Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt. Woran machst Du denn die Vergleichbarkeit fest? Größe allein ist bei einer dreidimensionalen Figur wie Quadratmeterangaben bei Bildern. Da die Figur der Erblasserin ggf. etwas bedeutet hat, und Schönheit natürlich auch im Auge des Betrachters liegt, will ich nicht so hart sein, wie @Aprilfisch. Aber mal so ganz neutral beschrieben ist die Arbeit schon arg summarisch und Zeichen einer schnellen Massenproduktion, vermutlich auf Basis eines mit einer Kopierfräse hergestellten Rohlings, der dann nur noch handwerklich „endbearbeitet“ worden ist.
Schau Dir z.B. mal die Finger und die Füße beim Jesuskind an. Die sind kaum mehr als „angelegt“. D.h. da hat sich jemand die aufwendige, qualifizierte Arbeit des Herausarbeitens von Details mit feinem Werkzeug komplett gespart. Das gilt auch für die Frisuren. Selbst die Gesichter sind „flächig“, bei der Maria der Hals einfach ein gerades „Rundholz“ mit einem unnatürlichen Ansatz an der Schulter. Was das Jesuskind da in den Händen hält ist auch nur zu erraten, da es so wenig detailliert ausgearbeitet ist.
Die Streckung im oberen Bereich soll wohl andeuten, dass es sich um eine Figur handeln soll, die man hoch aufstellt und von schräg unten betrachtet. Da mag ein altes Original Pate gestanden haben, aber so richtig gelungen wirkt auch das nicht.
Die durchscheinende Fassung zeigt auch, dass da kein Kreidegrund drunter liegt und täuscht eine Alterung im Sinne eines Abriebs vor, die so bei einer tatsächlich alten Figur gar nicht stattgefunden hätte.
Es gibt sicherlich in der Größe auch moderne Figuren nach alten Vorbildern, die mehr als nur ein paar kleine Hunderter bringen. Aber das sind dann doch detailreichere und gekonnte handwerkliche Arbeiten für die sich ein guter Schnitzer dann auch wirklich Zeit genommen hat.