Mappus, Atompolitik und die BW Wahl

Hallo,

kann mir mal jemand erklären, wie man jemanden ernst nehmen und wählen kann, der so schnell seine Meinung zum Thema Atom(nicht)ausstiegt um 180° geändert hat, wie ein Mappus??? Oder istdas alles nur wg. Wahlkampf?? Können sich diese Leute denn überhaupt noch morgens in den Spiegel schauen??

Alle, die wie ich auch im Rheingraben leben wissen, dass es eine der erdbebenreichste Gegenden in D ist. Vor noch nicht einmal 800 Jahren wurde eine Stadt wie Basel aufgrund eines solchen dem Erdboden gleich gemacht.

Hier stehen Schrottreaktoren, wie Phillipsburg und Biblis, ganz zu schweigen von Fessenheim (Elsaß). Haben wir nicht eine Verantwortung für unsere Kinder???

Wenn mir das mal jemand mit sachlichen Arfgementen erklären könnte, wäre ich sehr dankbar.

Grüsse

Henry

Morchen,

kann mir mal jemand erklären, wie man jemanden ernst nehmen
und wählen kann, der so schnell seine Meinung zum Thema
Atom(nicht)ausstiegt um 180° geändert hat, wie ein Mappus???

Hättest du ihn gewählt, wenn er seine Meinung nicht ändern würde. Hättest du ihn überhaupt gewählt?

eine der erdbebenreichste Gegenden in D ist. Vor noch nicht
einmal 800 Jahren wurde eine Stadt wie Basel aufgrund eines
solchen dem Erdboden gleich gemacht.

Ist ja eigentlich gestern. Dagegen sehen ja Länder mit über 1000 Erdbeben pro Jahr absolut lächerlich aus.

Hier stehen Schrottreaktoren, wie Phillipsburg und Biblis,
ganz zu schweigen von Fessenheim (Elsaß). Haben wir nicht eine
Verantwortung für unsere Kinder???

Wo? In Basel?

Wenn mir das mal jemand mit sachlichen Arfgementen erklären
könnte, wäre ich sehr dankbar.

Wenn du sachliche Fragen stellen würdest, wäre das auch denkbar.

Hallo,

kann mir mal jemand erklären, wie man jemanden ernst nehmen
und wählen kann, der so schnell seine Meinung zum Thema
Atom(nicht)ausstiegt um 180° geändert hat, wie ein Mappus???

Er hat nicht unbedingt seine Meinung zum Atomstrom geändert, sondern die Problematik der Risikobewertung hinterfragt. Und das ist m.e. plausibel, denn an der Sicherheit der deutschen Reaktoren hat sich nichts geändert. Sie sind nicht mehr und nicht weniger sicher, als vor dem Ereignis in Japan. Was sich aber sehr wohl geändert hat - bzw. derzeit hinterfragt wird - ist die Einschätzung dessen, was als sicher erachtet wird.

Alle, die wie ich auch im Rheingraben leben wissen, dass es
eine der erdbebenreichste Gegenden in D ist. Vor noch nicht
einmal 800 Jahren wurde eine Stadt wie Basel aufgrund eines
solchen dem Erdboden gleich gemacht.

Ich bestreite nicht das potetielle Erdbebenrisiko im Rheingraben, wiederspreche aber der Dramatik, die du damit verbindest, denn aus deinem post vermittelt sich der Eindruck, als hätten wir hier alle zwei Wochen ein Erdbeben. Ich lebe seit vielen, vielen Jahren im Rheingraben und habe seither lediglich drei Erschütterungen mitbekommen - zwei davon hatten ihre Ursachen allerdings in geothermischen Bohrungen.

MFG Cleaner

Hi auch,

kann mir mal jemand erklären, wie man jemanden ernst nehmen
und wählen kann, der so schnell seine Meinung zum Thema
Atom(nicht)ausstiegt um 180° geändert hat, wie ein Mappus???

Nein un er kann es selbst nicht. Er versucht mit dieser Meinungsänderung schlichtweg politusch zu überleben – offen wir, dass er es nicht schafft.

Alle, die wie ich auch im Rheingraben leben wissen, dass es
eine der erdbebenreichste Gegenden in D ist. Vor noch nicht
einmal 800 Jahren wurde eine Stadt wie Basel aufgrund eines
solchen dem Erdboden gleich gemacht.

Da gibt es hochintelligente User hier, die können dir erklären, dass das allen Quatsch ist und das Atomenergie absolut sicher ist. Ich bin leider zu doof dafür. Ach übrigens: Wer Ironie findet, darf sie wie immer behalten :wink:

Hier stehen Schrottreaktoren, wie Phillipsburg und Biblis,
ganz zu schweigen von Fessenheim (Elsaß). Haben wir nicht eine
Verantwortung für unsere Kinder???

Wir für unsere schon, aber scheinbar die für ihre nicht – traurig aber wahr

Bye und vergiss nicht zu wählen
Leo

Ich bestreite nicht das potetielle Erdbebenrisiko im
Rheingraben, wiederspreche aber der Dramatik, die du damit
verbindest, denn aus deinem post vermittelt sich der Eindruck,
als hätten wir hier alle zwei Wochen ein Erdbeben. Ich lebe
seit vielen, vielen Jahren im Rheingraben und habe seither
lediglich drei Erschütterungen mitbekommen - zwei davon hatten
ihre Ursachen allerdings in geothermischen Bohrungen.

Hi,

ich bin mir ziemlich sicher, daß auch die Japaner nicht daran gedacht hätten, das sie so ein verheerendes Beben und der dadurch ausgelöse Tsunami, in solch dramatischen Umfang treffen würde.

Sie haben alle, als ausreichend erachtete, Möglichkeiten getroffen, um sich zu schützen. Was das genützt hat, sehen wir ja gerade.

Nur weil es seit langer Zeit kein großes Beben hier gegeben hat, heißt das noch lange nicht, unsere AKW´s sicher sind.

Gruß
Tina

Hallo,

ich bin mir ziemlich sicher, daß auch die Japaner nicht daran
gedacht hätten, das sie so ein verheerendes Beben und der
dadurch ausgelöse Tsunami, in solch dramatischen Umfang
treffen würde.

Genau das ist doch der Punkt. Es hat sich aufgrund eines tragischen Ereignisses der Bewertungsrahmen dessen geändert, was als wahrscheinliches oder was als unwahrscheinliches Ereignis zu gelten hat.
Da muß es dann logisch sein, die eigenen Maßstäbe zu überprüfen.
Das bedeutet dann aber eben nicht, dass Mappus - auch wenn man ihm vielleicht manches vorwerfen kann - „wendehalsig“ vorgehen würde.

MFG Cleaner

Hallo,

kann mir mal jemand erklären, wie man jemanden ernst nehmen
und wählen kann, der so schnell seine Meinung zum Thema
Atom(nicht)ausstiegt um 180° geändert hat, wie ein Mappus???
Oder istdas alles nur wg. Wahlkampf?? Können sich diese Leute
denn überhaupt noch morgens in den Spiegel schauen??

Ist doch ein geschickter Schachzug um der Opposition das Wasser abzugraben. Wenn ich mir die Mimik von Ihm zum gesagten Anschaue glaube ich aber klar an ein Wahlkampfmanöver eines getriebenen.

Ich glaube nicht an die „Läuterung“ die hier angeführt wird. Allerdings sehe ich schon wie Merkel, Mappus und Co. der Atomindustrie den Ausstieg vergolden müssen…

Alle, die wie ich auch im Rheingraben leben wissen, dass es
eine der erdbebenreichste Gegenden in D ist. Vor noch nicht
einmal 800 Jahren wurde eine Stadt wie Basel aufgrund eines
solchen dem Erdboden gleich gemacht.

Nun ja… vor 800 Jahren wurde auch noch anders gebaut…

Hier stehen Schrottreaktoren, wie Phillipsburg und Biblis,
ganz zu schweigen von Fessenheim (Elsaß). Haben wir nicht eine
Verantwortung für unsere Kinder???

Ja… die Frage ist nur… haben wir die Verantwortung dadurch gelöst indem wir unser Know-How in einem solchen Bereich völlig verlieren und die Welt drum rum munter weiter baut?

Wenn mir das mal jemand mit sachlichen Arfgementen erklären
könnte, wäre ich sehr dankbar.

Was gibt es denn an sachlichen Argumenten?
Entweder ein Ausstiegszenario weil die Technologie eine Risikotechnologie mit möglicherweise verheerenden Auswirkungen und einer ungelösten Endlagerfrage ist (das wir aber in jedem Fall sowieso brauchen) oder aber eben die Erkenntnis dass man den Strom aus den Kraftwerken NOCH braucht.

niemand in der politischen Landschaft fordert den sofortigen Ausstieg, weil sich jeder bewusst ist, dass das eben nicht von heute auf morgen geht. Schlimm ist nur dass unsere aktuelle Regierung einen in meinen Augen wirklich schwer zu erreichenden aber erreichten Gesellschafts-Konsens mit der Laufzeitverlängerung aufgekündigt hatte.
Ob die nun für 3 Monate verschoben wird oder nicht interessiert doch nur am Rande.

Kinder haben keine Aktien …
… und kein Stimmrecht wie man schon im „Summertime Blues“ juristisch korrekt hören kann.

Oder istdas alles nur wg. Wahlkampf?

Tja, wenn es nach mir ginge, gäbe es auf Wahlkampf mindestens Prügelstrafe.

Können sich diese Leute denn überhaupt noch morgens in den Spiegel schauen?

Gruß

Stefan

Hi,

zum Thema Erdbeben im Rheingraben:

http://www.stern.de/wissen/natur/erdbeben-in-baden-w…

wie viel sind 4,5?

http://www.wissenswertes.at/index.php?id=richter-skala

(4,xx hab ich als Kind in Deutschland mal selbst erlebt. Die Vasen in der Vitrine klapperten etwas - so, als ob ein Zug vorbeifährt)
(eine Steigerung um 0,1 bedeuet, dass das Beben zehnmal so stark ist.)

und ein paar interessante meinungen:

http://www.guardian.co.uk/commentisfree/andrewbrown/…

http://www.guardian.co.uk/environment/georgemonbiot/…

Ich weiß, zu viel Text… :frowning:

die Franzi

Moin Henry,

der Punkt ist:

Hier stehen Schrottreaktoren, wie Phillipsburg und Biblis,
ganz zu schweigen von Fessenheim (Elsaß). Haben wir nicht eine
Verantwortung für unsere Kinder???

Das hat dich bisher aber nicht bewogen auf die Barrikaden zu gehen. Du hast dein und das Leben deiner Kinder bisher nicht bedroht gesehen. Dabei hat jeder 35+ Jahre alten Bürger das Tschernobyl-Desaster mitbekommen und hat eine Erinnerung daran wie dramatisch es damals war. Man sollte also davon ausgehen, dass jedem das Risiko bewusst ist.

Und hier kommt der Knackpunkt: du selber und viele Bürger mit dir haben sich bis vor 1 Woche ganz gut damit arrangiert, dass Atomstrom aus der Steckdose kommt obwohl sie hätten wissen müssen welche Gefahren Atomkraftwerke haben. Da hat das Risiko viele Leute nicht interessiert. Jetzt auf einmal fühlen sie ihr Leben bedroht.

Das eine ist so unsinnig wie das andere: man kann Mappus sein Wendehals-Verhalten nicht ankreisen wenn man selber genauso tickt. Der Unterschied ist nur, dass viele Bürger nicht im Wahlkampf sind und sich nicht öffentlich positionieren müssen. Müssten sie es würden sie sich oft genauso widersprechen wie Mappus.

Und nebenbei irren sich auch viele Leute in ihrer emotionalen Wahrnehmung. Unsere Atomkraftwerke sind heute genauso sicher oder unsicher wie vor 1 Woche. Das Geschehen in Japan ändert nichts an unserem Atom-Risiko.

Die Bewertung fällt jetzt nur bei Vielen anders aus als noch vor ein paar Tagen. Durch den Medienhype haben alle Angst obwohl und die japanische Verstrahlung wahrscheinlich nicht erreicht und die Gefahr, dass eines unserer AKWs schmilzt ist genauso groß wie sie es immer schon war.

Da sollte man sich dann gegenüber Mappus bedeckt halten, der redet was er reden muss, was soll er denn anders sagen jetzt? Aber nur sehr wenige können ihm einen Vorwurf machen weil die meisten Leute sich ja ebenso verhalten.

Gruß,

MecFleih

Hi,

heute rudern die Schwarzgelben ja schon wieder kräftig zurück.
Die Wirtschaft hat unserem Mädchen nun gesagt wie es lang geht.
Kein Gesetz für den Ausstieg, kein Gesetz für das Abschalten.

Das AKW-Moratorium bedeutet außer Zeitgewinn für die bevorstehenden Landtagswahlen nichts und ist bedeutungslos.

nicki

Naja, vor einigen Wochen beschloss die Regierung, dass die Laufzeiten verlängert werden sollen. Gut soweit bzw besser schlecht… Was sagte die Opposition? Riesen Theater - wie kann man nur - Einspruch - bla bla…

Und jetzt? Im schlimmsten Fall sind die Reaktoren nur für 3 Monate ausgeschalten, aber die Opposition schreit schon wieder dagegen. Bla bla, das geht nicht bla bla, nicht zulässig. Bezüglich der 180° also auch nicht wirklich besser. Das ist auch Wahlkampf. Wenn nicht würde ich es schon etwas dünn finden.

Ok, Grün ist, war unb bleibt dagegen. Das müssten dann die einzigen sein, die sich noch morgens im Spiegel anschauen können.