt, dass sie keine Patienten hätten.
Und wie das mit Produktbewertungen funktioniert wissen wir doch allemal, oder etwa nicht?

ich hab ja gar nichts von einer Liste geschrieben…diese Aussage und Empfehlung passiert im persönlichen Gespräch… ca: „wenn das jemand hinkriegt, dann dieser Kollege, ich könnte das nicht“

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Die Zahnwurzel liegt unterhalb der Zahnkrone und befestigt den Zahn im Zahnfach des Kiefers. Der Übergang zwischen Zahnwurzel und Zahnkrone wird als Zahnhals bezeichnet. Die Zahnwurzel wird von Zahnzement bedeckt und ist etwa doppelt so lang wie die Zahnkrone. Des Weiteren ist die Zahnwurzel konisch aufgebaut, das bedeutet, sie verjüngt sich zur Wurzelspitze hin.

Die Zahnwurzel besteht vor allem aus dem Dentin welches an der Oberfläche von Wurzelzement bedeckt ist. Dieses wird durch die Zementoblasten gebildet. Die Spitze der Zahnwurzel besitzt eine kleine Öffnung, welche als Zutritt für Blutgefäße und Nervenfasern in die Zahnhöhle dient. Die Leitungsbahnen in der Zahnhöhle werden als Zahnpulpa bezeichnet. Die schmalen Ausläufer der Zahnpulpa in die Zahnwurzel werden auch als Wurzelkanäle bezeichnet.

LG,
athenadental

Völlig Veraltet.

Hatte vor kurzem (vor drei Monaten) was ähnliches. Ein behandelter Zahn (schon knapp 7 Jahre wieder her) hatte erneut eine Entzündung. Habe mich dann für die Extraktion nach Rücksprache der Möglichkeiten und Versuch mit Antibiotika die anfängliche Entzündung zu behandeln mit meiner Zahnärztin entschieden.

Grund: Die „Gefahr“ einer erneuten Entzündung ist durch zweimaliges öffnen der Überkronung (Mehrschichtrekonstruktion) mangels verbleibenden Zahnmaterial zu hoch. Und 1k für eine neue Behandlung was dir angeboten wurde? ne… dafür Zahn ziehen und ne Brücke oder Implantat.

Ich hatte mal einen wurzelbehandelten Zahn der sich nach einem halben Jahr entzündete. Die Entzündung ging aufs Herz über. Gottseidank hatte ich einen guten alternativen Arzt, der das feststellte, so blieb mir ein Leidensweg mit Bethablockern erspart.

Als der Zahn gezogen wurde, roch es aus dem Loch noch drei Tage lang nach Kläranlage, die Herzbeschwerden waren zu 95% weg.

Was ich damit sagen wil: Wurzelbehandelte Zähne sind ein zweischneidiges Schwert und bestimmt nicht für jeden geeignet.