Marsupilation bartholin abszess

Liebe/-r Experte/-in,
Hallo. Ich hatte letztes jahr im november eine tischtennisball große schwellung an der rechten äußeren schamlippe. Ich konnte kaum sitzen und auch das laufen tat weh. Meine frauenärztin verschrieb mir antibiotika und sitzbäder. Irgendwann ,platzte, es mir unterwegs auf-wahrscheinlich durch die spannung und die laufbewegung. Danach war es weg. Keine schmerzen nix. Ende januar spürte ich das es wieder ,dick, wurde. Ich habe mich im badezimmer vor nen spiegel gesetzt und leicht gezogen. Daraufhin trat eiter aus. Das hab ich ne halbe stunde gemacht und dann war die schwellung weg. Vorsichtshalber bin ich nochmal zu meiner FÄ. Sie meinte man sollte hier eine marsupilation durchführen um das erneute entzünden zu vermeiden. So jetzt soll ich am mittwoch ins krankenhaus damit das gemacht wird. Ich habe seit februar keine schmerzen und es ist nichts dick. Jetzt meine frage. Wo liegt die notwendigkeit? Muss es wirklich gemacht werden?
Das soll unter vollnarkose gemacht werden-wovor ich wahnsinnig angst habe. Bleibt danach eine sichtbare- oder spürbare narbe? Was kann schlimmstenfalls passieren wenn es
nicht gemacht wird? Für antworten wäre ich sehr dankbar. Glg
Maria

Es hat absolut keinen Sinn, zum jetzigen Zeitpunkt die Marsupialisation durchzuführen. Man sollte den Eingriff machen lassen, wenn eine Schwellung feststellbar ist, sonst würde das mehr schaden als nutzen. Beim erneuten Auftreten einer Schwellung (nicht unwahrscheinlich) „behandeln“ Sie das nicht selbst, sondern gehen Sie ins Krankenhaus.
Gruß
Andre

Hallo,

„Bei den beiden Bartholin - Drüsen handelt es sich um Sekretdrüsen, welche beidseits im unteren Drittel des Scheideneingangs in den Scheideneingang münden. Die Drüsen befeuchten den Scheideneingang und die Scheide. Durch Entzündungsprozesse kann es zu Verklebungen und zum Verschluss der Drüsen(aus)gänge kommen. Das gallertige Sekret staut sich in der Drüse und kann diese bis auf Hühnereigröße zur Anschwellung bringen. Dringen Keime in die Drüse ein kann sich auch Eiter in der Drüse ansammeln. Wegen der Schwellung und infolge der Schmerzen insbesondee beim Sitzen müssen die Drüsengänge eröffnet werden. Das gestaute Sekret entleert sich. Um ein erneutes Verkleben des nun neuen Drüsenausgangs zu verhindern muss die glatte Drüseninnenhaut mit der Scheidenhaut vernäht werden. Der neue Drüsenausgang formiert sich. Diesen operativen Eingriff nennt man Marsupialisation“
Dass man vor einem operativen Eingriff Angst hat ist verständlich. Natürlich könnten Sie noch einmal abwarten, ob sich die Zyste wieder füllt (was ziemlich wahrscheinlich ist). Doch wie sie ja schon selbst feststellen mussten, sind die Zysten an sich ja auch eine ziemliche Quälerei. Nach dem Eingriff sollte damit ein für allemal Schluß sein. Wenn sie sich zu sehr unsicher sind, sprechen sie nochmal mit ihrer behandelnden Ärztin. Sie sollte ihre Ängste ernst nehmen und darauf eingehen.

LG Melanie

Hallo Maria,
Marsupialia sind Beuteliere. Danach ist die Operationsmethode benannt. Der Abszess ist nen durch eine Haut ausgekleidet. Er wird aufgeschnitten und die äussere Hälfte wird abgetennt, danach werde äussere und innere Hautt miteinander vernäht, dadurch entsteht ein Art Beutel mit breiter Öffnng nach aussen. Eiter kann abfliessenund die Öfnung wächst allmählich zu. Das ganze dauert 1 - 2 Wochen, tut nicht weh und der Abszess kommt nicht wieder.
Angst vor einer Narkose ist so begründet wie Angst vor dem Fliegen.
Alles Gute
Mit freundlichen Gruessen

Dr.Volker Wehler

Bitte beachten Sie, dass eine Auskunft per Internet niemals einen Besuch beim Frauenarzt ersetzen kann.
Zu mir: Nach Studium in Heidelberg, Uni-Klinik Ulm, Krankenhaus Ruesselsheim und 25 Jahren eigener Praxis habe ich mich nach Frankreich zurückgezogen, dann aber doch wieder eine Praxis eröffnet.
Seit Juli 2008 bin ich nicht mehr taetig. Durch die Beantwortung Ihrer Fragen bleibe ich der deutschen Gynaekologie noch ein wenig verbunden.