Manuelle Eingabe von Daten aus Dokumenten

Ist die manuelle Eingabe von Daten aus Dokumenten, in Software-Systeme, immer noch in vielen Unternehmen vorhanden?

Beispiel:
Mitarbeiter, die Rechnungs-Daten (wie z.B. Rechnungs-Datum, Rechnungs-Nummer, Betrag, Steller etc.), manuell in Buchhaltungssysteme eintippen.

Meine Frage bezieht sich aber hauptsächlich auf andere Typen von Dokumenten, wie z.B bei Notaren, Versicherungen etc.

Kommt dies immer noch häufig vor oder ist das ein bereits digitalisierter & automatisierter Prozess bei den meisten Unternehmen? Wenn ja, wo?

Ähm - wie denn sonst? Die Zeiten sind noch nicht angebrochen, in der jede Rechnung elektronisch in genau definierter Form gestellt wird. Jede Rechnung sieht anders aus, die meisten gibt es nur in Papierform, jeder benutzt seine eigene Rechnungsnumerierung - wie willst du das denn automatisieren?

mit Künstlicher Intelligenz geht das. Frage mich nur, ob noch genug Unternehmen dieses Problem haben.

Das möchte ich sehen.

Hast du dich schon mal näher mit KI beschäftigt?

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Hallo,

Ich würde es anders herum formulieren. Das automatisierte Auslesen von Dokumenten und ordnen in strukturierte Datensätze stellt nach wie vor die seltene Ausnahme dar.

Eine Bekannte von mir arbeitet in einer großen Bank. Von einem Partner bekommen sie Dokumente zu den verschiedensten Themen. Es gibt ganze Abteilungen, die, wie in „Moderne Zeiten“, am Computer Fließbandarbeit machen und die Daten aus den Dokumenten auslesen und ins Programm eintragen. Es scheiterte bei der Automatisierung schon an der zuverlässigen Erkennung der verschiedenen Dokumente. Richtig wirr wird es, wenn dann noch die strukturierten Daten bei jedem einzelnen Dokument woanders sitzen.

Ich führe ein Haushaltsbuch. Darin trage ich die Rechnungsbeträge von Einkäufen ein. Beim Datum fangen die Probleme an. Manch ein Markt trägt es oben unter dem Logo ein. Mancher schreibt sogar „Datum“ davor. Bei anderen findet man es am Ende der Rechnung. Mal in „deutscher“ Schreibweise, mal in „amerikanischer“. Und manchmal werden Datum und Zeit sogar als Zahlen ohne Unterbrechung direkt hintereinander geschrieben.

Vielleicht magst Du mir das mal nur für solche Rechnungen programmieren. Damit wäre mir sehr geholfen.

Grüße
Pierre

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Hallo Pierre,

danke für deine ausführliche Antwort!

Ehrlich gesagt haben wir so ein System für Rechnungen schon entwickelt & bei einer Aktiengesellschaft in Produktion gebracht (bin Mitgründer eines Startups).

Das System ist aber momentan eher für Großkunden ausgelegt. Falls sich das ändert kann ich dir ja mal schreiben :slight_smile:
Wir überlegen das Ganze für mehrere Dokumenten-Typen anzubieten. Deshalb meine Frage.

Mich würde interessieren, bei welcher Bank deine Bekannte arbeitet. Oder zumindest ob es sich dabei um eine Private oder öffentlich-rechtliche Bank handelt.

Viele Grüße!

hi,

Haben die auf dem Markt befindlichen Programme so ne hohe Fehlerquote?
(ja, das mit dem Schuh hab ich gesehen)

Kurze Google Suche: https://www.youtube.com/watch?v=OxKDNXo9_lo

Es ist letztlich ne reine Fleißarbeit das Datum zu finden.
Spätestens wenn man einmalig manuell eingreift, könnte man das Bonlayout immer wieder erkennen.

Im geschäftlichen Umfeld werden eher die Fehler das Problem darstellen und eventuell auch komplexere Dinge als ein Kassenzettel.
Aber koppel das mal mit Menschen, die nur die ausgeworfenen Fehler behandeln.

andererseits: wir haben genug Menschen, um es auch manuell zu machen.

grüße
lipi

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Ich gebe ehrlich zu, dass ich im privaten Bereich noch nie auf die Idee gekommen bin, das semiautomatisch zu machen.

Daher danke ich für den interessanten Tipp. Ich bin da mal dran. :+1:t2:

Bei der Bekannten sind das in der Regel mehrseitige Dokumente. Da geht es dann nicht nur darum, die Summen und Daten zu erkennen, sondern auch die Bedingungen.

Und (noch) ist es billiger ein paar Hundert Menschen mit echter Intelligenz die Daten auslesen zu lassen, statt Programme anzuschaffen, die das mit künstlicher Intelligenz versuchen.

Jou. Letzter Stand, vor Corona: 3,3 Millionen Arbeitlose, Ein-Euro-Jobber, Arbeitslose über 58, Weiterbildung, berufliche Förderung, Eingliederung …

Grüße
Pierre

Danke nochmal für den Hinweis. Ich habe mir jetzt mal so einen Mini-Scanner über Ebay gekauft. In der Tat klappt die Erkennung mit jedem einzelnen Bon immer besser. Der Hersteller der Software muss jetzt nur noch am Export der Daten arbeiten. Denn der funktioniert auf dem Niveau des vergangenen Jahrhunderts.

Grüße
Pierre

P.S.: und noch eine Ergänzung zur eigentlichen Frage:

Bei der Bekannten hat sich dank Corona die Welt in paar Tage sehr schnell gedreht. Da die Hilfskredite extrem schnell bearbeitet werden soll, hat ihr Arbeitgeber richtig investiert. Das neu erworbene Programm funktioniert nach vergleichsweise kurzem Training erstaunlich gut.

Oder wie es neulich mal als Überschrift bei Heise lautete: 2 Jahre Innovation in nur 2 Wochen durchgesetzt.