Mars

Hallo liebe W W W’ler,

Über den Mars weiss man ja, dass er in etwa halb so groß wie unsere Erde ist und dass sein Kern quasi nicht aktiv ist/rotiert. Die tektonische Aktivität ist quasi gleich null.

Somit hat der Mars ja auch kein Magnetfeld, so wie unser blauer Planet, wo den Mars vor Strahlung schützt.

Jedoch, dass wusste ich noch nicht, hat der Mars scheinbar zahlreiche Magnetische Hotspots… also einige kleinere Regionen die doch mini Magnetfelder besitzen.

Meine Frage lautet nun, ob schon gemessen wurde wie stark diese mini Magnetfelder sind und ob diese auch Strahlung abweisen können, und ob diese ebenso im Falle eines koronalen Massenausstosses vor der erhöhten Strahlung schützen könnten?

Wenn ja, wären diese Regionen mit diesen mini Magnetfelder ideale „Ziele“ um dort später Kolonien zu errichten… wenn die Weltraumagenturen mal den Po hoch bekommen und es entlich mal gebacken bekommen, längst überfällige bemannte Missionen zum Mars zu starten.

Ich würde mich über eure Antworten freuen und bedanke mich schon einmal im Voraus.

Schönes Wochenende noch.

Gruss

der Kölsche

Hallo liebe W W W’ler,

Über den Mars weiss man ja, dass er in etwa halb so groß wie
unsere Erde ist und dass sein Kern quasi nicht aktiv
ist/rotiert. Die tektonische Aktivität ist quasi gleich null.

Na ja, der Kern rotiert schon, blos halt genauso schnell/Langsam wie der Rest.
Und ob der Mars wirklich so tektonisch inaktiv ist, wäre zu überprüfen
Zumindest am Olympus Mons könnte noch for geologisch kurzer Zeit (wenige Mio Jahre) noch Magmatische Aktivität stattgefunden haben

Somit hat der Mars ja auch kein Magnetfeld, so wie unser
blauer Planet, wo den Mars vor Strahlung schützt.

Jedoch, dass wusste ich noch nicht, hat der Mars scheinbar
zahlreiche Magnetische Hotspots… also einige kleinere
Regionen die doch mini Magnetfelder besitzen.

Meine Frage lautet nun, ob schon gemessen wurde wie stark
diese mini Magnetfelder sind und ob diese auch Strahlung
abweisen können, und ob diese ebenso im Falle eines koronalen
Massenausstosses vor der erhöhten Strahlung schützen könnten?

Die Magnetisierung entspricht in etwas der von Terrestrischen Oberflächengestein. (also als ob die Gesteine in einem Erdähnlichen Magnetfeld magnetisiert worden wären.)
Damit ist dieses magtnetfeld viel zu schwach für eine effektive Abschirmung

wenn
die Weltraumagenturen mal den Po hoch bekommen und es entlich
mal gebacken bekommen, längst überfällige bemannte Missionen
zum Mars zu starten.

Es gibt noch einige dezente Probleme zu lösen, bis man wirklich zum Mars bemannt fliegen kann. Das wichtigste wäre die Strahlungsabschirmung ausserhalb des Van Allen Gürtels und wie man die Leute soweit fit hält, dass sie bei Ankunft auf dem Mars auch noch was arbeiten können. Derzeit müssen Langzeitastronauten von der ISS ja aus der Kapsel getragen werden, wg des Muskelschwundes. Nachdem man diese LEO-Langzeitmissionen schon seit ein paar jahrzehnten macht, scheint dieses Problem wohl nicht ganz trivial zu lösen zu sein. Daneben gibt es noch Probleme mit Knochendichte, Sehvermögen usw usfort.

LG
Mike

Hallo Michael Kling,

Na ja, der Kern rotiert schon, blos halt genauso
schnell/Langsam wie der Rest.

Ich schrieb ja auch quasi.
Zudem ist der Mars-Kern nur flüssig und hat somit keinen festen Kern.

Und ob der Mars wirklich so tektonisch inaktiv ist, wäre zu
überprüfen
Zumindest am Olympus Mons könnte noch for geologisch kurzer
Zeit (wenige Mio Jahre) noch Magmatische Aktivität
stattgefunden haben

Ja, dass mit Olympus Mons stimmt, aber auf dem Mars gibt es keine Plattentektonik, so wie hier auf der Erde. Die Kruste ist quasi starr. Und zudem finden die Erruptionen immer an den gleichen Stellen statt, was auch davon zeugt dass es keine Plattentektonik gibt.

Würde es eine Plattentektonik auf dem Mars geben, dann hätte sich Olympus Mons nicht so auftürmen können. Klar die geringere Schwerkraft hat dabei geholfen, aber auch die fehlende Plattentektonik vor allem.

Die Magnetisierung entspricht in etwas der von Terrestrischen
Oberflächengestein. (also als ob die Gesteine in einem
Erdähnlichen Magnetfeld magnetisiert worden wären.)
Damit ist dieses magtnetfeld viel zu schwach für eine
effektive Abschirmung

Danke für diese Information!
Oha, wirklich sehr schwache magnetische Hotspots :frowning:

Es gibt noch einige dezente Probleme zu lösen, bis man
wirklich zum Mars bemannt fliegen kann. Das wichtigste wäre
die Strahlungsabschirmung ausserhalb des Van Allen Gürtels

Ja dass ist mir bewusst,
Aber der ein oder andere Firmeninhaber plant ja schon bemannte Missionen dort hin. Klar ohne Strahlenschutz…was das ganze zu einem Risikoflug machen würde…

und wie man die Leute soweit fit hält, dass sie bei Ankunft auf
dem Mars auch noch was arbeiten können. Derzeit müssen
Langzeitastronauten von der ISS ja aus der Kapsel getragen
werden, wg des Muskelschwundes.

Nach knapp 6 Monaten Reise, dürfte der Muskelschwund nicht so stark fortgeschritten sein wie bei Astronauten die fast 1 Jahr im All waren. Und auf dem Mars hätte es die Crew dann auch leichter, da es dort ja nur die ungefähr halbe Schwerkraft von hier gibt.

Zudem wollte die Nasa nicht ein elektronisches System testen um die Muskeln vor der Atrophie zu schützen?

Nachdem man diese
LEO-Langzeitmissionen schon seit ein paar jahrzehnten macht,
scheint dieses Problem wohl nicht ganz trivial zu lösen zu
sein. Daneben gibt es noch Probleme mit Knochendichte,
Sehvermögen usw usfort.

Klar, es gibt noch so einige „Problemchen“ die man lösen müsste… aber dank der verschiedenen „Politiken“ wurden auch einige Projekte merhfach verschoben und auf Eis gelegt, wodurch wenn dies nicht passiert wäre Heute schon quasi alles gelöst sein könnte.

Ich weiss „hätte sollte könnte“…

Vor über 40 Jahren haben wir den Schritt zum Mond gemacht… der ist viel näher als Mars, aber auch da gab es keinen Fortschritt…obwohl wir die Technik dafür haben.

Was ich nur nicht verstehe ist dass seit die Vasimr Triebwerke entwickelt wurden, welche deutlich mehr Leistung und höhere Geschwindigkeit bringen, diese noch nicht „besser“ genutzt werden und nur in Sonden verbaut werden.

Mit Vasimr Antrieben würde sich die Reisezeit zum Mars deutlich verkürzen und somit auch selbst fast alle „wichtigen“ Probleme lösen (bis auf die Strahlengefahr.

Ich kann mir nicht vorstellen dass ein „Raumschiff“ mit Blei vermantelt wird…das Teil wäre dann zu schwer.
Vielleicht aber tut sich etwas in den nächsten Jahren und Sie können etwas dank Graphen herstellen als eine Art Verbundstoff/Hybridliegierung.

LG
Mike

LG

der Kölsche

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Zudem ist der Mars-Kern nur flüssig und hat somit keinen
festen Kern.

Umgekehrt.

Aber der ein oder andere Firmeninhaber plant ja schon bemannte
Missionen dort hin.

Ebensogut könnte ich eine Mondmission planen. Die reden nur darüber, um im Gespräch zu bleiben. Dafür schweigen sie sich darüber aus, wie sie die Probleme lösen wollen, die einer solchen Mission momentan im Weg stehen.

Nach knapp 6 Monaten Reise, dürfte der Muskelschwund nicht so
stark fortgeschritten sein wie bei Astronauten die fast 1 Jahr
im All waren.

6 Monate gelten immer noch als Langzeitaufenthalt im All. Das genügt völlig um nach der Landung auf der Erde hilflos im Sessel zu stecken.

Und auf dem Mars hätte es die Crew dann auch
leichter, da es dort ja nur die ungefähr halbe Schwerkraft von
hier gibt.

Sie hätten es wahrscheinlich leichter, wenn die Mission mit der Landung auf dem Mars beendet wäre. Im Gegensatz zur Rückkehr aus dem Erdorbit fängt die Arbeit dann aber erst richtig an. Wie das gehen soll, kann derzeit niemand sagen. Deshalb wird sogar ernsthaft über simulierte Schwerkraft nachgedacht. Das vervielfacht zwar den technischen Ausfwand, aber immerhin weiß man wie das geht.

Zudem wollte die Nasa nicht ein elektronisches System testen
um die Muskeln vor der Atrophie zu schützen?

Erstens handelt es sich bei solchen Experimenten im Wesentlichen Grundlagenforschung für die Medizin auf der Erde und zweitens ist das bei weitem nicht das einzige medizinische Problem.

aber dank der verschiedenen „Politiken“ wurden auch
einige Projekte merhfach verschoben und auf Eis gelegt,
wodurch wenn dies nicht passiert wäre Heute schon quasi alles
gelöst sein könnte.

Nein, die medizinischen Probleme von Langzeitaufenthalten in der Schwerelosigkeit wären ganz sicher nicht gelöst worden. Die Forschung auf diesem Gebiet lief ja die ganze Zeit und wäre auch durch ein ernst zunehmendes bemanntes Marsprogramm nicht beschleunigt worden. Der Mensch ist nun einmal nicht für die Schwerelosigkeit konstruiert. Bei Robotern sieht das anders aus, weshalb sie die erste Wahl für interplanetare Missionen sein sollten.

Vor über 40 Jahren haben wir den Schritt zum Mond gemacht…
der ist viel näher als Mars, aber auch da gab es keinen
Fortschritt…obwohl wir die Technik dafür haben.

Das ist ein Grund mehr, erst einmal wieder Menschen zum Mond zu schicken. Das ist schon anspruchsvoll genug. Erst wenn wir uns dort wir zu Hause fühlen, sind wir bereit für größere Schritte. Und Dank vorangegangener Robotik-Missionen könnte man sich dann auf dem Mars ins gemachte Nest setzen.

Mit Vasimr Antrieben würde sich die Reisezeit zum Mars
deutlich verkürzen und somit auch selbst fast alle „wichtigen“
Probleme lösen (bis auf die Strahlengefahr.

Dafür handelt man sich durch die im Vergleich zu chemischen Antrieben ungleich höhere Komplexität eine Reihe neuer Probleme ein. Ich kann nicht sagen, ob das am Ende besser oder schlechter wird. Kannst Du es?

Hallo Kölscher,

laut Wiki beträgt die Stärke des Marsmagnetfeldes 0,5 Nanotesla (Erde: bis 60 Mikrotesla), Hotspots der Marskruste erreichen Werte bis 220 Nanotesla. Die Felder reichen also bei weitem nicht aus um einen Schutz zu bieten. Man muss sich also eingraben.

Zum Thema VASIMR:
50 km/s Austrittsgeschwindigkeit sind natürlich nicht schlecht und würden die Reisezeit theoretisch stark verkürzen, leider hat die Sache einen Haken.
Allen elektrischen Antrieben gemein ist der geringe Schub. Man hat zwar eine hohe Austrittsgeschwindigkeit, der Schub ist jedoch sehr gering (VASIMR ~5N, vgl Vinci ~180kN). Man erreicht mit diesen Triebwerken zwar eine höhere Endgeschwindigkeit, man braucht aber ein vielfaches Länger bis man sie erreicht.

Wenn wir davon ausgehen, dass das Marsmodul 7,5 Tonnen wiegen wird und wir nur ein VASIMR- Triebwerk an Bord haben, dann würde es fast 2 Jahre dauern bis das Triebwerk das Marsmodul auf 50 km/s beschleunigt hätte und die gleiche Zeit würde es zum Abbremsen brauchen. Bei 4 Triebwerken wären es immerhin noch 180 Tage. In dieser Zeit muss die elektrische Versorgung gewährleistet sein, und die Teile brauchen ordentlich Strom (das VX200 Aggregat braucht 200 kW, mehr als die ISS). Man müsste jetzt genau nachrechnen ob die 50 km/s beim Erde-Mars Transfer überhaupt erreicht werden. Die gesamtreisezeit würde sich jedoch nicht verkürzen, im Gegenteil, sie würde sich verlängern.

Gruß
Hatje

Hallo Hatje,

Vielen Dank für deine sehr ausführliche und äusserst informative Antwort!

Dafür erhälst du auch einen Stern.

Da du scheinbar sehr viel über Antriebssystem weisst, hätte ich noch eine Frage an dich.

Gibt es derzeit noch ein „besseres“ Antriebsystem als wie Vasimr?

Bitte jetzt nicht lachen, da ich ja nicht behaupte dass es dies gibt, aber vor Jahren hatte ich mal (glaube bei Space.com oder spiegel.de oder keine Ahnung wo) etwas von einem amerikanischen Professor gelesen der eine Organisation gegründet hat und an einem Prototyp eines „Antigravitationstriebwerks“ gebaut hat. Habe seitdem nichts mehr davon gehört oder gelesen.

Wir alle wissen dass die Science Fiction viele beflügelt und ermutigt hat um Sci-Fi tech doch zu realisieren, aber da denke ich haben wir noch nicht das „know how“ zu um so ein Antrieb zu bauen.

Klar… wir können schon mit elektromagnetischen Felder Tomaten schweben lassen und durch die Zentrifugalkraft auch künstliche Schwerkraft erzeugen… aber so einen Antigravitations Antrieb, da zweifele ich dran.

Ansonsten schwärmen ja viele vom „Orion Projekt“ aber ich finde es gänzlich unvorteilhaft ein Raumschiff mit nuklearen mini-Bombem anzutreiben, da dadurch viel Strahlung im System verteilt wird (und bei regelmässigem Gebrauch immer mehr dazu kommen würde)… man eine unmenge an Bomben bräuchte und wenn so ein Teil mal auf die Erde abstürzen würde dann wäre dies übel. Deshalb versthe ich nicht was viele so toll daran finden…

Gruss

der Kölsche

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Gibt es derzeit noch ein „besseres“ Antriebsystem als wie
Vasimr?

Es gab nuklearthermische Triebwerke mit geringerer Endgeschwindigkeit aber dafür deutlich höherem Schub (z.B. Project Timberwind). Aber die haben dafür andere Nachteile.

Bitte jetzt nicht lachen, da ich ja nicht behaupte dass es
dies gibt, aber vor Jahren hatte ich mal (glaube bei Space.com
oder spiegel.de oder keine Ahnung wo) etwas von einem
amerikanischen Professor gelesen der eine Organisation
gegründet hat und an einem Prototyp eines
„Antigravitationstriebwerks“ gebaut hat.

Das einzige was mir dazu einfällt, sind Experimente von Podkletnow. Der angebliche Antigravitationseffekt war aber erstens winzig klein und zweitens von niemandem reproduzierbar.

Ansonsten schwärmen ja viele vom „Orion Projekt“ aber ich
finde es gänzlich unvorteilhaft ein Raumschiff mit nuklearen
mini-Bombem anzutreiben, da dadurch viel Strahlung im System
verteilt wird (und bei regelmässigem Gebrauch immer mehr dazu
kommen würde)

Im Vergleich zu der Strahlung, die die Sonne ins All bläst, ist das gar nichts.

… man eine unmenge an Bomben bräuchte und wenn
so ein Teil mal auf die Erde abstürzen würde dann wäre dies
übel.

Das hat Amerikaner und Russen auch nicht davon abgehalten Kernreaktoren in All zu schießen. Problematischer als die Gefahr eines Absturzes ist die Möglichkeit, Pulsunits als Kernwaffen zu missbrauchen. Deshalb verstößt Orion gegen Artikel IV des Weltraumvertrags und gegen Artikel I des Moskauer Atomteststoppabkommens.

Deshalb versthe ich nicht was viele so toll daran finden…

Es wäre der mit großem Abstand leistungsfähige Antrieb der mit heutiger Technologie realisierbar erscheint.

Hallo DrStupid,

Das einzige was mir dazu einfällt, sind Experimente von
Podkletnow. Der angebliche Antigravitationseffekt war aber
erstens winzig klein und zweitens von niemandem
reproduzierbar.

Hhm… Also ich erinnere mich an viel von dem was ich mal darüber gelesen hatte, aber ich glaube dass der Professor einen amerikanischen Namen hatte.

Im Vergleich zu der Strahlung, die die Sonne ins All bläst,
ist das gar nichts.

Ja dass ist klar!
Aber stelle Dir mal vor es würden hunderte oder tausende von solchen Orions Projekt Raumschiffen gebaut… alle würden tiefen Erdorbit aus starten… dass wäre dann trotzdem eine höhere Strahlung.

Das hat Amerikaner und Russen auch nicht davon abgehalten
Kernreaktoren in All zu schießen. Problematischer als die
Gefahr eines Absturzes ist die Möglichkeit, Pulsunits als
Kernwaffen zu missbrauchen. Deshalb verstößt Orion gegen
Artikel IV des Weltraumvertrags und gegen Artikel I des
Moskauer Atomteststoppabkommens.

Ja, ich weiss dass Sie kearnreaktorbetriebene Satelitten/Sonden ins All geschickt haben…
Dies bereitet mir auch weniger sorgen als wie die Pulsunits.

Klar… die Zündung einer oder mehrerer Pulsunits im tiefen Orbit könnte einen oder mehrere EMP’s auslösen… oder wenn die Pulsunits sogar auf den Planet einschlagen eine starke atomare Explosion verursachen…

Es wäre der mit großem Abstand leistungsfähige Antrieb der mit
heutiger Technologie realisierbar erscheint.

Ja… aber du hast eine Sache nicht erwähnt!
Die benötigte Menge an Pulsunits!

Ich weiss nciht wieviel ein Orion Projekt Schiff geladen hätte.
Gehen wir mal von 1000 aus…
Stelle Dir dann mal 1000 oder 10000 solcher Raumschiffe…
Verstehst du worauf ich hinaus will?

Gruss

der Kölsche

Umgekehrt.

Stimmt, mein Fehler!

Ebensogut könnte ich eine Mondmission planen. Die reden nur
darüber, um im Gespräch zu bleiben. Dafür schweigen sie sich
darüber aus, wie sie die Probleme lösen wollen, die einer
solchen Mission momentan im Weg stehen.

Das einzigste Problem ist der schnöde Mamon.
Klar besteht auch eine Gefahr durch die Strahlung, aber dieses Risiko ist minimal im vergleich zu einer Mission zum Mars.
Zudem sind nun einge private Unternehmen dran sehr interessante Mondbasen zu knozipieren. Sogar die Esa hat da etwas sehr interessantes in Planung mit einer durch 3D gedruckten Moondbasis.

6 Monate gelten immer noch als Langzeitaufenthalt im All. Das
genügt völlig um nach der Landung auf der Erde hilflos im
Sessel zu stecken.

Sie hätten es wahrscheinlich leichter, wenn die Mission mit
der Landung auf dem Mars beendet wäre. Im Gegensatz zur
Rückkehr aus dem Erdorbit fängt die Arbeit dann aber erst
richtig an. Wie das gehen soll, kann derzeit niemand sagen.
Deshalb wird sogar ernsthaft über simulierte Schwerkraft
nachgedacht. Das vervielfacht zwar den technischen Ausfwand,
aber immerhin weiß man wie das geht.

Es wäre dumm die erste bemannte Marsmission als „go and return“ zu gestallten. Besser und logischer wäre es bevor die Crew aufbricht, schon viele Güter zum Mars zu senden und danach die Crew, welche dort erst einmal auf unbestimmte Zeit stationiert bleiben sollte. Zwischendurch kann die Crew mit neuen Gütern versorgt werden.

Dann später könnten Sie wieder zur Erde zurückkehren.

Erstens handelt es sich bei solchen Experimenten im
Wesentlichen Grundlagenforschung für die Medizin auf der Erde
und zweitens ist das bei weitem nicht das einzige medizinische
Problem.

Ahm… da bin ich mir nicht sicher… den die Nasa, keine Ahnung wo ich es gelesen hatte, forscht für so eine Tech nur für den Weltraum. (werde online mal danach suchen, wenn ich es wieder finde, poste ich es hier).

Klar… andere medizinische Probleme gibt es auch… aber die könnten gelöst werden… die Nasa und Esa überlegen ja auch niciht umsonst über die künstliche Schwerkraft.

Nein, die medizinischen Probleme von Langzeitaufenthalten in
der Schwerelosigkeit wären ganz sicher nicht gelöst worden.
Die Forschung auf diesem Gebiet lief ja die ganze Zeit und
wäre auch durch ein ernst zunehmendes bemanntes Marsprogramm
nicht beschleunigt worden. Der Mensch ist nun einmal nicht für
die Schwerelosigkeit konstruiert. Bei Robotern sieht das
anders aus, weshalb sie die erste Wahl für interplanetare
Missionen sein sollten.

Sorry… aber wir senden seit unzähligen Jahrzenten Roboter (Sonden) ins all… je länger dies so weiter geht je länger wird es dauern bis mal der Mensch selber aufbricht! Ergo… mehr dür die bemannte Raumfahrt tun!

Das ist ein Grund mehr, erst einmal wieder Menschen zum Mond
zu schicken. Das ist schon anspruchsvoll genug. Erst wenn wir
uns dort wir zu Hause fühlen, sind wir bereit für größere
Schritte. Und Dank vorangegangener Robotik-Missionen könnte
man sich dann auf dem Mars ins gemachte Nest setzen.

Klar… ich stimme Dir zu dass wir auch zum Mond wieder sollten und dort eine Basis erichten sollten. Aber dennoch sollten wir simultan auch dasselbe für den Mars planen!

Dafür handelt man sich durch die im Vergleich zu chemischen
Antrieben ungleich höhere Komplexität eine Reihe neuer
Probleme ein. Ich kann nicht sagen, ob das am Ende besser oder
schlechter wird. Kannst Du es?

Warte mal… bei Antrieben kenne ich mich wie gesagt, nicht so richtig aus… aber wurden die Vasmir Antriebe nicht als das Non plus ultra angebriesen???

Es sind doch die Hybridantriebe… oder?
Hat nicht auch die New horizonts Sonde Vasmir Antriebe?
Die legte doch in kurzer Zeit eine enorme Strecke zurück…

Gruss

der Kölsche

Hallo Hatje,

Hi

Vielen Dank für deine sehr ausführliche und äusserst
informative Antwort!

Bitte, gern geschehen.

Gibt es derzeit noch ein „besseres“ Antriebsystem als wie
Vasimr?

Mir ist keines bekannt, das in der Lage ist alle Eigenschaften von VASIMR zu schlagen.

Ionenantriebe haben eine höhere Austrittsgeschwindigkeit (bis 130 km/s) aber einen kleineren Schub (mN).

Chemische Antriebe haben einen (viel) höheren Schub, aber eine (viel) kleinere Austrittsgeschwindigkeit. Einen elektrischen Antrieb mit mehr Schub als VASIMR kenn ich nicht. Am nähesten drann sind da die thermischen Lichtbogentriebwerke, zumal sie ähnlichen Schub bei geringerer, elektrischer Leistung erreichen.

Bitte jetzt nicht lachen, da ich ja nicht behaupte dass es
dies gibt, aber vor Jahren hatte ich mal (glaube bei Space.com
oder spiegel.de oder keine Ahnung wo) etwas von einem
amerikanischen Professor gelesen der eine Organisation
gegründet hat und an einem Prototyp eines
„Antigravitationstriebwerks“ gebaut hat. Habe seitdem nichts
mehr davon gehört oder gelesen.

Ich habe noch gar nichts davon gelesen. Ich hab nur mal gelesen, das ein Forscher aus dem ehemaligen Ostblock Antigravitation erzeugt haben will mit supraleitenden Keramikpaltten. Das konnte aber nie verifiziert werden.

Wir alle wissen dass die Science Fiction viele beflügelt und
ermutigt hat um Sci-Fi tech doch zu realisieren, aber da denke
ich haben wir noch nicht das „know how“ zu um so ein Antrieb
zu bauen.

Ganz recht, solange nicht jemand zufällig einen solchen Antrieb baut, müssen wir erstmal die Gravitsation auf eine Weise verstehen, die die ingenieursmäßig Anwendbar macht.

Ansonsten schwärmen ja viele vom „Orion Projekt“ aber ich
finde es gänzlich unvorteilhaft ein Raumschiff mit nuklearen
mini-Bombem anzutreiben, da dadurch viel Strahlung im System
verteilt wird (und bei regelmässigem Gebrauch immer mehr dazu
kommen würde)… man eine unmenge an Bomben bräuchte und wenn
so ein Teil mal auf die Erde abstürzen würde dann wäre dies
übel. Deshalb versthe ich nicht was viele so toll daran
finden…

Nuklaere Antriebe sind abgesehen von ihrer allgemeinen Gefahr für die Umwelt besonders für bemannte Missionen eher ungeeignet, da man den Reaktor stärker abschirmen muss, was ein höheres Gewicht bedeutet.
Im allgemeinen wird eher vermieden Atomkraft in der Raumfahrt einzusetzen, weshalb es auch nur wenige, meist ältere, Satelliten gibt, die sie verwenden. Besonders die ESA hat beschlossen in Zukunft „grün“ zu fliegen, wobei „grün“ lediglich bedeutet die Toxizität der Treibstoffe zu reduzieren. Und wenn ich mich recht erinnere hat sich die ESA generell gegen den Einsatz von Atomkraft ausgesprochen.

Artikel IV des Weltraumübereinkommens trifft in diesem Fall nicht zu, da er nur das stationieren von Massenvernichtungswaffen im All verbietet, nicht aber die generelle Nutzung der Atomenergie in der Raumfahrt.

Gruss

der Kölsche

Gruß

Hatje

1 Like

Hi

Hallo,

Gibt es derzeit noch ein „besseres“ Antriebsystem als wie
Vasimr?

Mir ist keines bekannt, das in der Lage ist alle Eigenschaften
von VASIMR zu schlagen.

Ionenantriebe haben eine höhere Austrittsgeschwindigkeit (bis
130 km/s) aber einen kleineren Schub (mN).

Ist das VASIMR kein Hybridantrieb, oder irre ich mich da und verwechsle es einfach nur (Plasma/Ionen)?

Ich habe noch gar nichts davon gelesen. Ich hab nur mal
gelesen, das ein Forscher aus dem ehemaligen Ostblock
Antigravitation erzeugt haben will mit supraleitenden
Keramikpaltten. Das konnte aber nie verifiziert werden.

Schade dass niemand was darüber gelesen hat… aber war dann bestimmt nur ein Hoax.

Ansonsten schwärmen ja viele vom „Orion Projekt“ aber ich
finde es gänzlich unvorteilhaft ein Raumschiff mit nuklearen
mini-Bombem anzutreiben, da dadurch viel Strahlung im System
verteilt wird (und bei regelmässigem Gebrauch immer mehr dazu
kommen würde)… man eine unmenge an Bomben bräuchte und wenn
so ein Teil mal auf die Erde abstürzen würde dann wäre dies
übel. Deshalb versthe ich nicht was viele so toll daran
finden…

Nuklaere Antriebe sind abgesehen von ihrer allgemeinen Gefahr
für die Umwelt besonders für bemannte Missionen eher
ungeeignet, da man den Reaktor stärker abschirmen muss, was
ein höheres Gewicht bedeutet.
Im allgemeinen wird eher vermieden Atomkraft in der Raumfahrt
einzusetzen, weshalb es auch nur wenige, meist ältere,
Satelliten gibt, die sie verwenden. Besonders die ESA hat
beschlossen in Zukunft „grün“ zu fliegen, wobei „grün“
lediglich bedeutet die Toxizität der Treibstoffe zu
reduzieren. Und wenn ich mich recht erinnere hat sich die ESA
generell gegen den Einsatz von Atomkraft ausgesprochen.

Artikel IV des Weltraumübereinkommens trifft in diesem Fall
nicht zu, da er nur das stationieren von
Massenvernichtungswaffen im All verbietet, nicht aber die
generelle Nutzung der Atomenergie in der Raumfahrt.

Gegen Atomkraft im Weltraum habe ich nichts, solange es nicht wie für das vorgeschlagene Orion Projekt genutzt wird… denn dass ist eine anderes Kaliber…

Bin mal gespannt wann die ersten Fusionsreaktoren erscheinen werden, denn diese geben nur minimale Strahlung ab und liefern eine höhere Leistung.

Achso… und ja… der Lichtbogenantrieb… von dem hatte ich schon lange nichts mehr gehört… war dass keine deutsche Entwicklung/Erfindung?

Gruß

Hatje

Gruss

der Kölsche

Ist das VASIMR kein Hybridantrieb, oder irre ich mich da und
verwechsle es einfach nur (Plasma/Ionen)?

VASIMR ionisiert Materie beschleunigt das Plasma mittels eines elektrischen Feldes und hält das Plasma durch magnetische Felder auf Kurs.

Das Ionentriebwerk ionisiert Materie, beschleunigt sie mittels elektrischer Felder und neutralisiert (führt wieder Elektronen zu) sie vor Austritt wieder um ein zurückschlagen zu verhindern.

Der unterschied besteht also darin, das beim magnetoplasmadynamischen Antrieb ein Magnetfeld benötigt wird, beim Ionenantrieb ein Neutralisator.

Achso… und ja… der Lichtbogenantrieb… von dem hatte ich
schon lange nichts mehr gehört… war dass keine deutsche
Entwicklung/Erfindung?

Ich weiß gerade nicht ob es in Deutschland erfunden wurde, es wird aber dort noch immer erforscht (z.B. an der Uni Stuttgart).

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Artikel IV des Weltraumübereinkommens trifft in diesem Fall
nicht zu, da er nur das stationieren von
Massenvernichtungswaffen im All verbietet, nicht aber die
generelle Nutzung der Atomenergie in der Raumfahrt.

Ich bezweifle, dass Artikel IV allein durch die Behauptung außer Kraft gesetzt wird, die Massenvernichtungswaffen nur friedlich zu nutzen.