Man lernt in der Schule kaum etwas über Russland?

Wieso lernt man in der Schule eigentlich nur so wenig über Russland, obwohl es doch ein riesiges Land ist?

Von welchem Land lernt man denn überhaupt viel, ausser von Deutschland?

Ich weiss ja nicht, wie das heute ist, aber ich habe in meiner Schulzeit nur 2 Länder näher behandelt - Deutschland und die USA - und letztere nur im Englisch Leistungskurs.

Bei mir wars noch das alte Rom.
Ich glaube sogar, dass ich über die politischen Gegebenheiten der alten Römer mehr erfahren habe als über jedes andere Land außerhalb Deutschlands.
Finde ich jetzt bei näherem Überlegen auch a bissl gaga :wink:

Gruß
F.

Dass man in der Schule so wenig über fremde Länder lernt liegt möglicherweise daran, dass es so viele davon gibt. Welchen Ländern soll man da den Vorrang einräumen? Außer Grundlagen für das Leben (Lesen/Schreiben, Rechnen, Logisches Denken, Zusammenhänge erkennen) kann die Schule in den paar Jahren nicht viel vermitteln. Das Wichtigste was die Schule lehren kann ist das Lernen selbst.

was man in der Schule meint verpasst zu haben, kann man sich ja jederzeit aneignen als Erwachsener,

Die Gnade der späten Geburt! Als ich noch zur Schule ging, war die Sowjetunion ein Evergreen im Lehrplan. Nicht nur Geografie oder Geschichte, nein, egal ob Kunsterziehung, Physik oder selbst Sport, überall gab es mehr oder weniger subtile Hinweise auf des Wirken des Sowjetvolkes, stets verbunden mit der mahnenden Erinnerung, wie glücklich wir uns schätzen können, uns an der Seite dieser heldenhaften Nation zu finden.
Ist aber schon ne Weile her, ich habe zum Glück alles wieder vergessen.

Ja, geht mir genauso!

Hast du ES gelesen?
http://nemesis.marxists.org/ostrowski-wie-der-stahl-gehaertet-wurde1.htm

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Ja, natürlich. Und ganz ehrlich? Ich fand es toll!

Jetzt im Ernst? Nee, ich hab mich durch gezäht, aber wer das Klasse findet, hat wahrscheinlich auch DIE MUTTER (Brecht) gelesen :smile:

Boh, die Mutter ist von Gorki! Und das war das einzige Buch, das ich nach zehn Seiten weggelegt habe.

Und nicht zu vergessen, der heroische Kampf der Kommunisten gegen die Nazis. Im Nachhinein betrachtet kommt es mir so vor, als hätten wir in Geschichte in der 5.? Klasse die komplette Menscheitsgeschichte vom Urmenschen bis in die Neuzeit abgehandelt und ab der 6. Klasse bis zur 10. nur noch über den 2. Weltkrieg und speziell die Sowjetunion gesprochen.

Data

Servus,

wer ist ‚man‘?

Wir hatten über mehrere Jahre einen Geographielehrer, der nicht gerne arbeitete. Der holte für jede Stunde aus der Kreisbildstelle einen neuen Film, und die Tests waren dann immer „Stumme Karten“, die man mit dem Atlas leicht vorbereiten konnte. Bei seinen Kinoveranstaltungen konnte man immer die Hausaufgaben für Mathe abgleichen, Karin die Latein-Hause abschreiben lassen oder eben auch die Filme anschauen, die gezeigt wurden. Unter anderem konnte man da sehen, wie eine alte Chinesin auf einem Hausboot sitzt und Spätzle schabt.

Seit dieser Zeit hoffe ich, irgendwann doch nochmal das Geld und die Zeit zusammenzubringen, um nach Georgien und Kirgisistan zu fahren, vor allem aber mal den Baikalsee zu sehen. Die Bilder waren einfach endlos schön, bestimmt viel schöner als eine Fahrt mit dem Empire Builder.

Aber es stimmt schon: Von den nicht-russischen Teilen der UdSSR wurde uns glaub ich mehr gezeigt als von Russland. Vielleicht hatte das ja ideologische Gründe und die Lehrer trauten sich nicht, Bilder aus Russland zu zeigen, auf denen man keine geknechteten, aneinandergeketteten, ausgehungerten Menschen unter der Peitsche von Parteischergen röchelnd zusammenbrechen sah usw.

Schöne Grüße

MM

AUTSCH … Gorki … noch schlimmer. Ich habe es bis auf Seite 17 getrieben und dann reingeschrieben: HALT! HIER KOTZGRENZE!

ja, so war’s aber. Und der Aufstand der schlesischen Weber, als ob 14-jährige sich für solche Hungerleider interessieren.

Schlimmer war noch die philosophische Behandlung des Marxismus-Leninismus.

„Deutschland, wir weben dein Leichentuch, wir weben hinein den dreifachen Fluch…“ Immerhin konnten die Weber als die Urform des späteren Proletariats gelten und erschienen somit zwangsläufig in Geschichte und Literatur. Das Selbstverständnis der DDR und somit ihres Bildungssystems fusste doch auf proletarischen Wurzeln. Darum gabs ja später auch noch „Mohr und die Raben von London“ zum lesen… :smiley:

Da hätte ich Dir einen beliebigen von den Filmen empfehlen können, die wir zu sehen bekamen. Da waren ausschliesslich glückliche Menschen in modernen und sauberen Städten zu sehen.

Servus,

ja, gerade deswegen durfte es die ja im Westen nicht geben.

Schöne Grüße

MM

Frag mal einen US-Amrikaner, was er von Europa weiß. Nichts !

Globus