männer in strumpfhosen

moin moin - warum werden männer die strumpfhosen tragen als tunten usw abgestempelt ??frauen tragen herrenjeans und shirts - da ragt sich auch keiner auf - was sagt ihr dazu

Hi.

Naja, ich denke das Frauen mit Herrenklamotten (gibt es das eigentlich?) akzeptiert werden. Umgekehrt ist die Akzeptanz wohl geringer.
Ursache könnte eine, latent, vorhandene Meinung aus Großmutters Zeiten sein.

Der Mann, die Frau. Du weißt was ich meine.

Hier die Bezeichnung „Tunte“, oder „Tucke“ zu verwenden ist schlicht haltlos und unverschämt. Zumal, was sollen diese Begriffe eigentlich beschreiben? Gut, ich weiß was gemeint ist, aber das geht gar nicht.

Ob es in die Richtung sexuelle Orientierung, oder Fetisch geht, ist völlig belanglos. Auch soll es Männer geben, die eine Strumpfhose der Freundin anziehen, weil die Temperaturen das erfordern.

Hallo,

der Versuch, jemanden als „Tunte“ zu beleidigen - naja, lassen wir dieses homophobe Gehabe mal einfach weg, das kommt einfach von unsicheren Menschen, die nicht gelernt haben, mit Sexualität umzugehen.

Zum einen stimmt deine Überlegung nicht ganz: Frauen in tatsächlichen Männerkleidern werden sehr wohl als „Kampflesbe“ etc. verunglimpft (hier gilt das Gleiche wie oben geschrieben, da braucht man sich nicht ernsthaft mit beschäftigen). Bei Jeans etc. ist wohl eher „unisex“ das, was man als Frau trägt.

Um auf die Strumpfhosen zurückzukommen. Zum einen werden die auch heute noch hauptsächlich mit Ballettänzern assoziiert (die oft in dem Ruf standen, homosexuell zu sein). Zum anderen sind Strumpfhosen (als Tights getragen, also nicht unter einer kurzen Hose oder einem Rock) dazu geeignet, die männliche Anatomie zu betonen (es gibt da den alten, bärtigen Witz, dass es Hosen gibt, an denen man nicht nur das Geschlecht des Trägers, sondern auch dessen Religon erkennen kann). Diese betonte Art des Geschlechts zusammen mit einem Kleidungsstück, das hauptsächlich mit Frauen und Tänzern assoziiert wird - und fertig ist das Vorurteil.

Grüße
Siboniwe

Tach auch,
im Rheinland regt sich zur Zeit auch niemand über Männer in Strumpfhosen auf.
Auch nicht, wenn die öffentlich auftreten.

Darauf ein 3x kräftiges

Alaaf

Ich würde das nicht an den Strumpfhosen allein festmachen, sondern allgemein erklären: In Bezug auf die „Darstellung“ von Geschlechtlichkeit (nur da; in anderen Bezügen sind Frauen rigideren Bekleidungszwängen unterworfen als Männer; man denke nur an die Bedeckung des Oberkörpers) haben Frauen bei der Kleidung heute einen deutlich weiteren Spielraum, in dem sie sich „unauffällig“ kleiden können.
Bei Männern ist dieser Spielraum deutlich enger.

Die Heteronormativität (sperriger, aber sinnvollerer Komplementär-Begriff als "Homophobie) dient der sozialen Sanktionierung entsprechender Spielraum-Überschreitungen. Ihre Ausgestaltung ist abhängig vom jeweiligen gesellschaftlichen Milieu.
Eine solche Überschreitung der Geschlechterrolle ist normalerweise die Strumpfhose - aber auch für die gibt es „erlaubte“ Ausnahmesituationen.

Gruß
F.

Jep, so auch meine Meinung. Aber beziehe das bitte nicht auf das gesamte Rheinland. „Alaaf“ endet doch spätestens an der Stadtgrenze von Leverkusen zu Remscheid. :wink:
(Bezug natürlich nur auf den Ruf)

Das liegt daran, dass du diese Frage im Brett Erotik & Sex gepostet hast und nicht im Modebrett.

Ich bin da kein psychologischer Fachmann, kann daher nur meine eigene Meinung zu dem Thema sagen.

Es wird sicher auch viel mit der Erziehung zu tun haben, und mit aktuellen Modetrends. Vor 150 Jahren beispielsweise wäre es (außer auf der Bühne) undenkbar gewesen, dass Frauen sich Hosen anziehen, oder andere männliche Kleidung. Heute ist das aber völlig normal, und keiner regt sich darüber auf oder guckt blöd aus der Wäsche.

Ich denke aber auch, dass Frauen hier einen Vorteil gegenüber Männern haben, was die Kleidung betrifft. Ich versuche es genauer zu erklären.

Eine Frau hat weibliche Kurven, einen weiblichen Körper, und das kann sie entweder betonen (beispielsweise durch Strumpfhosen, High Heels, Korsagen, Kleider, usw.), oder aber sie kann sich „männliche“ Sachen anziehen, beispielsweise Jeans, Hemden, Shirts, weitere Hosen, usw.), die diese Kurven eher verhüllen, ja verstecken und sie nicht „zur Schau stellen“.
Jedoch kann gerade das aber auch sehr reizvoll sein, denn - wie ich meine - weibliche Reize wirken viel stärker und aufregender, wenn sie nicht „aggressiv“ zur Schau gestellt, sondern eher verdeckt werden, dann aber ab und zu doch durchscheinen. Das ist etwa auch der Reiz an sog. „Hosenrollen“ auf der Theater- und Opernbühne, wo Frauen Männer spielen, und trotz der oftmals weiteren Kleidung sich doch mal die Brüste oder die Hüften darunter abzeichnen.

Also die „männliche“ Kleidung bei einer Frau kann m.E. auch deswegen gut passen, weil es den o.g. Effekt hat. Davon abgesehen, selbst wenn das Gewand ihr nicht passt, und etwa zu groß ist, wird sie immer noch süß darin aussehen.

Wenn ein Mann Frauenkleidung trägt, dann funktioniert es nicht mehr. Frauenkleidung soll etwas betonen, was der Mann nicht hat (nämlich einen weiblichen Körper). Wenn er sie dennoch trägt, dann wirkt es normalerweise komisch (man denke an diverse Komödien wie „Manche mögens heiß“ oder Monty Python-Sketche), oder aber grotesk bis gruselig (wie etwa in „Psycho“ oder „Dressed to Kill“). Das ist übrigens auch ein Grund, warum Monty Python für attraktive Frauenfiguren immer echte Frauen genommen haben: laut eigener Aussage wirkt ein Mann im Frauenkostüm komisch und NICHT attraktiv, deswegen ist eine echte Frau notwendig.

Also ich finde das auch nicht so sexy, auch wenn das im Barock mal anders gewesen sein mag.
Da hab ich lieber gut durchtrainierte Beine in kurzen Hosen.