Ja, aber eben von mehrheitlich weiblichen Wählern so gewollt.
Auch hier spielen dann natürlich die „gesellschaftlichen Überzeugungen“ rein, das ist schon klar, aber eben darum muss die Sache komplex diskutiert werden und nicht so übermaßig pauschal - und nicht per Isolierung der Variable „Geschlecht“ von anderen Variablen.
Aber kaum professionelle Bezugspersonen.
KindergärtnerInnen, GrundschullehrerInnen, KindertherapeutInnen sind sehr überwiegend weiblich.
Es dürfte wohl von niemandem bestritten werden, dass beispielsweise Frau Merkel eine gesellschaftlich stärkere Position hat als irgendein x-beliebiger männlicher Obdachloser. Privilegien können sich nun einmal so sehr addieren, dass sie fehlende Privilegien ausgleichen oder sogar deutlich übersteigen können.
Nun ist es aber unsinnig, Beispiele zu betrachten, die sich in so vielen Faktoren unterscheiden, wenn man allgemeine Aussagen treffen möchte. Deshalb sollten neben der allgemeinen Verteilung z.B. der Geschlechter in Machtpositionen lediglich Gruppen betrachtet werden, die sich nur in dem zu untersuchenden Punkt unterscheiden und ansonsten dieselben wesentlichen Eigenschaften haben hinweg (also männliche vs. weibliche weiße Obdachlose, weiße vs. schwarze Studenten, christliche vs. muslimische weibliche Angestellte, Wohnungssuchende mit deutschem vs. nichtdeutschem Namen etc.pp). Bezüglich des Faktors „Mann“ wird man bei einer derartigen Betrachtung quer durch alle Schichten leicht feststellen, dass Männer gegenüber Frauen in den meisten Lebensbereichen privilegiert sind und die wenigen Ausnahmen (z.B. im Sorgerecht - aber auch da ist die Sache keineswegs so extrem, wie von Männerrechtlern gerne dargestellt wird) lediglich die Regel bestätigen.
Ich räume auch gerne ein, dass sich in den letzten paar Jahrzehnten das männliche Privileg hierzulande durchaus schwächer geworden ist. Das ändert aber nichts daran, dass wir noch weit davon entfernt sind, dies überwunden zu haben.
Ach ja, und natürlich schaden sexistische Vorstellungen mitunter auch Männern - nämlich denen, die dem vorherrschenden Klischee nicht entsprechen können oder wollen. Aber das ist wiederum ein anderes Thema.
Sagen wir einmal so: Was macht eine Frau, die gerne ene Frau wählen würde, die ihre politischen Positionen vertritt, wenn in ihrem Wahlkreis keine aufgestellt wurde?
Du hast vollkommen recht mit deinem Einwand.
Wir müssen aber doch nicht in die beiden Extreme gehen (nur der isolierte Faktor Geschlecht; n Faktoren), sondern können irgendwo dazwischen mit einer guten Handvoll der wichtigsten Faktoren (Geschlecht, Alter, Hautfarbe, Klasse, weltregionale Herkunft, religiös-kultureller Hintergrund, mit/ohne Kind) sinnvolle Raster erstellen.
Ich denke, darüber dürfte durchaus Einigkeit bestehen.
Dass die „höchstpriviligierte(n) Gruppe(n)“ bei Geschlecht den „Mann“ aufweist, bestreite ich auch nicht.
Danach „mischt“ es sicher aber ganz schön, weil zur der Erklärung der ganzen Variabilität der Faktor Geschlecht viel weniger beitragen kann als Faktoren wie Klasse, Hautfarbe und weltregionale Herkunft.
Das ist eben die Frage, die m.E. nicht sehr leicht oder gar nicht zu entscheiden ist.
Du hast das Sorgerecht genannt (zweischneidig, weil Sorge auch eine Belastung und ein Armutsrisiko ist), ich habe die Gesundheitskosten und das Erziehungssystem genannt; man könnte noch mehrere Sachen nennen, z.B. den besseren Schulerfolg der Mädchen (der nicht einfach nur eine Folge größere Intelligenz ist, sondern einem bias des Bildungssystems geschuldet), die Tatsache, dass in den Gefängnissen fast nur Männer sitzen (wenn man die geschlechtsspezifische Sozialisierung als Argument für den Arbeitsmarkt bemüht, muss man sie unweigerlich hier auch anführen), Risikoberufe, die geringere Lebenserwartung (auch nicht einfach nur „Biologie“) usw.
So simpel ist m.E. die Frage der „Privilegierung“ nicht, wenn man nicht den Arbeitsbereich als dermaßen alles-entscheidendes Kriterium nimmt. Noch schwieriger eben bei Berücksichtigung der Verschränktheit der Faktoren.
Ich sehe dieses Problem schon, aber wenn die a) Bevölkerungsmehrheit, die b) rechtlich gleichstellt ist in diesem Bereich, c) hervorragend gebildet ist und gegen die d) keine offene Repression in irgendeiner Form ausgeübt wird, es nicht schafft, politisch angemessen repräsentiert zu sein, dann hat das mit offenkundiger „Unterprivilegiertheit“ oder mit der „schwächeren Position“ hat m.E. wenig zu tun, auch wenn der Hinweis auf „Sozialisation“ oder auf die „historische Entwicklung“ natürlich Gründe dafür sind…+
Natürlich nicht. Aber das führt halt dazu, daß Frauen eine gewisse Zeit nicht in ihrem Beruf tätig sind oder kürzer treten und das führt dazu, daß die Kinder in der Regel eine engere Beziehung zu ihren Müttern aufbauen als zu ihren Vätern und das wiederum führt auch (!) dazu, daß Mütter eher in Teilzeit arbeiten, um die Kinder von der Tagesstätte oder dem Kindergarten abzuholen und zum Sport, zur Musikschule oder sonstwohin zu kutschieren.
Na, welche „Frauenberufe“ fallen Dir denn ein?
Weil es sich um kaufmännische Berufe (Angestellte) handelt, die lange Zeit sowohl vom Gesetzgeber als auch von den Gewerkschaften anders behandelt wurden als körperliche Berufe (Arbeiter). Außerdem sind Verwaltungstätigkeiten nur sehr schwer kostentechnisch eindeutig der Leistungserstellung zuzurechnen, während man genau ausrechnen kann, wie lange sich (in Minuten und Stunden) eine Krankenschwester und Altenpflegerin mit den zahlenden Gästen beschäftigt.
Das erkläre ich mir gar nicht, weil ich davon nichts weiß.
Ja ich schon wieder was ist dein Problem mit meinen Beiträgen…Was ist den so lustig was ich so erzähle. Ich stör mich einfach an dem Wort stärker was ist den stärker. Die wesentlich interessantere Frage ist wer öfter Machtmissbrauch betreibt in Verantwortungsvollen Positionen. Da kommen wir schon der Sache näher und ich würd sagen, da kommen die Männer weniger gut weg.
Tja, keine Ahnung. Warum fechten schon einjährige Jungen Revierkämpfe aus? Warum interessieren sich schon zwei Jahre alte Mädchen wesentlich mehr für Babys als gleichaltrige Jungs? Warum fordern Frauen - im Gegensatz zu Männern - kein höheres Gehalt, wenn sie mit ihrem Einkommen zufrieden sind? Warum gelten Frauen als defensivere Autofahrer?
Menschen sind nicht gleich und Frauen und Männer auch nicht. Wichtig ist die Chancengleichheit und nicht die Gleichheit aller Personen und Geschlechter.
Die Geschlechtsunterschiede sind wesentlich geringer, als man annimmt. Die werden durch die individuellen Unterschiede weit überwogen.
Und zum Thema „Belege“- bitte welche, die belegen, dass das Verhalten wirklich angeboren und nicht das Ergebnis von Umwelteinflüssen (unterschiedliche Erwartungen ans Rollenverhalten) ist
Ich empfehle das Buch „die rosa-hellblau-Falle“. Dort sind viele Studien zitiert und vieles trotzdem gut lesbar erklärt und dargestellt.
Wieso liest du nicht die Artikel, die du verlinkst? Würdest du das tun, dann könntest du die Aussage, in die Gesundheit von Frauen würde mehr investiert, nicht aufrecht erhalten.
Ich wiederhole mich: Dir ist an einer sachlichen Diskussion nicht gelegen. Du suchst ausschließlich eine Bestätigung deines (Welt-)Bildes!
Hör auf zu trollen - warum auch immer du das tust.
Wenn du schon andeutest, in meinem Link würde irgend etwas stehen, das die zitierte Passage „widerlegt“, dann zitiere das oder schweig!
(Ich habe sehr wohl nicht überlesen, dass mit verschiedenen Rechenoperationen -Reproduktionsbereinigung, Altersstandardisierung- der Unterschied der Gesundheitskosten geringer wird,)
Wenn du den Ausdruck „investiert“ fett markierst, dann sag, was du damit ausdrücken willst oder schweig!
Nur du bist es, dem an einer sachlichen Diskussion nicht gelegen ist.