Mama und die bockigen Zwillinge

Hallo,

meine Schwester ist jetzt 38 und ihre beiden Mädchen sind knapp 3. Die 3 waren nun fast 3 Jahre zu Hause, jetzt muss die Mama wieder Vollzeit arbeiten. Hatte meine Schwester schon von Anfang an „schwer zu kämpfen“ mit den beiden, wird es immer schlimmer, je größer sie werden, könnte man glauben, bzw. sagt sie auch. Sie weiß sich nicht mehr so richtig zu helfen, kommt mit den beiden irgendwie nicht so ganz klar. Die beiden sind nicht hyperaktiv, aber sie sind m.M. nach schon sehr hippelig, unruhig, schlaflos… Freiwillig mal 10 Minuten in einer Art Ruhestellung beschäftigen geht nicht. Ich meine es gibt ja Kinder, die auch mal eine Weile etwas spielen oder sich beschäftigen.
Die Kinder hören auf meine Schwester überhaupt nicht und sie bekommt sie fast nicht mehr in den Griff. Nirgends kann sie mit den beiden allein ohne Auto hin gehen, eine büxt garantiert immer aus.
Wenn sie die beiden z.B. vom Kindergarten abholt, schreit meistens eine wie am Spieß, will sich nicht anziehen lassen, rennt davon (dann rennt natürlich auch die andere wieder weg), will nicht ins Auto einsteigen, dann zu Hause nicht aussteigen, brüllt und quieckt so laut, als würde man ihr böses tun ohne Ende, rennt über den Parkplatz und will nicht in die Wohnung, und das immer wieder, jeden Tag aufs neue. Auch zu Hause wird dann, wenns nich so klappt, gequieckt und gebrüllt, was das Zeug hält. Dass ein kind auch mal einen Wutanfall oder ne bockige Minute bekommt ist völlig klar, aber meine Schwester hat wirklich ernsthafte Probleme, die Kids in den Griff zu bekommen.
Hat jemand wirkliche Tipps für sie? Ich versteh sie da schon - sie kann sich ja schlecht 15 Minuten in den Kindergarten stellen und warten, bis sich das Kind ausgebrüllt hat in seiner Wut. Gestern war ich mit dort, da hatte die eine z.B. gebrüllt, weil sie vorher ein Mädel aus der Gruppe verkloppt hatte (ein paar leichte Schläge auf den Kopf). Aber da kann ja Mama nix für, die Kinder lassen sich auch niemals irgendwie trösten! Ich hab so etwas auch noch nicht erlebt und wenn man dann gleich zwei davon hat - was macht man dann?
Wer hat Erfahrungen damit?
Als Babys haben sie schon viel geweint und wenig geschlafen, wie auch heute noch.
Der Papa arbeitet in Schichten, bei ihm klappt es im großen und ganzen gut. Sie hören auf ihn, er kann mit den beiden alleine in den Kindergarten gehen - da rennt keine weg oder macht solche Mätzchen. Aber das nützt ja meiner Schwester nix.

Danke
Katrin

Hi Daydream,

das kenn ich doch irgendwo her (siehe mein Posting zu nur EINEM Kind).
Deine arme Schwester, hatte ich doch tatsaechlich gehofft, wenn meiner erst mal drei ist wird’s besser.

Also gut, hier mein Tipp, da ich ihn dankend von den wwwlern angenommen habe. Absolute Konsequenz. Ich weiss, hoert sich einfach an, ist aber nicht. Mein Artikel ist ca. drei Wochen alt und seitdem bin ich wirklich (aber auch wirklich) konsequent geworden. Nuetzt zwar nicht immer was, aber ich sehe doch schon Besserung.

Koennte aber immer noch wahnsinnig werden, wenn mir der Chef von der DayCare (Kindergarte) immer sagt, wie lieb doch mein Sohn ist und total erstaunt guckt, wenn er, sobald er mit mir vor der Tuere ist anfaengt seine Maetzchen zu machen.

Habe festgestellt, mittlerweile versteht er, dass, wenn ich sage nun ist aber „Schluss mit Lustig“, dass er besser ins Auto geht oder was auch immer gerade anliegt.

Also kurz und gut, wenn Deine Schwester sagt „Nein“ sollte es auch „Nein“ heissen, weil sonst machen die Zwillinge den *Molli* mit ihr.

Kann sie nur zu gut verstehen (wuerde meinen kleinen *Hektiker* aber doch nicht zur Adoption freigeben, dafuer ist er ja doch zu lieb)

*verstehenddenkopfnickendundhoffenddasesbaldbesserwird*

LG
Andrea

Hallo,

hallo andrea,

ich kann das drama von deiner schwester sehr gut nachvollziehen. ich habe nur 1 kind, sehr hippelig, ruhelos und fast schlaflos. das nervt auf die dauer. ich hatte auch den eindruck, mit ihm nicht mehr fertig zu werden, besonders, weil ich berufstätig und alleinerziehend bin und dadurch der zwerg oft von verschiedenen leuten betreut wird. da ist es besonders schwierig, seine linie zu verfolgen. ich hatte die selben probleme wie deine schwester und ich kann nur meinem vorredner beipflichen: konsequent handeln ist das „a und o“. kinder brauchen grenzen und mit konsequentem handeln der eltern werden ebens diese gesetzt. es ist ein harter kampf, sicher - aber er lohnt sich. mein sohn ist mittlerweile 7 und er hat nicht mehr oft diese trotzigen wutausbrüche und seinen dickkopf hat er jetzt gelernt, in passenden situationen einzusetzen. die kleinen deiner schwester sind ja erst 3 - da kann man sicher noch was machen. ich empfehle dazu auch ganz dringend das buch „Kinder fordern uns heraus“. ich weiß leider nicht mehr, von wem, aber das läßt sich sicher herausfinden. dieser erziehungsratgeber hat mir die augen geöffnet und mir wege gezeigt, wie ich konsequent erziehen kann.

grüße
claudia

link zum Buchtipp:
Hallo,
hier der bei amazon.de erhältliche von Claudia empfohlene Buchtipp:

http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3608942777/qid…

Gruß Alex

Hallo
Also so als Laie wuerde ich mich fragen warum die Kinder so zappelig sind, das sieht man ja immer haeufiger. Frueher waren die Kinder den ganzen Tag draussen und haben getobt, abends waren sie muede und haben geschlafen. Heute duerfen sie oft nicht mehr raus, wegen den Autos und den Maennern mit den schwarzen Maenteln. Ich denke dass man diese mangelnde Bewegung durch taeglichen Sport ersetzen soll, kinderfreundlich natuerlich. Viel Spazierengehen, radfahren, am Wochenende Wanderungen machen und vielleicht sogar Ballett oder was auch immer den Kleinen Spass macht. Irgendwas muss sie ausgleichen sonst gehen sie ja noch die Waende hoch.
Konsequenz kann dann auch viel besser wirken.
Ausserdem hab ich einen Test gesehen bei dem ein zappeliger, grausamer, hysterischer Zwilling keine E-Nummern mehr zu essen bekam, waehrend der andere normal weitergegessen hat. Der ohne E-Nummern wurde innerhalb von 2 Wochen zu nem superlieben Laemchen, der sich nicht mal sonderlich aufgefuerht hat als das Bruederchen ihn verpruegelt hat. Daraufhin hat die Mutter fuer beide ohne E-Nummern gekocht und siehe da: 2 liebe Laemmchen. Ich find’s besonders gut, weil es ja auch sonst nur gesund sein kann auf solche Inhaltsstoffe zu verzichten.
Tschuessi

Hallo,

Das empfohlene Buch ist wirklich stark. Man liest es einfach weg und denkt ständig leicht schmunzelnd fest " ja, stimmt. Wie bei uns…"
Absolute Konsequenz und feste regeln sind angesagt. Das ist bei zwei 3jährigen Zwillingen natürlich nun sicherlich nicht so leicht. Aber sie muss damit jetzt sofort anfangen.
Das geht damit los, dass es Regeln gibt. Es wird nicht geschrien und gebrüllt, wenn einem etwas nicht passt sondern es wird vernünftig gesagt. Wenn im

Wichtig: Grenzen setzen
Hallo Katrin,

ich habe Deinen Artikel mit Interesse gelesen und kann aus Erfahrung etwas dazu sagen. Zum einen bin ich Lehrerin an einer berufsbildenden Schule, zum anderen habe ich Nichten und Neffen.
Meine Geschwister und ich sind streng erzogen worden.
Ihre Kinder wiederum, erfahren zum Teil eine Erziehung, die ich als keine Erziehung bezeichnen würde. Besonders mein Bruder erzieht durch Nichterziehen. Das Kind darf einfach alles und ich sehe im der Schule dann, was daraus geworden ist. Die Kinder sind nicht mehr „händelbar“, sehr aktiv, laut, z.T. frech, usf. Meine Schwester setzt den Kindern auch mal Grenzen und ist in ihrem Verhalten konsequent, sie sagt ihnen klipp und klar, was sie von den beiden erwartet und kontrolliert ihre Vorgaben auch. Das ist unmodern, ich weiß. Der Sohn meines Bruders geht in die Richtung, die du bei deinen Nichten fesstellst. Und Fakt ist auch, dass sie bei deinem Schwager dieses „randale“- Verhalten :smile: nicht in dem Maße zeigen. Er wird ihnen ebenfalls Grenzen setzen, zur Not auch mal in einem anderen Tonfall.
Die Kinder sind bis zum Alter von 5 Jahren erzogen. Dann haben sie eine Sozialisation kennen gelernt, die sie im Leben kaum noch ablegen werden. Wenn deine Schwester sich nicht massiv durchsetzt, den Kindern Grenzen setzt und ihnen klar macht, nach wessen Pfeife sie letzten Endes zu tanzen haben, wird sie es auf Dauer sehr, sehr schwer haben.
Ich kenne diese Eltern. Sie rufen mich an und wollen immer nur das Beste für ihr Kind. Das Kind macht jedoch, was es will. Ob die Mutter etwas sagt, oder in China ein Sack Reis umfällt, das ist das gleiche.
Wenn man den Kindern etwas Gutes tun möchte, dann geht das nur darüber, dass die Eltern auch Eltern sind und nicht die besten Freunde ihrer Kinder. Das ist mit Arbeit verbunden, viel Arbeit. Macht sich aber für den Rest ihres Lebens bezahlt.
Was habe ich mich früher mit meinen Eltern um Uhrzeiten, Klamotten, Freunde, Schule, Hobby´s usw. gefetzt. Ich denke, viele haben das Gleiche erlebt (Jahrgang 1967 :smile:). Aber es hat sich gelohnt für meine Eltern. Ich empfinde mein Leben als unglaublich schön, weil ich damals vieles gelernt habe.
Der Sohn meines Bruders bekommt von mir diese Grenzen und er akzeptiert mich. Ich bin wichtig für ihn. Kinder brauchen das, damit sie wissen, wann sie sich richtig und wann falsch Verhalten.
Wissenschaftlich werde ich das nicht bleuchten, auch wenn ich selbst bald Kinder haben werde. Meine Erfahrungen bestätigen mich.

Ich wünsche dir und deiner Schwester nur das Beste.
Gruß
Doris

Es gibt die Möglichkeit der Kindererziehung im Schlaf.
Dies ist für alle Eltern wichtig, wo die ERziehung mit Worten nicht fruchtet.
Gebe gerne Auskunft. Klaus Dieter Ritter
Buch: Autosuggestion, von Emil Coué, Oesch Verlag