Mangel an Selbstvertrauen durch Hochintelligenz

Hallo
Ich habe vor ein paar Monaten einen IQ-Test bei der Mensa gemacht, dabei habe ich einen IQ von 130 erreicht und kann mich jetzt als hochintelligent bezeichnen.
Nun habe ich mich im Internet über die Nachteile der Hochintelligenz informiert, so ist mir aufgefallen das dabei oft Probleme in sozialen Bereichen auftreten. Mir ist schon vor dem Test aufgefallen, das ich Schwierigkeiten damit habe persönlich mit Menschen über meine Gefühle zu reden (über das Internet klappt das jedoch super). Auch auffällig ist bei mir mein mangelndes Selbstvertrauen und das ich mich zu leicht von anderen überreden oder beeinflussen lasse.
Ich kann lustig und fröhlich sein, jedoch auch sehr nachdenklich, so denke ich auch über diese Thema extrem nach.
Ein Beispiel: Wenn ich mich mit jemanden alleine treffe, den ich noch nicht so gut kenne, bin ich sehr ruhig und komme extrem schüchtern rüber, was ich aber eig garnicht bin. Dadurch möchte ich mich mittlerweile garnichtmehr mit anderen alleine treffen, ich habe richtige Panik und fange an zu zittern.

Nun möchte ich Fragen ob 1. das alles mit der Hochintelligenz zusammenhängen könnte, und 2. ob jemand weis wie ich dagegen vorgehen könnte, vorallem mein Selbstbewusstsein zu stärken.

Schon im Voraus vielen Dank
Kadda

Hallo

Hiho!

Ich habe vor ein paar Monaten einen IQ-Test bei der Mensa
gemacht, dabei habe ich einen IQ von 130 erreicht und kann
mich jetzt als hochintelligent bezeichnen.

Um mal einen alten Klassenkameraden zu zitieren, der schon zu Schulzeiten quer über die Welt bei Mathe/Physik Wettbewerben beteiligt war und somit wirklich als Hochintelligent zu bezeichnen ist:

„Ein IQ-Test zeigt nur, wie gut man darin ist, einen IQ-Test zu erfüllen!“

Also nur weil du nen „blöden“ Test gemacht hast, heisst das nicht, dass du wirklich Hochintelligent bist! Kann sein, Aussagekraft aber eher begrenzt!
Ich erreich bei den Dingern auch regelmäßig was jenseits der 130, bei irgendeinem hatte ich sogar mal „grandiose“ 148; beim Bundeswehr-Tauglichkeits-Wissenstest hat sich dann auch die „Prüferin“ bei meinem Ergebnis geradezu überschlagen… vielleicht hab ich ja deshalb so ne geruhsame Stammeseinheit bekommen :wink:
Bild mir aber nicht ein, irgendwie intelligenter, als wer anders zu sein; dafür hab ich nen zu mickrig, durchschnittliches Studium abgeschlossen :stuck_out_tongue:

Nun habe ich mich im Internet über die Nachteile der
Hochintelligenz informiert, so ist mir aufgefallen das dabei
oft Probleme in sozialen Bereichen auftreten.
[langer text snip]

Kann das ganze insofern nachvollziehen, dass ich - wenn ich mal meinen tollen Ergebnissen glaube - ähnliche „Probleme“ habe. Aber glaube, das ganze ist nichts besonderes. Wenn man mit jemand „Unbekannten“ zusammen ist, dann ist man halt nervös; vor allem wenn man als Frau mit nem unbekannten Mann zusammen ist (naja, kann ja auch „gut“ ausgehen :wink: )
Das haben aber vermutlich auch „Dösbaddel“!

Nun möchte ich Fragen ob 1. das alles mit der Hochintelligenz
zusammenhängen könnte, und 2. ob jemand weis wie ich dagegen
vorgehen könnte, vorallem mein Selbstbewusstsein zu stärken.

So _wirkliche_ sozialen Probleme haben erst Autisten! Ob das jetzt in die Richtung geht und wie man das „behebt“… das beantwortet lieber wer aus dem Psychologiebrett, anstatt hier! Wenn du die „ultimative Lösung“ bekommst, sag bescheid :stuck_out_tongue:

Schon im Voraus vielen Dank
Kadda

schein intelligente Grüße
Geisterkarle

Nun möchte ich Fragen ob 1. das alles mit der Hochintelligenz
zusammenhängen könnte, und

Hallo, Kadda-af,
nein, es hängt nicht zusammen meiner Meinung nach, jedenfalls nicht direkt.
Du fühlst, dass Du ein wenig anders bist als der Durchschnitt. Dank Deiner Intelligenz denkst Du aber schon einen Schritt weiter: „Ich bin hochintelligent, will aber nicht damit protzen, also halte ich mich besser zurück“ sind etwa die Gedankengänge, die Dich daran hindern, unbefangen auf den anderen zuzugehen.

  1. ob jemand weiß, wie ich dagegen vorgehen könnte,
    vor allem mein Selbstbewusstsein zu stärken.

Mach Dir klar, das „Intelligenz“, wie man sie mit einem solchen Test misst, nur ein menschliches Merkmal ist, das entscheidend für den Charakter ist. So mag einer strunzdumm sein, aber ein ganz lieber sorgsamer Mensch, der sich für andere aufopfert. Ein anderer ist vielleicht nicht ganz so clever, aber unheimlich geschickt mit seinen Händen und Werkzeug, ein dritter, auch nicht überintelligent, hat vielleicht ein Händchen für Tiere oder einen grünen Daumen. So sind die Talente eben in ganz unterschiedlichem Maße und auf ganz unterschiedlichen Gebieten verteilt. Man muss lernen, die eigenen Talente zu fördern und auszubauen, dabei aber auch sehen, welche Talente andere Menschen haben.

Wenn Du das weißt, kannst Du die besondere Leistungsfähigkeit Deines Gehirns vielleicht ein wenig besser in das allgemein menschliche Spektrum einordnen und Dich nicht mehr so als „Freak“ fühlen, denn das bist Du nicht. Es gibt Millionen anderer, die intelligenter sind als Du!

Lebenserfahrung und viel Kontakt mit anderen, unterschiedlichen Menschen tun ein übriges dazu, sich einzuordnen, aber das kommt nicht von ungefähr, dazu braucht es Zeit. Sei also nicht zu ungeduldig. Aber nutze Deine Intelligenz im Aufspüren der Vorzüge, die andere Menschen haben.

Hier noch was zum drüber Nachdenken:

Ein Mensch war eigentlich ganz klug
und schließlich doch nur klug genug,
um einzusehen, schmerzlich klar,
wie blöd er doch im Grunde war.
Unselig zwischen beiden Welten,
wo Weisheit und wo Klugheit gelten,
lies seine Weisheit er verkümmern
und zählt nun glücklich zu den Dümmern.
[Eugen Roth]

Gruß
Eckard

Moin,

intelligente Menschen haben leider manchmal das Problem, sich selber im Weg zu stehen.
Deshalb sind z.B. 1er-Absolventen bei manchem Arbeitgeber alles andere als beliebt: Sie denken einfach komplizierter, haben gerne höhere Erwartungen an ihr Umfeld als der Rest und ganz schlimm wirds, wenn sie sich tatsächlich für intelligenter halten und das zeigen. Im Zweifel sogar gegenüber ihrem Chef:wink:
Und ansonsten denken sie gerne mal erst um drei Ecken statt einfach den ersten Schritt zu gehen, wie es alle anderen machen würden.

Das gesamte menschliche System ist bis auf wenige Ausnahmen auf Durchschnittlichkeit hin ausgelegt. Jede Abweichung ist eine Störung. Manchmal sind Störungen bereichernd, manchmal auch nur nervig. Bereichernd sind sie z.B. häufig im Wissenschafts- oder Kulturbereich. Schon bei Sachbearbeitern bezweifle ich die ständige Bereicherung. Und als Frauenaufreisser musst Du schon die richtige treffen, die auf Grübler steht:wink:

In diesem Sinne: Nutze Deine Intelligenz, wenn Zeit dafür ist. Ansonsten lass es lieber:wink: Wie mein Vorposter schon schrieb: Du bist kein besserer oder erfolgreicherer Mensch, nur weil Du einen IQ von 130 hast. Erst Deine Taten machen Dich dazu.

Grüße
Jürgen

Hallo,
Dein geschildertes Problem hat nichts mit Deinem IQ zu tun.
Weisst Du wie viele Menschen mit einem IQ von unter 100 das gleiche Problem haben? Und umgekehrt kenne ich einige hochbegabte Erwachsene, die sehr selbstbewusst sind und auch in der Lage sind einen Smalltalk über Sport und das englische Königshaus zu führen.

Wenn Du darunter leidest, dass Du Schwierigkeiten mit Sozialkontakten hast, dann ersuche eine Therapie. Wahrscheinlich kommen dabei ganz andere Ursachen zu Tage - der IQ ist es jedenfalls nicht.

Viel Glück!

Hallo,

In diesem Sinne: Nutze Deine Intelligenz, wenn Zeit dafür ist.
Ansonsten lass es lieber:wink: Wie mein Vorposter schon schrieb:
Du bist kein besserer oder erfolgreicherer Mensch, nur weil Du
einen IQ von 130 hast. Erst Deine Taten machen Dich dazu.

Ja, genau - der Verein für Hochbegabte sagte dazu: Es gibt keinen Grund auf einen IQ von 130 stolz zu sein, genauso wenig wie man darauf stolz sein kann Schuhgröße 39 zu haben - erst das was man daraus macht (nach lernen und arbeiten) ist das Ergebnis worauf man stolz sein kann.

Viele Grüße

Hallo!

Bild mir aber nicht ein, irgendwie intelligenter, als wer
anders zu sein; dafür hab ich nen zu mickrig,
durchschnittliches Studium abgeschlossen :stuck_out_tongue:

Das eine hat mit dem anderen auch nichts zu tun. :smile:

Über einen bestimmten Aspekt von „Rechnerleistung“ ist der Text durchaus aussagekräftig - aber das hat nichzts damit zu tun, ob man dann im Studium gut oder schlecht ist oder ob man im umgangsparachlichen Sinne „schlau“ ist.

Gruß,
Max

Hallo Kadda,
die Antwort ist ein etwas unbefriedigendes „Jein“. Es gibt auch hochintelligente Menschen ohne Probleme. Woher deine Probleme kommen, kann man wahrscheinlich nur fundiert sagen, wenn man sich näher mit Dir und Deiner Lebensgeschichte befasst - wozu hier aber definitiv nicht der Platz ist. Soziale Probleme können durch Hochintelligenz hervorgerufen/beeinflusst werden, aber auch durch x andere Faktoren. Eine Pauschalantwort ist da nocht möglich.

so denke ich auch über diese Thema extrem nach.

Hm ja, das intensive Nachdenken kenne ich. :smile: Und wenn man das „Werzeug“ dazu hat, um über Probleme auch fünften Potenz nachzudenken, kann das sehr langwierig werden.

Nun möchte ich Fragen ob 1. das alles mit der Hochintelligenz
zusammenhängen könnte

KÖNNTE - ja.

  1. ob jemand weis wie ich dagegen
    vorgehen könnte, vorallem mein Selbstbewusstsein zu stärken.

Bei mir hat der Sprung ins kalte Wasser geholfen. Ich habe mich immer und immer wieder in Situationen begeben, in denen ich meine Zurückhaltung überwinden musste - vom Vortrag, den ich vor 200 Leuten halten musste, bis zum Improtheater. Gerade das Improtheater hat mir sehr geholfen.

Hast Du nur den Test gemacht oder bist Du Mensa auch beigetreten? Wenn ja, dann jannst Du mich gerne auch mal per Mail kontaktieren.

Gruß,
Max

Mein Sohn wurde mit 6 Jahren getestet und der Kaufmanntest reichte bei ihm nicht aus. doch Sein Selbstvertrauen hat er unteranderem durch mich bekommen, weil ich mich schon immer mit Mednschen beschäftiegt habe, es giebt da ein Buch (hochbegabte Kinder ihre Eltern und Lehrer). Solltest du mal lesen und als Hochbegabter wird man schnell als Spinner bezeichnet und man wird zurückhaltend, doch bezeichne dich selber als Spinner und nehm dich nicht für so wichtieg. Die meisten Menschen denken sie währen Schlau, doch wissen garnicht wie unwissend sie eigentlich sind. Jeder der es besser weis ist ein Feind und wird auch so behandelt, wenn du das merkst, lass ihn in seinem Glauben und lenk das Gespräch auf was das er auch verstehen könnte und nicht das er dir beweisen muss wie schlau er doch ist. Du must doch keinen was beweisen und hab nicht zu jeden Tema eine antwort, du wirst dich kaputtlachen!
Beschäftiege dich auch mal mit Meditation, hilt auch.
Mein Sohn wahr nach der Trennung von meiner Ex agressiv und verschlossen, doch heute hat er jemanden dem er sich voll anvertrauen kann und sein Selbstvertrauen ist erstaunlich. Such dir jemanden den du dir auch anvertrauen kannst und der auch den IQ hat!

Gruß Andi!

Hallo :smile:
Eine Frage vorweg: Warum hast du dich als erstes mit den Nachteilen deiner Begabung befaßt und nicht mit den Vorteilen und wie du deine besonderen Interessen und Begabungen für dich nutzen/fördern kannst? Klar mußt du deine Hochbegabung nicht an die große Glocke hängen, trotzdem kannst du doch stolz darauf sein und das für dich nutzen.Fakt ist das Hochbegabte anders denken und fühlen als „Normalos“ gg.
Wie ein, mir sehr sympathischer, Arzt mal sagte:" Nicht jeder Mensch ist ein Draufgänger und Partymacher.Und das ist auch gut so."
Wenn du dir Literaturmäßig was anlesen willst hier ein paar Vorschläge nach deren Studium du dich garantiert viel besser fühlen wirst. :smile:

  1. Keine Angst vor Hochbegabung (empfohlen von der deutschen Gesellschaft für das hochbegabte Kind) von Gesine Götting
    2.Kinder und Jugendliche mit Hochbegabung von Helga Simchen.

3.Jenseits der Norm-hochbegabt und hochsensibel von Andrea Brackmann
Sind zwar aufs Kind bezogen aber auch auf Erwachsene anzuwenden.
Besonders das erstere ist sehr zu empfehlen und hat auch mir geholfen.
LG

Werde Mitglied
Hallo kadda-af

ich habe vor kurzem auch den Mensa-Test gemacht und am gleichen Tag auch am WillkomMENSAbend teilgenommen (Schnupperstammtisch).
Diesen Abend fand ich richtig befreiend, da man sich frei von der Leber weg mit Leuten unterhalten kann, die den gleichen [ironie] „Defekt“ [/ironie] haben.

Ich kann Dir nur empfehlen mal zu einem der Mensa-Stammtische zu gehen (https://mind.laterne.de/Events?mpn=Events)undund) auch Mitglied zu werden.
Solltest Du noch unschlüssig sein ob Du Mensaner werden willst oder nicht, dann kannst Du auch als nicht-Mensaner am Stammtisch teilnehmen.

Ich für meinen Teil habe die Beitrittserklärung noch am gleichen Tag an dem das Ergebnis kam (letzten Freitag) abgeschickt und warte jetzt auf den Mitgliedsausweis.
Die Teilnahme an den Stammtischen werde ich zur Regel machen, da man dort richtig Kraft sammeln kann für die Zeit unter „Normalos“ bis zum nächsten Stammtisch. Das habe ich schon an dem ersten Abend gemerkt.
Das solltest Du auch tun und so könntest Du vielleicht auch die Scheu unter Menschen zu gehen unter Gleichgesinnten wieder los werden.