Malerweg mit Hund

Hallo liebe Wanderfreunde und Hundebesitzer,

nach drei Jahren ist es nun endlich geschafft und im Mai diesen Jahres werden wir (zwei Männer und ein Hund) den Malerweg erkunden.

Nach dem ich schon einiges Infomaterial erkundet habe und das Internet durchsucht habe, bleibt eine Frage offen: Was muss ich bei den einzelnen Etappen mit Hund beachten? Mein Hund ist 4 Jahre alt, bester Gesundheit, topfit und wiegt um die 40-45 kg.

In den Infomaterialien sind von den 8 Etappen allein 4 vermerkt, dass diese für Hunde ggf. ungeeignet sind.
In div. Foren hier im Netz, wird meist nur von einer (der 4. Etappe - Schrammsteine) gesprochen. Diese ist wohl auf Grund Leistern etc. für große Hunde ungeeignet…

Was habt ihr für Erfahrungen? Es gibt für alle hundeungeeigneten Strecken Ausweichmöglichkeiten. Wenn ich meinem Hund nicht schade, möchte ich aber natürlich gern die „original“ Strecken laufen.

Vielen Dank schonmal vorab.

Hallo,

vorab: Ich kenne den Malerweg nicht. Dafür habe ich durchaus extreme Touren mit Hunden gemacht. Zum Malerweg habe ich einige recht aussagefähige Fotos gefunden, die gut einschätzen lassen, was da gefordert ist:

http://www.4funweb.de/ssw/diafpl2-3.htm
http://www.4funweb.de/ssw/diafpl2-1.htm
Die Links enthalten Bilderserien, also durchklicken .).

Und hier noch ein einzelnes Bild
http://www.bergfotos.com/bergfotos-de-elbsandstein-1…

Zu den Leitern: Mit einem Hund vom Gewicht des deinen, der nicht auf das Überwinden von Leitern trainiert ist, hast du keine Chance, einigermaßen gefahrlos mit Hund da hochzukommen. Mit Tragen kommst du da nicht weit und auch ein Abseilgeschirr für Hunde würde dir z.B. bei der gezeigten Leiter (Bild 14 der 2. Serie) nicht helfen.

Zu den Treppen: Was du unbedingt mit dem Hund ausreichend geübt haben solltest, ist das Gehen auf Gitterrosten und Gittertreppen. Die Teile sind ziemlich scharfkantig und für Hundepfoten äußerst unangenehm. Dadurch kommt zum Effekt des Durchsehen-Könnens, was manche Hunde bereits sehr verunsichert, auch noch der Schmerz.

Wenn es viele Gitterroste und -treppen gibt, würde ich bei einem Hund mit 40 Kilo dringend zu Booties (Hundeschuhen aus dem Schlittenhundebedarf) raten, damit er sich nicht die Pfoten kaputt schneidet. Das Gehen mit vier Booties will ebenfalls trainiert sein. Einzelne Gitterabschnitte gehen aber auch ohne.

Was mir auf einigen Fotos auffällt, sind die Absturzmöglichkeiten, die die Wege bieten. Man kann da keinen Hund - schon gar keinen großen - unangeleint laufen lassen. Hunde können dieses Risiko nicht einschätzen und z.B. nicht erkennen, wann sie gefährdet sind, dicht am Rand abzurutschen oder durch abbrechende Steinteile/Erde den Halt zu verlieren. Das passiert bei einem großen Hund übrigens recht schnell.

Zudem bilden besonders große Hunde eine Gefahr für andere Wanderer, wenn sie sich unangeleint vorbeidrängen oder entgegenkommen. Oft reicht schon die Enge des Weges an sich, kommt aber noch Angst beim fremden Wanderer dazu, kann das lebensgefährlich werden. Heißt: Leinenpflicht auf solchen Wegen und unbedingt Geschirr statt Halsband, damit sich der eventuell abrutschende Hund nicht erwürgt oder das Genick bricht, wenn er in die Leine fällt. Heißt auch: Stabile Leine, die du in kritischen Situationen auch gut festhalten solltest.

Für Passagen, in denen du ihn laufen lassen kannst gilt: Absolut zuverlässiger Gehorsam ist von Nöten. Der Hund muss sofort zurückkommen und sollte das Kommando beherrschen, auf der Stelle stehenzubleiben, ohne sich zu rühren. Die Tendenz zum Jagen darf er auf solchen Wegen ebenfalls nicht haben.

Falls du vor hast, den Hund mit Packtaschen gehen zu lassen, trainiere das vorher gut mit dem tatsächlichen Inhalt. Der Hund muss sich mit Taschen völlig neu ausbalancieren lernen. An kritischen Wegstellen würde ich die Taschen dennoch abnehmen.

In jedem Fall muss dein Hund sich von dir und auch von anderen tragen lassen. Im Falle eines Falles müsst ihr zupacken können, ohne dass der Hund sich wehrt (Verletzung, unüberwindbares Hindernis…). Tipp: Übe auch mit deinem Begleiter, den Hund zu tragen.

Falls du öfter Touren mit Hund planst, lohnt sich die Anschaffung eines Abseilgeschirrs. Damit kann man den Hund auch hervorragend tragen und kriegt ihn zur Not nahezu überall rauf und runter.

Noch Fragen? :smile:

Schöne Grüße,
Jule