Martin H. (Titel muss mindestens 10 Zeichen lang sein)

Ach ge, die Frage war ja nicht, ob man es „kann“, sondern ob man es sinnvollerweise kann.

Gruß
Floriana

Liebe Floriana! Deine Kreis-Zirkel-Argumentation spricht von „man“, wer ist damit gemeint, auf wen bezieht sich dieses „man“???

Wenn alles, was „ist“ ohne Bezug zu einer Kausalität existiert, kann man es „wertneutral“ beschreiben oder „wertenden“ beurteilen.

Danach macht der ZEIT-Artikel für die verantwortlichen Redakteure „Sinn“, sonst wäre der (verfehlte!) Humor nie entstanden!!!

Was es für mich in Bezug auf die Flüchtlingskatastrophe und dem Heidegger Martin zu bewerten gab, habe ich versucht zu artikulieren, leider ohne sichtbaren Erfolg meiner Überzeugungskraft.

Ich habe in meinem PC-Archiv ein fiktiv geführtes (konstruiert, wie der ZEIT-Humor!) Interview des Schweizer Psychotherapeuten Dr. Meier-Classen entdeckt, das er fiktiv mit dem deutschen Philosophen Prof. Dr. Heidegger in Bezug auf sein philosophisches Hauptwerk „Sein und Zeit“ geführt hat:

Dr. Meier-Classen: Martin Heidegger, Ihr Buch „Sein und Zeit“ erschien 1927. Es war ein epochales Werk der Philosophie des vergangenen Jahrhunderts. „Sein und Zeit“ - was verbindet diese beiden Begriffe miteinander?

Prof. Dr. Heidegger: Zeit ist eine wesentliche Bedingung für ein Verständnis des Seins. Man grenzt ein zeitlich Seiendes ab gegen unzeitlich Seiendes, man pflegt zeitlosen Sinn von Sätzen abzuheben gegen zeitlichen Ablauf der Satzaussagen, man findet eine Kluft zwischen dem zeitlich Seienden und dem überzeitlichen, Ewigen, und versucht sich an deren Überbrückung. Wie die Zeit zu dieser ontologischen Funktion kommt, ist bislang weder gefragt, noch untersucht worden. Allerdings ist mit der Auslegung des Daseins als Zeitlichkeit nicht auch schon die Antwort gegeben auf die Frage nach dem Sinn von Sein überhaupt. Wohl aber ist der Boden für die Gewinnung dieser Antwort bereitgestellt.

Dr. Meier-Classen: Diese Frage nach dem Sinn von Sein - wozu kann sie dienen? Ist sie nicht blosse Spekulation über allgemeinste Allgemeinheiten?

Prof. Dr. Heidegger: Wenn man sagt: Sein ist der allgemeinste Begriff, so kann das nicht heißen, er sei auch der klarste und aller weiteren Erörterung unbedürftig. Der Begriff des Seins ist vielmehr der dunkelste aller Begriffe.

Da ich alles andere als ein Heidegger-Fan bin, will ich dem Gefasel mit diesen wenigen Beispielen ein Ende setzen, denn dieses fiktive Interview gewohnt noch ellenlang weiter in der Heidegger’ schen Kunstsprache.

Da ich zu ZOMBIES immer schon ein inniges Verhältnis pflegte, habe ich den unsterblichen Geist dieses Philosophen selber befragt, er sagte Folgendes zu mir, direkt als eine Art sexueller Verschmelzung:

"Ist egal, was man über mich sagt, Hauptsache man sagt überhaupt etwas über mich, damit meine Anti-Metaphysik für alle Zeit in der Philosophiegeschichte erhalten bleibt, allein darauf kommt es an. Und von allen nationalen Philosophie-Treibenden, bin ich besonders stolz auf die Franzosen, weil die meinen UNSTERBLICHEN PHILOSOPHISCHEN GEIST am besten verstanden zu haben glauben, als einer gemeinsamen Stoßrichtung zusammen mit meinem ehemaligen Lehrer Edmund Husserl und meinem einstigen Vorbild Friedrich Nietzsche. Deshalb mein Appell speziell an die Deutschen: Bitte vergesst mich nicht, ich bin einer von euch, ich war auch ein Nazi, euer Martin Heidegger."

Das hat mir dieser deutsche unsterbliche Geist in einem streng vertraulichen Sendungsbewusstsein verraten, mit seiner Genehmigung, die deutsche Öffentlichkeit darüber zu informieren.

Schöne Grüße
Micky Mouse