Servus Freunde,
Also, da tun sich erfreuliches in der EU, auch wenns nur Kleinigkeiten sind. Da läßt sich Frankreichs Chirac von Deutschlands Schröder vertreten. (Oder umgekehrt?) Ich hab zwar nicht genau mitbekommen bei was und das ist nicht so wichtig, aber es klingt einfach gut nachdem die beiden Länder allein in den letzten 100 Jahren zwei mal gegeneinander Krieg geführt haben. 100 Jahre sind in der Weltgeschichte eine kurze Zeit.
Es tut sich auch unerfreuliches, auch wenns wiederum nur Kleinigkeiten sind. Da will man den Österreichern vorschreiben wie sie ihre Marmelade nennen: Konfitüre. Irgendwie komisch das Wort, oder? Irgendwie paßt es nicht ins österreichische Sprachschema. Ich schätze ungefähr 57,3% der Ostösterreicher haben Probleme dieses Wort auszusprechen. (Über Westösterreich habe ich keine so genauen Daten) Das wird man hier nie durchsetzen.
Dabei frage ich mich, wozu diese Vereinheitlichung. Wir Österreicher haben ja schon einiges mitgemacht. Da waren z. B. die gelben Mittelstreifen auf Straßen und Autobahnen. Man hat sie alle in vorauseilendem Gehorsam mit Weißen übermalt. Nicht nur übermalt, man mußte die gelben zuerst alle mühsam wegschleifen bevor man die Weißen drübermalen konnte. Wohlgemerkt auf allen Straßen Österreichs! Endlose österreichweite Staus waren die folge, und ich möchte gar nicht wissen, was das gekostet hat. Danach haben wir unsere weiß auf schwarzen Autonummerntafeln sämtlich gegen schwarz auf weiße umtauschen müssen. Na gut, haben nur die Autofahrer bezahlt. Jetzt sind die Busschilder noch nicht überstanden. Dabei waren die nichtmal in Wien einheitlich. Die vier (drei staatliche, eine große private) Busunternehmen hatten teilweise unterschiedliche Busschilder. Gestört hat’s niemanden. Und: Zumindest die alten von den Wiener Linien waren wesentlich schöner als jene die wir bekommen werden. Was das wieder kostet…
Bei der EU-Abstimmung gab es in Österreich 66% für die EU. Auch heute würden die Österreicher für die EU stimmen, wenn auch die Zustimmung nicht mehr so groß wäre. Für die EU spricht die Vernunft. Dagegen diese kleinen (unnötigen (meine Meinung)) Verärgerungen. Diese haben aber ein großes Gewicht und das nicht nur in Österreich. Dabei wäre Zustimmung in der Bevölkerung doch ungeheuer wichtig für die EU, und diese könnte kippen. Ich wünsche mir mehr Fingerspitzengefühl für die Eukraten. Wie wir Österreicher das süße Früchtezeugs nennen kann doch in Zeiten der EU-Erweiterung doch nicht die größte Sorge der EU sein.
Meint Euer Herbert