nun existiert die Energija aber (wie du bereits geschrieben
hast) nicht mehr und ist nie über die Testphase (2 Starts)
hinausgekommen.
Entscheidend ist, dass sie tadellos funktioniert hat.
Sie konnte auch keine 200t befördern sondern
nur 96t erdnah und 22t GTO.
Da bist Du falsch informiert. Die Nutzlast der Energija hing von der Zahl der Booster ab. Bei voller Bestückung lag sie bei 200t. Dass das nicht getestet wurde, ändert nichts daran, dass sie für diese maximale Nutzlast ausgelegt war.
Abgesehen davon
handelt es sich bei der Energija um 20 Jahre alte Technik, bei
Saturn V sogar über 40 Jahre alt. Die wird man mit Sicherheit
nicht mehr einsetzen wollen.
Eben. Mit heutiger Technologie könnte man bei gleichem Aufwand noch viel leistungsfähgigere Raketen bauen. Dass man es nicht tut liegt ausschließlich daran, dass es dafür keinen Markt gibt. Die lukrativsten Nutzlasten werden mit Raketen vom Kaliber Ariane 4 gestartet. Deshalb wird selbst die vergleichsweise kleine Ariane 5 als strategische Fehlentscheidung der ESA kritisiert. Ihre Nutzlast ist einfach zu groß für das reguläre Satellitengeschäft.
Es geht ja nicht darum, dass man keine Triebwerke hat. Man
kann auch mehrere Triebwerke der Ariane 5 bündeln und irgendwo
drunter montieren. Aber gerade dieses „Irgendwo drunter“ ist
es. Eine Rakete besteht aus mehr als den Triebwerken. Sie muss
leicht konstruiert sein und dennoch die enormen Schubkräfte
aushalten.
Und genau das hätte man, wenn man den Shuttle-Motor direkt unter den Tank setzt und auf das Shuttle verzichtet.
Es ist sicher auch nicht toll, wenn die Ausrüstung jahrelang
den Staubstürmen ausgesetzt ist bevor die Mannschaft kommt.
Hälst Du es etwa für besser, wenn die Menschen dort ankommen und feststellen, dass die Technik nicht so funktioniert, wie gedacht? Es wäre vollkommen unverantwortlich, die bemannte Mission zu starten, bevor die unbemannten Pioniermissionen erfolgreich abgeschlossen wurden. Man kann also gar nicht vermeiden, die Ausrüstung jahrelang auf dem Mars stehen zu lassen.
Für
den Fall, dass das noch immer nicht reichen sollte, könnte man
ein Raumschiff auch aus mehreren Modulen bauen, die im Orbit
zusammen gesetzt werden, wie das seit MIR bei Raumstationen
üblich ist. Das ist also kein Problem.
Das sehe ich auch als die Lösung an. Aber es existiert eben
noch nicht.
Aber sicher existiert es. Das Ding heißt ISS. Wenn man unbedingt wollte, könnte man die bis auf die Basismodule demontieren und zum Mars schicken. Dass das nicht sinnvoll ist, ist eine andere Frage.
Das sieht natürlich gaz anders aus, wenn man erst einmal auf
dem Mars gelandet ist. Da ist der Reaktor klar im Vorteil.
Das wäre noch im Detail zu prüfen. Ich bin mir da jedenfalls
nicht sicher.
Ich glaube nicht, dass die NASA diese Option aus Spass an der Freude favorisiert hat.
Naja, die Basisstation und die Rakete für den Rückflug kann
(und sollte) man unbemannt zum Mars schicken. Die Menschen
folgen dann, wenn alles glatt gelaufen ist.
Das sollte aber nicht Jahre dauern (s.o.)
Weniger als ein halbes Jahr geht sowieso nicht - es sei denn man verwendet einen nuklearthermischen Antrieb.