Wird das denn in deinem (englischen) Text als Zitat von Marc Aurel behauptet?
„Dwell on the beauty of life“ find ich nur, wenn ich’s auf Englisch eingebe, aber nicht in den deutschen Übersetzungen.
Ja, sagte ich doch. Dieser von dir benutzte Text im pdf ist dieselbe deutsche Übersetzung, die auch bei zeno.org publiziert ist. Ich erwähnte sie. Da steht nichtmal der Name des Übersetzers bei. Und die Übersetzung tut generell dem Original fürchterlich Gewalt an, nicht nur an dieser Stelle, wie ich jetzt noch weiter gesehen habe. Es ist ein Frechheit - bei dem neben Cicero berühmtesten Rhetoriker der lateinischen Antike.
Aber egal. Die richtige Stelle und die ziemlich originalnahe Übersetzung der Passage (im Original Buch VII.47) hab ich dir gepostet. Und das engl. „Dwell on the beauty of life.“ findet sich nur in Zitatesammlungen (!), die ja eh alle voneinander abschreiben. Es scheint mir eine blöde Zusammenfassung des letzten Statements zu sein, das im griechischen Original davor steht, also VII.46. Ich hab dir oben den richtigen Satz zitiert und übersetzt. Eine komplette seriöse engl. Übersetzung von „Ta eis heauton“ finde ich nicht. Dein Autor scheint das aus eben solchen Internetzitatesammlungen zu haben. Aus Marc Aurel selbst jedenfalls nicht.
Die von dir benutze deutsche Übersetzung enthält diesen vorhergehenden Satz nicht. Auch die gesamte längere Passage davor nicht.
Ich geb dir nochmal meine eigene Übersetzung vom originalen VII.47:
„Die Bahnen der Sterne beobachten, als ob man sich mit ihnen bewege,
und die Verwandlungen der Elemente Einzeldinge [stoicheion] ineinander ununterbrochen bedenken. Denn die Vorstellungen über diese Vorgänge [nämlich die Verwandlungen, metabolás] reinigen den Dreck [rhypon] des irdischen Lebens.“
Schönen Gruß again
Metapher