Hallo Ihr Lieben,
ich bräuchte mal Rat. Habe einen Schäferhund-Malamut Welpen gekauft. Total nett, lieb, etc. Wir gehen auch in die Welpenschule etc. Aber unsere Kleine (Große 15 Wochen 12 kg etc.) rennt schon unserem Fahrrad hinterher und wenn es ihr zuviel wird springt Sie in den dafür gekaufen Fahrradanhänger. Läuft Treppen rauf, runter, rauf, runter und auch höhere Hindernisse z.B. Hauseingang mit 3 Stufen an der Seite ca. 70 cm hoch runter.
Nun sagt uns jeder das alles darf Sie nicht - Welpen dürfen nicht Treppen steigen und auch nicht springen - auch keinen längere Spaziergänge bzw. Laufeinheiten (läuft morgens 1 h und abends, mittags wird getobt und getollt, natürlich auch dazwischen). Dazwischen ist Sie die meiste Zeit alleine (Vollzeitbeschäftigung mit langer Mittagspause).
Kann mir jemand sagen, was ich nun glauben und machen soll, ich kann die Kleine doch nicht nur 10-15 min laufen lassen, damit ist Sie total unterfordert, ist eine absolute Rennmaus!. Schadet ihr das wirklich oder braucht der Mix (Malamut-Schäferhund) die Auslastung und die Gelenke werden trotzdem nicht überstrapaziert? Merkt ein Hund das nicht selbst?
Bitte um Rückinfo, da ich total verunsichert bin, will ja für meine Rennmaus nur das beste!
Guten Tag, ich bin kein Experte, aber ich hatte bisher im Leben 15 Hunde und bei allen habe ich versucht, drauf zu achten, dass sie keine Treppen rennen, nicht ständig auf den Hinterbeinen stehen etc. Toben ist normal das kann man nicht verhindern. Aber diese Belastung auf die Knochen muss man im AUge halten. JETZT merken Sie noch nichts an Huefte oder dass die Knochen zu deformieren beginnen. Aber in 1 Jahr ist es dann zu spät wenn Schaeden kommen. Bitte versuchen Sie es zu verhindern, dass der Hund zu viel springt. Ich kann Ihnen das nur raten. Meine Hunde bisher hatten nichts an den Knochen, ich konnte auch nicht jeden Hopser oder jedes Treppensteigen verhindern, Nur darf das nicht zum dauerzustand werden . Wenn der Hund 1 JAhr ist, und die Knorpelmasse zu Knochen wird, kann er am Rad lauffen und die Belastung kann gesteigert werden . Solange ist meiner Meinung nach Geduld Ihrerseits von noeten. Im uebrigen ist es nicht so gut, dass Ihr Welpe so lange aM Tag allein bleiben muss, wenn Sie arbeiten. Aber das ist ein andderes Thema. Hoffe, Ihnen ein wenig geholffen zu haben, Gruss Carmen
Hallo
Dazwischen ist Sie die meiste Zeit alleine (Vollzeitbeschäftigung mit langer Mittagspause).
Lange Mittagspause: Heißt das, dass du mittags nach Hause gehst?
Oder heißt das, dass die Welpe nicht nur 8, sondern 9-10 Stunden täglich alleine ist?
(Wenn letzteres der Fall ist und keine zweite Person zwischendurch für den Hund da ist: Das ist definitiv viel zu lange. Gib den Hund weg, das geht gar nicht, auch nicht, wenn er erwachsen ist.)
Viele Grüße
Hallo,
wenn du einen genetisch gesunden Hund hast, spielt Belastung keine Rolle. Das ist die gute Nachricht. Die schlechte ist, dass die Wahrscheinlich auf einen solchen Hund gerade bei dieser Mischung ziemlich gering ist. Sowohl Schäferhunde als auch Malamutes gelten als häufig von HD (und anderen Gelenkerkrankungen) betroffen.
Gelenkprobleme - besonders im Hüft- und Kniebereich - werden dann durch Belastung verschlimmert, wenn es eine entsprechende Disposition gibt. Und während moderate Belastung dabei hilft, den muskulären Halteapparat aufzubauen, führt eine Überbeanspruchung schnell zu weiteren Problemen.
Und nein: Der Hund weiß nicht, was ihm gut tut und was nicht. Solange er nicht von Schmerzen geplagt wird, wird er rennen. Häufig sogar dann, wenn er bereits Schmerzen hat und der Außenreiz situativ interessant genug ist. In aller Regel funktioniert das aber bei Welpen noch relativ schmerzfrei und wird erst mit den Jahren zum Problem.
Dass dein Hund derart aufdreht, hat schlicht damit zu tun, dass er viel zu lange allein ist. Hunde sind Rudeltiere, sie einen ganzen Arbeitstag allein zu lassen, ist nicht artgerecht. Für einen Welpen schon gar nicht. Daran ändern auch lange - oder wie derzeit überlange - Spaziergänge und Toberunden nichts.
Da er unter extremem Stress steht, sucht er sich über die übermäßige Toberei ein Ventil. Es ist zu erwarten, dass er in absehbarer Zeit weitere Verhaltensstörungen entwickeln wird.
Aus diesen Gründen rate ich zu folgenden Maßnahmen:
a) Den Hund nicht mehr toben lassen, sondern 3-4x am Tag kurze (10 Minuten) Spaziergänge mit ihm zu machen, bei denen es nicht nur ums Rennen geht. In jedem Fall solltest du auch vermeiden, dass der Hund Treppen runterrennt. Er darf Treppen steigen (solange er nicht jedesmal in den 1. Stock und höher muss), sollte das aber kontrolliert an der Leine tun.
b) Wenn das mit deinem Job nicht zu vereinbaren ist, gib den Hund ab. Es mag sein, dass er sich irgendwann in dieses Leben fügt, einen Gefallen tust du ihm damit nicht.
Ein Welpe sollte nicht länger als 1,5 Stunden allein sein, ein erwachsener Hund verträgt bis zu 6 Stunden am Tag, wobei selbst dies eine sehr lange Zeit ist.
Schöne Grüße,
Jule
Hallo,
dass die Wahrscheinlich auf einen solchen Hund gerade bei
dieser Mischung ziemlich gering ist. Sowohl Schäferhunde als
auch Malamutes gelten als häufig von HD (und anderen
Gelenkerkrankungen) betroffen.Soviel zu den Gerücht, dass es auch „seriöse Züchter“ gäbe.
Es ist traurig, aber JEDER, der Hunde nach „Rassestandards“ züchtet, nimmt diese Krankheiten gern in Kauf und produziert kaputte Hunde. Das sieht man auch an der um bis zu 50% gesunkenen Lebenserwartung mancher Rassen…
Sorry, die Fragerin mit ihrem Mischling trifft keine Schuld, aber ich konnte es mir nicht verkneifen.
Hallo,
Soviel zu den Gerücht, dass es auch „seriöse Züchter“ gäbe.
Es ist traurig, aber JEDER, der Hunde nach „Rassestandards“
züchtet, nimmt diese Krankheiten gern in Kauf und produziert
kaputte Hunde.
Das ist so nicht richtig. Um Hunde mit bestimmten Eigenschaften zu bekommen - z.B. für Jagd-, Wach- oder Hütearbeit - selektiert man Hunde nach den Kriterien, die diese Eigenschaften weitervererben. Damit verstärkt man gleichzeitig aber immer auch andere Eigenschaften, weil sich einzelne Merkmale nicht einfach isolieren lassen.
Dabei werden Hunde mit erwünschten Eigenschaften oft bevorzugt in der Zucht eingesetzt, was bei einigen Rassen bewirkt hat, dass diese auch - zunächst unerkannte - negative Merkmale weitergaben. Auch Rassen mit einer kleinen Ausgangsbasis an Hunden sind stärker gefährdet, neben ihren positiven auch negative Faktoren zu vererben. Aus diesem Grund ist es z.B. eher ein Gefahrenzeichen, als ein Qualitätsmerkmal, wenn bestimmte Rassen mit dem Attribut „Reinzucht“ beworben werden.
Ein Großteil der Rassen, die im VDH gezüchtet werden, verfügt mittlerweile über umfangreiche Datenbanken, die die Vererbung von (erwünschten und unerwünschten) Merkmalen belegen. Das bedeutet nicht, dass diese Hunde kränker sind als andere, sondern dass man sich dieser Problematik bewusst ist und sich bemüht, züchterisch gegenzusteuern. Das passiert bei keinem „Hobbyzüchter“ und in keinem anderen Verband - und bei Mischlingen schon gar nicht.
Dabei entdeckt man logischerweise auch immer wieder neue Zusammenhänge. So ist z.B. erst seit relativ kurzer Zeit bekannt, dass in bestimmten Kombinationen Fellfarbe mit Verhaltensmerkmalen und gesundheitlichen Dispositionen korreliert. Ein nicht geringer Teil der gesundheitlichen Probleme, mit denen die Rassehundezucht zu kämpfen hat, stammt aus früheren Zeiten, in denen die Diagnosemöglichkeiten weit geringer waren, als sie es heute sind.
Das sieht man auch an der um bis zu 50%
gesunkenen Lebenserwartung mancher Rassen…
Das findet sich genau wo belegt? Untersuchungen sagen genau das Gegenteil: So hat die Kleintierklinik der Uni München dokumentiert, dass seit den 1960er Jahren der Anteil der Hunde über 10 Jahre von 20% auf über 50% gestiegen ist.
Das Problem der kürzeren Lebenserwartung besteht primär bei großen Hunden, da bei diesen Zellteilungen schneller ablaufen und damit sowohl Alterungsprozesse als auch Tumorbildungen begünstigt werden. Hinzu kommen klassische Zivilisationskrankheiten, wie sie auch beim Menschen zu finden sind.
Unabhängig davon gibt es ganz sicher eine Menge Probleme mit Qualzuchten, welche dem pervertierten Geschmack der Käufer(!) folgen und Hunde mit kurzen Nasen und fehlproportionierten Körpern produzieren. Hier wäre ein Einschreiten des VDH dringend angesagt.
Die Schuld nur in der Rassehundezucht zu suchen, ist aber auch hier zu kurz gedacht. Gäbe es keine Nachfrage nach Missbildungen, wie Möpsen, Bulldoggen und extremen Verzweigungen/ Riesenwüchsen gäbe es auch keine entsprechenden Züchtungen. Es ist sehr bequem, die Verantwortung hierfür allein den Züchtern zuzuschieben.
Schöne Grüße,
Jule
Hallo,
Unabhängig davon gibt es ganz sicher eine Menge Probleme mit
Qualzuchten, welche dem pervertierten Geschmack der Käufer(!)
folgen u
. Gäbe es keine Nachfrage nach
Missbildungen, wie Möpsen, Bulldoggen und extremen
Verzweigungen/ Riesenwüchsen gäbe es auch keine entsprechenden
Züchtungen.
Das ist genau das, was ich meine. Ein VERANTWORTUNGSvoller Zücher würde sich eben nicht damit rausreden, dass er ja eine pervertierte Nachfrage bedienen muss. Ein verantwortungsvoller Züchter züchtet keine Krüppel.
Ein solches Argument hätte ich gerade dir nicht zugetraut.
nicht so schöne Grüße,
Bixie
Hallo,
Ein verantwortungsvoller
Züchter züchtet keine Krüppel.
Hier gebe ich dir völlig Recht. Die Aussage in deinem ersten Post, dass jeder Züchter automatisch kranke Hunde produziere, halte ich dennoch für falsch.
Schöne Grüße,
Jule