Hallo,
Du schreibst es ja selbst: Die Leute gehen über die Massenhoster. Und - das ist überhaupt nicht abqualifizierend gemeint - das sind nun mal die 100.000de „me-too“ Seiten von den Kampfkeglern Kleinkleckersdorf, Tante-Klaras-Nähstübchen, Familie Müller aus Meyerhofen, … die alle nicht ansatzweise so anspruchsvoll sind, dass der dahinter stehende Server für sie überhaupt eine Rolle spielen würde. Klar, dass die in diesem Segment extrem unter Preisdruck stehenden Anbieter hierfür zur Gratislösung greifen. Spricht ja auch überhaupt nichts dagegen, die erfüllt ja schließlich auch ihren Zweck (würden die Lösungen der andere Hersteller aber auch erfüllen). D.h. hier wird vom Seitenbetreiber selbst überhaupt keine aktive Auswahl betrieben, und daher ist es witzlos aus der so erzeugten reinen Masse eine Qualitätsaussage ableiten zu wollen im Sinne: „sieh mal wie viel Leute den nutzen = das ist das bessere Produkt“
Daher macht es Sinn, für eine fundierte Aussage sich auf das Segment zu beschränken, in dem eine aktive Auswahl der verwendeten Technologie von Spezialisten getroffen wird, die konkrete technische Anforderungen haben. Und im Gegensatz zu deiner Aussage, dass der IIS da - bei öffentlichen Webseiten - kaum eine Rolle spielt stimmt so einfach nicht. Denn die www.meinwebserver.de Angebote sind ja auch nur ein Teilbereich dessen, wo Webserver heute eingesetzt werden.
Webserver sind heute integraler Bestandteil vieler Applikationslandschaften in den Großunternehmen, und wenn Firma XYZ einen öffentlichen Webserver für www.xyz.de von einer Webagentur hat basteln lassen, dann mögen da eine handvoll Webserver hinter stehen. Das die Firma XYZ aber ggf. 100 Webserver inhouse für den Betrieb einer Private Cloud einsetzt, dürfte die interessantere Aussage sein.
Wie gesagt, hat alles nichts damit zu tun ein Produkt besser oder schlechter als ein anderes zu machen, sondern einfach nur damit, dass man vorsichtig mit allzu plakativen Zahlen sein sollte.
Gruß vom Wiz