Man spricht deutsch

…nur wie gehts richtig?

nabend zusammen. vielleicht bin ich hier falsch aber ich versuchs mal.
immer wieder fällt mir auf, dass menschen in meiner umgebung
davon sprechen: nach karstadt zu gehen, oder sie tun sich rasieren, oder sie sprechen von dem seinen, und wenn sie argumentationslos sind: schulterzucken und dreimal im satz–keine ahnung. auf fragen, mit gegenfragen antworten. usw, usw. ich habe das anders gelernt.
nun aber meine frage an euch: würdet ihr verbessern oder haltet ihr euch zurück und wartet bis sich die nackenhaare wieder gesenkt haben?
soll man immer drüber weg sehen?
ich hatte in meiner jugend ein tolle freundin. sie brachte mir das fußballspielen bei und ich half ihr beim deutsch. gibts das heute nicht mehr?

wie seht ihr das?
dankbar
seute

Man schreibt Deutsch

…nur wie geht’s richtig?

Nun, die Beachtung der Groß- und Kleinschreibung wäre schon einmal ein Anfang… ;o)

Grüße

=^…^=

…nur wie geht’s richtig?

Nun, die Beachtung der Groß- und Kleinschreibung wäre schon
einmal ein Anfang… ;o)

nicht zwingend.

gruß
ann *rechtschreibfit*

1 Like

Moin,

nach karstadt zu gehen,

Das ist typisch Norddeutsch - ich habe diese Ausdrucksweise erst kennengelernt, seit ich in W’haven wohne.
Wo verläuft wohl die Sprachgrenze zwischen „nach + Geschäft“ und „zu + Geschäft“?

oder sie tun sich rasieren,

Da spielt wohl weniger die regionale als sprachstilistische Zugehörigkeit eine Rolle

oder sie sprechen von dem seinen,

Das war früher wohl mal üblich, neben oder vor dem echten Genitiv. In alten englischen Texten findet man z.B. Formulierungen wie „the queen her knight“ - „der Königin ihr Knecht“.
„Das ist dem sein …“ ist heutztage dem Moselfränkischen sein normaler Genitiv.

und wenn sie argumentationslos sind: schulterzucken und dreimal im
satz–keine ahnung. auf fragen, mit gegenfragen antworten.

Das verstehe ich nicht

nun aber meine frage an euch: würdet ihr verbessern

Nein

oder haltet ihr euch zurück und wartet bis sich die nackenhaare
wieder gesenkt haben?

Ja

soll man immer drüber weg sehen?

Ja

ich hatte in meiner jugend ein tolle freundin. sie brachte mir
das fußballspielen bei und ich half ihr beim deutsch.

Hoffentlich kennst Du die Regeln des Fußballspiels besser als die der deutschen Rechtschreibung (mansche sangn och „Rechtschreibungk“)

gibts das heute nicht mehr?

Das gips beschtümmt noch, mit untershitlichem Erfolg

wie seht ihr das?

Amüsant

dankbar

Vieles ist denk- und sagbar ;-»
Pit

Hallo,

nun aber meine frage an euch: würdet ihr verbessern oder
haltet ihr euch zurück und wartet bis sich die nackenhaare
wieder gesenkt haben?

Ich würde nicht verbessern.
Zum einen sind manche „Fehler“ ja tatsächlich Dialekt.
Zum anderen erscheint mir das doch sehr arrogant. Oder wie würde es auf dich wirken, wenn dir in deinem Text jeder einzelne deiner Rechtschreibfehler und stilistischen Schwächen angestrichen wird?

Wobei mich allgemein Apostrophe mehr nerven: „zu den WC’s“, „der mensch- der beste freund des hund’s“, …
Aber meine Rechtschreibung und Grammatik ist auch nicht perfekt (von meinem Hang zur Benutzung von Füllwörtern im Satz mal ganz zu schweigen), da sollte ich mich nicht beschweren :smile:

Viele Grüße
Kati

Nun, die Beachtung der Groß- und Kleinschreibung wäre …)

nicht zwingend.

Aber es hilft!

gruß
ann *rechtschreibfit*

Gruss von Julius

Hallo,

wenn du anfängst Leute zu verbessern, wirst du
aus deinem selbstgewählten Schlamassel nicht
wieder herausfinden. Ein Faß ohne Boden,
auch wirst du auf heftige Gegenwehr stossen
und als „großkopfert“ etc. bezeichnet werden.
Apropos warst nicht gerade du es, die sich erst
kürzlich über die hochstilisierte Sprache
bei www beklagt hat?

Die Sprache dient der Kommunikation und hat ein
breites Spektrum! Vom Mittel zum Zweck, über
die Befriedigung intellektueller Eitelkeiten,
bis hin zur Kunstform etc.

Das Pendel des Geistes schwingt nicht zwischen
richtig und falsch, sondern zwischen Sinn und Unsinn,
hat mal jemand gesagt.
Unsinnig wirds immer dann, wenn es seinen Zweck nicht
erfüllt. Wenn Omma nach Karstadt geht, dann erfüllt die
Aussage ihren Zweck, den der Information.

Gruß
Powenz

Moin,

nach karstadt zu gehen,

Das ist typisch Norddeutsch - ich habe diese Ausdrucksweise
erst kennengelernt, seit ich in W’haven wohne.

Das läßt mich an einen Witz denken:
Ein Mantafahrer hält mit quietschenden Reifen an einer Ecke, an der ein Türke steht. Der Fahrer beugt sich aus dem Fenster: „He, Alder, wo komm ich denn hier nach Aldi?“ Der Türke verbessert: „ZU Aldi!“ Der Fahrer verdutzt: „Wat, Aldi schon zu?“

Ich vermeide es im allgemeinen, Oberlehrerhaft darauf hinzuweisen, dass die Leute schlechtes Deutsch von sich geben.
So etwas stört nämlich sehr und ein weiteres Gespräch ist dann nicht mehr so einfach.
Mir geht das zwar auch auf die Nerven, allerdings ist es meistens wichtiger, auf den Inhalt des „Gedruckses“ zu warten.
Ab und an bekommt man dann doch noch gute Informationen.
Die Umgangssprache unterscheidet sich ja von den geschriebenen Texten. Bleibt nur zu hoffen, dass die Leute das auch wissen.
Sonst hagelt es Rechtschreibfehler auch in kurzen Texten - wie z. B. in Bewerbungsschreiben.
Und das hätte dann schlimme Folgen.

LG Maeve Dragon