Kürzlich beleidigte mich ein Kollege als „Mannweib“ und ich war und bin sehr ärgerlich darüber.
Keine Identitätskrise, ich bin ganz Frau. Und ich bin gerne Frau.
Aber was meint ihr, was ist das WICHTIGSTE Merkmal der Weiblichkeit und warum und wann bezeichnet man eine Frau als „Mannweib“?
Was gibt den Ausschlag? Äußerlichkeiten? Verhalten? Interessen? Denken? Fühlen? Handeln?
Ich frage allgemein.
Die Erklärung für das Verhalten meines Kollegen hat übrigens nichts mit mir zu tun, sondern mit ihm selber: Er wollte mich beleidigen und ist zu feige, richtige Kraftausdrücke zu benutzen.
Marion
Hi Marion,
als „Mannweib“ bezeichnete mich das letzte Mal meine Oma, ich war 17 (ca.), sie war damals 70. Grund: Ich weigerte mich standhaft Röcke zu tragen (die ihren modischen Vorstellungen entsprachen - also mit Vollant und Spitze), ich weigerte mich in die Tanzschule zu gehen (und habe bis heute nix bereut!!), ich weigerte mich an der Vhs Kochkurse zu besuchen „damit du deinem Mann später auch was ordentliches kochen kannst“ (mein Kommentar: Wenn dem mein Essen nicht schmeckt, soll er selbst kochen.), ich weigerte mich Nähkurse zu besuchen „damit du Geld sparen kannst und die Kleider von Mann und Kinderschar ausbessern kannst, oder dir selbst was schneidern“. Als ich dann noch unbedingt den Motorradeführerschein machen wollte und in Judo ging war ich bei ihr „das Mannweib“.
Ich denke es geht bei solchen Bezeichnungen mehr um die Probleme desjenigen der Frauen mit solchen blödsinnigen Bezeichnungen belegt, als um „was ist denn nun typisch weiblich/männlich“. Das Mannweib kann in jeder Couleur auftreten, nach Gusto desjenigen dem du in diesem Moment gerade quer kommst.
Darum solltest du den Spruch vergessen. Dein Kollege war wohl zu dem Zeitpunkt gerade zutiefst erschüttert und konnte nur noch beleidigen. Hoffentlich ist seine Hose trocken geblieben, bei dem Mut den ihn das gekostet haben muss.
Gruß
Helena
Hallo Marion,
Ich denke es gibt verschiede Arten von Mannsweibern.
Einerseitz geht es um denn Körper. Gerade sportlerinen, die auch viel Krafttrainig machen werden gerne so tituliert, da ihre Rundungen stark vom gänigen Bild des perfekten Frauenkörpers ( 90/60/90 ) abweichen. Hat man gerade wieder bei der Frauen Fussball WM gesehen, und dem Thread der hier eröffnet wurde. In dem ja auch angesprochen wurde das die Spielerinen nicht mehr ganz denn estetischen Anforderungen der Allgemeinheit entsprechen.
Andererseits geht es wohl um das Verhalten und die Einstellung der Frau, gerade dem Manne gegenüber.
In diesem Fall werden wohl gerne selbstbewusste, starke Frauen die nicht berreit sind sich unterzuordnen so bezeichnet.
meines Erachtens ist dass aber eher der Versuch die Frau zu verunsichern. Wohl in der Hoffung doch die Oberhand zu bekommen und die Frau auf ihren „rechtmässigen“ Platz zurückzuschicken.
Letztendlich wird es wohl aber keine einheitliche erklärung geben. Schon allein weil sich jeder etwas anderes unter einer „richtigen“ Frau, oder einem richtigen „Mann“ vorstellt.
Deinem kollegen seint es wohl darum gegangen zu sein dein selbstbild als Frau in frage zu stellen und dir damit eins auszuwischen. also ignorie denn Quatsch. Darüber zu grübeln dürfte eher ihm dienlich sein als dir.
Gruß Mele
Moin,
Kürzlich beleidigte mich ein Kollege als „Mannweib“ und ich
war und bin sehr ärgerlich darüber.
Genau das wollte er vermutlich auch erreichen. Man geht offenbar davon aus, dass Frauen, die nicht dem traditionellen weiblichen Rollenbild entsprechen, hier eine Schwachstelle in ihrem Selbstbild haben. Solange du dich über so einen Spruch noch ärgern kannst, hast du die auch.
Würdest du anders auftreten, hätte er dich vermutlich als dummes Blondchen oder Flittchen bezeichnet.
Über sowas auch nur 1 Minute nachzudenken und sich zu ärgern ist 1 Minute zu viel.
Gruß
Marion
hallo marion,
mach dir nix draus. es gibt beleidigungen, die muß man als ehrentitel auffassen, wenn man berücksichtigt, von wem sie kommen.
oft werden frauen, die denken können, als mannweiber bezeichnet.
in der vorstellung solcher männer wie deinem kollegen sind frauen blöd, unselbständig und ohne männliche hilfe lebensunfähig.
du bist offensichtlich nix von alledem. glückwunsch.
schöne grüße
ann
Hallo Marion,
Keine Identitätskrise, ich bin ganz Frau. Und ich bin gerne
Frau.
Es ist ja seit geraumer Zeit schon modern, von „weiblichen und männlichen Anteilen“ bei Männern und bei Frauen zu reden und unbestritten ist ja auch, dass wir –ob Frau oder Mann– immer einen Cocktail von männlichen und weiblichen Sexualhormonen in uns haben.
Ich frage mich allerdings, worin meine weiblichen Anteile eigentlich bestehen sollen. Etwa darin, dass ich je nachdem, ob ein Standurinal auf der Toilette verfügbar ist, auch mal im Sitzen pinkele, oder darin, dass ich die Toilette regelmäßig reinige, dass ich meine Wäsche selbst wasche und bügele und die Fenster (viel zu selten) putze? Bestimmt nicht!
Es sind doch gerade solche Rollenzuschreibungen, die wir zu überwinden versuchen sollten, um uns zu emanzipieren.
Wenn ich als schwuler Mann einen Mann attraktiv finde und mich sexuell mit ihm vergnüge, kann ich auch nicht erkennen, was daran weiblich sein sollte. Als schwuler Mann bin ich ja der lebende Gegenbeweis!
Na ja, kokettieren tun wir Schwule schon auch ein bisschen mit Weiblichkeit. In meiner Stammsauna nennt mich der heterosexuelle Barkeeper statt „Gernot“ mit seinem iranischen Akzent „Gertrud“. Das lass ich mir gefallen, so viel Humor habe ich, dass ich das aushalte.
An den Ausdrücken „Mann“ und „Weib“ ist auch nichts Beleidigendes. Erst in der Kombination…! In seiner Steigerungsform wird „Vollweib“ meines Wissens sogar als Ausdruck der Bewunderung gebraucht, zumindest von Männern, auch von Schwulen.
In der Sportberichterstattung fällt im Bezug auf Sportlerinnen auch manchmal der Begriff der „Amazone“. Das ist auch ein Ausdruck, der mir gar nicht gefällt, weil der ja doch auch eigentlich wieder nichts anderes als eine Bestätigung des alten Rollenklischees ist, so als ob es „nicht normal“ sei, dass auch Frauen Kampfsportarten betreiben.
Mit dem „androgyn“ wirkenden David Beckham kann ich auch gar nichts anfangen. Aber viele Frauen sollen so etwas ja angeblich außerhalb ihrer fruchtbaren Tage bevorzugen. Wer’s mag?!
Gruß Gernot
PS.: Sage mir mit wem du umgehst, und ich sage dir, wer du bist!
der weibliche körper
hi marion,
deine frage hat mich ziemlich zum nachdenken gebraucht. ich behaupte von mir selber immer wieder, einen grösseren männlichen anteil zu haben und beziehe mich dabei v.a. auf verhaltensmerkmale. trotzdem aber fühle ich mich zu 100% als frau (und würde jeden anderen gedanken sehr sehr schrecklich finden).
in dem sinne könnte man folgern, dass solche verhaltensmerkmale nicht per se durch das geschlecht festgelegt sind, sondern durch die gesellschaft mit weiblich oder männlich attributiert werden.
das wesentliche weibliche element ist für mich der (weibliche) körper und die empfindungen die man mit ihm in sich und in anderen auslösen kann. ein weiblicher körper ist von einer frau nicht wegzudenken, egal ob jetzt sinnlich schön, aufgedonnert oder mit muskeln bepackt. er ist wohl so eine art aushangsschild: „ich bin eine frau“.
alles andere, verhalten, oder auch umgang mit gefühlen, findet man IMHO in allen variationen bei beiden geschlechtern.
liebe grüsse,
coco
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Hallo Coco,
deine frage hat mich ziemlich zum nachdenken gebraucht. ich
behaupte von mir selber immer wieder, einen grösseren
männlichen anteil zu haben und beziehe mich dabei v.a. auf
verhaltensmerkmale.
Die da wären? Ich sehe gerade in solchen geschlechtlichen Verhaltenszuschreibungen etwas nicht Unproblematisches.
verhaltensmerkmale nicht per se durch das geschlecht
festgelegt sind, sondern durch die gesellschaft mit weiblich
oder männlich attributiert werden.
Eben, und deshalb will ich mir das nicht zu Eigen machen!
das wesentliche weibliche element ist für mich der (weibliche)
körper und die empfindungen die man mit ihm in sich und in
anderen auslösen kann.
Inwiefern unterscheidet er sich diesbezüglich von einem männlichen Körper?
ein weiblicher körper ist von einer
frau nicht wegzudenken, egal ob jetzt sinnlich schön,
aufgedonnert oder mit muskeln bepackt. er ist wohl so eine art
aushangsschild: „ich bin eine frau“.
Komisch, dass ausgerechnet Lesben untereinander gerne über „KVs“ („kesse Väter“) oder „Femmes“ ablästern, wenn einige unter ihnen ihrer Meinung nach zu sehr dem einen oder dem anderen geschlechtlichen Rollenmodell nacheifern.
Das weiß ich allerdings nur vom Hörensagen von einer lesbischen Freundin.
Gruß Gernot
Hallo Marion,
wie meine Vorredner bin ich der Meinung, dass der werte Herr deine Verhaltensweise eher dem männlichen Geschlecht zuordnete. Wenn dein Verhalten nicht in sein Weltbild passt und er meint dich als Mannweib beleidigen zu müssen, spricht das imho nur für sein antiquiertes Rollenbild und nicht gegen dich.
Jemand der Beleidigungen ausspricht, versucht (meist) spontan, den Adressaten zu treffen. Dabei sind Beleidigungen aber sehr subjektiv vom Weltbild des Beleidigenden geprägt. Z.B. spricht das Schimpfwort Wichser für ein gestörtes Verhältnis des Beleidigenden zur eigenen Selbstbefriedigung. In deinem Fall heisst das, dass der Mann wohl das Idealbild eines zarten, stillen, sich unterordnenden, usw. Muttchens hat und mit deinem Verhalten nicht klarkommt. Sein Problem.
Grüsse
Jörg
Hallo Ann,
mach dir nix draus. es gibt beleidigungen, die muß man als
ehrentitel auffassen, wenn man berücksichtigt, von wem sie
kommen.
oft werden frauen, die denken können, als mannweiber
bezeichnet.
du drückst aus, was mir nicht in Worten eingefallen ist.
in der vorstellung solcher männer wie deinem kollegen sind
frauen blöd, unselbständig und ohne männliche hilfe
lebensunfähig.du bist offensichtlich nix von alledem. glückwunsch.
diesem Glückwunsch schließe ich mich an.
Gruß, Karin
Danke für die Ermutigungen!
Ich war jetzt auch nicht verunsichert oder gar am Boden zerstört, nur wütend. Die eine (emotionale) Seite.
Die andere Seite ist das Denken. Ich hatte noch nie darüber nachgedacht, was ein Mannweib genau ist, bzw. wie man zu dieser Feststellung überhaupt kommt.
Hier im Forum und Archiv gab es bisher dazu keinen Eintrag.
Mein Äußeres ist eindeutig weiblich, da gibt es keinen Zweifel.
Meine Gefühlswelt ebenso (was ich natürlich nicht öffentlich zur Schau stelle).
Meine Interessen und Denken sind technisch/analytisch orientiert. Das ist ja nicht den Männern vorbehalten.
So denkt aber wahrscheinlich dieser besagte Primat.
Es muß wohl noch viel Wasser den Bach herunter fließen, bevor eine Frau in einem „klassisch von Männern besetzten“ Beruf einfach in Ruhe ihrer Arbeit nachgehen kann, ohne sich ständig rechtfertigen und beweisen zu müssen.
Marion
hi gernot
beziehe mich dabei v.a. auf
verhaltensmerkmale.
Die da wären? Ich sehe gerade in solchen geschlechtlichen
Verhaltenszuschreibungen etwas nicht Unproblematisches.
ja, ich finde solche zuordnungen eben auch oftmals sehr unpassend.
das wesentliche weibliche element ist für mich der (weibliche)
körper und die empfindungen die man mit ihm in sich und in
anderen auslösen kann.Inwiefern unterscheidet er sich diesbezüglich von einem
männlichen Körper?
sicher mal ganz klar von den äusserlichen und innerlichen geschlechtsmerkmalen. wahrscheinlich spielt auch der hormonhaushalt eine rolle, wie man sich „als frau“ oder „als mann“ fühlt. ich weiss nicht, wie sich ein mann fühlt und kann daher keine konkreten beispiele nennen. aber so aus dem bauch raus würde ich sagen, dass sich männer anders fühlen als frauen.
die wirkung auf andere seh ich bei mir selber. wie reagiere ich auf einen anderen körper des jeweiligen geschlechts oder wie reagieren andere auf meinen körper.
Komisch, dass ausgerechnet Lesben untereinander gerne über
„KVs“ („kesse Väter“) oder „Femmes“ ablästern, wenn einige
unter ihnen ihrer Meinung nach zu sehr dem einen oder dem
anderen geschlechtlichen Rollenmodell nacheifern.
ich denke mal, dass lesbische frauen nicht dem durchschnitt entsprechen, sondern eher ein spezialfall (auch im bezug auf meinungen etc) sind. vielleicht drückt dieses lästern ein abgrenzungsversuch dar, da sie selber eben nicht „so“ sein möchten. aber da kenn ich mich zuwenig aus. meine einzige lesbische freundin ist im gegenteil fast überbetont fraulich.
gruss zurück,
coco
Kürzlich beleidigte mich ein Kollege als „Mannweib“ und ich
war und bin sehr ärgerlich darüber.
Wer sich ärgert büßt die Sünden Anderer !(Adenauer)
Ich glaube man sollte solchen Äußerungen nicht zu viel Beachtung
schenken - Ehre antun - sie kommen oft unüberlegt also garnicht
gezielt als Verachtung oder Beleidigung gedacht.
… und warum und wann bezeichnet man eine Frau als
„Mannweib“?
Hier solltest Du den Anlass mit einbeziehen der Deinen Kollegen dazu
bewegte Dich so zu benennen. Du hast über den Anlass keine Information
herüberkommen lassen -dann könnte man sich über das WARUM auslassen
aber nur in diesem speziellen Fall.
Einen allgemeinen Bezug kann man nicht herstellen denn die vorherigen
Empfindungen die eine solche Äußerung auslösen - und nur auf diese
kommt es an - sind so vielfach wie es Menschen (auch Frauen gebrauchen
diesen Ausdruck !)gibt.
Was gibt den Ausschlag? Äußerlichkeiten? Verhalten?
Interessen? Denken? Fühlen? Handeln?
Ich frage allgemein.
Wie schon gesagt - allgemein ist dies nicht zu beantworten.
Ich kann mich (Mann)nur selber fragen:wann käme ich vielleicht in die
Versuchung diesen Ausdruck gegenüber einer Frau zu gebrauchen oder
sie in dieser Richtung zu bewerten - negativ - darum geht ja die
Fragestellung (wie ich diese verstanden habe).
Es gibt in vielen Situationen typisch weibliches und männliches
Verhalten - dies ist wohl unbestritten.
Wenn in einer Situation (vielleicht Auseinandersetzung o.a.) eine Frau
in ihrem Verhalten ein typisch männliches (negativ männliches ?)
Verhalten „aufsetzt“, „überstülpt“ -wie auch immer man dies bezeichnen
mag,bei dem man spürt daß dies der Verstärkung ihrer Einlassung dienen
soll weil zBsp. die Qualität ihrer Argumente zu wünschen übrig läßt ,
so könnte man, wenn sich dieses Verhaltensmuster bei ihr häuft schon
in die Versuchung kommen den Ausdruck MANNWEIB zu gebrauchen.
Es ist einfach Tatsache, daß (negatives ?) männliches Verhalten von
manchen Frauen mit besserem Durchsetzungsvermögen gleichgesetzt wird
und die eigenen „weiblichen Eigenheiten“ (über diesen Begriff möchte
ich hier keine Diskussion lostreten) geringer bewertet werden.
Die Akzeptanz eines solchen Verhaltens ist bei den meisten Männern
(und auch Frauen) wohl nicht gegeben vor allem nicht von Männern,
welche dieses Verhalten auch bei Männern nicht akzeptieren, also
z.Bsp. „kraftmeierei“ im weitesten Sinne.
Es ist dies - ich gestehe - vielleicht nur ein schwacher Versuch einer
Erklärung.Ich meine aber doch - wie anfangs schon gesagt - daß der
Gebrauch des Ausdrucks MANNWEIB meist unüberlegt geschieht, aus einer
Verärgerung heraus, ohne Substanz oder nachvollziehbarer Logik.
Daß das Aussehen einer Frau auch zu diesem Ausdruck animieren kann
ist wohl bekannt;ist hier aber nicht wirklich Gegenstand des Anliegens.
VIKTOR.
Das weiß ich allerdings nur vom Hörensagen von einer
lesbischen Freundin.
Kann ich in dieser Form nicht bestätigen. Klar, wenn ich die Nationaltrainerin der deutschen Fussballdamen im Fernsehen sehe, rufe ich fröhlich „Kampflesbe!“, aber das ist eher scherzhaft gemeint - ich habe keine Ahnung, ob sie lesbisch, hetero oder sonstwas ist.
Für mich ist eine Aspekt der Homosexualität, dass man sich über bestimmte Konventionen der Geschlechterrollen hinwegsetzt (bzw. es darf, nicht muss). Wenn ich daher ernstgemeint eine „männlich“ gekleidete oder auftretende Lesbe verspotte, dann schneide ich mich ins eigene Fleisch, genau so wie wenn ich das bei einer „weiblich“ auftretenden Lesbe tue, oder bei einem „weiblich“ auftretenden Schwulen.
Gruß,
Myriam
Moin, Marion,
ich glaube, der Begriff hat sich völlig überlebt. Das letzte „Mannweib“ habe ich 1962 gesehen: mausgraues Kostüm, Haartracht Modell „Würgestek“, schlecht rasiert, Waden wie Gerd Müller, Haferlschuhe, Figur eher quadratisch, Stimme wie Schleifer Platzek. So etwas fiel damals auf, weil die Frauen im allgemeinen ihre Weiblichkeit betont haben. Heute heißt die Devise „Ich bin, wie ich bin“, ob Männlein, ob Weiblein.
Da darf wohl vermutet werden, der Schnösel weiß nicht einmal, wovon er spricht. Ansonsten meine ich, auf einen groben Klotz gehört ein grober Keil. Kommt er Dir nochmal blöd, dann schimpfe ihn Schwuchtel. Genauso unkorrekt, befreit aber vom Druck wie ein Bäuerchen ))
Gruß Ralf
Hallo Marion.
Ich lese deine Frage … und deine Vika…
und ich muss schmunzeln.
Jep, auch über den Blödsinn, der hier andauernd verzapft wird!
Gruß, Nemo.
Hi Marion,
ob Dein Kollege Dich beleidigen wollte, weiß ich nicht. Vielleicht sieht er Dich „nur“ als Mannweib. Wenn das die Beleidigung als solche für Dich ist…
Mit „Mannweib“ verbinde ich zu wenig Weiches auf unterschiedlichen Ebenen.
Äußerlich: z.B. härtere Gesichtszüge, Kurzhaarschnitt, Bartwuchs (?), tiefe Stimme, breitbeiniges Stehen und ein etwas steifes Gehen. Für manche ist eine Frau in Hosen schon ein Mannweib…
Wirkt: dominant, burschikuos, zeigt weniger Gefühle, schlägt mitunter auch Männer, kann sich im Vergleich zu ihren Geschlechtsgenossinnen teils besser durchsetzen…
Schwer zu erklären, doch wenn ich solch eine Frau sehe, sehe ich ein Stück weit auch eben dieses männliche Verhalten und etwas Mann. Ebenso gibt es ja auch feminine Männer.
Das sind ein paar Indizien, doch ob eine Frau ich als Mannweib bezeichnen würde, das müsste ich sehen bzw. hängt in aller Regel von unterschiedlichen Kriterien ab. Grundsätzlich mag ich bei Frauen z.B. tiefe Stimmen und da kenne ich auch sehr weibliche Frauen.
Manche Frau die als Mannweib bezeichnet wird, hat möglicherweise auch negative Erfahrungen mit Menschen / Männern hinter sich gebracht. Ich erinnere eine Frau die zu einem Mannweib nach einer Vergewaltigung wurde.
Für manche Menschen mag ein Mannweib auch schon eine Frau sein, die in einem Männerberuf arbeitet.
Es gibt sicherlich keine allgemeingültige Regel, ab wann eine Frau als Mannweib gesehen wird. Wie schon geschrieben, manche Menschen meinen, eine Frau die Hosen trägt, ist ein Mannweib.
Mitunter wird auch jemand als Mannweib bezeichnet, wenn ein Mann sich nicht gegen sie (so leicht) durchsetzen oder zur Wehr setzen kann. Mitunter wirkt das „Männliche“ in und an einer Frau auf manche Männer auch ängstigend und einschüchternd.
Hmm… Wenn Du mit Deinem Frausein keinerlei Probleme hast, wie konnte es Dich dann so verletzen?
Wieso stellst Du selbstverständlich fest, dass sein Verhalten nichts mit Dir zu tun hat??? Hätte es mit Dir nichts zu tun, so dürfte es Dich doch auch gar nicht so sehr verletzt haben?!
"Er wollte mich
beleidigen und ist zu feige, richtige Kraftausdrücke zu
benutzen. "
Das finde ich nun krass. Es gibt für Dich „richtige Kraftausdrücke“, was ist „Mannweib“ für Dich?
Ciao,
Romana