Hi zusammen.
Bei Recherchen bin ich auf eine Website gestoßen, in der eine interessante Typologie von Menschen zu lesen ist, was ihr Verhältnis zur Parapsychologie betrifft. Dabei fand ich auch Gedanken und Formulierungen über die Natur der selbsternannten Para-Skeptiker, die meinen früheren Äußerungen bei Debatten stark entsprechen (z.B., dass der rigide Skeptizismus, wenn er auf NaWi-Gläubigkeit gründet, „quasi-religiöse“ Züge trägt). Der Autor Marcello Truzzi (bis zu seinem Tod 2003 ein Soziologie-Dozent in den USA) nennt diese Kategorie „Spötter“ im Unterschied zu echten Skeptikern, da sie Psi nicht zweifelnd hinterfragen (ohne die Möglichkeit von Psi grundsätzlich zu negieren), sondern einfach nur ablehnen (die Möglichkeit von Psi grundsätzlich negierend), was ja nun wirklich nicht dasselbe ist.
Wie seht ihr das?
Hier also ein Zitat der entsprechenden Stelle aus der Website „anomalistik.de“. Ich füge den Link am Ende an sowie einen Link zu einem Artikel des gleichen Autors über „Pseudo-Skeptizismus“.
Zitat:
Im diametralen Gegensatz zu den „Mysterien-Faszinierten“, die unerklärliche Dinge lieben, stehen die Spötter, die das Mysteriöse zu verabscheuen scheinen. Obwohl sich viele Personen in dieser Kategorie, die behauptete Anomalien negiert und lächerlich macht, selbst „Skeptiker“ nennen, handelt es sich in Wirklichkeit oft um „Pseudo-Skeptiker“, weil sie behauptete Anomalien leugnen anstatt sie zweifelnd zu hinterfragen (Truzzi 1987b). Während sie behaupteten Anomalien mit großer Skepsis begegnen, scheinen sie weniger geneigt zu sein, die gleiche kritische Haltung auch gegenüber konventionell-orthodoxen Theorien an den Tag zu legen. Zum Beispiel mögen sie Methoden der Alternativmedizin attackieren (etwa wegen fehlender Doppelblind-Studien), während sie ignorieren, dass die gleiche Kritik auch gegen viele Praktiken der konventionellen Medizin gerichtet werden könnte (z.B. beschweren sich diese Spötter nur selten über fehlende Doppelblind-Tests bezüglich des Erfolgs von chirurgischen Eingriffen.)
Viele Behauptungen über Anomalien sind unhaltbar und verdienen es, angemessen widerlegt zu werden. Anomalisten können sich deshalb um fundierte Widerlegungen bemühen. Diejenigen aber, die ich „Spötter“ genannt habe, urteilen oft ohne umfassende Untersuchung. Sie scheinen stärker an der Diskreditierung einer behaupteten Anomalie interessiert zu sein als an einer leidenschaftslosen Untersuchung (Hyman 1980). Da „Spötter“ immer wieder behauptete Anomalien ohne irgendwelche soliden Gegenbelege diskreditieren (z.B. durch Lächerlichmachung oder persönliche Angriffe), stellen solche Aktivitäten in Wirklichkeit nur Pseudo-Widerlegungen dar.
Ein Merkmal vieler „Spötter“ ist ihre (ab)wertende Bezeichnung von Vertretern möglicher Anomalien als z.B. „Apologeten“, „Promotoren“, „Spinner“ u.a.m.; manchmal werden sogar Vertreter von Anomalien mit stark proto-wissenschaftlichem Status als „Pseudowissenschaftler“ oder als Betreiber von angeblich „pathologischer Wissenschaft“ abqualifiziert.
In ihrer extremen Form repräsentieren „Spötter“ eine Erscheinungsform des quasi-religiösen Szientismus („blinde Wissenschaftsgläubigkeit“), der Minderheitenmeinungen oder abweichende Standpunkte in der Wissenschaft wie eine Ketzerei behandelt (Truzzi 1996).
Zitat Ende.
Die Links:
http://www.anomalistik.de/ueber-gfa/hintergrund/was-…
http://www.skeptizismus.de/pseudoskep.html
Gruß
Horst